Gabriele Klein und Katharina Liebsch: Vom Ausnahmezustand zum Krisenmodus. Körper in der Corona-Pandemie

In ihrem Beitrag vom 18. November 2020 diskutieren Gabriele Klein und Katharina Liebsch die Bedeutung der Fortsetzung des Ausnahmezustands und die Verstetigung des Krisenhaften, die mit dem ‚social distancing‘ für die Körper verbunden ist. Die anhaltende Präsenz des Außergewöhnlichen – Masken, Abstandsgebote, Kontaktbeschränkungen, ‚lockdown light‘ – versetzt die Körper in einen Krisen-Modus, der anhand von zwei Fragen veranschaulicht werden soll: Was bedeutet die Verstetigung des Ausnahme-Zustands für Prozesse der Vergesellschaftung von Körpern und Subjekten?Welche grundlegenden Transformationen von Körperpraktiken und Körperordnungen bringen die „Körper im Krisen-Modus“ hervor?

Gabriele Klein ist Professorin für Soziologie und Psychologie von Bewegung, Sport und Tanz am Institut für Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg. Katharina Liebsch ist Professorin für Soziologie an der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg.

Moderation: Joshua Perleberg

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Roland Rau: (Über-)Sterblichkeit während der Corona-Pandemie

Ein wichtiger Indikator für die Einschätzung einer Pandemie ist die Sterblichkeit, insbesondere die Übersterblichkeit, auch Exzess-Mortalität genannt. In seinem Vortrag vom 11. November 2o2o stellt Roland Rau was man unter Exzess-Mortalität versteht und wie man diese misst. Zudem stellt er die Ergebnisse für Deutschland bis zur 41. Kalenderwoche (Verfügbarkeit am 6. November 2020) vor und kontrastiert diese mit den Entwicklungen anderer Länder sowie ausgewählten Bundesstaaten in den USA.

Roland Rau ist Professor für Demographie an der Universität Rostock und Leiter der Forschungsgruppe Mathematische Demografie am Max-Planck-Institut für Demografische Forschung.

Moderation: Joshua Perleberg

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Manfred Prisching: Viren, Wirren, Wissen: eine Irritation wird bearbeitet – eine wissenssoziologische Perspektive

Die Corona-Krise verändert das Zusammenspiel von Wissenschaft, Politik, Medien und Öffentlichkeit, so die Grundannahme von Manfred Prisching. In seinem Vortrag vom 11. November mit dem Titel „Viren, Wirren, Wissen: eine Irritation wird bearbeitet“ schlug er eine wissenssoziologische Perspektive auf Veränderungsprozesse vor. Die Corona-Pandemie fordert Weltsichten heraus. Sie verändert die Rolle von Nichtwissen für Wissenschaft, Politik und Medien. Sie geht mit einer neuen Visualität der Pandemie einher, in Statistiken oder Piktogrammen. Schließlich erfordert ihre Bewältigung eine politische Symbolik.

Manfred Prisching ist emeritierter Professor für Soziologie an der Universität Graz und hat sich in seiner Arbeit mit gesellschaftlichen Krisen sowie wissenssoziologischen und zeitdiagnostischen Fragen beschäftigt.

Moderation: Jan Wetzel

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Fraya Frehse: Gegenwärtige Räumlichkeiten sozialer Interaktionen und post-Corona-Urbanität in São Paulo (Brasilien)

Wenn Urbanität auf der Pluralität sozialer Alltagsinteraktionen im Stadtraum beruht, dann ist sie auch zeitlich: Interaktionen produzieren Raum. Zeit-raumsoziologisch befragt Fraya Frehse, was die Räumlichkeiten von (nicht-)verbalen Interaktionen bzgl. der Corona-Maßnahmen in São Paulo über diese Stadt nach Corona aussagen. Soziale Ungleichheiten historischer Natur verweben sich räumlich mit der Corona-Krise so, dass fünf Typen von post-Corona-Urbanität zum Vorschein kommen.

Fraya Frehse ist seit 2006 Professorin für Soziologie (Schwerpunkt Alltags-, Stadt- und Raumsoziologie) an der Universidade de São Paulo.

Moderation: Florian Binder

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Stefan Liebig und Simon Kühne: Drei Monate leben unter Corona-Beschränkungen. Zentrale Ergebnisse aus der SOEP-CoV-Studie

Im Zeitraum April bis Juni wurden mehr als 6000 Personen aus Haushalten, die an den jährlichen Erhebungen des Sozio-oekonomischen Panels teilnehmen, zu ihrer Lebenssituation in der Pandemie und ihren Wahrnehmungen und Bewertungen befragt. Damit ist es möglich, sowohl Veränderungen im Vergleich zu den Jahren vorher, als auch Dynamiken über den Beobachtungszeitraum hinweg festzustellen. In diesem Beitrag berichten Simon Kühne und Stefan Liebig zentrale Ergebnisse mit Blick auf die sozio-ökonomische Situation der Haushalte, die Art und Weise, wie sie mit den sozialen und ökonomischen Einschränkungen durch die Pandemie umgegangen sind und wie sich dies im subjektiven Wohlbefinden und der psychischen Verfasstheit widerspiegelt.

Stefan Liebig ist Direktor des Sozio-oekonomischen Panels sowie wissenschaftliches Vorstandsmitglied des DIW Berlin. Zudem ist er seit 2019 Professor für Soziologie an der Freien Universität Berlin.
Simon Kühne arbeitet am Lehrstuhl für Methoden der empirischen Sozialforschung mit dem Schwerpunkt quantitative Methoden der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld.

Moderation: Joshua Perleberg

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Anja Weiß: Wie genau ändert Corona die Struktur sozialer Ungleichheiten?

Im Kolloquium wurde immer wieder die Wirkung der Corona-Pandemie auf soziale Ungleichheiten thematisiert – wohl eine der wichtigsten Aufgaben, die die Soziologie bei der wissenschaftlichen Analyse der Krise hat. Empirisch nachzuvollziehen, welche Wirkungen die Krise hat, ist dabei die eine Herausforderung – sie theoretisch zu konzeptionieren die andere.

In ihrem Vortrag vom 28. Oktober 2020 machte Anja Weiß einen Vorschlag, der Vielfalt von Ungleichheitsstrukturen gerecht zu werden. Im Zentrum steht dabei die Annahme, dass soziale Ressourcen nur in bestimmten Kontextrelationen umgesetzt werden können. Auf solche Relationen hat die Corona-Pandemie unterschiedliche Folgen. So verstärkt sie zwar bestehende Ungleichheiten, bringt aber auch neue hervor – etwa einem Cleavage zwischen Personen, die unter körperlicher Ko-Präsenz arbeiten müssen, und solchen, die raumzeitlich zunehmend Flexibilität gewinnen.

Anja Weiß ist Professorin für Soziologie an der Universität Duisburg-Essen mit Schwerpunkt Makrosoziologie und transnationale Prozesse.

Moderation: Jan Wetzel

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Lea Eileen Pöhls: Familienessen im Corona-Lockdown. Veränderungen der sozialen Gestaltung von Mahlzeiten

In der Zeit des Corona-Lockdowns unterliegt der Familienalltag wesentlichen Veränderungen, da Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung koordiniert werden müssen. Auch die Organisation des Essalltags bedarf häufig neuer Gestaltung, da Schulen und Kitas geschlossen sind und keine Verpflegung außer Haus stattfindet. In ihrem Vortrag stellt Lea Eileen Pöhls dar, inwieweit der mit dem Coronavirus begründete Lockdown zu einer Veränderung der sozialen Gestaltung von Mahlzeiten in der Familie führt und stützt sich auf die Auswertung von Ernährungstagebüchern, die in zwei Etappen erhoben wurden: das Ernährungstagebuch 1.0 vor der Corona-Krise und das Ernährungstagebuch 2.0 während des Corona-Lockdowns. Die Ergebnisse wurden explizit in Bezug auf die beruflichen Veränderungen der Eltern während des Lockdowns analysiert.

Lea Eileen Pöhls ist Promotionsstudentin an der WISO Graduate School der Universität Hamburg. Die in Ihrem Vortrag vorgestellten Ergebnisse beruhen auf Erhebungen, die im Rahmen ihres Dissertationsprojekts durchgeführt wurden.

Moderation: Florian Binder

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Johannes Weyer: Krisenmanagement. Steuerungsfähigkeit des Staates und Akzeptanz der Bevölkerung

Der Erfolg eines Krisenmanagements in Corona-Gesellschaften hängt von der Steuerungsfähigkeit des Staates, aber auch der Bereitschaft der Menschen ab, den Empfehlungen der Politik zu folgen und ihr Verhalten entsprechend anzupassen. In seinem Vortrag vom 21. Oktober 2020 stellte Johannes Weyer Ergebnisse aktueller empirischer Studien zu beiden Themenkomplexen vor. Er entwickelt zudem Vorschläge, mit welchen Methoden die Soziologie denkbare Zukunftsszenarien durchspielen und so zum gesellschaftlichen Krisenmanagement beitragen kann.

Johannes Weyer ist Professor für Techniksoziologie an der Technischen Universität Dortmund. Er befasst sich mit der Mensch-Maschine-Interaktion in hochautomatisierten Systemen, der Steuerung (und Transformation) komplexer soziotechnischer Systeme sowie der Echtzeitgesellschaft.

Moderation: Jan Wetzel

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Lisa Suckert: Zeitsoziologische Perspektiven. Die Corona-Krise als Erschütterung des kapitalistischen Zeitregimes

In ihrem Vortrag machte Lisa Suckert darauf aufmerksam, dass die Corona-Krise nicht nur zu einer Refiguration des Raumes, sondern auch der zeitlichen Ordnung der Gesellschaft geführt hat.

Die Pandemie macht einen Umgang mit Zeit erforderlich, der mit der vorherrschenden kapitalistischen Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft kollidiert. Statt Beschleunigung und Wachstum gilt es zu verlangsamen und geduldig zu bleiben. Stärker selbst zu leistende Sorgearbeit kostet Zeit, die für Erwerbsarbeit und Konsum fehlt. Die Vorstellung einer plan- undgestaltbaren Zukunft wird durch radikale Unsicherheit verdrängt. Covid erschüttert das kapitalistische Zeitregime, lässt aber auch dessen Eigenheiten, Paradoxien und Schwachstellen besonders deutlich hervortreten.

Lisa Suckert ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln. In ihrer wirtschaftssoziologischen Forschung setzt sie sich mit den Themen Kapitalismus, Zukunftsvorstellungen, Konventionen und Diskurse sowie Nachhaltigem Wirtschaften auseinander.

Moderation: Michelle Boden

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Klaus Kraemer: Wirtschaftliches Handeln im Erwartungsvakuum. Der Shutdown der Eventökonomie aus wirtschaftssoziologischer Sicht

In seinem Beitrag richtete Klaus Kraemer den Blick auf die soziologischen Besonderheiten der aktuellen Wirtschaftskrise als einer Begleit- und Folgekrise der Covid-19-Pandemie. Die Basis bildete dabei die wirtschaftssoziologische Grundüberlegung, dass Wirtschaft solange eine stabile soziale Ordnung ausbildet, wie die Erwartungen der Marktakteure in die Zahlungsfähigkeit und Vertragserfüllung aller anderen Marktteilnehmer nicht fortlaufend enttäuscht werden. Ausgehend davon illustrierte er die Bedeutung von kollektiver Dissoziation für die Aufrechterhaltung elementarer wirtschaftlicher Aktivitäten in der Phase des Shutdowns am Beispiel von Unternehmen der Eventökonomie.

Klaus Kraemer ist Professor für Angewandte Soziologie: Wirtschaft/Organisation, soziale Probleme am Institut für Soziologie der Karl-Franzens-Universität Graz. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist die Wirtschaftssoziologie.

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Sandra Leumann