Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise – coronasoziologie.blog.wzb.eu
Transkript: Bertolt Meyer: Psychische Belastungen und Ressourcen von Arbeitnehmer:innen während der Corona-Pandemie in Deutschland: Eine Längsschnittuntersuchung
ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.
Music.
In diesem Podcast sammeln wir Vorträge, die im Rahmen eines digitalen Colognes zur Korona Krise entstanden sind.
Organisiert wird das Koluquium am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialbranchen. Und damit herzlich willkommen zur neuen Ausgabe unseres Podcasts, zur soziologischen Perspektiven auf die Korona Krise.
Mein Name ist Sandra Leumann. Ich bin wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und organisiere das digitale Kologium mit.
Am zwanzigsten Januar zweitausendeinundzwanzig hilft Berthold Meier einen Vortrag mit dem Titel, psychische Belastungen und Ressourcen.
Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen während der Chorona Pandemie in Deutschland. Auf der Grundlage von eigenen Befragungsdaten sprach er über das Ausmaß der emotionalen Erschöpfung.
Sowohl in Abhängigkeit verschiedener externer Umstände als auch hinsichtlich sich ergebener Geschlechterunterschiede.
Berthold Maier ist Professor für Arbeitsorganisations und Wirtschaftspsychologie an der technischen Universität Chemnitz.
Zu seinen Forschungsinteressen zählt die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz. Und nun viel Spaß mit dem Vortrag von Berthold Meyer.
Vielen Dank äh für die Einladung und ihr äh Kologium. Es ist äh mir eine große Ehre als.
Psychologe vor einer so brufen Gruppe von Soziologinnen und Soziologen äh sprechen zu dürfen.
Ich habe mich wirklich sehr gefreut. Ähm ich habe ihnen mitgebracht ein paar Befunde aus einer äh Studie, die wir im vergangenen April
in Chemnitz begonnen begonnen haben und die nach wie vor andauert. Ähm der Hintergrund ist, dass wir in Erfahrung bringen wollten, wie sich Corona.
Für Menschen, die während der Koonapandemie arbeiten, vor allem im Homeoffice psychisch auswirkt, ob wir sehen können
dass sich die psychische Belastungen verändern. Kona spezifisch
Hintergrund unser Annahmen sind so Modelle die davon ausgehen dass psychische Belastung und Gesundheit im Wesentlichen davon abhängig sind ob
die Belastungen, die denen ein Mensch im Arbeitskontext ausgesetzt ist zu den Ressourcen, über die ein Mensch verfügt
passen, ne? Also die Überlegung ist trivial, wenn
ich äh Ressourcen habe, die zu den Belastungen passen, dann äh stellt sich durch die Arbeit tatsächlich Gesundheit ein, weil ich auch einen positiven Zustand erlebe, nämlich, dass das, was ich kann, auch von mir verlangt wird und optimal abgerufen wird
Es entsteht natürlich in dem Moment eine Fehlbeanspruchung, wo die Ressourcen sinken.
Und oh oder die Belastungen steigen. Und beides ist zu Zeiten der Corona Pandemie sehr wahrscheinlich. Ähm denn zum einen auf Seiten der persönlichen Ressourcen stellen sich wirtschaftliche Sorgen und Existenzängste ein, Social Distancing Regeln und eine daraus folgende Reduktion der Sozialkontakte
äh das führt zu einer Verringerung der sozialen Ressourcen. Wir können weniger auch soziale Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen zurückgreifen.
Ähm zusätzlich fordert Kinderbetreuung, die gegebenenfalls im Homeoffice geleistet wird, natürlich zusätzliche Ressourcen, die dann eben nicht mehr für die Bewältigung
der Arbeitsanforderung zur Verfügung stehen, dazu kommen gesundheitliche Risiken und Ängste, die direkt im Zusammenhang mit der Corona Paddemie stehen. Mit anderen Worten, das ist ja auch trivial werden insgesamt weniger Ressourcen und mehr Belastungen wahrscheinlich.
Vor diesem Hintergrund haben wir die Studie aufgelegt, äh die wir als ABC-Studie bezeichnen, weil sie
ursprünglich hieß Arbeitssituation und Belastung zu Zeiten der Coronapanemie
Als Gesundheitspartnerin hat uns bei dieser Studie die Technikerkrankenkasse äh unterstützt und eine erste Veröffentlichung äh zu den ersten Ergebnissen findet sich bereits im äh äh Gesundheitsdossier der TK zum Thema Corona zwanzig zwanzig aus dem vergangenen November und die erste
eher wissenschaftliche Studie ist gerade auch zur Veröffentlichung im äh Sonderheft zur zu den psychologischen Auswirkungen der Cowith Pandemie im International Journal of Cycology
angenommen worden. Ähm prinzipiell haben wir eine Reihe an Hypothesen aufgestellt in
der Veröffentlichung, die ich jetzt aber nur kurz in der Tonspur anreißen möchte, wir haben postuliert, dass die psychischen Belastungen.
Zusammenhängen mit dem Schweregrad, der Verlauf der Pandemie und vor allem auch hier mit der Schärfe der Logdown Maßnahmen und wir haben außerdem postuliert, dass es verschiedene.
Kontextfaktoren gibt's persönliche Ressourcen, äh berufliche Ressourcen, die diesen Kurven linearen Zusammenhang des Panemieverlaufs mit der psychischen Gesundheit verstärken oder abschwächen. Das so allgemein und aus
auf Grundlage dieser allgemeinen Annahmen äh jetzt ein paar Ergebnisse. Generell kann ich heute
nur Ergebnisse berichten von Beraten die aus der ersten.
Pandemiewelle stammen. Am zweiundzwanzigsten März wurden die ersten Kontaktverbote
verhängt im vergangenen Jahr. Wir haben mit der Datenerhebung eine gute Woche später am dritten April begonnen. Wir haben eine erste Welle von Daten erhoben im April
das waren
insgesamt knapp viertausend Menschen, die mitgemacht haben davon, allerdings nur zweitausendneunhundert Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern und auf der Grundlage dieser zweitausendneunhundert Personen äh präsentiere ich jetzt hier die
befunde.
In der zweiten Welle im Mai haben von diesen zweitausendneunhundert Personen noch einmal zweitausendzweihundertsiebenunddreißig Personen an der Befragung teilgenommen und in der dritten Welle im Juni waren es dann von diesen zweitausendneunhundert noch knapp
achthundert. Wir haben die Personen befragt, äh wo sie wohnen, das heißt, wir haben die ersten Patze von ihrer Postleitzahl und wir haben natürlich den Datumsstempel
ausgefüllten Fragebögen mit abgespeichert, so konnten wir zuordnen zu jedem einzelnen Fragebogen welche Logdown Maßnahmen in dem jeweiligen Landkreis zu dem jeweiligen Datum galten. Wir haben also.
Äh geschaut, in welcher Kalenderwoche kam ein Fragebogen und äh zu welcher und welche Lokdown-Maßnahmen galten in dieser Kalenderwoche. Und hier noch einmal.
In aller Kürze, der die Zusammenfassung unserer Hypothesen, der Versuch, wir vermuten einen Kurven im Jahrenzusammenhang zwischen Zeit und psychischer Belastung hier, einer Suchfacette des Burnouts während der ersten Kronawelle und wir vermuten eine Moderation dieses Zusammenhängen
Und diese Zusammenhänge, vor allem haben vergangene Studien bereits gezeigt,
dass die Geschlechter sich dahingehend unterscheiden, wie sich Belastung auf Beanspruchung auswirken, deswegen haben wir auch hier stets zwischen Männern und Frauen unterschieden und wir haben geschaut, wie sich die unterschiedlichen Logdownmaßnahmen und Ressourcen
auswirken.
Die Stichprobe ist nicht repräsentativ, es ist ein Convenience Sample, jeder konnte mitmachen und sie Stichprobe ist überproportional, weiblich, ähm deutlich mehr Frauen als Männer haben hier mitgemacht ähm zum ersten Erhebungszeitpunkt zwei Drittel Frauen ein Drittel äh Männern und unsere Stichprobe, das sehen sie hier auf der
Folie nicht, ist sehr.
Ähm Heterogen, was die Berufe angeht aus allen Branchen, ist hier was dabei und das Durchschnittsalter liegt bei zweiundvierzig Jahren und die Stichprobe ist auch etwas ostdeutscher als ähm als die als eine Bevölkerungsrepräsentative Stichprobe wäre, also die neuen Bundesländer
sind hier überproportional vertreten. Wir haben die Befragung begonnen mit ein paar allgemeinen Fragen dazu, wie die
Corona Pandemy und der Lokdown wahrgenommen werden und sich auswirken, deswegen hier nur ein kurzer Auszug mit Bezug auf die Arbeit im Homeoffice. Ein Drittel
Übrigens, der knapp dreitausend Menschen, die hier teilgenommen haben, hat angegeben, dass sie fast die ganze Zeit im Homeoffice arbeiten, während des Befragungs äh Zeitraums nochmal ein Drittel teils teils im Homeoffice und vor Ort. Ähm ein großer Prozentsatz der
Teilnehmerinnen und Teilnehmer hat der Aussage zugestimmt, dass im Homeoffice die Grenzen zwischen Arbeitsleben und Privatleben verschwimmen, ne? Also hier
äh siebenundzwanzig Komma acht Prozent sagen die Stimme voll zu und noch einmal knappe zweiunddreißig Prozent sagen ich stimme eher zu.
Ähm und ein Drittel der Menschen na ja vielleicht eher ein Viertel der Menschen fühlt sich dadurch auch belastet durch dieses Verschwimmen der Grenzen zwischen Arbeitsleben und Privatleben
Was ich auch interessant finde, dass dreißig Prozent der Aussage nicht zustimmen, dass ihr Arbeitsplatz zu Hause für ihre Arbeit geeignet sei, ne? Also zum Thema Digitalisierung, da scheint es mit mobilen Arbeiten zu Hause noch durchaus Verbesserungspotential
zu geben.
Wir haben eine Menge statistischer Modelle gerechnet, mehr Ebenenmodelle, äh wo wir geschaut haben, wie sich der Verlauf der Zeit
auf die emotionale Erschöpfung, eine zentrale Subfacette des Burnouts auswirken und wir haben da einige signifikante Zusammenhänge gefunden
und haben die dann jeweils auch grafisch dargestellt
indem wir die Modellparameter geplottet haben.
Möchte Ihnen mal diese zugegebenermaßen etwas komplexe Grafik
etwas näher darstellen, die den Zusammenhang zwischen dem Zeitverlauf der ersten Pandemiewelle, der psychischen Belastungen
und den Lokdown Maßnahmen veranschaulicht in Abhängigkeit von Geschlecht, ob es im Haushalt Kinder zur Betreuung gibt und ob von zu Hause aus gearbeitet wird oder nicht. Und wir sehen hier zunächst einmal.
Auf der.
Vertikalen Achse abgetragen, die abhängige Variabel, das ist hier die emotionale Erstöpfung, eine zentrale Subfaszette des Burnouts, die es.
Geht von eins bis fünf. In unseren Datensätzen, die wir vor ein oder zwei Jahren außerhalb der Corona Pandimie erhoben haben in unterschiedlichen Unternehmen
ist ein normaler Durchschnitt.
So bei eins Komma fünf eins Komma sechs. Und wir sehen also jetzt hier erstmal generell schon dazu im Vergleich
leicht angehobene äh Niveaus von äh emotionaler Erschöpfung. Aber wir sehen sie, dass sich dieses diese Niveaus stark unterscheiden, je nachdem, welche Gruppe wir anschauen. Und
die Gruppe mit der stärksten Beanspruchung, wo man wirklich von einer deutlichen Beanspruchung, die.
Signifikant über dem Skalenmittelwert liegt, wo man das sehen kann, das sind Frauen
hier durch die durchgezogene Linie zu erkennen.
Die im Homeoffice arbeiten, hier an den Kreisen zu erkennen und die außerdem zu Hause mindestens im Haushalt ein Kind haben
dass im noch nicht schulpflichtigen Alter ist. Und sie sehen also hier, da kann man auch erkennen, wie an dem Punkt, wo die noch stärkeren Lockdown-Maßnahmen greifen, das ist vor allen Dingen hier zwischen den Kalenderwochen fünf und acht.
Wo es verpflichtende Pflicht zu Maskentrag ertragen gab, wo alle Schulen und Kindergärten geschlossen waren, wo es höchstens eine Notbetreuung gab und die häufig auch gar nicht. Das das dort in diesem Zeitraum
die emotionale Erschöpfung ansteigt und sich dann hier auf diesen relativ hohen Niveau.
Bewegt und dann auch nur langsam wieder abfällt
nachdem die Kindergärten und Schulen wieder öffnen. Kontrastieren sie das mal mit der am wenigsten äh belasteten Gruppe in dieser Grafik. Das sind hier unten Männer
die Teils von zu Hause teils im Büro arbeiten und in deren Haushalt ist
keine Kinder gibt und diese Unterschiede schauen sie mal hier, ist ein auf der Skala von eins bis fünf im Mittelmeer als ein ganzer Skalenpunkt. Das sind schon sehr sehr große Unterschiede. Also wir sehen hier, dass die psychologischen Auswirkungen äh der der zusätzlichen Belastung und der Einschränkung der Ressourcen während des Locker
bei uns sich überproportional stark hier auf die Frauen auswirken.
Sondern auch Frauen im Homeoffice mit Kindern.
In unseren Untersuchungen äh äh haben wir auch geschaut, was puffert gegen eine solche Belastung, wie eine eigenige Ressourcen an äh geschaut. Die beiden stärksten Effekten haben wir zum einen für Partnerunterstützung und zum anderen für Autonomie im Job
gefunden. Und wenn sie, also der Fragebogen enthielt, auch eine Skala, wo wir fragten, wie stark sich die Person durch ihren Partner und Partnerinnen allgemein im Haushalt
bei der Lebens äh Führung et cetera unterstützt fühlen. Und da finden wir eine.
Ein Einfluss der Partnerunterstützung nur aus Sicht der
Frauen. Also für die Männer ist es für ihre psychische Belastung unerheblich, jedenfalls statistisch nicht bedeutsam, ob sie eine große Unterstützung durch Partner oder Partnerinnen erleben, für die Frauen hingegen ist es ein wesentlicher Schutzfaktor vor psychischer Belastung, denn es es sind vor allen Dingen eben die Frauen, die.
Subjektiv angeben, dass sie sich gering durch ihren Partner unterstützt fühlen, die diesen diesen kurvenlinaren Anstieg während des harten Lokdowns zeigen, ne? Also gerade die Frauen, die zu Hause wenig Unterstützung
erleben, ja? Und wenn Unterstützung dann da ist, das sehen sie hier in äh dieser Linie dann äh unterscheidet sich
der Verlauf nicht mehr so groß von den Verlauf, den wir hier für die Männer gefunden haben. Und ein ganz ähnliches Muster findet sich auch für das Ausmaß, in dem die Menschen Autonomie, also Entscheidungs- und Handlungsspielräume in ihrem Beruf äh wahrnehmen, berufliche Flexibilität, wenn sie so wollen
eine ein Vielen von beruflicher Flexibilität schlägt sich vor nur in einer erhöhten psychischen Belastung bei den Frauen im
Einklang mit dem Pandemiegeschehen und eben nicht
bei den Männern. Wir finden also insgesamt durch die Bank deutlich stärkere Effekte.
Des Pandemiegeschehens auf die psychischen Belastungen bei den Frauen im Gegensatz zu den Männern.
Ich komme zur Zusammenfassung. Frauen sind stärker von den psychologischen Auswirkungen der Pandie betroffen als Männer. Vor allem während des Lokdowns und im Homeoffice und hier möchte ich noch ergänzen.
Insbesondere
wenn zu Hause Kinder zu betreuen sind in der Zeit, wo die Kinderbetreuungsmöglichkeiten nicht zur Verfügung stehen. Das ist denke ich auch trivial, dass
kann jeder und jede von uns gut nachvollziehen. Unsere Ergebnisse deuten wir
als Anzeichen für eine traditionelle Rollenverteilung mit mehr Belastung für die Frauen während der Pandemie. Wir haben hier wohlgemerkt nicht gefragt, wie die.
Subjektiv die Aufteilung von Pflichten
im Haushalt wahrnehmen, sondern wir sehen, dass in der Belastung, in der psychischen Belastung als Konsequenz auf all die Anforderungen, die im Privaten und im Berufsleben auf einen einwirken,
die Frauen stärker belastet sind, insbesondere solche eben, die sich um Kinder kümmern müssen und die wenig Unterstützung durch ihren Partner erleben. Und dass das alleine schon so ist, spricht in unseren Augen doch ein Stück weit
für die Retraditionalisierung von Geschlechterrollen während der Pandemie. A
diesen ersten Befunden würden wir ableiten, dass politisches Handeln auch uns zugucken vor allem auf Stä
Unterstützung von den Frauen ausgerichtet sein sollte, vor allem in Sachen Kinderbetreuung und Präventionsangeboten, die auch im Homeoffice funktionieren.
Wir setzen die Studie seit Beginn der zweiten Kronawelle seit Anfang Dezember zwanzig zwanzig fort. Äh wir haben jetzt bisher zwei weitere äh Wellen erhoben, eine dritte Folge noch und weitere Analysen folgen.
An dieser Stelle vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit und ich freue mich auf ihre Fragen. Herzlichen Dank, Herr Meier für diesen spannenden Vortrag. Ich wür
gerne mit einer kleinen Verständnisfrage ähm anfangen. Vielleicht können sie den Begriff emotionale Erschöpfung, den sie ja mehrfach verwendet haben. Ja. Mal für uns nicht Psychologen, wie wird das gemessen? Was müssen wir uns darunter vorstellen? Und ich schiebe gleich eine zweite hinterher, die damit anschließt.
Äh sie sagten vor der Pandemie hätte man da auch.
Dafür erhoben und da wäre der Wert so zwischen eins
Komma fünf und eins Komma sechs gewesen, hat er sich denn vor der Pandemie zwischen Frauen und Männer auch unterschieden? Ja, vielen Dank, also
ähm emotionale Erschöpfung ist eine Facette des Burnouts, wir konzeptionalisieren in der Arbeits- und Organisationspsychologie auch in der klinischen Psychologie das Burnout Syndrom als ein Syndrom, das aus drei wesentlichen Dingen besteht. Ähm das eine ist ist die ist die D-Personalisierung
dass man sich also innerlich von den eigenen Arbeitstätigkeiten
äh zurückzieht, äh ein gewisses Maß an an Zynismus und vor allen Dingen, was was als erstes kommt, ist die emotionale Erschöpfung. Die emotionale Erschöpfung muss sozusagen das Leitsymptom.
Einer auch beginnenden Burnout Problematik und wir erheben das mit standardisierten
äh Fragebogenskalen. Wir haben hier eine Skala aus dem sogenannten Kopfsocke aus dem Kupenhagen, Social Cyclogial Questional verwendet und da äh zielen zu den Fragen nach emotionaler Erschöpfung, wie häufig denken sie
ich kann nicht mehr. Wie häufig fühlen sich Nina äh müde und niedergeschlagen? Wie häufig haben sie das Gefühl,
Das ist aus ihrer momentanen Situation kein Ausweg mehr gibt. Solche Fragen sind das, mit denen wir versuchen das Gefühl der emotionalen Erschöpfung, dass vielleicht sich am besten durch dieses ich kann nicht mehr
so zusammenfassen lässt, äh, zu zu operationalisieren und zu messen.
Es gab bereits Geschlechtereffekte
in äh der psychischen Gesundheit von Männern und Frauen vor der Korona Pandemie, das ist ein Befund, der sich durchzieht in der gesamten Forschung zum Thema psychische Gesundheit äh von Männern und Frauen. Wir erleben auch in den Meta-Analysen äh sehen wir die Hinweise darauf, dass Frauen im Schnitt immer etwas höher belastet sind
als Männer, das liegt vor Adler
an der Mehrfachbelastung denen sich vor allem viele berufstätige Frauen ausgesetzt sehen, dass nämlich zu.
Herausforderungen oder Anforderungen oder Belastungen im Beruf eben auch noch überproportional häufig.
Lastungen im Privatleben äh Gesellen, drei äh Kinderbetreuung, Pflegearbeit, ähnliches, äh die
äh Frauen stärker betreffen äh als Männer.
Wenn wir nochmal auf ihre Folie sieben zurückgehen können. Mhm. Da ist ja auffällig, da vergleichen sie ja die verschiedenen Gruppen und trotzdem fällt auf, dass fast
bei allen Werten
die Frauen stärker belastet sind, obwohl's die gleiche Situation, ja, es zumindest bezogen aus. Ja.
Wenigen Indikatoren. Wie erklären sie sich das und welche Rolle spielt dabei vielleicht auch
Ja. Ja, viel zitierte Mantaloat. Ja. Also
Menschen reagieren prinzipiell auf die selben Belastungen ganz unterschiedlich in Abhängigkeit davon welche Ressourcen sie zur Verfügung haben. Und der Ressourcenbegriff ist hier ein sehr breites
äh gefasster, ne? Das können persönliche Ressourcen sein, also meine eigenen Kompetenzen und und
Überzeugung und Fähigkeiten und Fertigkeiten, aber auch soziale Ressourcen wie soziale Unterstützung durch Freunde, Familie, Partner, Kolleginnen und Kollegen.
Work-Life-Balance.
Äh Konflikt zwischen Arbeit und Privatleben et cetera. Und die Tatsache, dass hier auf ähm in den Auswirkungen äh der Pandemie auf die Psyche gesundheit Frauen in
äh
unabhängig davon, wie viele Kinder zu Hause zu betreuen sind und ob sie im Homeoffice sind, deutlich stärker belastet sind als die Männer. Das interpretieren wir eben so, dass die Frauen vielleicht dieselben
Belastungen in der Situation erleben, aber gleichzeitig weniger Ressourcen äh zur Verfügung haben, weil vielleicht eben noch mehr Zeit.
Eine Betreuung von Kindern zur Verfügung steht, weil vielleicht noch stärker soziale Kontakte, die relevant und wichtig sind unterbrochen sind, weil sie vielleicht noch stärker darunter leiden, dass Betreuungsangebote nicht zu
Übung stehen et cetera
Das ist an dieser Stelle natürlich auch ein Stück weit äh Spekulation, weil wir in jeder empirischen Untersuchung, wir haben die Leute natürlich jetzt nicht noch qualitativ gefragt, warum? Äh das ist, wir können das nur versuchen
aus den wenigen Daten zu schließen, die wir haben.
Ja, sie haben Ressourcen jetzt mehrfach angesprochen und da passen zwei Fragen ganz gut zu. Einerseits wurde dann auch äh das
kommen in irgendeiner Form miterhoben, da natürlich ein auch immer eine Form oder Möglichkeiten bieten. Richtig. Härten abzumildern. Ja. Ja. Und auf der anderen Seite wurde gefragt, ob
auch differenzierte Analysen stattgefunden haben für Alleinerziehende, weil dann ist natürlich potenziell sich bestimmte Härten natürlich nochmal.
Ja wir haben.
Das Haushaltseinkommen abgefragt und haben das auch geprüft, denn ich hatte auch die Hypothese, dass.
In Haushalt mit Hörern einkommen, dass ich nicht so darstellt und zu meiner großen Überraschung war das nicht so. Äh, in unseren Daten haben wir keinen Zusammenhang zwischen
dem medianen Jahreshaushaltseinkommen und den psychischen Auswirkungen der Chronapanemie finden können.
Äh wir haben in unseren Daten auch ähm die Möglichkeit zu schauen, ob Personen alleinerziehend sind. Wir haben zwar nicht
nicht explizit gefragt, alleinerziehend, ja, nein, aber wir haben immer gefragt, wie groß ist der Haushalt, leben noch andere Personen im Haushalt, äh sind sind Kinder im Haushalt, also und so könnten wir also schließen, wer alleinerziehend ist. Allerdings haben wir dafür noch keine separaten Analysen
gerechnet. Das ist aber alles in den Daten und es werden noch viele viele ausführlichere weitere Analysen folgen. Das hier war jetzt nur so unser erster Aufschlag.
Ähm sie sagten ja, dass ähm nur Arbeitnehmerinnen äh und Arbeitnehmer in ihrer ähm
In ihren Ergebnissen jetzt zu sehen sind. Hier kam jetzt auch die Frage, wurde dann zum Beispiel auch miterfasst wie viele von denen zum Beispiel ihren Job in der Zwischenzeit verloren haben? In der Tat
und ähm.
Neben Kindern ist ja mittlerweile auch ein großer Faktor, der als Belastung wahrgenommen werden kann. Die Betreuung von Pflegebedürftigen Angehörigen, weil wir dürfen natürlich nicht vergessen. Richtig. Dass neben Schule und Kita auch
Infrastrukturen wie die Tagespflege weggefallen sind.
Ja, das ist vollkommen richtig. Äh äh vielen Dank äh für die Anmerkung. Wir haben das alles mit erhoben. Wir haben gefragt, ob im Haushalt ähm Pflegearbeit geleistet wird, ob die Person, äh, Pflegearbeit
ähm leisten muss. Ich muss offen gestehen, dass wir das noch nicht ausgewertet haben. Ähm
was wir auch angeschaut haben ist, wie sehr die Person sich durch die Corona Pandemie ähm in wirtschaftliche Schwierigkeiten äh äh
gesehen haben. Schauen sie mal hier. Das habe ich hier noch auf einer Folie im Backup, die ich ihnen eben grade nicht gezeigt habe. Wir haben bei den subjektiven Fragen gefragt, die Kona Panemie bringt mich selbst in große wirtschaftliche Schwierigkeiten. Das hat uns ehrlich gesagt ein Stück weit überrascht
denn hier haben nur drei Prozent der Befragten gesagt, ich stimme voll zu und knappe fünf Prozent haben gesagt, ich stimme eher zu, ja? Also, nicht mal acht Prozent der Menschen, die hier mitgemacht haben, hatten subjektiv das Gefühl, dass sie durch die Corona-Panemie selbst
in große wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten. Das liegt natürlich auch dadurch daran, dass Menschen aus dem Gast
Gastgewerbe, Kultur und Veranstaltungsbereich. In dieser Stichprobe nicht besonders stark repräsentiert sind, aber ich würde sagen, sie sind auch jetzt nicht wesentlich unterrepräsentiert
äh im Vergleich zur zur zur Gesamtbevölkerung, aber was hier ein bisschen überrepräsentiert ist in der Stichprobe ist ähm öffentlicher Dienst äh Verwaltung und Dienstleistung. Alles sicherlich Dinge, die von der Chorona-Panemie vielleicht nicht so äh betroffen.
Sind.
Von daher äh und wir haben außerdem zu jedem Messzeitpunkt gefragt, ob die Menschen in Kurzarbeit sind und oder ob sie ihren Job äh verloren haben
Das sind alles Dinge, die in den Daten vorhanden sind und die für die wir gegebenenfalls nach Möglichkeit auch kontrolliert haben.
Danke dafür, dann jetzt wurden ja mehrfach so externe Ressourcen auch ähm angesprochen. Hier kamen jetzt mehrere Fragen dazu. Welchen Einfluss haben den
hat denn die innere Einstellung, innere oder Coping-Strategien, die man hat und ganz explizit wurde auch danach gefragt, inwieweit sich vielleicht auch eine größere Selbstständigkeit der Ostfrauen bemerkbar
selbstverständliche Orientierung auf eine Kitabetreuung.
Das ist eine interessante Frage
mit der Selbstverständlich oder möglicherweise selbstverständlicheren Orientierung auf die Kitabetreuung in den neuen Bundesländern.
Das kann ich ihnen so nicht beantworten, aber
Ich nehme das mal mit aus äh äh aus diesem heutigen Vortrag. Das finde ich eine sehr sehr interessante Frage und danach werde ich nur nochmal in den Daten schauen. Was so Copingstrategien äh angeht, da haben wir in der Tat äh was erhoben, das ist und auch ausgebettet. Das ist zwar nicht ähm
in dem IG Manuskript, aber es ist in dem Corona Report für die äh Technikerkrankenkasse drin und zwar hatten wir eine äh Skala drin, die nannte sich
Selbstsorge, äh Gesundheitsgesundheitsorientiertes gesundheitsorientiertes Selbstführung und Selbstsorge. Äh das ist etwas, das setzt sich aus drei Dingen zusammen, nämlich zum einen, dass man der eigenen psychischen Gesundheit Relevanz
schenkt, also dass man sagt, mir ist es auch wichtig auf meine eigene psychische Gesundheit zu achten, äh dass ich zweitens.
Dem auch einen gewissen Stellenwert in meinem Alltag einräume und drittens
auch mich entsprechend verhalte, dass ich also zum Beispiel versuche auch mein Verhalten zu ändern, so wie es möglich ist oder meine Umgebung zu ändern, um meiner Psyche etwas Gutes zu tun, ne? Also
dass man die psychische Gesundheit, dass man ihr einen Stellenwert einräumt, dass man sich für relevant hält und dass man das eigene Verhalten danach ausrichtet. Das ist alles das, was in dem Konzept der Selbstsorge steht. Und.
Hier. Ähm die Grafik sieht ein bisschen anders aus, aber vom Prinzip ist es äh ist es die gleiche. Und es ist tatsächlich so.
Dass Frauen mit mit hoher Selbstsorge, mit einem hohen Ausmaß an Selbstsorge
sich hinsichtlich ihrer ihrer psychischen Belastung, ihrer emotionalen Erschöpfung mit einigen wenigen Ausnahmen gar nicht mehr so sehr von den Männern unterscheiden. Und wir haben auch ein statistisches Modell gerechnet, in dem wir die verschiedenen Risiko und Schutzfaktoren miteinander verglichen haben und da zeigen die Befunde
dass die Selbstsorge der stärkste.
Puffernde Schutzfaktor gegen die psychologisch negativen Auswirkungen der Chrona Pandemie ist. Ich möchte aber an dieser Stelle eines noch unterstreichen.
Ich finde es immer auch ein bisschen problematisch so auf dieses Selbstsorge-Achtsamkeitsthema abzusteigen, weil es die Verantwortung für
die eigene psychische Gesundheit implizit den betroffenen Personen zuschreibt.
Und dabei die Umstände so ein bisschen aus der Verantwortung lässt. Ähm es ist schon etwas
seltsam, wenn man einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern, die ihren Job im Homeoffice nebenbei irgendwie noch hinkriegen muss, irgendwie sagt, weißt du, du musst dich einfach ein bisschen selber um deine psychische Gesundheit kümmern. Mach mal eine Achtsamkeitsübung. So mach doch mal eine halbe Stunde Yoga. Die wird einem vollkommen zurecht den Vogel zeigen. Mit anderen Worten
die gesellschaftlichen Gegebenheiten und auch vor allen Dingen die konkreten Gegebenheiten in der persönlichen Situation müssen überhaupt erstmal Möglichkeiten für Selbstsorge schaffen
Und solange das nicht gegeben ist, ist natürlich jeder Fingerzeig auf. Du brauchst einfach ein bisschen bessere Coping-Strategie, auch ein bisschen ein Hohn.
Es war eigentlich ein total tolles Schluss, war trotzdem möchte ich eine letzte Frage noch stellen mit bitte um eine knappe Antwort. Äh es wurde ja jetzt.
Ein kurzfristiger Effekt, auf den kurzfristigen Effekt, die emotionale Erschöpfung geschaut
gibt es denn Studien, die uns 'n Ausblick geben, was solche Krisen langfristig für die psychische Gesundheit bedeuten.
Ja, also.
Wir haben natürlich für die Auswirkung der Koronapanemie in Deutschland noch keine Langzeitstudien, das das geht natürlich gar nicht. Es gibt eine Großzahl, äh eine große Zahl von Studien, die laufend angelaufen sind, die sich mit der Thematik auseinander
setzen zum Beispiel das psychologische Cowit Snapshot Monitoring, das seit vielen, vielen Wochen sehr erfolgreich. Ich
glaube es ist die Universität Halle äh durchgeführt wird an der Universität Greifswald gibt es eine äh
große Übersichtsseite oder war's Rostock? Ich liefere den Link gerne nochmal nach äh über die aktuellen Studien, über die aktuelle Studienlage. Man kann vielleicht ein bisschen auf
psychologische Studien zu anderen Naturkatastrophen äh schauen. Da gibt es einiges. Ähm äh zum Beispiel gibt es einiges an äh Studien zu den psychologischen Auswirkungen von äh Hurricanes in den äh in den USA
Äh die zeigen
äh äh Dinge, die man auch äh vermuten würde, nämlich ähm äh dass es äh zu einem in der Regel, zu eine.
Haften Anstieg von psychologischen Gesundheitsfolgen kommt der sich dann über die Zeit wieder abmildert, aber häufig nicht ganz auf das Vorausgangsniveau zurückfällt. Das sind aber natürlich alles Ereignisse, die auch eher kürzer ähm in der Dauer sind
und offen gesprochen, psychologisch, was die Auswirkungen angeht einer solchen Pandemie
ich meine das konnten wir seit der spanischen Grippe neunzehnhundertachtzehn eigentlich nicht mehr erleben. Äh und deswegen
ähm sind wir jetzt hier auch wissenschaftlich in neuem Territorium.
Das war der Vortrag, den Berthold Meier in unserem digitalen Kologium am zwanzigsten Januar gehalten hat. Wir hoffen, sie konnten ein paar Anregungen mitnehmen.
Wenn sie mögen, dann abonnieren und teilen sie doch gerne den Podcast. Folgen sie uns außerdem auf Twitter. Unter at Corona Sotz.