Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise – coronasoziologie.blog.wzb.eu

Transkript: Elias Naumann: Wie geht es Familien während (und nach) der Corona-Pandemie?

ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.


Michelle Boden
Und damit herzlich willkommen zur neuen Ausgabe unseres Podcasts zu soziologischen Perspektiven auf die Coronakrise.
Mein Name ist Michelle Bohnen. Ich bin studentische Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.
Am 8. Dezember 221 hielt Elias Naumann einen Vortrag mit dem Titel wie geht es Familien während und nach der Coronapandemie? Ergebnisse deutscher Pendeldaten.
In diesem Beitrag zeigt Naumann die Situation von Familien während der Coronapandemie auf.
Vortrag stellt er dar, wer besonders von der Situation betroffen ist und wen die Bevölkerung in Deutschland in der Verantwortung sieht, hierfür Hilfestellung zu leisten. Elias Naumann ist Postdock am Mannheimer Zentrum für europäische Sozialforschung an der Universität Mannheim.
Nun viel Spaß mit dem Vortrag.
Elias Naumann
Hallo an alle auch meiner Seite und vielen vielen Dank für die äh an die Organisatoren, für die Einladung und die Gelegenheit, die äh unsere Forschung hier vorzustellen. Also wie schon gesagt, äh stelle ich die Ergebnisse aus äh verschiedenen Projekten, verschiedenen Artikeln vor,
Daher äh nur zunächst mal auch der Hinweis und der Dank an die Koordin von der Uni Mannheim, der Uni Köln und vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden.
Genau, also diese gute Zusammenarbeit sicherlich auch ein ein Grund dafür, dass wir so schnell und auch so äh gut äh an Daten äh gekommen sind und diese auch schon teilweise veröffentlicht haben. Äh wie der Titel schon sagt, ähm,
gibt es äh geht es um Familien während und in Klammern diese Einführung auch nach der Coronapandemie. Ähm.
Dieser Einschub in Klammern und nach, der stammen noch aus dem September, als ich den Titel gewählt hat und äh spiegelt so ein bisschen ähm meine damals sichtlich zu optimistische Sichtweise wieder auf den weiteren Verlauf der Pandemie,
Ähm und doch, das werden wir gleich sehen. Ähm.
Haben wir eben schon Daten, die auch sozusagen nach der ersten Welle oder nach der zweiten und dritten Welle so ein bisschen die Situation äh erfasst und äh beschreibt.
Äh die erlauben dann denke ich schon, auch zumindest einen ersten Einblick, wie es eben Familien äh nach Corona äh gehen könnte und ähm erste Einblicke, ob die das negative folgen und die Auswirkungen, ob die eben langfristig bestehen bleiben,
Insgesamt möchte ich äh heute auf drei Fragestellungen eingehen. Äh die ersten beiden.
Schauen eben auf das Wohlergehen von Eltern und von Kindern und Jugendlichen und reflektiert so ein bisschen, dass äh zu Familien eben neben den Eltern auch genauso die Kinder gehören ähm und das vor allem denke ich in der in der zum Beginn der der Pandemie.
Die Situation der Kinder lange Zeit eher nicht ausreichend, denke ich, beachtet wurde.
Den Eltern schauen wir auf die Zufriedenheit mit äh Arbeit und Familie, also eher ein weicher Indikator ähm bei den Kindern und Jugendlichen ist der Fokus eher auf den Jugendlichen, also bei den,
bis 19-jährigen und hier ähm ein medizinisch relevanteres Maß, äh nämlich den.
Da geht's um Depressionen und ja depressive Symptome.
Dritte und letzte Fragestellung, zu denen ich äh Daten präsentieren will.
Spiegelt etwas meinen eigenen Hintergrund mehr wieder, der sozusagen in der Schnittstelle zwischen Soziologie und Politik angesiedelt ist. Ähm.
Und die Motivation dafür ist so ein bisschen die Frage, was tun wir, denn wenn wir jetzt bei den ersten beiden Fragen Problemlagen festgestellt haben, wir festgestellt haben, dass manche Gruppen,
viel stärker von der Pandemie und den Einschränkungen belastet sind als andere. Ist dann jeder selbst dafür verantwortlich, damit zur Schade zu kommen, bis es einfach Pech,
Ähm oder sollte es eben einen Ausgleich geben. Ähm ist die Politik gefordert ähm hier was zu tun und da spielt natürlich
Sehr wichtig die Sicht der Bevölkerung eine Rolle und daher schauen wir uns äh hier an, wie die äh politischen Präferenzen für Familienpolitik und andere Sozialpolitikbereiche sich ähm während und hitzen.
Während der Parapandemie verändert hat.
Bevor ich einen ganz kurzen Einblick in die zum Forschungsdesign und zu den unseren Erwartungen äh sage, ein kurz zu den Daten, die wir suchen, äh benutzen. Äh wie gesagt, Paneldaten, einmal vom German Internetpanel, was wir an der Universität Mannheim.
Erheben und äh die andere Studie beruht auf Daten von Pierre Farm. Das sind also beides bestehende Paneldatensätze,
ähm während der Coronapandemie so während der ersten äh Welle relativ schnell covid-Zusatzbefragungen äh gestartet und begonnen haben.
Und damit eben diesen Vorher-Nachher-Vergleich erlauben.
Qualitätsmerkmale, die ich hier sehr wichtig finde und ähm wir sozusagen beide Datensätze erfüllen, ist, dass sie auch Wahrscheinlichkeitsstichproben beruhen, also keine Access-Online-Access-Panel sind. Ähm.
Die denke ich insbesondere in der Zeit äh eines Lockdowns, wo viele Leute im Homeoffice arbeiten ähm auf der verzehrt sind.
Äh das andere Qualitätsmerkmal ist eben die recht schnelle öffentliche Datenverfügbarkeit, also beide Datensätze sind mittlerweile ähm für die Wissenschaft, für die Öffentlichkeit zugänglich.
Und wurden eben teilweise zum bis bald nach sechs Monaten veröffentlicht, was eben auch, denke ich, so ein Qualitätsstandard ist, damit die Ergebnisse eben auch überprüft werden und damit eben auch andere äh Forscher mit den Daten ähm arbeiten können.
Okay jetzt haben wir denke ich guten Daten, das heißt die gleichen Befragten vor und während des Lockdowns befragt,
Äh die Frage bleibt dennoch, ob wir daraus, ob wir die Veränderungen, die wir möglicherweise feststellen oder die wir feststellen, eben kausal der Covid Pandemie und dem Lockdown äh zuschreiben.
Einerseits äh würde ich das ganz klar mit ja beantworten, weil es eben ein exogener Schock ist äh der sicherlich nicht antizipiert wurde ähm.
Den Befragten, von der Bevölkerung, von Politikern ähm und ich denke auch, dass die Annahme das nicht zeitgleich irgendetwas anderes passiert ist, äh was zu diesem äh Veränderungen geführt hat. Auch das, denke ich, ist vertretbar und äh gut zu begründen.
Andererseits,
ist es aber natürlich auch so, dass äh Covid-19 undäh die Lockdowns so viele Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens verändert haben. Das ist letztlich ähm.
Trotzdem schwierig ist äh diese Veränderung einzelner dieser Trends zuzuschreiben. Das heißt, der Arbeitsmarkt.
Hat sich sehr schnell, sehr drastisch verändert mit Jobverlust, mit Kurzarbeit äh mit vielen,
Leuten, die in Homeoffice gegangen sind. Gleichzeitig wurden Schulen Kinderbetreuungseinrichtungen geschlossen ähm und insgesamt hat sich natürlich auch so eine.
Ein Bedrohungsgefühl, eine Unsicherheit, die Risikowahrnehmung ähm sehr stark verändert und all diese,
Veränderungen haben mal zeitgleich stattgefunden, sodass es nach wie vor schwierig bleibt, denn ähm Veränderungen in der Gesellschaft darauf zurückzuführen, auch einzelne dieser Mechanismen zurückzuführen.
Ein bisschen erschwert, wenn wir jetzt konkret an ein Wohl ergeben und ähm an Wohlbefinden denken, dass diese Veränderung eben sowohl positive Auswirkungen haben können. Das heißt
ähm Homeoffice äh oder auch Kurzarbeit können zu weniger Stress führen, reduzieren die Pendezeit gegebenenfalls mehr Zeit für die Familie
ähm aber eben auch negative Auswirkungen. Das heißt, wenn man zeitgleich als Eltern ähm.
Von zu Hause aus arbeiten soll und sich um die Kinderbetreuung kümmern soll, dann kommt es eben zu diesen Konflikten hier Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen und ähm
Insbesondere, denke ich, dass es für die Jugendlichen ähm eine große Rolle gespielt hat, dass sie eben deutlich weniger soziale Kontakte hatten
ähm und sozusagen so ein bisschen beschränkt waren auf ihre eigene Familie ähm und dass das eben Auswirkungen hatte.
Das heißt, der Fokus ist nun eher auf der empirischen Untersuchung und eben der Feststellung sozusagen des Gesamtdefekts, welche auch dominieren sozusagen diese positiven oder die negativen Auswirkungen bei welchen Gruppen.
Wenn du jetzt ähm auf die erste Frage.
Äh hier haben wir Daten zur Zufriedenheit mit Arbeit und Familie. Ähm die wurde auf einer Elferskala gemessen, die von null bis zehn reicht hohe Werte sind ähm,
eine höhere Zufriedenheit ähm und wir sehen, dass wir vor der Pandemie eben äh in jährlichen Abstand die Daten haben ähm dann die blaue Linie hier ist sozusagen der Beginn der ersten Welle.
Und dann eben recht eng getaktete Befragung während des ersten Lockdowns, also mein monatlicher Abfragen hier ähm und dann auch den Zeitraum nach,
der Pandemie oder zwischen den Wellen auch abdecken jetzt mit der letzten Befragung im Juli 2021.
Was wir hier sehen ist, dass sowohl die Zufriedenheit mit der Arbeit, das ist der obere die obere Abbildung als auch die Zufriedenheit mit der Familie,
deutlich zurückgegangen ist im Vergleich also wenn wir im September 219 im Vergleich mit April 220 ansehen, dann äh ist in beiden Bereichen eben eine deutliche Verringerung um fast einen halben Punkt auf dieser Zehnerskala zu sehen.
Gleichzeitig eben auch und das so ein bisschen die Nachwirkungen äh wenn wir hier September 2020, also letzten Sommer äh uns den Wert anschauen, dann kam es auch zu einer recht schnellen Erholung.
Der bei der Zufriedenheit mit der Familie.
Vor Corona-Level wieder hoch oder zurückgegangen ist, äh aber eben auch der Weg zurück wieder bei den erneuten Einschränkungen,
Einschränkungen in der zweiten und dritten Welle im März 221 eben erneute Rückgänge,
wenn wir zumindest hier diese Veränderungen uns noch angucken, fällt die Erholung tatsächlich jetzt dann im äh Frühjahr,
diesem Jahr zum Sommer diesen Jahr deutlich geringer aus und beide Werte sind jetzt im Juli 2021 eben niedriger als auch vor Corona-Niveau äh was so ein bisschen zu für so langfristige negative Auswirkungen sprechen würde.
Was wir jetzt uns hier angeguckt haben ähm in einem Artikel erst mal nur äh für die äh für die Veränderung von September.
2019 bis äh Frühjahr 2tausend20, also sozusagen die Effekte des ersten Lockdowns äh und hier geht's auf.
Gegliedert nach den äh Veränderungen, die bei Eltern stattgefunden haben im Vergleich zu den Kinderlosen. Ähm aber auch äh sozusagen, ob's einen Unterschied zwischen Müttern und Vätern gibt. Ähm.
Dann sieht man erstmal, dass man bei der äh Familie Zufriedenheit mit der Familie äh eigentlich alle Gruppen ähnlich betroffen und ähm.
Negativen Auswirkungen sehr ähnlich ausgefallen sind.
Wenn man sich die Arbeitszufriedenheit anguckt, auch da sieht man, dass es ähm eher keine Unterschiede zwischen Eltern und Kinderlosen gibt, ähm aber eben äh einen Unterschied zwischen Müttern und Vätern.
Das heißt, Mütter scheinen hier stärker beeinträchtigt zu sein und haben es schwerer äh Familie und Arbeit zu vereinbaren äh und bei Väter ist es zumindest in diesem kurzen Zeitraum sogar zu einer leichten Erhöhung der Zufriedenheit mit der Arbeit gekommen.
Bei den Müttern sieht man eben, dass die Auswirkungen dieses Konflikts äh Familie und Arbeit unter einen Hut zu bringen. Dann dazu kommt, dass eben die äh Arbeit vermutlich mehr leidet als äh.
Zufriedenheit mit der Familie. Auch hier wieder ein kurzer Blick auf die ähm längerfristigen Veränderungen.
Hier die weißen Punkte sind die die Väter, die schwarzen Punkte, die Mütter und wenn man sich die Zufriedenheit mit der Familie anguckt
bestätigen sich die Ergebnisse, die wir da in der kurzfristigen Perspektive hatten, dass die beiden Gruppen eigentlich sehr parallel über die Zeit.
Sich verändern und eben diesem Gesamttrend folgen von einem starken Abfall im ersten Lockdown, eine Erholung und dann wiederum ähm einem Abfall der Zufriedenheit.
Bei der Zufriedenheit mit der Arbeit äh ist das Bild ein bisschen ein anderes, was es,
die Ergebnisse eben schon so ein bisschen gezeigt haben. Äh hier sieht man, dass die Ausschläge bei äh Müttern eben sehr viel stärker sind als bei Filtern.
Das heißt hier der Effekt den wir hier sehen
beim beim ersten Lockdown ist, dass der Abfall der Zufriedenheit oder die Reduzierung der Zufriedenheit mit der Arbeit bei Müttern sehr, sehr, sehr viel stärker ist als bei äh Filtern und der Effekt auch bei Filtern erst im Verlauf,
des ersten Lockdowns sichtbar wird und im April 2020 zum Beispiel noch gar nicht da war ähm,
Gleichzeitig ist aber auch hier diese Erholung sozusagen als eine Gegenbewegung bei den Müttern sehr viel stärker.
Ähm und wenn man sich jetzt hier nur den den Graf den Trend bei den Müttern bei den Filtern anschauen würde, dann sieht man, dass die insgesamt einfach offensichtlich sehr viel weniger äh beeinflusst und beeinträchtigt sind.
Das ist also finde ich wiederum ein Zeichen dafür, dass Mütter sehr viel stärker von den Auswirkungen äh betroffen sind und sowohl die negativen Auswirkungen als auch die Erleichterung, wenn sozusagen die Einschränkungen wieder äh weg sind, einfach sehr viel größer ausfallen.
Kommen wir zu der zweiten Frage, also die Situation der Jugendlichen. Hier ähm basierend auf äh Daten äh auf Daten.
Ähm und ein Maß oder ein Item, was ähm äh depressive Symptome misst. Das sind sozusagen vier Fragen ähm Selbstauskunde
der Jugendlichen ähm zu ihrer Stimmung und äh misst eben depressive Symptome ähm und.
Maß ist sozusagen auch in klinischen Studien getestet. Ist also auch ein medizinisch relevanter ähm ja Befund hier.
Und da gibt's eben ein Grenzwert, ab dem man dann von klinisch relevanten, depressiven Symptomen spricht und das, was man hier sieht, ist die Prävalenz dieser Symptome bei den 16-bis 19-jährigen vor Corona, also äh im Jahr zweitausendachtzehn, neunzehn
da ist die Prävention bei etwa 10,4 Prozent der Jugendlichen die eben diese depressiven Symptome haben und die Veränderungen äh.
Die Ergebnisse hier zeigen, wie man eine deutliche Zunahme der Prävalenz auf 25 äh etwa 25 Prozent im Mai, Juni, das sozusagen das Ende des äh des ersten Lockdowns.
Und äh hier haben wir uns auch wiederum angeschaut,
bestimmte Risikogruppen gibt, die eben besonders stark davon beeinträchtigt sind und da zeigt sich, dass es eben vor allem junge Frauen sind, bei denen diese Prävention von 13 auf 35 Prozent sogar steigt
aber eben auch bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund ist dieser Einstieg sehr stark, was eben auf ja.
Ungleichheit in den in den äh Konsequenzen hinweist. Damit kommen wir zur letzten Fragestellung,
die ich ja schon so angekündigt hatte, dass so ein bisschen die Frage ist. Jetzt haben wir die äh äh nicht infiziert. Jetzt haben wir sozusagen identifiziert. Ähm dass es,
Problemlagen gibt, dass es da auch Ungleichheiten.
Die Frage ist jetzt ähm besteht da eine äh Unterstützung in der Gesellschaft, dass hier die Gesellschaft, dass hier insbesondere die Politik dafür verantwortlich ist? Gibt es also einen gesellschaftlichen Auftrag an die Politik? Sich verstärkt beispielsweise Umfamilien zu kümmern, um,
hier einen Ausgleich zu schaffen. Und hier.
Sehen Sie die äh Zustimmung. Also es sind ähm die politischen Präferenzen in der Bevölkerung auch wieder über diesen Zeitraum. Äh von Januar 2018 bis September 221. Die senkrechte Linie,
wieder den Start, den Beginn des der ersten ähm Coronawelle in Deutschland an und gemessen wurde hier die Zustimmung ähm,
dass der Staat dafür verantwortlich für diese Bereiche der Sozialpolitik sein sollte, also für,
Gesundheit für Renten, für die Arbeitslosen ähm und äh Unterstützung von Familien.
Und wurde wiederum also wurde gemessen auf einer Skala von null bis zehn, wobei eben höhere Werte mehr Unterstützung bedeuten.
Was sich hier zeigt zeigt wenn wir den Anstieg sozusagen die Veränderung zu vor Corona-Zeiten uns angucken ist dass es eigentlich in allen Bereichen zumindest in kurzfristiger Sicht zwischen eben Januar 2020 und Juni 2020 zu einer Erhöhung also zu auch,
zu mehr gesellschaftlicher Solidarität zur Unterstützung für Sozialpolitik gekommen ist. Ähm.
Mit den stärksten Einstiegen bei den bei Arbeitslosigkeit und bei der Unterstützung für Familie, wo wir sozusagen Zunahmen von etwa einem halben Punkt auf dieser Zehner auf dieser Elferskala haben, aber selbst im Bereich Gesundheit,
die Zustimmung schon sehr sehr hoch war, äh kommt es hier eben zu einer Zunahme.
So die Mittel oder ja mittelfristigen Veränderungen angucken dann ist der Rückgang auf das Vor-Corona-Niveau in der Unterstützung recht schnell. Das heißt bei Gesundheit und Arbeitslosigkeit hat man hier nach einem äh Jahr etwa wieder die Werte von vor Corona.
Bei Rente und Familie schwankt es ein wenig aber zumindest die letzten Daten hier aus dem September deuten so ein bisschen darauf hin, dass die Zunahme.
Gegebenenfalls dauerhaft sein könnte ähm und dass die Unterstützung dafür, dass der Staat dafür verantwortlich sein sollte hier für Familien etwas zu tun, ähm ja eben längerfristig auch Bestand hat.
Als kurze Zusammenfassung und dann ein Ausblick, damit wir auch noch Zeit haben für Fragen und ein bisschen Diskussion. Das heißt, die Ergebnisse zeigen, denke ich, dass der erste der erste Lockdown vor allem einen starken Einfluss auf das Wohlbefinden und die Zufriedenheit sowohl der Eltern als auch der,
der Jugendlichen der Kinder hatte, aber über die Zeit zeigt sich eine Erholung und teilweise auch Gewöhnungseffekte an diese neue Situation,
aber eben nicht alle Indikatoren und vor allem nicht für alle Gruppen äh erreichen, dass vor Corona das vor covid Niveau.
Das ist denke ich eine Zeit sozusagen die Notwendigkeit, dass die Politik hier einen Ausgleich schafft und.
Ergebnisse denke ich zeigen, dass hier äh so ein Ausgleich oder eine verstärkte Unterstützung von Familien eben auch von der Bevölkerung unterstützen würde und das aus meiner Sicht auch schon,
bisschen ein Auftrag an die an die Politik hier was zu tun.
Ich am Ende und ähm danke euch allen, Ihnen allen für die Aufmerksamkeit und freue mich, dass wir jetzt noch ein bisschen Zeit für Fragen und eine Diskussion haben.
Michelle Boden
Ja dann vielen Dank auch von mir für den spannenden Vortrag und ich würde vielleicht zu Beginn mit ähm einer methodischen Frage starten. Also ein wenig, was haben sie ja schon gesagt zur Methodik
aber auch, dass es ähm jeweils unterschiedliche Datensätze ja genutzt worden sind
bei der ähm einzelnen Studien und bei der ersten Studie, wenn ich mich richtig erinnere vom Lesen, da wurde ja wurden ja Daten vom German Internet,
Panel
benutzt. Wie war das denn da, weil ja immer die Rede von Müttern und Vätern ist. Das waren aber auch Individualdaten. Das waren keine Partnerschaftsbefragungen.
Elias Naumann
Also äh sozusagen kommt so ein bisschen drauf an, der in dem Internet Panel gibt es einen Teil der Befragten, wurden auf der Haushaltsebene gesamt, das heißt, da haben wir für,
ja eine Gruppe ähm haben wir ähm Mütter und Väter die im gleichen Haushalt leben. Ähm der größere Teil der Befragt.
Ist aber eine Individualstrichprobe. Also es genau, es sind alles Individualdaten,
aber sozusagen also ich vermute mal das ist natürlich das Interesse daran da ist auch innerhalb des Haushalts zu gucken ob äh Mütter und Väter die.
So sagen die Situation, die gleiche Situation unterschiedlich beurteilen oder auch zu gucken, was verändert sich bei Müttern, wenn die Väter arbeiten. Geh in oder im Homeoffice sind solche Analysen. Ähm,
mit mit den Daten möglich, aber da sind die Fallzahlen dann etwas geringer. Das haben wir sozusagen noch nicht so richtig damit angefangen, aber das ist denkbar, das zu machen, ja.
Michelle Boden
Und im im Paper habe ich auch gelesen, dass es auch die Unterscheidung zwischen verheiratet und nicht verheiratet gab. Dazu gab's jetzt aber auch noch keine weitergehenden Analysen, ob sich da zum Beispiel Unterschiede zwischen den Eltern zeigen.
Elias Naumann
Nee, genau, das haben wir auch noch nicht weiter ausgewertet.
Michelle Boden
Dann sind wir gespannt äh aufs neue Ergebnisse zu dem Thema.
Elias Naumann
Genau, aber das wäre auch sozusagen so ein bisschen die eben die Daten sind verfügbar, sowohl von der Corona-Studie als auch von den weiteren Wellen, das die sind äh über die Gießes
verfügbar und und sammelt immer äh mehr wirkliche es kennen alle sehr viel mehr Daten als man selber so schnell auswerten kann und äh natürlich sehr gerne an alle Interessierte sieht es sich den Datensatz anzugucken und damit auch selber Auswertung zu machen.
Michelle Boden
Im Chat kam auch noch ähm eine Frage oder,
ähm die Frage, ob das richtig beobachtet wurde, dass bei der Zufriedenheit der ähm
kinderlosen, dass es da auch geringer war und ob der Begriff Familie nicht auch etwas weitergefasst werden könnte, weil ja auch bei kinderlosen Unterschieden werden kann. Die haben ja auch
Eltern oder Großeltern, Geschwister et cetera ob es da auch Unterschiede gibt, je nachdem welche Gruppe gemeint war.
Elias Naumann
Genau, also wir haben weil äh genau weil wir äh denke ich
Als Ausgangspunkt so ein bisschen hatten die Auswirkungen von eben Schulschließungen und die Kinder zu Hause und gleichzeitig zu arbeiten. Äh ich glaube, daher rührte unsere Definition so ein bisschen her
sozusagen Familien sind diejenigen, die Kinder im Haushalt haben. Ähm und gleichzeitig ähm,
Natürlich äh werden auch sozusagen die kinderlosen, denen die haben genau haben auch eine Familie oder können ne ähm
Kontakt zu Großeltern, zu Geschwistern, ähm äh die durch die Maßnahmen
sein können und das zeigt sich äh letztlich ja auch in den in den Daten, dass es da tatsächlich bei der Zufriedenheit mit der Familie ähm keine Unterschiede,
zwischen den ähm,
kinderlosen, nicht nicht die Familienlosen, aber die kinderlosen äh zwischen den und den Mitkindern. Da ist die äh Zufriedenheit mit der Familie eben ähm unabhängig von diesem Status eben bei allen im gleichen Maße zurückgegangen.
Glaube ich in diese Richtung äh geht, dass da alle sehr ähnlich beeinflusst von sind. Ähm aber und das ist aber eben klar und das ist die.
Die wir sehen eben vor allem äh da zu finden sind, wenn wir auf die Zufriedenheit mit der Arbeit schauen.
Michelle Boden
Dann kam im Chat grade noch die Frage,
zu den Folien mit der Zufriedenheit, wo nach Familien ähm Männer, Frauen et cetera unterschieden wird
Anmoderation wurde gesagt, dass sozusagen die Zufriedenheit von Männern und Frauen unterschieden wird, aber die Striche, also die Konfidenzintervalle
die haben sich ja überschnitten, ob sie nochmal erklären können, warum das trotzdem interpretiert werden kann beziehungsweise warum es.
Elias Naumann
Bei den sozusagen warum also sozusagen Mütter und Väter da schneiden die die Konfidenzintervalle sich.
Michelle Boden
Genau, wenn ich's richtig verstehe, ja.
Elias Naumann
Äh das findet sich auch in dem Paper muss man eben den ähm den Unterschied,
in den Veränderungen modellieren und der kann auch äh signifikant sich von
null unterscheiden, selbst wenn die Vorhersagen bei den Veränderungen für die Mütter und die Väter eben ähm so dass sich da die Konfidenz Intervalle und Überschneiden, ja.
Das ist sozusagen nicht ganz ersichtlich in der in der Art, wie ich dargestellt habe, ähm aber denke ich sehr viel also der Grund dafür ist es, dass sehr viel anschaulicher ist, eben für die beiden Gruppen die Veränderungen da darzustellen und nicht,
das nochmal voneinander abzuziehen und dann dann weiß man, was weiß ich zumindest immer nicht mehr so ganz, was es denn überhaupt bedeutet.
Michelle Boden
Dann würde ich eine Übergangsfrage stellen, um auch noch auf die Studie zu ähm dem dem
pressiven ähm Symptomen von Kindern und Jugendlichen zu kommen. Ob sie ähm auch Studien zum
Thema äh Schulschließung oder Kitaschließung kennen. Wie das denn da aussah, sowohl mit der Zufriedenheit bei der Arbeit oder mit der Familie
als auch mit depressiven Symptomen, ob es einen Unterschied gemacht hat, wie lange Schulen geschlossen worden sind oder ob sie überhaupt zugemacht worden sind.
Elias Naumann
Also es ähm,
also erstmal kenne ich auf jeden oder ist sozusagen die Ergebnisse, die wir jetzt für die Jugendlichen, die 16 bis 19-jährigen finden, da gibt es ähnliche Studien für also Kinder zehn bis zu zwölf, dreizehn, 4zehnjährige ähm und da zeigt sich auf jeden Fall, dass da die ähm.
Möglicherweise gibt's auch welche für noch jüngere Kinder aber das darf jeden Fall die Auswirkung von Schulschließungen sehr ähnliche Effekte auf die,
psychische Gesundheit hatten und man da nicht immer die gleichen Symptome aber doch äh ähnliche.
Probleme und Zunahmen von psychischen Problemen festgestellt hat.
Ich bin selber nicht so nicht so also sage ich meine Spezialliteratur ähm jetzt was die Kinder- und Jugendforschung aber auch so psychische Gesundheit angeht ähm,
für den Artikel habe ich da so ein bisschen reingeguckt,
aber deswegen kenne ich bisher noch nicht so ganz Studien, die das ähm jetzt wirklich mit äh Schulschließung und Kitaschließung so ganz also kausal in Verbindung gebracht haben, wo es natürlich teilweise die Möglichkeit zu gebe,
man so auf der regionalen Ebene Informationen darüber hat dass Schulschließungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattgefunden haben. Ähm also das werden Möglichkeiten das noch genauer zu untersuchen. Ähm.
Geht so ein bisschen in die Richtung, was ich gesagt hatte, dass wir jetzt mit unseren Daten oder mit den beiden Daten setzen, die wir hier
haben. Ähm auf jeden Fall ein bisschen Probleme haben, dass jetzt wirklich diese Mechanismen genau zuordnen zu können und natürlich erstmal noch nicht ganz genau sagen können, liegt es jetzt an der Schulschließung, an der Kita-Schließung oder liegt es auch an der Situation der Eltern?
Die halt ja.
In ihrer Arbeit äh andere Arbeitsbedingungen vorfinden, unter anderen Bedingungen arbeiten und dass sich das auf ähm die Kinder überträgt oder dann ähm na ja.
Besser oder schlechter abgefangen werden kann, ja.
Michelle Boden
Dann würde ich noch eine abschließende Frage stellen. Sie hatten ja erwähnt, ähm dass gerne gesehen oder in der Befragung der Bevölkerung herauskam, dass die Hilfestellung eigentlich seitens der Politik gegeben werden müssten.
Könnten denn solche Hilfestellungen aussehen?
Elias Naumann
Also ich denke mal, dass es ähm das schließt so ein bisschen ja auch vielleicht anders an, was vorhin gesagt hatte, ähm also äh.
Erstmal kann man diese negativen Auswirkungen ähm Schulschließungen ähm ja nicht.
Nicht rückgängig machen und ich glaube, dass wir in in manchen Fällen oder unter unter bestimmten pandemischen Situationen auch nicht darauf verzichten können.
Dass es bestimmte Bevölkerungsgruppen stärker trifft als als andere. Also äh in die Richtung nicht. Ähm aber ich denke schon, dass man hier ähm,
der Politikseite aus hinaus, also erstmal das anerkennt und sagt, ja das.
Es geht sozusagen nicht anders und äh das sind die Gruppen, die besonders davon betroffen sind und dass man dann Möglichkeiten findet, hier einen Ausgleich zu schaffen. Ähm und da vielleicht auch die Betroffenen oder die jeweiligen Gruppen noch mal stärker mit einbezieht. Also ich finde es vor allem bei,
und Jugendlichen immer so, dann also ja manchmal etwas zynisch, dann da ähm.
Nachhilfepakete oder so anzubieten, wo ich so denke, das ist zwar das geht so auf den Schulerfolg, aber eigentlich finde ich geht an dem vorbei, was die was die Betroffenen hier eigentlich bräuchten oder was den äh.
Gut tun würde und ähm da finde ich schon, dass man auch die Schüler, die Kinder fragen kann, ähm was sie für Vorschläge haben und dass man in die Richtung noch mal mehr sich engagieren müsste und könnte.
Um dann.
Michelle Boden
Das war der Vortrag, den Elias Naumann in unserem digitalen Kolloquium am 8. Dezember gehalten hat. Wir hoffen, dass Sie ein paar Anregungen.
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