Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise – coronasoziologie.blog.wzb.eu

Transkript: Gabriele Klein und Katharina Liebsch: Vom Ausnahmezustand zum Krisenmodus. Körper in der Corona-Pandemie

ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.


Music.
In diesem Podcast sammeln wir Vorträge, die im Rahmen eines digitalen Cologriums zur Korona Krise entstanden sind.
Organisiert wird das Koluquium am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialbranchen.
Und damit herzlich willkommen zur neuen Ausgabe unseres Podcasts, zur soziologischen Perspektive auf die Kobonerkrise
Mein Name ist Joshua Perleberg, ich bin wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und organisiere das digitale Kolokium mit.
Am achtzehnten November hielten Gabriele Klein und Katharina Liebsch einen Vortrag mit dem Titel vom Ausnahmezustand zum Krisenmodus. Körper in der Corona Pandemie.
Gabriele Klein ist Professorin für Soziologie und Psychologie von Bewegung, Sport und Tanz am Institut für Bewegungswissenschaften der Universität Hamburg. Sie gilt als eine der Pionierenden der Tanzwissenschaft in Deutschland und der Soziologie des Körpers
Katharina Liebsches, Professorin für Soziologie an der Helmut Schmidt-Universität zu ihren Forschungsthemen gehören unter anderem die Körper und Biopolitik.
In ihrem ersten Beitrag haben Frau Klein und Frau Liebsch den Lokdown als Ausnahmezustand der Körper erörtert,
anknüpfen, wollen sie mit dem zweiten Beitrag die Bedeutung der Fortsetzung des Ausnahmezustands und die Verstetigung des krisenhaften
das mit dem Social Distancing für die Körper verbunden ist, diskutieren. Die anhaltende Präsenz des Außergewöhnlichen
Masken, Abstandsgebote, Kontaktbeschränkungen, Lok Downlight, versetzt die Körper in einen Krisenmodus, der entlang von zwei Fragen veranschaulicht wird. Erstens, was bedeutet die Verstätigung des Ausnahmezustands für Prozesse der Vergesellschaftung von Körpern und Subjekten
Zweitens, welche grundlegenden Transformationen von Körperpraktiken und Körperordnungen bringen die Körper im Krisenmodus hervor,
nun viel Spaß mit dem Vortrag von Gabriele Klein und Katharina Liebsch. Ja, vielen herzlichen
Dank, äh, auch guten Morgen von meiner Seite und nochmal herzlichen Dank für die Einladung darüber, haben wir uns sehr gefreut, wie schon gesagt, ähm, sind wir heute zum zweiten Mal dabei und in unserem ersten Beitrag im April
mit dem Titel, der schon genannt wurde, Körper im Ausnahmezustand waren wir der Frage nachgegangen.
Pandemie, unsere körperlichen Routinen und leiblichen Erfahrungen verändert. Auf der anderen Seite, um Körperklassifikation und Körperkonzepte
neu ausrichtet, auf der anderen Seite.
Ausgangspunkt waren damals die ersten Erfahrungen wegen während des Logdowns, der zu dem Zeitpunkt, als wir den Vortrag hielten in der siebten und auch der letzten Woche war,
Jetzt fast sieben Monate später muss man konstatieren, dass sich der Ausnahmezustand verstetigt hat
Diese Verstätigung muss empirisch untersucht werden. Dazu hat es ja auch in diesem Koloppium bereits eine Reihe von Einblicken gegeben.
Wir möchten heute aber einen Beitrag dazu leisten, die anhaltende Präsenz des Außergewöhnlichen und die damit einhergehende neue Normalität begrifflich zu fassen
Dazu wollen wir den Begriff des Krisenmodus benutzen.
Anders als im Alltagsverständlich, Altersverständnis, verstehen wir Krisen, weniger als problematische zu zu überwinden, Unterbrechung von Normalität, sondern wie in weiten Teilen der Soziologie üblich
als eine gesellschaftliche Transformationsdynamik
Krisen offenbaren Fehlentwicklung und können neue Strukturen Denkweisen in Praxisform hervorbringen. Krisen provozieren modernisierungsschübe und bringen im Zuge dessen auch Marginalisierungen und Verluste mit sich.
Über die neue Normalität von Körpern im Krisenmodus wollen wir also heute sprechen und dies entlang von zwei Fragen. Die erste Frage ist
Was bedeutet die Verstätigung des Ausnahmezustands für Prozesse, der Vergesellschaftung von Körpern und Subjekten,
Und die zweite Frage ist, welche Transformationen von Körperpraktiken und Körperordnungen bringen die Körper im Krisenmodus hervor.
Ersten Punkt. Die Verstetigung des Ausnahmenzustands
Also der anhaltende Ausnahmezustand und die mit ihm verbundenen uns mittlerweile ja gut bekannten Veränderungen wie.
Beschränkung, Homeoffice und das zeitweilige Herunterfahren des öffentlichen Lebens.
Geben Anlass zu der Frage, inwiefern sich dadurch die Vergesellschaftung von Subjekten und ihren Körpern verändert.
Und Vergesellschaftung als ein Grundthema der Soziologie wird herkömmlicherweise ja über die Konzepte Individualisierung und Kollektivierung gefasst.
Emil Dürkheim hat die Individualisierung und Kollektivierung als einen Zusammenhang konzipiert. Der Einzelne garantiert die Integration des Ganzen.
Zugleich entdeckter in sich, in seinem Inneren wie auch an sich, an seinem Äußeren, dass er zum Kollektiv gehört, dass sein Bestandteil der Gesellschaft ist
Und inwieweit sich nun Individualisierung, Kollektivierung und ihr Zusammenspiel im Zuge der Corona-Krise verändern, wollen wir hier einmal
durchdenken. Zunächst zur Individualisierung.
Die bisherigen Individualisierungsschübe moderner Gesellschaften standen im Zeichen von körperlicher und räumlicher Distanzierung
anders aber als bisher ist Individualisierung in der Koronakrise nicht mit einem Gewinn an Freiheit für die einzelnen verbunden
Im Gegenteil, Freiheitsrechte sind derzeit eingeschränkt.
Nicht individuelle Interessen, sondern Angst und Sorge sind die Motoren für rationales Verhalten und für soziale Distanzierung.
Aber auch in der derzeitigen Krise ist das pandemische Gebot der Affektkontrolle, wir dürfen uns nicht umarmen, wir sollen keine Feste feiern mit dem Versprechen auf gesellschaftlichen Fortschritt beziehungsweise dessen Erhalt verbunden.
Die Politik fordert zu einem inneren Lokdown auf.
Den Gesamtgesellschaftlichen Logdown zu verhindern. Damit wirtschaftliche Prosperität auch zukünftig und auch für nachfolgende Generationen möglich bleibt.
Zudem ist zu beobachten, dass die Corona-Krise einige Charakteristiker bisheriger Prozesse von Individualisierung ausse.
Zum einen war Individualisierung bislang verbunden mit der Loslösung aus traditionellen sozialen Bindung.
Der Pandemie aber verweist uns wieder auf Familie, familienähnliche Einheiten.
Zum zweiten bedeutete Individualisierung bislang sich von dem kollektiven Arbeitskörper der Industriegesellschaft zu verabschieden.
Sich stattdessen als singulär in Szene zu setzen. Dies über und am Körper zu demonstrieren und den Körper.
Gesellschaft der Singularitäten.
Theatralisierten Umfeld, urbaner und digitaler Räume zu platzieren. Das ästhetisch-jegonistische Subjekt der Spätmoderne
ist an den Genusskörper gewohnt gebunden, an die Work-Life-Balance, an das tiefe Leben im Hier und Jetzt und daran all dieses öffentlich wirksam in Szene zu setzen.
Die Individualisierungsanforderungen der Corina Pandlemie aber lassen das Pendel zur anderen Seite ausschlagen.
Sie verlangen den Disziplinierten Körper, der auch Freizeitvergnügen und soziale Kontakte verzichtet und wenn's geht in den eigenen vier Wänden bleibt. Man könnte sagen.
Über den Körper inszenierte Ästhetik des Subjekts ist derzeit durch eine Ethik der Verantwortung ersetzt.
Und dies ist insbesondere für diejenigen schwer körperlich umzusetzen, die im Muster des ästhetisch hedonistischen Subjekts sozialisiert wurden. Also vor allem die junge Lifestylegeneration in den Städten.
Darüber hinaus vollzieht sich in Zeiten des Lokdowns die Logik der Singularisierung sank der ästhetischen Inszenierung des Subjekts nun wesentlich medial,
als Bilderpolitik mit dem eigenen Körper in digitalen Räumen.
Dies ist derzeit reduziert, insofern die öffentlichen Orte als Bildkulissen nicht mehr zugänglich sind und die Selbstinszenierung auf Partys, auf Reisen im Restaurant entfällt.
Ersatzweise war ich die Selbstentzündung gerade in Naturräume aus.
Kurz gesagt, die mit der Corona-Krise verbundene Art der Vergesellschaftung steht in einem Spannungsverhältnis zur bisherigen Individualisierung.
Sie stärkt die klassischen äh die Errungenschaften der klassischen Moderne wie Selbstdisziplin, Rationalität, Verantwortung für andere und bedürfnisverzicht in den alltäglichen Lebenswelten.
Und sie reduziert die für die spätmoderne bislang charakteristischen, ästhetischen Lebensstile im Realen.
Und forciert sie zugleich im Digitalen.
Damit verbunden ist die Reorganisation des Verhältnisses von Öffentlichkeit und Privatheit
sowie die Neuausrichtung von Analogen und digitalen Räumen und Körpern.
Und damit verändert sich automatisch zwangsläufig auch das Verhältnis von Individualisierung und Kollektivierung. Deshalb noch ein kurzer Blick darauf, wie sich Kollektivierung derzeit vollzieht.
In der Industriegesellschaft war der primäre Kollektivkörper der Arbeitskörper.
In der postindustriellen Gesellschaft ist dies der Freiheitszeitkörper
Dessen Präsenz ist in der Corona Gesellschaft in seinen kollektiven Formen und spart Sportstadien in Kirchen, in Moscheen, in Theatern oder auf der Reeperbahn verdrängt oder verboten worden, weil er als gefährlich angesehen wird.
Dabei wird der kollektive Freizeitkörper vor allen Dingen als ein exzessiver Partykörper stigmatisiert.
Der Krisenmodus der Coronapanemie zeigt sich darin, dass der Freizeitkörper als Kollektivkörper zum Dauergefährder geworden ist.
Sich als Bedrohungsfigur, die ja für das Individualisierte bürgerliche Subjekt eigentlich ja schon immer dargestellt hat
verstetigt hat. Jetzt darf nur noch der singuläre Freizeitkörper in Erscheinung treten.
Zugleich hat die Corona Pandemie andere Kollektivkörper stark gemacht, nämlich solche, die imaginären als Repräsentanten und in der Form einer Gruppe in Erscheinung treten
zwar gab es in magimäre präsentierende und gruppenbasierte Kollektivkörper auch schon immer vor der Pandemie. Sie sind aber im Zuge der Krise dominanter geworden
beispielsweise als imaginierte Gemeinschaften der Fußballfans oder als imaginäres Publikum eines digitalen Konzerts.
Oder als Repräsentanten der alten Normalität des Sportspiels, wenn zum Beispiel allein die erste Fußballbundesliga den Spielbetrieb nicht einstellen muss.
Oder als Gruppe, die durch politische Adressierung oder durch Selbstorganisation sichtbar werden.
Zum Beispiel als Haushalte, die sich treffen oder auch nicht mehr zusammenkommen dürfen.
Oder als Gruppe von demonstrierenden ohne Mund und Nasenschutz.
Die vergesellschaftende Wirkung solcher Kollektivkörper steht im Zusammenhang mit den Interaktionsordnungen, die diese Körper hervorbringen und durch die sie zugleich reguliert werden.
Auf Veränderung und Neuerung in den Interaktionsordnungen wollen wir in einem zweiten äh Schritt noch zu sprechen kommen.
Und damit kommen wir zu der zweiten Frage, welche Transformation von Körper, Praktiken und Körperordnungen bringen also Körper im Krisenmodus hervor.
Lindemann hat in ihrer Betrachtung der Corona Panimi herausgestellt, dass Interaktionsordnungen Berührungsordnungen sind.
Genau reorganisieren, sich berühren und Nähe, Kontakt und Distanz, in den skizzierten, neuen Formen kandemischer Individualisierung und Kollektiv mit.
Zum einen, so lässt sich leicht bestimmen, nimmt die Formalisierung der Körperkommunikation zu, zum Beispiel durch Masken und Abstandsgebot.
Zum anderen wächst die Bedeutung von Bildkommunikation in den alltäglichen Interaktionen
du auch durch Zoom-Konferenzen oder in den Portalen virtueller Sex Kommunikation.
Beide Veränderungen, Formualisierung und Virtualisierung körperbasierter Kommunikation stärken die Erfahrung dessen
Norbert Elias, Homo Clausus genannt hat, also eine Sozialfigur, die als Variante, äh, die er als Variante, moderner
Vergesellschaftung ansah, nämlich in der die Wir-Ech-Balance sich einseitig zu Gunsten einer monatischen Selbstwahrnehmung verschiebt.
Das pandemische Monadenleben findet jedoch keinesweils ohne Bezug auf andere statt.
Digitalisierung und virtuelle Welten ermöglichen es den Menschen sich, wie man sagt zu treffen, sich zuzuschalten und auszutauschen.
Sascha Dickel vertritt die These, dass die Corona Pandemie deutlich mache, dass Gesellschaft schon lange ohne Körper funktionsfähig sei.
Diese Annahme lässt aber aus unserer Sicht außen vor das zu funktionsweise von Gesellschaft und ihrem System auf den Mikroebenen des Sozialen auch an vitalisierendes Element gehört
nämlich Freude, Empathie, Erregung, Berührung, Achtsamkeit. Die sind Vokabeln, die relevant werden, wenn sich leibliche Erfahrung
die Nähe zu anderen Körpern und die sinnliche Erfahrung des anderen, das Riechen, das Schmecken, das Erleben verändern und wenn sich Alterität
Also ein besaler Bestandteil von Identität zunehmend über soziale Distanz und über das digitale Bild herstellt.
Die pandemischen Formen der Vergesellschaftung werfen somit die Frage auf.
Wie wirkt sich die derzeitige Zunahme von Rationalisierung, Distanzierung und Formalisierung auf diese vitalisierenden Fundamente des Sozialen aus.
Der Wende zum zwanzigsten Jahrhundert wurde hervorgehoben, dass Zivilisierungsfüge von einem Unbehagen in der Kultur begleitet sein. Und dass die Intensivierung kapitalistischer Produktionsprinzipien
Entfremdung von Körper und Natur vorantra.
Dabei waren einst der Körper und das sind körperlich sinnliche Erleben eben zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts im öffentlichen Raum sehr präsent und gewünscht.
Als Arbeitskörper in der Jugend Wandervogel, Rhythmus und Ausdruckstanzbewegung,
in FKK-Kulturen, in Tanzlokalen und Massensport, im Drogenkonsum der Abongat und auch im Blutrausch der Masche.
Unterschied dazu ist die heutige Situation davon geprägt, dass der Rausch tabuisiert das Vergnügen ausgesetzt und der Körper als Objekt von Fitness und Gesundheits äh
Gefährdung funktional akzentuiert ist. Wie ließe sich so etwas deuten.
Diese Erfahrung von Körpern im Krisenmodus können kulturpessimistisch als Verlust Geschichte von Leiblichkeit gedeutet werden,
Diese Lesart reiht sich ein in ein illustre Geschichte zu soziologischen Denkens über den Körper, so zum Beispiel von Doktor Dorne Rockheimer, die in der Dialektik der Aufklärung schrieben
Zitat der Körper ist nicht mehr zurückzuverwandeln in den Leib. Er bleibt die Leiche, auch wenn er noch so erzüchtigt wäre.
Diese kulturkritische These der Unumkehrbarkeit des Verlust leiblicher Erfahrung wurde dann in den neunziger Jahren beispielsweise in Deutschland von Dietmar Kamper oder auch von ihm im Anschluss an Jean Bodria Medientheoretisch gewendet,
Kampagne schrieb, der Körper ist im Bild verschwunden. Dieses findet sich auch in der Koronakademie,
Die Rolle des digitalen Bildes im Kontext performative Authentizität und Beglaubigungsstrategien gewinnt noch mehr an Bedeutung.
In diesen Tendenzen zeigt sich die Relevanz, der Überlegung von Marcel Moos, der deutlich machte, dass es kulturelle Körpertechniken sind, die körper erzeugen.
Gerade jetzt können wir beobachten, wie über die Beschriebenen, sich verändernden Techniken der körperlichen Kommunikation sogenannte neue Körper entstehen,
Sie forcieren die praktische Umsetzung eines Körperkonzepts das schon angelegt war. Nämlich der sogenannte hybride Körper.
Das sind leibliche Erfahrungen im Spannungsfeld von realen und virtuellen repräsentativen und imaginären verortet sind.
Dies kann, folgt man medientheoretischen Überlegungen mit einer Erweiterung von Erfahrung durch neue Hybriditäten von realen und virtuellen Verbundes.
Neben diesen Kulturtheoretischen und medienwissenschaftlichen Thesen wirkt der Körper in Krisenmodus auch Körperutopien.
Im Logdown und im Social Distancing sind Körper der glitzernden wahren Welt und dem öffentlich inszenierten Konsum zu einem Ausmaß entzogen, das sich auf freiwilliger Bartis kaum realisieren ließ.
Der Einkauf erfolgt zwar vermehrt übers Internet.
Aber die Figur des Flans, die bereits Walter Benjamin so eindrücklich als Teil der Glitzerwelt der Waren beschrieben hatte, ist nicht Digitalisierung.
Und damit auch nicht diese Erfahrung.
Welche leiblichen Erfahrungen Körperbilder damit verbunden sind und inwieweit diese das Potenzial veränderter, Vergesellschaftung entfalten können, ist soziologisch strittig
Altmut Rosa beispielsweise hat die Bedeutung von Entschleunigung und Resonanz herausgestellt.
Feministische Perspektiven betonen die Notwendigkeit von Sorgearbeit für den infizierten Planeten im Rahmen diverser Kehrökonomen.
In der Nachhaltigkeitsforschung wird über die Bedeutung deselfe für die erweiterte Daseinsfürsorge nachgedach.
Und die Gesundheitsforschung zeigt, dass es Praktiken des Communing und der Selbstorganisation.
Braucht, um die Körper aller wirksam zu schützen,
und zum Beispiel dafür Sorge zu tragen, dass Impfstoffe auch in den Verwählers von Rio oder in den Townchips von Kapstadt angeko.
In all diesen Initiativen und Entwicklungen werden die Kulturen neuer Körperordnung sichtbar.
Es sind keine individualisierten, abgeschotteten Omine's Klausin und auch keine hedionistisch ästhetischen Subjekte, die auf individuelle Sinnstiftung und selbst in CDU aussieht
Es sind Filme relationale Körper, die immer in Beziehungen zu anderen gedacht werden. Zur Natur, zum Klima, zur Wirtschaftsgemeinschaft.
Willkommen zum Schluss. Die Corona-Krise stellt die Gesellschaft vor die Aufgabe neu zu bestimmen
Körper gefährlich oder schutzbedürftig sind und wann ihre physische Anwesenheit als notwendig angesehen wird.
Dies hat zur Folge, dass die Relevanz der entsprechenden gesellschaftlichen Teilsysteme.
Zum Beispiel Sportwirtschaft und Politik sich neu zueinander sortieren wie Rudolf Stichway festgestellt hat.
Beispielsweise ist das Verschwinden des präsentischen Kollektivkörpers entspart ein Indikator für den Bedeutungsverlust dieses Teilsystems.
Zugleich werden die von uns beschriebenen neuen Formen der Kollektivierung.
Zum Beispiel das Verschwinden des Massenkörpers, eine Verschiebung ins Imaginiere und in die Repräsentation.
Als neue Modi von Vergesellschaftung wirksam.
Verändern die Möglichkeit des Einzelnen sich als Teil eines Kollektivs der Gesellschaft,
leiblich zu erfragen.
Ja, vielen Dank für diesen wirklich sehr interessanten Vortrag. Ich würde gleich mal mit einem äh Themenbereich beginnen ähm
da wurde mehrfach die Frage gestellt oder noch weitere Beispiele gebracht zum Thema kollektiver Körpervergesellschaftung von Körperinweit ähm andere
Themenbereiche darunter subsumiert werden könnten. Zum einen war die Frage, übernehmen soziale Medien die Funktion kollektiver Körper
Und die zweite Frage daran, anschließend war, ob auch diese jetzt eher aufkommenden Infektionsgruppen auch in dieser Vergesellschaftung von Körpern zählen würden.
Wir hatten ja gesagt, ähm dass es äh selbstverständlich Kollektivkörper.
Digitalen gibt, also die als Kollektivkörper imaginiert werden. Das ist nichts Neues, das gibt es seit Radio und Fernsehübertragung also zum Beispiel
Zuschauer beim äh bei großen Sportveranstaltungen, die eben auch ihre ähm in,
in der Möglichkeit äh oder in dem Wissen, dass andere zu demselben Zeitpunkt auch dieses Spiel sehen zum Beispiel ähm eine Laolawelle mit den Menschen machen können, die im Stadion sind. Das machen sie dann
quasi parallel zu Hause im Wohnzimmer oder mit im Wohnzimmer. Das sind die Grenzen dann zwischen dem, der dem der Präsenz im Stadium und dem
der der Übertragungsfunktion nahezu fließend. Also das ist ja nicht nur Selbstverständlich gibt's.
Aber die Frage ist ja, wie das Zusammenspiel und das war unser Gedanke zwischen Individualisierung und Kollektivierung.
Funktioniert, wenn diese Kollektivkörper vor allen Dingen als Massenkörper ähm in den imaginären Raum oder immer die Imagination des Einzelnen.
Sich verabschieden.
Vielleicht ergänzend zu der zweiten Frage, die sie gestellt oder formuliert haben, Herr Keileberg, die Frage, ob die neun Klassifikationen.
Also das ist wohl eine rable Körper gibt, das ist infizierte Gruppen gibt, ob die auch die Qualität eines eines Kollektiv
was erlangen können und ich würde sagen
das ist erstmal noch nicht der Fall, weil erstmal würde ich sagen, was wir momentan erleben ist, dass es neue Körperklassifikationen gibt und ob daraus Kollektivkörper werden, weil sie
Gemeinschaften bilden, weil es kollektive Erfahrungen dazu gibt. Ich glaube, das ist was, was noch abzuwarten gilt. Also was wir noch werden, beobachten können, ob sich aus der Gruppe der
infizierten ein Patientenkollektiv, welcher Art auch immer ähm herauskristallisiert, egal wie es sich formiert, ob digital oder.
Tatsächlich in in Präsenzform, aber ich glaube, dass mit der, dass die Klassifikation der erste Schritt ist und dass ähm die Frage des Kollektiv
Körpers und seine Bedeutung dafür, dass ähm hier auch neue Prozesse.
Schon Vergesellschaftung und Vergemeinschaftung ja als erstes und dann eventuell Vergesellschaftung vonstatten geht. Das ist was ähm ja was sich was sich erst erst einsetzt. Erst am am Beginn am Anfang ist.
Dann würde ich eine weitere Frage stellen zu einem etwas anderen Thema. Ähm die Frage ist, was passiert wenn Körper unsichtbar werden und ins Private gestellt werden?
Die Frage, die wir gestellt haben, ist ja in in dem Moment
ähm auf der einen Seite haben meinen wir zu beobachten, dass es eine Rückführung gibt, wenn auch in anderer Form also zu Familienähnlichen Einheiten, zu denen es kein.
Quasi plurales Pendant äh gibt, äh weil diese im öffentlichen Raum, diese pluralität, die erfahrbar ist im öffentlichen Raum
ähm quasi nicht vorhanden ist. Das heißt, die Verwiesenheit auf die Familie hat dieses Kondom der Erfahrung von Heterogenität
nicht
Ähm und das ist der erste Punkt und das andere ist, das ist auch äh ja schon vielfach gesagt worden und ähm untersucht worden, dass die Rückführung auf familiäre Einheiten
natürlich mit neuen Formen der Kommunikation auch verbunden ist, die.
Gewaltvoll sein können, die ähm und die den Einzelnen kein kaum eine Möglichkeit geben, ich sage jetzt mal der Flucht ähm äh aus diesen.
Aus diesen Einheiten heraus und ähm und dieses Pendant, was fehlt, äh das ist äh im Grunde genommen.
Dass das, was uns ja interessiert hat und was wir thematisieren.
Rückkehr ins ins quasi ins Innere, ins Innere, nicht nur des Heims, äh wie auch immer das definiert ist als Familie ähnliche Einheit äh sondern auch ins Innere des Subjekts.
Ich wollte nur anmerken, dass die Frage, ob mit der Unsichtbarkeit von Körpern auch
die Erfahrungslosigkeit von Körpern äh verbunden ist und damit auch eine gewisse Bedeutungslosigkeit. Ich glaube, auch das sind ähm Dinge, die,
darüber weiß man momentan relativ wenig, also die Unsichtbarkeit von Körpern in privaten über die Gabriele Kleingrade geschrieben hat, da gibt es die ein oder anderen Einblick.
Zu
Unsichtbarkeit von Körperlichkeit, für Individualisierung und für Kollektivierung ähm bedeutet und ob die neben der Sichtbarkeit es noch andere Formen keine Ahnung von.
Spüren, wahrnehmen et cetera gibt. Ich finde das also das sind ja gerade die Fragen des Verhältnisses von Sichtbarkeit
und anderen Sinnen, die jetzt gerade durch die wachsende Digitalisierung und den Digitalisierungsschub, den wir gerade alle erfahren, auch nochmal neu
betrachtet werden müssen. Abschließend möchte ich noch eine Frage stellen
die individuelle Ebene, weil hier kam eine Frage zum individuellen Körpergefühl und wie das durch das Homeoffice verändert werden könnte, da ja die Fremdwahrnehmungen
des eigenen Körpers sozusagen fehlen. Ähm und da wurde die Frage gestellt, ob das nicht sozusagen auf positive Aspekte mit sich bringen könnte, weil das alltägliche Junging,
von anderen Personen, auch der ständige Vergleich mit anderen Personen wegbleibt, sodass das individuelle Körpergefühl sogar gesteigert werden könnte.
Es gibt ja jetzt eine erste Studie genau zu dieser Homeoffice-Frage, ähm die besagt, dass äh wenn ich's ganz kurz zusammenfassen darf, ähm dass Menschen auch in Zukunft, wenn sie nicht im Homeoffice sitzen müssen, aber doch
zumindest ein, zwei Tage das wollen und dass sie auch die Zeit nach dem ersten Logdown, also die Rückkehr, die teilweise Rückkehr wieder in die Büros zum Beispiel als Belastung empfunden haben, weil eben sie konfrontiert wurden mit den ganzen Gefühlswelten ihrer Kollegen und Kolleginnen und äh und.
Und davon quasi schon entwöhnt war
und mit anderen Worten diese Komplexität, die einem im in der Interaktionsordnung, als Berührungsordnung begegnet
die auf die möchte man vielleicht dann doch gerne verzichten. Auf der anderen Seite ist es aber genau die
die ermöglicht was Norbert Elias es entstehen von Charme und Peinlichkeitsschwellen, von Axedkontrollen äh und dergleichen mehr genannt hat, also genau diese machen es möglich und die Frage, die sie stellt, ist ja dann auch die ähm
wenn ich würde nicht sein, dass der Körper im Bild verschwunden ist, aber wenn diese
diese Brechung der Körperbegegnung und der Berührungsbegegnung durch das Bild ne, die Übersetzung,
ins Bild hinein und aus dem Bild heraus. Wenn ähm was ja wirklich mehr Unterbrechung hat, wenn wenn
wenn dies sich äh doch zunehmend umsetzt, dann stellt sich ja die Frage, wie sich ähm genau diese
diese Organe neu organisiert, also zum Beispiel ähm wie Scham und Peinlichkeitsschwellen entstehen, wie ähm.
Wie mit diesen ähm Gefühlen und Empfindungen und so weiter umgegangen,
Und das war der Vortrag, den Gabriele Klein und Katharina Dietsch in unserem digitalen Kologium am achtzehnten November gehalten haben.
Wir hoffen, sie konnten ein paar Anregungen mitnehmen. Wenn sie mögen, dann abonnieren und teilen sie doch gerne den Podcast. Alle weiteren Informationen finden sie unter
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