Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise – coronasoziologie.blog.wzb.eu

Transkript: Georgina Kress: Wohnungs- und Obdachlosigkeit & Corona: Wie Raum soziale Ungleichheitsverhältnisse in Wien während der Corona-Pandemie spiegelt

ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.


Silvio Suckow
Und damit herzlich willkommen zur neuen Ausgabe unseres Podcasts, zu soziologischen Perspektiven auf die Korona Krise. Mein Name ist Series Ukop.
Bin wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und organisiere das digitale Kologium mit. Am einunddreißigsten März wird Corgina Kress einen Vortrag mit dem Titel habe ich kein Recht auf Stadt.
Vom pandemischen Alltag, Wohnungs- und Obdachlosigkeit und sozialer Ungleichheit in Wien.
Giorina Kress hat ihre Masterarbeit, die sie heute hier im Kologium vorstellen wird an der Universität Wien erfolgreich abgeschlossen. Sie studierte am Institut für internationale Entwicklung und befasste sich in ihrer Arbeit.
Öffentlichen Räumen und wie diese Gesellschaft schichtsspezifisch unterschiedlich produziert, genutzt und angeeignet werden.
Ihr Vortrag handelt von der Lebensrealität zweier marginalisierter Gruppen, die Wohnungs- und Obdachlosen in den Zeiten der Brandemie in der Stadt Wien.
Im Vortrag wird die unterschiedliche Perspektive auf öffentlichen Raum von Mehrheitsgesellschaft auf der einen.
Und marginalisierten Gruppen auf der anderen Seite problematisiert.
Wie so oft kann hier gerade von den sogenannten Rändern der Gesellschaft auch etwas über die innere Verfasstheit dieser gelernt werden.
Und nun viel Spaß mit dem Vortrag von Giortina Kress.
Georgina Kress
Ähm ja, vielen Dank, dass ich ähm hier in dem Kologium die Möglichkeit bekomme, meine Masterarbeit vorzustellen ähm.
Ich habe ich habe mich im Verlauf des letzten Jahres analog zur Pandemie ähm mit der Menschengruppe befasst, die
sehr stark von der Panemie betroffen ist, aber sowohl hier im Kolokrium als auch im alltäglichen Diskurs er untergeht.
Und das sind Wohnungs- und Obdachlose Menschen. Ähm, ich möchte vorwegnehmen, dass es sich hier eben um eine Masterarbeit handelt und die einen eingeschränkten und eher einen Einblick in die in den Wohnungs- und Obdachlosenbereich gibt.
Dass es noch hinreichend Forschungsbedarf diesbezüglich gibt. Ich möchte.
Erstmal einen kleinen Einblick da reingeben ähm in den Corona politischen Diskurs Österreichs, genau das muss ich noch hinzufügen, es geht hier um äh.
Wohnungs und Obdachlosigkeit in Wien
Hier sehen wir den die vierte Kurve neunzehn Schutzmaßnahmenverordnung von der Österreichischen Bundesregierung und hier wird in Artikel zwei zu den Ausgangsregelungen geschrieben, dass zur Verhinderung der Verbreitung von Cobi neunzehn, das Verlassen des eigenen privaten Wohnbereichs
beziehungsweise der Aufenthalt außerhalb dessen zwischen zwanzig und sechs Uhr nutzen bestimmten Zwecken erlaubt ist
erlaubt ist und was ich äh hier hervorheben möchte ist das zur Eindämmung der des Virus ein privater Wohnbereich vorausgesetzt wird
demnach wohnungs- und obdachlose Menschen aktiv ausgeklammert werden. Und das Gleiche sehen wir bei der Definition von der Korona Risikogruppe.
Auf der offiziellen Website der Stadt Wien sind lediglich jene Menschen zu Risikogruppe
die bestimmte Vorerkrankung haben, also wird hier auch auf die vulnerable Menschengruppe, die eine unzureichende medizinische Versorgung hat oder.
Und ein wenig Infrastruktur zur Verfügung stellt, eben wenig Wert gelegt.
Und hier möchte ich auch auf die detaillierte Auflistung der Kobit neunzehn Schutzmaßnahmenverordnung hinweisen
wo Wohnungs- und Obdachlose Menschen ebenfalls ausgeklammert werden, denn in wohnungslosen Einrichtungen keinen Abstand von zwei Metern oft nicht eingehalten werden.
Akut, obdachlose Menschen können die Ausgangsbeschränkung zwischen.
Zwanzig und sechs Uhr und jetzt mit der fünften Novelle dieser Maßnahmen vorraten um vierundzwanzig Stunden nicht einhalten, dementsprechend befinden sie sich in der Illegalität, wenn sie akut obdachlos sind
Zusammenkünfte zwischen maximal zwei Haushalten ist in den Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe ebenfalls hinfüllig.
Die österreichische Bundesregierung hat jetzt diese Woche eine fünfte Novelle der vierten Kurve neunzehn Schutzmaßnahmenverordnung ähm diskutiert
und auch durchgesetzt und hier erneut verpasst Wohnungs und Obdachlose Menschen in den Fokus zu nehmen und stattdessen bezieht sie sich auf Menschen mit Behinderung
auf Hundeschulen und hat eine vierundzwanzig sieben Ausgangsbeschränkung beschlossen und hier hab ich.
Ein Zitat herausgenommen, dass die Ausbildung von Hunden eine enorme gesellschaftliche Bedeutung hat, aber eben ein Fokus auf marginalisierte Menschen gucken wird
eben äh ausgeschlossen.
Demnach stellt sich natürlich die Frage, wie es sein kann, dass Menschen hier den öffentlichen Raum maßgeblich nutzen, deren existenzielle Grundlage ist oder wichtiger Lebensraum derartig gesellschaftlich und auch gesellschaftspolitisch ausgeklammert werden.
In meiner Masterarbeit hab ich mir die Forschungsfrage gestellt, inwieweit die Nutzung Anerkennung, Produktion von öffentlichen Raum.
Durch Wohnungs- und Obdachlose Menschen in Wien in Zeiten der Korona Panemie und denen Annehmungsmaßnahmen verändert für gesellschaftliche Wahrnehmung und Ausgrenzung zeigt
haben sich diesbezüglich Fragen nach dem Zusammenhang zwischen Produktion, Nutzung und Aneignung öffentlicher Räume und der Magnie Magnalisierung, Wohnungs- und Obdachloser Menschen ergeben
dann stellten sich Fragen nach gesellschaftsschichtsspezifischen Nutzungs ähm.
Möglichkeiten hat, dass das die nächste Frage, das ist der nächste Punkt vorher, welche Möglichkeiten haben Obdach- und Wohnungslose Menschen überhaupt öffentliche Räume während der Eindämmungsmaßnahmen zu nutzen.
Letztlich habe ich mich gefragt, inwieweit wohnungs- und obdachlose Menschen mit den Subalternen Bienens äh gleichgesetzt werden können
Also zusammengefasst fragt meine Forschung nach einem Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher Exklusion und Sozialpolitik in Zeiten von Kubik neunzehn und nachdem die durch.
Diese Einnehmungsmaßnahmen, soziale Ungleichheiten noch ersichtlicher werden.
Hier ganz kurz in meinem theoretischen Rahmen. Ähm ich habe mich miteinander gesetzt, was wichtig ist, ist hier das Recht auf Stadt, wie mein Titel der Masterarbeit schon vorwegnimmt, habe ich kein Recht auf Stadt.
Geht es hier um eine Fehlfristrecht auf Stadt, damit meint er Partizipations- und Gestaltungsmöglichkeiten äh die Wohnungs- und Obdachlose Menschen meiner
Theorie nach in Wien nicht haben. Ich ergänze das mit Martina Luz Facing und Syntheseleistung und dabei geht's mir eben darum, dass Macht und Hierarchiestrukturen durch eine Raumkonstruktion erst ersichtlich werden.
Ganz kurz zu meiner Forschungslücke, hier habe ich bordies Sozialraum komprimiert.
Auf die Berufsgruppen, was hier wichtig ist, ist äh dass Menschen mit geringem ökonomischen Kapital immer noch einem Beruf nachgehen. Das heißt
Klammert Sozialhilfeempfängerinnen, sowie marginalisierte Menschengruppen mit mangelndem ökonomischen Kapital wie Wohnungs- und Obdachlose, Menschen gerichtlich aus.
Ich habe das dann mit den Wohnorten ähm ergänzt.
Und was auffällig ist, dass Menschen mit einem niedrigen ökonomischen Kapital oder niedrigen Gesamtkapitalvolumen eher einen ländlichen Orten verortet werden.
Und Menschen mit einem hohen Gesamtkapitalvolumen ehren Metropolregionen. Genau und das heißt, dass ich ähm ich nehme diesbezüglich an, dass eben Menschen hier im Sozialraum nicht hier im Sozialraum nicht aufgezeichnet sind, sich am Rand der Gesellschaft
befinden in Randräumen und wie ich sie später äh nenne, subaltern räumen.
Genau. Äh was habe ich gemacht in meiner Masterarbeit? Ich habe qualitative Interviews geführt mit verschiedenen Akteurinnen aus der Wohnungs- und äh aus dem Wohnungs- und Obdachlosenbereich
hab anfangs noch Feldbeobachtungen durchführen können, war dann aber auch von den Einnehmungsmaßnahmen hier in Wien betroffen und musste dies dann einschränken. Ich war auch methodisch eingeschränkt und musste die meisten Interviews online oder telefonisch durchführen.
Ich hatte noch dialogische Fotografien, Fokusgruppen, Interviews, Teilnehmen, Beobachtungen und Mapping geplant
allerdings musste ich das konnte ich das während Covit neunzehn auch nicht durchführen.
Ich möchte hervorheben ein zentrales Moment meiner Arbeit hervorheben und das ist die Umdeutung des öffentlichen Raums. Mit der Erfahrung in Wohnungs- und Obdachlosen und oder Obdachlosigkeit geht eine Bedeutungsverschiebung von Raum einher
Und hier habe ich ein Zitat aus einem Interview mit einem Sozialarbeiter und Projektleiter von Forum Obdach Wien mitgebracht
das Forum ist eine Peer Group von ehemals Wohnungs und Obdachlosen für E-Mails Wohnungs- und Obdachlose
In dem Zitat geht es ein äh um ein Projekt im Rahmen der Bienenwoche, wo ein Klangkünstler ehemals wohnungslosen Menschen ein Aufnahmegerät in die Hand gegeben hat
meinte, dass die Geräusche von sich zu Hause aufnehmen sollen. Ich möchte es ganz kurz äh vorlesen
Die Teilnehmerinnen haben Aufnahmegerät bekommen und ihrer Wohnung und dem Wohnumfeld aufgenommen. Das war sehr spannend, weil extrem viele Sounds aus dem öffentlichen Raum kamen.
Die Fragestellung war eigentlich
was macht eine Wohnung zu einem Zuhause und dann waren aber sicher achtzig Prozent der Geräusche, die aufgenommen wurden, Geräusche von draußen. Das hat mir als Sozialarbeiter von Obdachlinen gezeigt
dass eben die Stadt, in der man lebt und der öffentliche Raum drumherum
sehr viel damit zu tun hat, ob man sich zu Hause fühlt. Es war extrem spannend, weil wir eigentlich erwartet haben, dass die Sounds zu neunzig Prozent aus der eigenen Wohnung kommen, sei es die Klospülung oder die Kaffeemaschine. Und dann haben wir Geräusche aus den Öffis.
Baustellengeräusche, die Müllakur von draußen und so weiter.
Also es geht hier darum, dass mit einer Wohnungs- und Obdachlosenerfahrung es eine Verschiebung gibt von Privaten in das öffentliche. Und das ist eben ein zentrales Moment. Und dementsprechend
mit dieser Verschiebung bis öffentliche ins Private nimmt, das Ausmaß.
Der existentiellen Einschränkung durch die Cove neunzehn, Pandemie und die Maßnahmenzüge, weil der öffentliche Raum ja für Wohnungs und Obdachlose Menschen die existenzielle Grundlage ist und sich das dann noch
eben in die ehemalige Wohnungs- und Obdachlosigkeit noch weiter reinzieht.
Was habe ich herausgefunden? Ähm, Wien hat auf stadtpolitischer Ebene, äh, während Coved neunzehn in Bezug auf Wohnungs und Obdachlosigkeit ein Delogierungsstopp beziehungsweise
beziehungsweise eine Delogierungsverschiebung ähm durchgeführt, das heißt Menschen, die sich ihren Wohnraum nicht mehr leisten konnten, mussten ihre Mieten erstmal nicht zahlen
es gab eine Verlängerung des Winterpakets ganz kurz dazu
das Winterpaket ist eine Maßnahme der wohnungslosen Hilfe wo zusätzlich zu den vorhandenen
Plätzen in wohnungslosen Einrichtungen und Notquartieren neunhundert Plätze im Winter dazugegeben werden und die Notunterkünfte werden auf den vierundzwanzig Stunden Betrieb.
Ähm erweitert und das wurde im Zuge von Corone auf drei Monate noch.
Ausgeweitet und jetzt im Zuge des nächsten Logdowns, der ja morgen beginnt hier in Wien wird es noch weiter weitergeführt.
Ähm, allerdings auf der anderen Seite hat diese Maßnahmen zu einer Einschränkung der Street Break Mobilität geführt, da ja man sich im öffentlichen Raum während der Logdowns vor allen Dingen nicht aufhalten durfte, nur mit Sondergenehmigung.
Gleiche hat man bei der Versorgungsinfrastruktur gesehen ähm.
Dementsprechend kann man sagen, dass die Einnehmungsmaßnahmen zur Einschränkung lebensnotwendiger Infrastruktur, Wohnungs- und Obdachloser Menschen geführt haben, sowie zu Überbelegungen, Überbelastung und Abweisung von Wohnungsloseneinrichtungen.
Insgesamt zusammenfassend kann man sagen, dass Cobit neunzehn und die Einnahmungsmaßnahmen soziale Ungleichheiten fördern, holerabe Menschengruppen gefährden und Lücken im Parallelsystem verdeutlichen.
Parallelsystem, ich hab in meiner Arbeit herausgefunden oder herausgearbeitet, dass Wien ein äh ein systemische, eine systemischemisierte Stadt ist, das heißt, wir haben auf der einen Seite das Normalsystem, das nenn ich.
Es kann man auch Mehrheitsgesellschaft nennen und auf der anderen Seite hat man das parallel System, indem man, wenn man quasi ökonomisch deprimiert ist oder aus der Mehrheitsgesellschaft rausfällt, in Wien sehr gut aufgefangen wird.
Dafür braucht es allerdings ein Verlernen von Selbstbestimmung, von Funktionieren in der Mehrheitsgesellschaft und das macht
den Wiedereinstieg unfassbar schwierig. Wenn man im Parallelsystem ist, sieht man sich außerdem mit Stigmatisierung, mit Stereotypisierung konfrontiert
und dementsprechend den Terminiert, die Nicht-Zugehörigkeit zum Normalsystem, den Alltag, die Selbstbestimmung, sowie auch die Nutzungs
Möglichkeiten öffentlicher Räume. Und dementsprechend kann man sagen, dass Wohnungs- und Obdachlose Menschen eine eingeschränkte Resozialisation zum Partizipationsmöglichkeit in Wien haben. Ich sage immer Exdiziplin
ähm und ähm genau, dadurch kann man sagen, dass.
Sie in diesem Parallelsystem in ihrer Subalternität gefangen sind und dadurch ihr ihnen ihr Recht auf Stadt verbärt wird.
Das Ganze möchte ich nochmal zusammenfassen. Hier habe ich eine Grafik ähm
erarbeitet, wo man den Zusammenhang zwischen gesellschaftlicher Anerkennung und nicht Anerkennung mit öffentlich und privaten Räumen sieht
ich gehe das ganz kurz durch, oben rechts, damit man sich ein gesellschaftlich anerkannten, privaten Raum produzieren kann, braucht es eine Absicherung durch Ressourcen. Hat man die? Kann man selbstbestimmt
den privaten Raum als Ur- und Rückzugsort produzieren. Der sehr stark durch Materialität ähm.
Definiert und das ein dynamisches, soziales Konstrukt. Es bedarf dieses privaten Raums, damit man sich den gesellschaftlich anerkannten öffentlichen Raum aneignen kann
und zwar freiwillig selbstbestimmt als Mobilitätsraum und Freizeitgestaltung, das heißt der gesellschaftlich anerkannte Raum
sowohl öffentlich als auch privat ist quasi die Mehrheitsgesellschaft. Fällt man aus dieser Mehrheitsgesellschaft raus und ist Ressource deprimiert
und findet man sich in der akuten Obdachlosigkeit, befindet man sich im gesellschaftlichen nicht anerkannten öffentlichen Raum. Dieser wird dann zu existenziellen Grundlage und man ist gezwungen, sich.
Diesen als Pseudo privat zu konstruieren und das abhängig sowohl von Strukturen aus der Mehrheitsgesellschaft als auch aus den Parallelgesellschaft.
Ist man nicht akut wohnungslos obdachlos, sondern kann seine Grundversorgung in Chancenhäusern, Notquartieren und so weiter decken, ist der Alltag trotzdem durch Kontrolle, Fremdbestimmung, Druck und Zwang.
Geprägt. Was ich sagen möchte.
Ist, dass die Selbstbestimmung von der Verschiebung des Privaten in den öffentlichen Raum äh abnimmt
und ja wieder Einstieg mit dem Abnehmen der Selbst äh Bestimmung in die Mehrheitsgesellschaft immer schwieriger wird. Jetzt haben wir Comic neunzehn.
Und Menschen sind äh damit konfrontiert, dass es zu Überbelastung in Chancenhäusern, Notquartieren et cetera kommt. Das heißt, sie sehen sich konfrontiert damit, dass sie sich äh entscheiden müssen, bleiben wir jetzt in dieser überbelasteten
Wohnungslosenstruktur oder gehen wir in den öffentlichen Raum im öffentlichen Raum, sind sie sich, sind sie jedoch mit einem erhöhten
Infektionsrisiko mit Covic neunzehn konfrontiert, das heißt sie befinden sich in diesen Subalternen Räumen gefangen.
Nochmal ganz kurz zusammengefasst eben
Auf der einen Seite hat man die Sammelunterkünfte der Wohnungslosenhilfe, wo sich Wohnungs und Obdachlose Menschen vor allen Dingen während Crew mit neunzehn ein vermeintlich schützenden, sicheren aber fremdbestimmten Zwei- und privaten Raum konstruieren kann
Sie sehen sich dort mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko mit Kugel neunzehn aufgrund von Überbelastung oder Überbelegung konfrontiert
oder sie können sich entscheiden im öffentlichen Raum, in der Akku, Obdachlosigkeit zu verweilen, äh sich diesen als vermeintlich sichereren quasi selbstbestimmten Raum zu produzieren
dieser ist aber teils illegal oder jetzt mit der vierundzwanzig sieben Einschränkung komplett illegal
sie haben dort auch ein erhöhtes Ansteckungsrisiko mit cool mit neunzehn aufgrund von mangelhafter Infrastruktur oder gänzlicher Schutzdeprimation.
Ich habe ähm.
Meine Relevanz nochmal herausgearbeitet von meiner Masterarbeit, diese basiert stark auf eben dieser systemischen Dichotonisierung. Ich argumentiere, nämlich, dass es eine systemische Annäherung braucht durch
innovative Gesellschaftsintegrative Raumkonzepte beziehungsweise Orte der Begegnung
eine inklusive stadtpolitische und inklusive stadtpolitische Maßnahme beispielsweise durch den Ausbau gesellschaftsübergreifende Angebote
ich hab das Zitat vorhin aus dieser Piergroup-Forum ab Jaqueline genommen, die.
Machen zum Beispiel Kunstprojekte und stellen diese aus, dass es Berührungspunkte zwischen den Systemen gibt.
Das Gleiche könnte man mit einer inklusiven medizinischen Versorgung erreichen.
Und es bräuchte einen Zuspruch eines Artikulationsvermögens monerabler Menschengruppen beziehungsweise Wohnungs- und Obdachloser Menschen, das heißt eine Revisibilisierung, weil oft werden diese Menschen aktiv nicht wahrgenommen und invisibilisiert
Also man müsste mit ihnen Relation gehen, sie begegnen, anerkennen, dass es sie gibt, auch auf politischer Ebene.
Und das ist jetzt sehr stark äh formuliert Forderung, aber tatsächlich fordere ich auch mit meiner Masterarbeit äh beziehungsweise Menschen
sie lesen, dass es einen menschenwürdigen Schutz vor der Panemie geben muss und eben eine Auflösung dieser subalterna Beumern
In Wien stehen unfassbar viele Hotels, Pension Hostels Airbnb Wohnung leer, warum man diese Infrastruktur auch Menschen auf der Straße nicht gibt und sie so auch in diesen subalitären Räumen hält, ist mir nicht äh klar.
Es braucht außerdem stattpolitisch, startplanerisch und statentwicklungsrelevante Forschung, die methodisch vielleicht ein bisschen ausgebauter ist als meine Masterarbeit und diese Forschung ein bisschen transdisziplinär sein, damit man eben Wohnungs- und Obdachlosenmenschen.
Eine Stimme gibt und sie sowas ihrernität hebt
Und dementsprechend plädiere ich quasi mit dieser Arbeit auf äh äh ein Recht für Stadt für alle städtischen Bewohnerinnen
möchte dann schließen mit diesen Plakat, es gibt eine Initiative, die heißt Initiative Sommerpaket, das ist ein Zusammenschluss aus.
Ähm Akteurinnen.
Sozialarbeiterinnen der Wohnungs und Obdachlosen des Obdach- und Wohnungslosenbereichs hier in Wien, der mein Blog gestartet, wo sie auflisten, was für Problematiken ist, innerhalb dieses Parallelsystems während Koma gibt
und ähm haben diese Plakate aufgehängt, das ist eben Hilton, der Naplasa, das Hotel geöffnet werden soll, statt Gruft, das ist ein wohnungslosen,
Heim. Genau und damit möchte ich schließen und freue mich dann auf Fragen.
Silvio Suckow
Vielen Dank für den Vortrag. Ähm.
Applaus kennen wir leider noch nicht äh per Audio einspielen, aber es wäre vielleicht noch eine Verbesserungsidee für Zoom ähm sehr interessant. Ich würde vielleicht mit einer kleinen methodischen Nachfrage starten. Ja. Ja. Und zwar ähm.
Ist ja immer ein sehr, also es ist ja sehr schwer ins Feld zu kommen, denke ich jetzt schon ohne Pandemie mit Pandemie noch mehr. Ähm wie sind sie da vorgegangen, um überhaupt äh zu Telefoninterviews zu kommen? Also, das ist ja schon eine Schwierigkeit.
Georgina Kress
Ich hab durch persönliche Kontakte in der Sozialarbeiterinnenszene hier in Wien ein Kontakt bekommen zu einem Streetbrocker, der arbeitet im Circle Team im achtzehnten Wiener Gemeindebezirk
der beschäftigt sich mit Wohnungslosigkeit im Bezirk und macht das Streetwork und ähm durch.
Durch diesen Kontakt, durch das Gespräch mit ihm, habe, bin ich in Kontakt mit einem Wohnungslosen gekommen
mich anfangs noch mit dem Treffen und durch seine Erzählung habe ich Einblicke in diese wohnungslosen Infrastruktur bekommen und hab mich dann so schnellballmäßig vorgearbeitet.
Silvio Suckow
Sehr schön, ich habe ähm sehr viele Fragen bekommen, die im Prinzip noch ein bisschen äh nochmal,
die Wohnungs- und Obdachlosigkeit fokussieren. Vielleicht als erstes äh die Frage
weiß man dann, also haben sie Einblick wie jetzt Obdachlose und Streetworker die Situation wahrnehmen, was ist da die größte Herausforderung? Es ist ja auch ein ähm
es ist ja vielleicht da gibt's ja vielleicht auch verschiedene äh sozusagen Perspektiven auf auf die Problematik.
Georgina Kress
Also man muss erstmal sagen, dass natürlich differenziert werden muss zwischen akut obdachlosen Menschen und Wohnungslosenmenschen. Ich nehme an, es geht jetzt um wohnungslose Menschen tatsächlich akut auf der Straße. Ähm ich habe.
Von Obdachlosen Menschen keinen Einblick bekommen, da es natürlich da die Menschengruppe sehr schwer erreichbar war. Ich habe nur Erzählungen von Streetworkerinnen. Ähm es gab.
Während der Logdowns und jetzt auch während der Anfangsphase der Pandemie eine große Unsicherheit auf der Straße, weil es äh
keine Informationskanäle auf die auf die Straße gab. Das heißt, die Menschen wussten nicht, warum jetzt die Menschen nicht mehr auf die Straße gehen und einkaufen gehen oder warum jetzt alle Masken tragen. Das heißt,
gab, von den Streetworkerinnen viel Erklärungsbedarf, beziehungsweise Potenzial
und dann nach und nach musst du eben auch geklärt werden, warum die Eindämmungsmaßnahmen eingehalten werden müssen, warum Menschen eben auch von Wohnungsloseneinrichtungen abgewiesen werden.
Aufgrund eben der Kapazitäten beziehungsweise der in den Einrichtungen musste man erstmal auch klären warum jetzt
Menschen mit Maske rumlaufen müssen und so weiter. Also im Endeffekt äh was ich so mitbekommen habe, war eben diese große Unsicherheit, die da kam
genauso war das aber auch, ich hab mich mit jemals Wohnungslosen unterhalt beziehungsweise mit ehemals Wohnungslosen telefoniert, die auch nicht so viel äh nicht so viel Information bekommen haben. Das heißt, da hatte man auch Unsicherheiten, darf ich jetzt überhaupt raus
darf ich meine vier Wände, die ich gerade bekommen habe überhaupt verlassen und da werde ich dann bestraft. Das war auch ein großes Problem, diese Strafen, die man als Obdachloser hat, als Obdachloseperson am Anfang vor allen Dingen bekommen hat
weil eben der Aufenthalt im öffentlichen Raum illegal war.
Silvio Suckow
Ja, da passen zwei Fragen zu, die ich bekommen habe, die
stell sie mal beide gleichzeitig. Die erste ist ähm was was machen denn Wohnungslose und Obdachlose um bei Ausgangssperren nicht bestraft zu werden? Also wenn sie dann sozusagen auch wissen, dass es eine Strafe gibt, gibt's da bestimmte Strategien oder Anpassungen, um eben diesen Straf zu entgehen
und äh auf der anderen Seite dann sozusagen die Polizei ähm gibt es da auch ja so
man ein Auge zudrückt oder dass man auch dort äh sozusagen noch bestimmte Freiräume lässt wo man eben nicht bestraft. Ähm haben sie da Einblicke.
Georgina Kress
Also wieder hier, es geht ja immer um Wien, äh, Wohnungs.
Obdachlose Menschen werden von öffentlichen Plätzen vertrieben quasi mit einem Augenauge zugedrückt so bitte geht
geht von öffentlichen Räumen weg und bewegt euch in Räume, die man nicht sieht. Also insofern wird da schon ein Augen zugedrückt. Am Anfang wurden ähm Menschen bestraft, also mussten äh Wohnungs und Obdachlose Menschen Geldstrafen zahlen, wenn sie sich im öffentlichen Raum
aufgehalten haben, das wurde dann aber ausgesetzt, weitere Informationen diesbezüglich habe ich leider nicht.
Was mir von mehreren Seiten gesagt wurde ist, dass sich die Menschen auf der Donauinsel hier in Wien befinden, das ist ein ab, eine abgelegene Insel, wo man ähm wo auch Polizei
Polizei in bestimmte Regionen nicht kommt. Also man hat auf jeden Fall das Phänomen, sage ich jetzt mal, dass sich obdachlose Menschenfeinding verstecken.
Silvio Suckow
Können sie vielleicht in dem Zusammenhang auch nochmal so ein bisschen vertiefen dieser These vom Verlernen der Teilhabe? Ähm also vielleicht nochmal äh sagen, was damit gemeint ist, aber auch wie sie sozusagen diese These ableiten aus ihrer Forschung.
Georgina Kress
Ja, das ist äh das ist ähm sehr schwierig jetzt so ähm ohne den theoretischen Hintergrund zu argumentieren, das nimmt einen großen Platz in meiner äh also in meiner Arbeit ein. Ähm es geht darum, dass man bestimmte.
Bestimmte Strukturen, bestimmte Infrastrukturen, bestimmte Partizipations und Gestaltungsmöglichkeiten hat, äh, sich frei in der Stadt zu bewegen und mit dem.
Wegfallen mit dem Wegfallen aus dieser aus dieser Mehrheitsgesellschaft muss man von leer, muss man quasi erstmal lernen, dass man diese Möglichkeiten nicht mehr hat, dass man eben auf eine bestimmte Art und Weise wahrgenommen wird oder nicht wahrgenommen wird in der Stadt.
Und um dort, um um erstmal man muss auch erstmal sich damit konfrontieren, dass man eben keine Selbstbestimmung mehr hat, keine Privatsphäre mehr hat.
Ähm genau und das es ist sehr
das jetzt so komprimiert zu sagen, aber im Endeffekt gibt es gesellschaftliche Strukturen und aus diesen fällt man komplett heraus
und im Parallelsystem gibt es ja auch diese komplette Betreuung beziehungsweise diese Fremdbestimmung und die muss man akzeptieren lernen, damit man da überhaupt funktionieren kann.
Silvio Suckow
Gibt es denn ähm gibt es denn Studien oder haben sie vielleicht auch anekdotische Einblicke zum Infektionsgeschehen in den Sammelunterkünften? Also äh sie haben das ja mehrmals beschrieben, dass sozusagen auch die Abstände und so weiter nicht eingehalten werden können.
Gibt es also erstmal die Frage, vielleicht gibt es da vier Infektionsgeschehen und dann die zweite, gibt es vielleicht auch Obdachlose oder Wohnungslose, die dann bewusst diese Sammelunterkünfte auch meiden aus Angst äh.
Georgina Kress
Ja
Ich möchte da auf den Blog von dem von der Initiative Sommerpaket hinweisen, die das alles detailliert aufgelistet haben. Ich habe auch in Gesprächen von Sozialarbeiterinnen in einen Unterkünften eben.
Diese Information erhalten, dass Menschen, das meine ich auch mit diesen subalitären Räumen, diese Wohnungseinrichtungen
aktiv meiden und sich dann eben in die Illegalität bewegen, weil es tatsächlich gefährlich mittlerweile ist, in überfüllten Sammelunterkünften. Ähm aber für eine detaillierte, für einen detaillierten Einblick
ähm würde ich eben auf diesen Blog hinweisen und da kann man die Leute auch gerne anschreiben, die geben sehr gerne offen und transparent Informationen dazu.
Silvio Suckow
Jetzt vielleicht noch eine Frage, die so ein bisschen überleitet in den öffentlichen und politischen Raum über den Diskurs, über Obdachlosigkeit, äh gab es denn da in Österreich.
'ne öffentliche Diskussion die irgendwie sichtbar war und wenn nicht liegt das vielleicht daran, dass äh sozusagen Wohnungs- und Obdachlosigkeit.
Außerhalb Wiens nicht so ein Problem ist. Also.
Wir sind jetzt also einige hier sind in Berlin. Ähm das ist sozusagen in den Großstädten ja immer etwas oder den Großstadtbewohner in ein etwas sichtbarer. Vielleicht als jetzt in anderen Teilen des Landes.
Georgina Kress
Hier in Wien sieht man Wohnungs- und Obdachlosigkeit oft nicht
Aufgrund dessen, dass das Parallelsystem so gut funktioniert. Das heißt, das Sozialsystem
Wohnungs- und Obdachlose Menschen auffängt, ist so gut strukturiert und finanziert, dass es quasi zu einer Invisibilisierung kommt. Das heißt, es gibt eine politische Wahrnehmung dieser Menschen.
Und quasi eine aktive politische Exklusion aus äh aus dem Mehrheit oder aus der Mehrheitsgesellschaft, dass man sich gar nicht mit den quasi im öffentlichen Diskurs auseinandersetzen muss
öffentlich, also was an die Öffentlichkeit kam, wo ein Wohnungs- und Obdachlose Menschen nie äh nie erwähnt. Also.
Man findet gar keine Information dazu, was mit dem passiert, aber aus Einblicken.
In der Wohnungslosenhilfe ähm werden die eben gut finanziert.
Silvio Suckow
Noch als kurze abschließende Frage gibt es denn.
Ideen vielleicht wie man marginalisierte Gruppen grade jetzt mit den Notverordnungen in der Pandemie, die ja schon.
Irgendwie Sinn machen auch, aber wie man sie dort besser äh repräsentieren kann, also was wären jetzt Notverordnungen, die
zum Beispiel dann auch Obdachlose, Wohnungslose einerseits mit einschließen und andererseits auch erreichen. Also wie, wie könnte man da vorgehen.
Georgina Kress
Man könnte medial arbeiten, dass man sagt, okay, wir berichten mal tatsächlich mal, wir berichten erstmal über die Situation in den Wohnungslosen Einrichtungen, dass man überhaupt einen Einblick da rein bekommt, wie überfüllt die Einrichtungen sind. Man könnte sich politisch damit auseinandersetzen, dass man sagt, okay, wir
achten jetzt mal auch auf diese Menschengruppe, die sich damit im öffentlichen Raum bewegt.
Aber allgemein aufgrund dessen, dass man die Leute einfach aktiv nicht wahrnimmt, ist das eigentlich alles utopisch und äh reine Spekulation.
Aber ja so Repräsentationsfragen stellen sich ja im Bezug auf vollerable Menschengruppen immer.
Silvio Suckow
Das war der Vortrag, den Giorgina Chris in unserem digitalen Kolokium am einunddreißigsten März gehalten hat. Wir hoffen, sie konnten ein paar Anregungen mitnehmen. Wenn sie mögen, dann abonnieren und teilen sie doch.
Uns außerdem auf Twitter unter at Corona Sotz. Wir danken fürs Zuhören.