Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise – coronasoziologie.blog.wzb.eu
Transkript: Jan Fuhrmann: Die pandemische Realität der Corona-Krise als Selbstbeschreibungskrise der modernen Gesellschaft
ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.
Music.
In diesem Podcast sammeln wir Vorträge, die im Rahmen eines digitalen Cologriums zur Korona Krise entstanden sind. Organisiert wird das,
am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialbranchen. Und damit herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts zu soziologischen Perspek
auf die Corona-Krise. Mein Name ist Jan Wetzel, ich bin wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und organisiere das digitale Cologne mit,
In seinem Vortrag vom vierundzwanzigsten Februar zweitausendeinundzwanzig setze sich Jan Vormann kritisch von einer Systemtheoretischen Zeitdiagnose ab, die die Corona Pandemie als Strukturkatastrophe der funktionalen Differenzierung sieht
Das Aussetzen von Wirtschaft oder Bildung sehr weniger eine empirische Realität als eine Selbstbeschreibungskrise der modernen Gesellschaft
Diese müsse die soziologische Theoriebildung überwinden, um eine Sprache, für die sich der Selbstbeschreibung entziehenden Interdependenzen zu entwickeln, die das Funktionieren von Gesellschaft auch in der Pandemie garantieren
Jan Fuhrmann promoviert zurzeit an der Karl von Usitzki Universität Oldenburg. Und nun viel Spaß mit dem Vortrag.
Ja vielen Dank auch für die Möglichkeit hier heute vortragen zu können.
Corona, das ist eine Krise, die die ganze Gesellschaft erfasst hat, den Begriff der Krise ist eigentlich, dass er eine Zäsur bezeichnet, ein Moment, in dem die alte Normalität ins Stocken kommt, aus dem Fugen gerät,
nicht mehr beherrscht wird. Die Krisen der jüngeren Vergangenheit waren keine Krisen, die die soziologische Theorie insbesondere die Gesellschaftstheorie herausgefordert hätten,
Nun aber die Korona Krise, die als Krise die gesamte Gesellschaft als Weltgesellschaft betrifft,
Eine Krise, die nicht mehr geografisch gefasst ist, eine Krise, die nicht sachlich durch Limitierung auf Funktionssysteme begrenzt ist,
eine Krise, der nicht im Privaten ausgewichen werden kann, eine globale Krise.
Die vor der Theorie nicht haltend macht, denn an der Krise, sie avanciere zum Testfall zum Experiment, beziehungsweise zum Sozialexperiment gilt es, die Theorie zu bewähren oder eben Alternativen zu ihren Stellung zu bringen.
Im Folgenden wird es also weniger um eine Analyse der Corona Krise an sich gehen, sondern darum, wie Theorie als eine Selbstbeschreibung der Gesellschaft eine von vielen pandemischen Realitäten erst hervorbringt.
Dabei werde ich mich auf System theoretische Positionen beziehen, die die Corona-Krise als ein Zeitproblem artikulieren. Als einen Moment der Stillstellung von Operationalitäten einzelner Funktionssysteme, wie Erziehung, Wirtschaft, Sport, Tourismus und so weiter.
Als erstes werde ich kurz referieren, was unter der Normalität der funktionalen Differenzierung verstanden werden kann,
um dann in einem zweiten Schritt den pandemischen Bruch in der gesellschaftlichen Selbstbeschreibung darstellen zu können,
in einem abschließenden Schritt werde ich die Vermutung artikulieren, das sowohl der Gesellschaft als auch der Theorie eine adäquate Sprache für Interdependenzen fehlt,
und die daraus resultierenden pandemischen Realitäten gleichsam auch eine Krise der gesellschaftlichen Selbstbeschreibung darstellen.
Die Normalität der modernen Gesellschaft vor dem Auftreten der pandemischen Realität der Koronakrise ist die Realität einer Selbstbeschreibung der Gesellschaft, die zu differenten, semantischen Apparaten geführt hat,
Diese semantischen Apparate sind relativ isoliert voneinander an der funktionalen Differenzierung orientiert und spezialisiert.
Das heißt, sie beziehen sich auf eine jeweilige eigene, sie konstituierende Logik, mittels derer sich die Operationalität, die Autopoises, der Funktionssysteme restabilisiert.
Diese Normalität ist dadurch gekennzeichnet.
Die Selbstbeschreibung sich sachlich ausdifferenzieren, sind Zusammenhänge wie Wirtschaft, Politik, Erziehung, Gesundheit werden als abgeschlossenes Fähren behandelt.
Entsteht dadurch eine Sprache.
Der gesellschaftlichen Selbstbeschreibung, welche die Wechselwirkung der Sinnzusammenhänge untereinander kaum thematisiert. Desoziologische Systemtheorie sieht in dieser Struktur der semantischen Apparate den Hinweis darauf,
sich die Selbstbeschreibung der modernen Gesellschaft von den Semantiken halt Europas löst und Beschreibungsformen findet, die zunehmend von einer sozialen Integration auf eine sachliche Differenzierung umstellen.
Daraus folgt, dass die moderne Gesellschaft keine geeignete Semantik ihrer Einheit entwickelt hat.
In Krisenfällen auf die Wirkungen einer Innenlenkung durch Selbstbeschreibung der jeweils betroffenen Systeme angewiesen ist.
Maßen Medien als jene Systeme, welche in besonderer Weise Selbstbeschreibungen der modernen Gesellschaft verfertigen und die in dieser und diese mit hoher Reichweite verteilen,
bilden die thematische Ausdifferenzierung ebenfalls über Ressource Bildung ab,
Auch hier bilden sich einzelne Sinnbereiche aus, die in der Regel ihre jeweiligen Themen behandeln, ohne dabei die Wechselwirkung zwischen den einzelnen Ressourcen zu thematisieren.
Insgesamt führt das zu einer Dezentrierung des sozialen und und zu einer Zentrierung der Sachdimension.
Sachliche Integration von Kommunikation durch thematische Trennung in jeweiligen spezialisierte semantische Apparate äh lässt die.
Zuspitzung der systemtheoretischen Diagnose, dass die Sozialdimension immer weniger relevant wird auf den Begriff der postsozialen Gesellschaft plausibel werden.
Im Moment das Auftretens der Cover neunzehn Pandemie als ein akutes Moment der Irritation gesellschaftlicher Selbstbeschreibung.
Die sachliche Differenzierung, Massenmedial zu kollabieren,
daran zu erkennen, dass insbesondere im März und April zweitausendzwanzig die thematische Trennung.
Durch eine Omnipräsenz der Pandemie in allen Ressource der Berichterstattung aufgehoben war.
Dass dabei aufgerufene Narrativ, der stillgestellten Gesellschaft, wo denn B dann von verweisten Plätzen und Straßenikonisch,
die Abseits, die Abwesenheit von Menschen, suggerierte urbanen Stillstand, der mit sozialem Stillstand und temporalen Aufschub verbunden wurde. Ein Aufschub vor Heger Normalität in eine diffuse Zukunft.
Wann und ob sie eintreten wird, wo du unverfügbar und an den Erfolg der Unterbrechung von Infektionsketten und der Entwicklung eines Impfstoffs gebunden.
Die dieser Logik des Ausbruchs der pandemischen Realität vigurierte das Virus als ein Feind als Katastrophe, die auf die Gesellschaft hereinbricht und brach sich massenmedial als monothematische Integration der sachlichen Differenzierung baren.
Die sachliche Ausdifferenzierung scheint so zumindest für den Augenblick von ein paar Wochen außer Kraft gesetzt gewesen zu sein,
sachliche, die sachlich differenzierte Bearbeitung von Problemlagen schien nun nicht mehr in der Eigenlogik jeweiliger Selbstbeschreibungen, sondern in der Integration unter das Thema der pandämischen Realität gefasst zu sein,
eine stillgestellte Gesellschaft, die nun nicht nur postsozial, sondern auch postsachlich, weil ihre sachliche Differenzierung zu scheitern schien, imprägniert gewesen ist.
Aus der Stillstellung der sachlichen Differenzierung, so könnte nun vermutet werden, folgt eine Temporalisierung der Gesellschaft im Modus ihrer Selbstbeschreibung.
Aktivitäten, die nun nicht mehr möglich zu seinen Schienen mussten vertagt werden. Vertagt werden in Phasen des Infektionsgeschehen.
Geschehens innerhalb dessen ein Risiko der jeweiligen Aktivitäten noch als akzeptabel eingestuft werden kann. In der pandemischen Realität wandelt sich die Post soziale und postsachliche Gesellschaft.
Temporalen Gesellschaft eines Aufschiebens in die Zukunft.
Innerhalb der bereits verfügbaren Systemtheoretischen Literatur findet sich das Moment der temporären Stillstellung der Funktionssysteme wieder.
Sozialen Stillstands, zum Leitmotiv der theoretischen Konstruktion einer pandemischen Realität.
Dabei so Anna Henkel entstehe eine Art politisches Primat in der Weise, dass das,
Politik das Überleben aller über alles andere stelle und über den Zugriff auf Recht, diverse andere Funktionssysteme mehr oder weniger Larm belegt werden.
Stichweh bezeichnet dies als einen temporären Bruch mit der funktionalen Differenzierung zugunsten der Sicherung des Überlebens, des Individuums,
dekliniert die Stillstellungsmomente der Funktionssysteme durch.
Dabei entstehe eine Simplifizierung des Sozialen bei der drei Funktionssysteme die Hauptrolle einnehmen. Das Gesundheitssystem, das politische System und die Wissenschaft.
Jetzt in besonderer Weise, weil sie teilweise auf das Homeoffice limitiert wird von Forschungsaufträgen in besonderer Weise abhängig sei.
Das führt insgesamt zu extrem eng geführten Funktionsbezügen in der Weise, dass sich die drei Funktionssysteme, Gesundheit, Politik, Wissenschaft,
Prima des Überlebens von Individuen kurz schließen und in hohe Abhängigkeit zueinander bewegt.
Diese Simplifizierung des Sozialen sei Ausdruck eines integrativen Exzess wie Elena Esposito formuliert und per Petuiert die temporale Gesellschaft des Aufschiebens in Techniken der Prognose.
Die Funktionssysteme Wirtschaft, Erziehung, Sport, Kunst, so Stichweg weiter werden weitgehend stillgestellt.
Rückkehr zu den Normaloperationen durch einen Neustart gestalte sich entsprechend prekär.
Dirk Becker formuliert vorsichtiger, immer indem er statt von einer Stillstellung ganzer Funktionssysteme von einer pulsierenden Gesellschaft ausgeht,
einer temporalen Gesellschaft, die je nach Risikol ihrer einzelnen Funktions,
Bereiche hoch oder runter reguliert. Die pandemische Realität erscheint hier nicht mehr als Bruch, sondern ist eine spezifische Ausprägung der Temporalität von Frequenzen der jeweiligen Operation der verschiedenen Funktionssysteme,
Entsprechend stellt sich auch kein Problem des Neustarts ein, denn die Gesellschaft reagiert, wie sie sonst auch reagiert.
Nikorona Krise, so könnte dann angenommen werden, vollzieht sich in der Normalität der modernen Gesellschaft nun als frequenzielle Runterregulierung aller Systeme bis auf Politik, Gesundheit und Massenmedien.
Auch bei Stichweh, das hatte ich Ihnen bis jetzt vorenthalten, sind die Massenmedien nicht stillgestellt, sondern maßgeblich dafür relevant, eine pandemische Realität als Weltereignis herzustellen.
So lässt sich die pandemische Realität der Theorie als eine Realität auffassen, in denen die Funktionssysteme, Politik, Gesundheit
Maßenmedien die Frequenz ihrer Operation erhöhen in ein Dauerfeuer eintreten wohingegen die anderen Systeme teilweise oder ganz in der Frequenz ihrer Operationen runterreguliert werden.
Gesellschaft ist nun als Temporalprobleme der pandemischen Realität der Theorie reartikuliert,
ähnlich wie die Massenmedial hergestellte, pandimische Realität zentriert und inszeniert die Theorie, die pandemische Realität im Moment eines Stillstandes.
Mein Vorschlag ist, die pandemische Realität nicht als strukturelles Stillstellungsmoment zu konzipieren, sondern als einen semantischen Effekt zu beschreiben, als eine Selbstbeschreibung der Gesellschaft, der es daran fehlt, eine Sprache für Wechselwirkungen
temporale Verhältnisse dieser Wechselwirkung zur Verfügung zu haben. Eine Selbstbeschreibung, die durch über Generalisierung nicht mehr modellieren kann.
Stillstellung, alternative Möglichkeiten des Vollzugs von Operationen erprobt werden,
Das heißt, es wird noch immer wie Nikolas Lumann schon in neunzehnhundertachtziger Jahren angemahnt hat,
an einer adäquaten soziologischen Evolutionstheorie, die nun zeigen müsste, wie die Corona-Krise als evolutionäre Katastrophe, Muttationen mit den Stera sich Gesellschaft am Laufen hält, kormulieren lässt.
Müsste zeigen, wieso es trotz allem weiter funktioniert. Dabei dürfte sie sich nicht unbedingt auf die Selbstbeschreibung der Gesellschaft verlassen,
sondern müsste das wechselseitige Verhältnis zwischen Struktur und Semantik zentrieren um jene Variationen die Gesellschaft am Laufen halten, erst Identifizieren zu können,
Variationen, die mitunter auch zum neuen Eigenzeitlichkeiten des Vollzugs führen können.
Denn die Stillstellung von Wirtschaft, Erziehung, Sport, Kunst und so weiter kann nur in der Stillstellung ihrer Operabilitäten gesehen werden. Im Ausbleiben von Zahlungen, von Versuchen, das Verhalten zu beeinflussen,
systematischen Körperbewegung im Raum, von Leistungsvergleichen durch ein Publikum, von der Thematisierung von Wahrnehmungen und so weiter.
Aber nicht darin, wo die jeweiligen Operationen lokalisiert werden, nicht darin, ob sie als Kommunikation unter anwesenden vollzogen werden,
und auch nicht darin, ob ihre bisherigen Operationen im Moment der Einrichtung von Homeoffice mit infrastrukturellen und logistischen Problemen konfrontiert sind,
sondern lediglich darin, ob operat, ob Operationen vollzogen werden oder eben nicht.
Radikalität der Stillstellungsmentapha ist hat sich entsprechend an der Radikalität des benären Schemas ganz oder gar nicht zu bewähren. Und so verliert die theoretische Konstruktion der pandemischen Realität.
Wechselwirkungen in der Übergeneralisierung der Stillstellung aus dem Blick verpasst es eine Sprache der Wechselwirkung zu finden,
eine Sprache, die darin besteht zu beschreiben, wie die Konstitutionsbedingungen der Operabilität jeweils variiert werden, wie Zahlungsereignisse eben nicht abbrechen, sondern durch kontaktlose Zahlungen digitalisiert werden,
sich Produktionen in das Homeoffice verschieben lassen, wie Ungleichheiten daraus resultieren und verstärkt werden, dass bestimmte Arbeitsgröße Prozesse dann eben doch nicht ins Homeoffice delegiert werden können,
die Familie als soziales System.
Der persönlichen Thematisierung, der Personalität, der Familienmitgliedern mit Ansprüchen der Erziehung als Konditionierung gerichteter Verhaltensänderungen überlastet wird.
Dafür hat die Soziologie in zahlreichen Studien auch schon eine Sprache entwickelt. Die Gesellschaftstheorie lässt sie aber nicht erklingen.
Stattdessen übergeneralisiert sie das Moment der strikten Trennung von Funktionssystemen, indem sie die operabilität der Systeme mit ihrem semantischen Apparaten verwechselt.
Eine vorsichtigere Formulierung, wie sie sich im Begriff der polysierenden Gesellschaft findet, stellt sich auf eine graduelle Unterscheidung.
Auf die Frequenz von Operationsereignissen ein.
Nun kann zwar betont werden, dass im Verhältnis zu Politik, Gesundheit, Massenmedien die anderen Funktionssysteme weniger Operationen vollzügen, also in einer geringeren Frequenz operierten,
aber auch das ist eine übergeneralisierung, die verkennt, dass die Wechselwirkung den Kontext der Operabilität einzelner Funktionssysteme verschieben und gerade deswegen denkbar wird,
die Frequenz der Operationen auch im vermeintlich runtergefahrenen Funktionssystem wie beispielsweise der Erziehung durch Schulschließung rasant steigt.
Kann die Verschiebung der Erziehung aus der Schule in die Familie zu einer höheren Frequenz an Operationen, die der Verhaltensänderung dienen führen,
gerade weil die Profession von Lehrkräften und Erzieherinnen unverfügbar geworden ist, gerade weil mehr Operationen,
Versuchsverhalten zu verändern, ins Leere laufen und immer wieder neu begonnen werden müssen. Überforderung lässt dann die Operationsfrequenz expandieren.
Gesellschaft stellt sich in dieser Les-Art dann nicht im stillgestellten Regiment des Postsozialen, welches ausschließlich eine sachliche Integration walten lässt, da es kommen viel mehr partiell und momenthaft dazu
dass soziale, temporale und sachliche Bezüge gleichermaßen hergestellt werden und sich vermischen.
Die Gesellschaft ist nun im Extremfall, im Wohnzimmer,
als Simultanität aller Arten von Operation der Funktionssysteme integriert. Zahlungen im Onlineshopping, Verhaltensveränderungsoperation in der Interaktion von Eltern und Kindern.
Thematisierung im Film oder dem Besuch einer virtuellen Ausstellung beim Yoga in der Videokonferenz und so weiter.
Ein myriardisches Gemisch an Operation statt einer Stillstellung.
Womit es die pandemische Realität der Massenmedien und die Theorie zu tun hat, ist also, dass sie keine Sprache der Wechselwirkung entwickelt hat.
Erscheint die Gesellschaft im Moment der pandemischen Realität,
als eine stillgestellte Gesellschaft, eine Gesellschaft, die jede Operation, die nicht im Kampf gegen das Virus im Kampf um die Gesundheit des Individuums und inkludiert werden kann, in die Zukunft vertagt.
Selbstbeschreibung, der sich die Operation der Gesellschaft, die sich nur in neuen Kopf, die sich nun in neuen Kontexten zu bewähren haben, die nicht mehr auf Routinen von Organisationen so selbstverständlich zurückgreifen können, entziehen,
eine Selbstbeschreibung, die in der Stillstellungsmetapher das zisilierte Register der funktionalen Differenzierung bewahrt, ohne dabei die Effekte der entsteht entstandenen Strukturen im pandemischen Realität.
Reflektieren zu können. Das ist im Grunde die Krise der gesellschaftlichen Selbstbeschreibung. Vielen Dank.
Herzlichen Dank ähm für den Vortrag. Ähm ich fange äh mit.
Einer ersten einordnenden Frage an, äh viele dieser Themen auch die Frage sozusagen, wo äh funktionale Differenzierung in äh äh Krisen gelangt,
man ja jetzt schon eine Weile in äh äh so Fragen dieser äh Material Materialismus äh der Klimawandel natürlich auch so ein großes Thema, wo man sich auch fragt, braucht's irgendwie so ein System äh der in der Differenzierungssong, die quer zu den äh Funktionssystemen
irgendwie quasi die
Gesellschaft an an den Klimawandel anpassen kann und den Planeten vielleicht auch äh rettet. Ähm äh das heißt äh es sind schon verschiedene solche Fragen. Äh ist jetzt sozusagen Corona nochmal,
Eine weitere dieser Fragen, die in diesem Problemkreis ein äh tritt oder es hat es doch noch ganz eigene Eigenschaften, diese Krise jetzt.
Ja ich würde das äh tendenziell als ein eine Krise ansehen der Selbstbeschreibung, die nicht per se äh durch Korone ausgelöst wird, sondern in Cona.
Sichtbar wird. Eine weitere Frage ähm äh es ist genannt ähm Homeoffice äh ähm auch die Erziehung
die zu Hause stattfindet im Wohnzimmer in vielen dieser Fällen hat man ja eigentlich die Bewegung, dass es eben von den Organisationen weggeht und damit irgendwie auch wieder deutlich hört, ähm was ja manchmal ein bisschen vergessen wird, dass natürlich die
Differenzierungsebene, die Funktionaldifferenzierung nicht die
Differenzierung durch Organisation ist. Ähm äh ist das vielleicht auch einfach eine Bewegung, dass dass diese Organisation äh
eine neue Rolle bekommen und und äh äh dass man deswegen irgendwie noch nicht genau weiß, äh wie sich ähm.
Das jetzt darstellt, was irgendwie unsichtbarer äh fluider geworden ist? Genau, es ergibt ja eine sehr starke äh.
Auch der funktionalen Differenzierung an die spezifischen Organisationen, wie zum Beispiel der Schule, dass äh dann Erziehung,
auch ihren Ort in der Schule findet, wobei die Operation selbst, also das sind ja Operationen der gezielten Verhaltensveränderungen eben nicht auf äh die Schule selbst äh limitiert sind,
sondern auch äh in anderen Kontexten stattfinden können. Und äh ich denke gerade,
Das ist jetzt interessant, dadurch, dass äh die Erziehung eben sehr stark dann in die Familie äh reingezogen wird oder reingedrückt wird.
Und das auch mit allen anderen möglichen Operationen stattfindet, wenn jetzt.
Das Leben quasi im Logdown in einer extremen Form auf die Wohnung reduziert ist und.
Man dann quasi gar nicht mehr raus äh gehen würde oder nur sehr, sehr wenig rausgeht, dass äh.
Dieses Zusammenlaufen alle Operationen dann in so einer Art Gleichzeitigkeit stattfindet und dadurch ähm.
Quasi die Bedingungen unter denen das stattfindet äh sich verändert, aber eben keine Stillstellung erfolgt,
und äh durch diese sich verändernden Bedingungen entsprechend auch neue Probleme, neue ähm.
Fragen wie sich eben das äh Soziale dann reguliert.
Aufgeworfen werden und dann letztendlich auch so eine Art evolutionäres Moment eintritt in der Form, dass verschiedene ähm Umgehens.
Umgangsweisend, damit sich eben bewähren oder auch nicht bewähren,
sich daraus dann entsprechend auch vielleicht Institutionalisierung neuer Art ergeben können oder eben auch nicht,
einen eine Sache, die auffällt äh in der Entwicklung dieser Krise ist ja das äh Gesellschaften, also nationale Gesellschaften äh ganz unterschiedlich äh damit umgehen. Man hat eben so eine Reihe von Gesellschaften, die das eigentlich
ganz gut leisten können, äh wo man sozusagen jetzt natürlich erst nach und nach äh so ein Verständnis dafür gewinnt. Warum die das besser können. Äh eine Rolle ist sicherlich, Gesellschaften, die schon Erfahrungen äh mit solchen Pandeminen gemacht haben in den letzten fünfzehn, zwanzig Jahren
ist das vielleicht auch ein Ansatzpunkt, dass man sich genau an so einem Vergleich von politischen institutionellen Regimes anguckt, ähm wo,
eben solche Anpassungen stattfinden und wie das äh ja unterschiedlich funktioniert.
Ja, ich denke, dass es durchaus äh wäre, dass es eine sinnvolle Vorgehensweise, um dann eben.
Schauen, inwiefern verändert verändern sich die Institutionalisierung einerseits und andererseits auch inwiefern sind alte.
Institutionalisierung und Organisation eben dann doch so stabil, dass sie die äh Krisen äh Zeit quasi überstehen und dann äh in einer Art Normalmodus eintreten können.
Das ist quasi äh dieses eine Moment, das andere Moment ist eben die Frage, inwiefern äh Gesellschaft äh.
Dieser vermeintlichen Stillstellungsphase dann eben doch nicht stillgestellt ist und äh hier ähm.
Möglichkeiten jeweils äh gefunden werden, um damit umzugehen. Das äh gestaltet sich natürlich äh.
Sehr stark abhängig von dem konkreten Kontext, in dem das stattfindet
Eine Frage ähm bezieht sich auf die richtige Beobachtung, dass ja die Funktionssysteme eben nicht tatsächlich stillgelegt wurden. Mit Ausnahmen vielleicht
auch in dem Fall nicht hundert Prozent von Sport und Tourismus ähm äh wichtig ist da ja eben die Beobachtung, dass das
tatsächlich so eine Darstellung ist, in den Massenmedien vor allem. Wir hatten auch gerade die Sozialfiguren schon, die da sicherlich eine Rolle äh gespielt haben. Äh was bedeutet das für die Theorie? Also, dass es hier eigentlich um eine,
Ja, um da um eine Darstellung äh äh dieses äh Problems geht und äh äh wie kann sozusagen die Theorie damit umgehen.
Na ja, ich glaube, erstmal geht es darum, auch ein Stück zurückzutreten und nicht sofort äh mit äh.
Bildern zu arbeiten und dann.
Vorschläge zu liefern, wie es nun ist, also nicht sofort auf dieser Stillstellungsmentalfahrt abzustellen und zu sagen, ja, die Funktionssysteme sind jetzt irgendwie stillgestellt, sondern ähm,
dann äh.
Dieses Moment als ein Moment gesellschaftlicher oder möglicherweise gesellschaftlicher Evolution aufzufassen und dann danach zu suchen äh.
Wo äh wo sich quasi neue Formen entwickeln können oder gerade nicht entwickeln können.
Eine Frage bezieht sich auf die Selbstbeschreibung. Im Vortrag klingt's ja schon so, dass sozusagen der Versuch ist ähm
Doch eine realistische äh äh Version ähm davon zu liefern und zu sagen, die Selbstbeschreibung
ist in dem Fall falsch, weil eben die Funktionssysteme weiterlaufen. Äh vielleicht in Nachrichten kommt vielleicht was anderes oder ein anderer Eindruck zum Teil, aber eigentlich laufen sie ja weiter. Ähm jetzt wäre ja
Selbstbeschreibung noch nicht unbedingt mit einem Anspruch an Realismus selbst äh versehen. Man kann auch fragen, äh dass es sozusagen äh andere Funktionen hat
was ja was würden sie dem entgegnen? Äh ist es sozusagen eine realistische Option, die sie da vorschlagen oder ähm.
Ja kann's auch eigentlich 'ne andere Funktion sein, sodass man das gar nicht kritisieren müsste, dass die Selbstbeschreibung falsch ist.
Na ja, das Problem ist ja, dass äh Theoriebildung zumindest aus einer Systemtheoretischen Perspektive ja immer auch irgendwie eine besonders arrancierte Form der gesellschaftlichen Selbstbeschreibung ist,
die dann äh in ähm parallel zu ganz vielen anderen Selbstbeschreibungen existiert.
Also und das sieht man ja auch gesellschaftlich, dass Gesellschaftstheorie nun nicht den alleinigen Anspruch hat Gesellschaft zu erklären.
Und auch oft das Problem hat ja durch ihre Erklärung auch gar keinen besonderen Effekt zu erzielen. Ähm.
Worum es mir geht, ist, dass äh.
Quasi die bisherige Systemtheoretische Literatur, die ich kenne, die quasi gesellschaftstheoretisch argumentiert, sehr stark äh.
Die Massenmediale Selbstbeschreibung und den Eindruck, den man daraus gewinnt, einfach übernimmt, statt äh quasi äh selbst äh.
Die eigene Selbstbeschreibung ins Verhältnis dazu zu setzen und zu reflektieren, inwiefern äh resultiert die theoretische Selbstbeschreibung auch aus einer Übernahme der gesellschaftlichen Selbstbeschreibung durch die Massenmedien.
Dass hier quasi ein zusätzlicher Reflexionsschritt einerseits sein sollte, um äh quasi die die eigene.
Selbst beschreiben, äh, daraufhin zu reflektieren und andererseits denke ich, äh, ist auch viel mehr gewonnen, wenn man.
Als tatsächlich eine evolutionäre Katastrophe auffasst und damit nach neuen äh Selbstbeschreibungs,
Formen, also erstmal nach neuen theoretischen äh Einordnungen, Beschreibungen sucht äh.
So schnell auf eine relativ.
Analyse zurückzugreifen, die maßgeblich durch einen massenmedialen Eindruck äh dominiert ist.
Äh genau, also es wäre auch noch meine Frage sozusagen zur zur Verdeutlichung. Es geht
ihn jetzt, also spezifisch um die soziologische Selbstbeschreibung ähm äh die sozusagen keine äh ähm ja keine kein eigenes Selbstbewusstsein entwickelt, sondern sich sozusagen von äh Massenmedialen äh Selbstbeschreibungen dazu sehr inspirieren lässt.
Ja kann man so zusammenfassen. Okay, äh dann noch eine Frage, die sich nochmal spezifisch auf die Wirtschaft äh bezieht, äh weil die ist ja wahrscheinlich äh in dem Fall das System, was ähm ja am wenigsten äh jetzt ja ähm.
Äh ähm also absolut nicht äh stillgelegt äh wurde ähm.
Trotzdem eben weiterhin der der Eindruck äh äh entsteht zumindest ähm die Frage ist, ob sozusagen die Wirtschaft gar nicht so richtig vorkommt in der Beschreibung. Äh sodass man äh,
so dass man gar kein Gefühl dafür hat, ob jetzt die Wirtschaft weiterläuft oder nicht? Ja, ich glaube, dass das Problem ist, dass Wirtschaft sehr oft äh eben als äh.
Als also einerseits als dieses abstrakte Marktgeschehen beschrieben wird und damit sehr wenig greifbar ist.
Auf der anderen Seite jetzt in den in der der aktuellen massenmedialen Beschreibung erscheint es mir so, dass sie ähm als äh.
Eben sehr stark auf also auf die direkte Interaktion bezogen ist, dass man ins Geschäft geht, dort einkauft und das eben verunmöglicht wird, weil die Geschäfte geschlossen sind.
Das ist quasi dann diese Stillstellungsmoment und auf der anderen Seite finden aber Zahlungen ja.
Immer weiter statt und insbesondere ja auch digitalisiert. Also, dass die Zahlungen selbst gar nicht mehr sichtbar sind, sondern als Ereignis.
Unsichtbar gemacht werden und im Hintergrund quasi ablaufen. Und ähm jetzt in der der Theoriebildung wird äh,
schon auch so angedeutet, dass die äh Wirtschaft stillgestellt gewesen ist, wobei im Zweifelsfall ja die Produktion stillgestellt gewesen ist und nicht selbst die Zahlungsereignisse, die als die,
relevanten Operation für die Wirtschaft stattfinden. Das war der Vortrag, den Jan Fuhrmann in unserem digitalen Koloppium am vierundzwanzigsten Februar zweitausendeinundzwanzig gehalten.
Wir hoffen, sie konnten ein paar Anregungen mitnehmen. Wenn sie mögen, dann abonnieren und teilen sie doch gerne den Podcast. Folgen sie uns außerdem auf Twitter unter at Coronasoz. Wir danken fürs Zuhören, bis zum nächsten Mal.