Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise – coronasoziologie.blog.wzb.eu
Transkript: Johannes Weyer: Krisenmanagement. Steuerungsfähigkeit des Staates und Akzeptanz der Bevölkerung
ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.
Music.
In diesem Podcast sammeln wir Vorträge, die im Rahmen eines digitalen Colognes zur Korona Krise entstanden sind,
Organisiert wird das Koluquium am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialbranchen
und damit herzlich willkommen zur neuen Ausgabe unseres Podcasts zu soziologischen Perspektiven auf die Korunakrise. Mein Name ist Jan Wetzel, ich bin wissenschaftliche Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und organisiere das digitale Kologio mit.
Der Erfolg eines Krisenmanagements im Koroner Gesellschaften hängt von der Steuerungsfähigkeit des Staates, aber auch von der Bereitschaft der Menschen ab, den Empfehlungen der Politik zu folgen und ihr Verhalten entsprechend anzupassen
In seinem Vortrag vom einundzwanzigsten Oktober zweitausendzwanzig stellt Johannes Weiher Ergebnisse aktuelle emperische Studien zu beiden Themenkomplexen vor
Er entwickelt zudem Vorschläge, mit welchen Methoden die Soziologie denkbare Zukunftsszenarien durchspielen und so zum gesellschaftlichen Krisenmanagement beitragen kann.
Johannes Weiher ist Professor für Techniksoziologie an der TU Dortmund. Er befasst sich mit der Menschmaschine Interaktion in hochautomatisierten Systemen. Der Steuerung und Transformation komplexer, so zu technischer Systeme, sowie der Echtzeitgesellschaft.
Und nun viel Spaß mit dem Vortrag. Ich spreche jetzt zum Thema Krisenmanagement,
zur Steuerungsfähigkeit des Staates und zur Akzeptanz der Bevölkerung und ich habe mir vorgenommen einen Zusammenhang herzustellen zwischen diesen beiden Faktoren der Steuerungsfähigkeit und der Akzeptanz, die ich verantwortlich mache,
für ein Krisenmanagement, das erfolgreich dazu beiträgt, zum Beispiel die Corona Krise zu bewältigen. Ich vermute auch, dass es ein Zusammenhang zwischen diesen beiden Faktoren gibt, der sich möglicherweise über Kultur herstellen lässt.
Ich hab für alle diese Faktoren, die ich bespreche, Indikatoren, ich hab ein paar Daten zur Brutalität, ich hab hier Siray-Daten, ich habe hier Daten so Politikstil und hab hier Daten
zu Dimensionen und ich möchte jetzt ähm erstmal bevor ich beginne äh die Frage der Steuerungsfähigkeit ganz kurz theoretisch ansprechen, was heißt das eigentlich
Systeme zu steuern
Ich gehe davon aus, dass wir immer im Rahmen einer einer mehr Ebenen Steuerung eines Malte-Level-Governents immer ein System A haben, was versucht, ein System eh zu steuern
Ich sage ausdrücklich versucht zu steuern, weil diese Steuerung ist natürlich nichts anderes als der Versuch, die Randbedingungen des Handelns im System B entsprechend zu beeinflussen.
Ich mache das mal am Beispiel der Verkehrswende. Nehmen wir mal an die Politik würde versuchen den Verkehr zu steuern.
Und sie macht das etwa durch ein Angebot, dass der Nahverkehr kostenlos wird. Maul und Philipp und Fabian Adel haben das in diesem PayPal schön untersucht, dann haben wir herausgefunden, dass das Ziel,
nämlich die Minderung der CO zwei Emissionen gar nicht erreicht wird, sondern tatsächlich ist es so, die Radfahrer äh kriegen äh reagieren auf diesen Anreiz, in dem sie umsteigen und jetzt den ÖV nutzen, die Räder stehen lassen, die Autofahrer
reagieren nicht. Das ist so meine Idee,
Steuerung, die also immer, wie gesagt, ein Versuch darstellt, ein System zu beeinflussen, in dem man Angebote macht und äh die Randbedingung des Handelns ändert.
Wir verwenden diese Multi-Level Governance auch zur Erklärung der digitalen Gesellschaft, wo wir ja äh zunehmend technisch vermittelte Interaktion haben.
Wo Technik immer stärker auch als Mitspieler aktiv ist und wo diese Prozesse sich enorm beschleunigen, bis hin zur Echtzeitsteuerung.
Wenn Sie das nachlesen wollen, gucken Sie in meine Echtzeitgesellschaft rein, aber das ist heute nicht Thema hier.
Damit habe ich meine ersten beiden Punkte schon abgehandelt und komme jetzt zu den Politikstilen. Ich präsentiere ihnen erstmal ein paar Daten.
Und zwar Daten zur Mortalität, das sind die blauen Balken, sie sehen hier die riesigen Unterschiede zwischen Brasilien, USA, Australien, Südkorea, Singapur und so weiter.
Und das ist die Letalität, also die Wahrscheinlichkeit als infizierter zu sterben, dass in den roten Balken, auch hier sehen sie enorme Unterschiede.
Und ich pick mir jetzt mal drei Länder raus, nämlich USA, Deutschland und China und guck mir die ein bisschen genauer an. Und Sie sehen ja hier riesige Unterschiede.
Ich hab die hier nochmal in der Tabelle, China.
Deutschland, USA, sie sehen die Fälle pro Millionen Einwohner, gravierende Unterschiede zwischen China und USA, die Mortalität, also die Sterblichkeit bezogen auf die Bevölkerung.
Riesige Unterschiede.
Und hier erstaunlicherweise andersrum in China ist ist die Letalität zumindest in den frühen Monat besonders hoch gewesen, das heißt wenn man Korone hatte, dann ist man da mit einer höheren Wahrscheinlichkeit auch dran gestorben,
China wird ökonomisch wahrscheinlich besser durch die Krise kommen, so sind die Prognosen während Deutschland in den USA etwas längeren Knapsen müssen.
Jetzt liegt es ja nahe, diese Daten, die ich hier habe, zu projizieren auf Politikstile. Wir haben in China eine autoritären.
Ja technokratischen Partneralismus damit verboten mit totalitärer Kontrolle arbeitet, mit der massiven Beschränkung von Freiheitsrechten.
Wir haben in USA und das ist jetzt sehr vergröberndlich gibt's zu, aber wir lassen es heute mal sehr grob. Wir haben ja so einen Lacifia-Kapitalismus, wo die Freiheit des Einzelnen im Mittelpunkt steht und Teil des chaotische Verhältnisse geherrscht haben oder immer noch herrschen,
In Deutschland, das ist so der Prototyp eines koordinierten Kapitalismus, eines Verhandlungskapitalismus, Kooperatismus.
Wird mit Anreizen angeboten, Appellen, aber manchmal eben auch mit Verboten gearbeitet.
Da liegt es natürlich nahe, dies jetzt auf die sogenannten Governance Modi zu projizieren, also China, wie ein Prototyp für harte, hierarchische Steuerung, also Label, Start.
USA, wir haben Prototyp für die dezentrale Koordination Label, Markt.
Deutschland wäre ein Prototyp für die Weiche, adaptive, koordinierte Steuerung Label Netzwerk.
Das ist soweit erstmal meine Vermutung und ich werde jetzt versuchen, diese Vermutung mit Daten zu unterlegen und zwar Daten zu.
Clustern, wir haben eine Clusteranalyse durchgeführt, über fünfundfünfzig Länder, hier sehen Sie das N,
und wir haben die sechs Kulturdimensionen von Hofstädte und anderen genommen, darüber geclustert, dazu gleich mehr.
Man sieht tatsächlich die drei Kandidaten, die mich heute hier interessieren, befinden sich in unterschiedlichen Clustern, nämlich einmal bei den Olophonländern, bei den mitteleuropäischen Ländern, bei den asiatischen Ländern. Das ist ja intuitiv naheliegend.
Und wird aber durch die Clusteranalyse eben bestätigt.
Das sind die Daten, wenn ich die jetzt ihnen vorlese, dann schneidet mir Herr Wetzel irgendwann das Wort ab, deswegen konzentriere ich mich jetzt auf die drei Kandidaten.
USA, Deutschland und China und ziehe diese Zahlen jetzt raus und füge sich in diese Tabelle ein, die sie grad schon gesehen haben. Hier kommen die Daten jetzt.
Sie sehen hier doch gravierende Unterschiede, das Machtgefälle, dass die erste Kulturdimension von Hofstädte, hier unten ist die Quelle und dem Anhang finden sie die genauen Daten.
Das ist jetzt Machtgefälle in China deutlich höher als in Deutschland, wo es eher egalitäre Strukturen gibt.
Der Individualismus, ja jeder seines Glückes Schmied in USA deutlich höher, die Gemeinschaft sind in China höher.
Geschlechterverhältnisse keine großen Unterschiede an Säuben, Tier Woidens, also Risikovermeidung in Deutschland am höchsten.
Deutschland und China sehr ähnlich mit so viel Langzeitorientierung unseres Genussstreben, ja? Sofort zu genießen statt die Bedürfnisse aufzuschieben, das ist in USA deutlich höher entwickelt.
Sie sehen deutliche Unterschiede und ich habe hier noch einen weiteren Faktor aus einer anderen Quelle zur,
Intensität oder ja zu Stringenz von Interventionsmaßnahmen, staatlichen Interventionsmaßnahmen. Der ist interessant, weil er zeigt, dass China hier ein deutlich höheren Wert hat, als die beiden anderen Länder. Und schließlich noch das Thema Vertrauen.
Vertrauen in die Regierung und so weiter, das ist in China deutlich höher und den USA deutlich niedriger.
So Watch wird man jetzt fragen, so viele Zahlen, was kann man damit anfangen.
Wir haben sie in die Regressionsrechnung reingepackt und ich muss sagen, ich war etwas überrascht, dass wir hier doch einen ziemlich guten Wert haben, obwohl du ja nur äh ein kleines N von fünfundfünfzig hatten.
Auf Motoralität gemacht und man sieht in der Tat, dass drei dieser Faktoren hier der Individualismus, die Risikovermeidung und die,
Stärke der Interventionsmaßnahmen äh sich in der Regionsrechnung als Faktoren erweisen, die darauf ja eben sich beziehen. Da eine Korrelation äh beinhalten.
Soweit so gut, dann brauche ich noch ein bisschen was zur Akzeptanz.
Da habe ich verschiedene Datenquellen. Natürlich gibt's die äh Corona Alltagsschule vom WZB. Es gibt die Kosmo Studie von RKI unter anderem.
Bundesamt für Risikobewertung und GSIS, wir haben jetzt mit diesen beiden Zahlen gerechnet und ich zeige ihnen erstmal ein paar Akzeptanzdaten.
Leute wurden gefragt, sind die Maßnahmen der Regierung angemessen? Von März bis September und sie sehen hier, dass die Abstandsregelung und die Maskenpflicht.
Relativ hohe Akzeptanzwerte haben über die letzten Monate hin.
Hohe, konstant hohe Werte während die Bereitschaft oder die die Akzeptanz der Kontaktbeschränkung deutlich besunken ist, steigt langsam wieder an,
Hier gibt's deutliche Differenzen zwischen alt und jung. Also Jungen sind nicht bereit, Kontaktbeschränkungen als angemessen anzusehen.
Zweite Frage, haben Sie tatsächlich Schutzmaßnahmen ergriffen, sind die Menschen gefragt worden, auch hier Maske und Abstand, also die Aha oder Aha regeln wie sie mittlerweile heißen, werden in hohem Maße akzeptiert,
aber Freunde nicht so häufig zu treffen und weniger außer Haus zu sein, die Zahlen waren immer niedriger. Sie sind gesunken und was ich spannend finde, sie steigen in den letzten Wochen wieder.
Also wir sehen 'ne hohe Akzeptanz.
Wir haben mit den Gesisdaten gerechnet und das sieht nicht ganz so schön aus. Wir haben insgesamt sieben Cluster, sie sehen hier vier Cluster von Akteuren über zweitausendsechshundert Befragte.
Ich gebe zu, die Studie hat Kritik auf sich gezogen, weil sie die repräsentativ ist, aber trotzdem, wir arbeiten mal mit den Daten vier.
Cluster, die bereitwillig sind, zwei die eher zögerlich sind und hier unten sind die total Verweigerer, überall rote Werte, die sind nicht bereit, die Aha-Maßnahmen zu ergreifen, während wir hier oben eine hohe Bereitschaft haben, Ahamas, Maßnahmen zu ergreifen.
Sie sehen hier wenige Unterschiede bei den oberen vier Gruppen, das ist die.
Einschätzung der Regierungsmaßnahmen, der Interventionsmaßnahmen, dass das Vertrauen, sie sehen hier keine riesigen Unterschiede. Hier die ist eine Gruppe, die Nummer drei, also der vierte Glaster von oben.
Die sind ja äh auch noch bereitwillig, die befolgen die Aha-Regel, aber hier sind so einige rote Werte.
Das sind insgesamt so sechsundfünfzig die bereits Prozent, die bereitwillig sind, aber die Gruppe der Verweigerer ist eben auch sehr hoch mit siebenundzwanzig Prozent. Eben dadrunter äh die Totalverweigerer,
für keine Argumente zugänglich sind und dazwischen so eine Gruppe von sechzehn Prozent, die indiferent sind,
die eine oder andere Richtung kippen könnten. Das ist doch eher besorgniserregend. So, jetzt habe ich alle Daten beisammen.
Jetzt packe ich die zusammen in ein Modell. Ich nenne das mal Crims, Crisis Management in Modern Societys, wie sollte das Modell aussehen,
sollte natürlich ein Modell eines komplexen Sozialsystems sein, soziologisch fundiert, klar, wir brauchen das individuelle Verhalten mit den ganzen autonomen Entscheidungen
brauchen die Mechanismen der Interaktion immer ganz Systemdynamik und so weiter und wir müssten abbilden können wie steuernde,
alleingriffe wirken. Dann könnten wir Szenarien aufbauen.
Was wäre wenn, wir könnten Prognosen abgeben und Handlungsempfehlungen abgeben. Ich muss leider sagen, das habe ich nicht dieses Modell.
Es gibt es bislang nicht. Stimmt nicht ganz, das ist die erste Ausnahme. Ähm.
Nämlich die Ausnahme, dass andere Disziplinen wie Physiker, die Mathematiker, die Statistiker und die Biologen solche politischen Strategien durchexerziert haben, durchgespielt haben, mit Modellrechnung, das ist die Spaper der vier großen Wissenschaftsorganisationen vom Ap.
Hier sind also Interventionsstrategien entwickelt worden und eben dieses Modell der adaptiven äh Steuerung entwickelt worden.
Hab mich immer gefragt, warum waren die Soziologinnen und Soziologen da auch nicht beteiligt.
Da sind schöne Sachen bei rausgekommen. Das ist jetzt aus einer anderen Quelle, aber im Prinzip finden sie das überall ähnlich. Solche Simulationsmodelle, mit denen man den Verlauf der äh Pandemie simulieren kann,
Man sieht da eben das Infektionsgeschehen und man sieht auch die klinische Dynamik. Es gibt hier jede Menge Schieberegler, die sie einstellen können, dann verändern sich diese Kurven hier.
Und ich habe mich immer gefragt und ich muss sagen, ich finde das ganz, ganz toll, dass es sowas gibt und dass es möglich ist, dies hier zu modellieren und zu simulieren. Ich habe mich immer gefragt, wo ist jetzt hier die soziale Dynamik.
Wo sind die Schieberregler für Akzeptanz für Verweigerer, für Governance? Warum gibt es sowas nicht?
Und ich habe jetzt grad schon vorgegriffen, es gibt tatsächlich was. Tier ist da, der Ben vermeulen, als er noch in Hohenheim tätig war, hat er ein solche äh Modell entwickelt
seine Heimatstadt, ein Polycile Borritory, in dem man eben verstimmte Schieberegel einstellen kann, hier etwa Schulschließungen oder,
Homeoffice und so weiter und so fort. Man kann dann sehen, wie diese Faktoren das Verhalten der Menschen beeinflussen und damit den Verlauf der Pandemie beeinflussen.
Leider hat der Ben den Job gewechselt und ist jetzt nicht mehr in Hohenheim tätig und hat aber dieses Modell nicht weiterentwickelt.
Ich selbst kann ihnen wie gesagt nichts anbieten, ich wir kann nur auf einen unseren Simulator Simko hinweisen, mit dem wir das Verkehrsgeschehen simulieren können,
verschiedene Schieberegler, mit denen wir.
Den Anteil der der Agententypen einstellen kann, den Governets Modus einstellen können, aber wie gesagt, nicht zum Thema Korona, sondern nur zum Thema Verkehr. Das ist eine agentenbasierte Modellierung.
Infrastruktursysteme wie es Verkehrssystem oder das Energiesystem abbildet mit den jetzt hinein durchspielen können, Exkremente machen können und letztendlich die Frage beantworten können, wie funktioniert das Risikomanagement in solchen Komplexen so zu technischen Systemen und,
Chance, sie nachhaltig zu transformieren.
Ich zeige ihnen eine allerletzte Folie und werde die Zahlen nicht kommentieren, wird auch nicht kommentieren, was hier oben steht. Ich will sie nur drauf hinweisen, es sind Ergebnisse aus unseren Verkehrsmodellierungen.
Hinweisen, dass wir hier die drei Governance-Modi untersucht haben, keine Steuerung, weiche Steuerung, harte Steuerung.
Das sind ja die, die ich jetzt grad projiziert habe, auf die Politikstile von USA, Deutschland und China.
Und in allen Projekten, in allen Experimenten, die wir durchgeführt haben, es ist immer so, dass die adaptive Steuerung, dieser mittlere Weg, immer die besten Resultate hat und hier rechts steht's, in alle diesem Fall ist die soziale Akzeptanz auch immer sehr hoch.
Man kann mit dem chinesischen Weg ein bisschen mehr rauskitzeln. Sie gehen sehen, es gibt so ein paar Nachkommastellen, wo sie vielleicht noch was rauskitzeln könnten,
aber das ist natürlich verbunden mit einem sinkenden Akzeptanz,
eine Einschränkung von Freiheitsrechten, weil wir eben damit harten Verboten arbeiten würden und ich denke, das wollen wir nicht. Wir können zeigen, dass wir,
Steuerung etwas erreichen können in einem komplexen Sozialsystem und wir können, ich wiederhol's nochmal, zeigen, dass dieser mittlere Weg, der Erfolgversprechendste ist.
Ja, damit bin ich schon bei meinem Fazit. Ich denke, ich habe ihnen gezeigt, dass die Soziologie einen Beitrag zum Krisenmanagement leisten kann
und zwar ein Beitrag, den die anderen Disziplinen nicht leisten können, weil die verstehen zu wenig, die verstehen viel von Viren und so weiter, aber von Infektionen, aber die verschieden zu wenig von der Verhaltensdimension. Das ist eigentlich unsere Domäne, die Verhaltensdimension und eben die Frage der Steuerbarkeit von komplexen Systemen.
Wir brauchen eben Daten Modelle und dann können wir auf Augenhöhe mit anderen Disziplinen zum Thema Krisenbewältigung.
Beispiel da hat sich für die Aufmerksamkeit dann doch mein Team, die mich sehr unterstützt haben und im Anhang zu den Folien finden sie noch weitere ähm Informationen zu Daten, Methode, Berechnungen und so weiter. Dankeschön.
Ja, herzlichen Dank, Herr Weiher, ähm zur Information die Folien finden sie natürlich immer bei uns auf der Website zum Nachlesen. Ähm mich haben ein paar
Fragen ähm erreicht. Ich fange vielleicht mit einer Frage von mir aber an äh nämlich
Erstmal der Frage, äh wenn man solche Faktoren, insbesondere auch diese kulturellen Faktoren modelliert, in welchem Verhältnis steht das dann zu den politischen Entscheidungen? Man hatte ja.
Im Prinzip sehr langfristige äh Pfadabhängigkeiten
auf die politisch dann so wie ich's verstanden hab nicht direkt eingewirkt werden kann. Ähm also was was wird dort modelliert und in welcher welchen Verhältnis stehen zu diesen sozusagen sehr fixen festen kulturellen Faktoren dann politische Entscheidungen.
Die Behauptung lautet ja, dass die Steuerungsfähigkeit und auch die Akzeptanz äh langfristig von diesen langfristigen sechs Kulturfaktoren abhängt. Ist ja erstmal eine Vermutung und ich finde, die Berechnungen haben das bestätigt.
Die kurzfristigen Steuerungsmaßnahmen, das steckt hier in diesem Index drin. Ich habe ja extra daran geschrieben, der ist nicht optimal. Ich kann sie wollen.
Weiter erläutern, wie der funktioniert und wie der zusammengebaut worden ist. Ich denke, da muss man nochmal ein bisschen Arbeit reinstecken. Ich bin froh, dass ich diese Daten für hundertachtzig Staaten weltweit habe, aber wie gesagt, die Datenbasis, die sind nicht optimal und ich würde mir wünschen, dass wir hier noch bessere Daten haben
Das ist das kurzfristige, das ist das Langfristige.
Dann eine Frage zur Motalität, die ja so die ja in dem Fall die zu erklären der Variabel ist welchen Einfluss hat dort ihr Altersstruktur? Ist sie hiermit berücksichtigt oder.
Neun, neun, habe ich nicht berücksichtigt. Ist ähm ja aber ein wichtiger Hinweis, das könnte man nochmal untersuchen. Ja.
Da gibt es zum Glück sehr gute Datensätze. Also hier gerade bei bei ähm World and Data. Ich finde, die haben fantastische Daten. Äh da könnte man das nochmal berechnen. Habe ich aber nicht gemacht,
Sie haben jetzt äh stark gemacht, dass das dann der soziologische Beitrag wäre. Äh man würde ja solche Modelle und zum Teil auch die äh Variablen, die dort operationalisiert wurden in der Verhaltensökonomie auch ähm verorten ähm
Also wo ist sozusagen der der klare soziologische Anteil? Ja die Verhaltensökonomen, das sind doch eigentlich die Soziologen bei den Wirtschaftswissenschaftlern,
Also ich habe da überhaupt keine Berührungsängste, die sind uns relativ nahe, was sie, was wir besser machen können, als die Verhaltensökonomen ist, dass wir eben die soziale Logik des Handelns verstehen und eben nicht nur die ökologische Logik des Handelns,
Verhaltensökonomen suchen ja ihre Anleihen meist in der Psychologie und ich denke eigentlich wir Soziologinnen, Soziologen haben da auch einiges beizutragen was helfen würde deren Modelle zu verbessern.
Dann wird gefragt, ähm, gerade hier am WCB ähm haben wir ja eigene auch ähnliche Datensätze, in denen sozusagen das Verhalten äh und die ähm
ja so was die Motalitätszahlen in einem globalen äh Zusammenhang für die einzelnen Länder
untersucht werden. Macht das am WCB. Ähm vielleicht und da bin ich mir sicher, gibt's auch noch einige andere, ähm die jetzt ähnliche Arbeiten machen. Gibt's dort eine Koordination ähm oder sind das derzeit irgendwie noch äh wie sie das auch machen, eher so einzelne Versuche, ähm das in den Blick zu bekommen.
Also ich würde mich über eine Koordination eine Zusammenarbeit in dem Bereich sehr freuen,
Bisher ist es so, dass ich das wahrgenommen habe. Jeder hat irgendwie Umfragen gemacht, gestartet und ich sehe noch nicht, dass wir von soziologischer oder in soziologischer Perspektive da
zu einer Zusammenarbeit gefunden haben. Ich wäre da sehr daran interessiert, ja. Auch mit den Leuten der Cosmostudie, denke ich, sollte man zusammenarbeiten. Da
ist eine Frage, die sich ähm auch noch auf eine andere Erklärungsebene schützt, nämlich konkret wird in Deutschland der Föderalismus ähm da genannt. Ich denke, man kann sich für andere äh Länder
ähnliche quasi Substrukturen äh überlegen, die unterhalb der nationalen Ebene sicherlich auch die kommunale ähm Ebene, äh welche Einfluss äh hat sowas.
Ja, also Stichwort Föderalismus. Äh ich verteidige das als Teil unserer Erfolgsgeschichte.
Das hört sich zwar immer wieder in Nachrichten chaotisch an, es wird gefordert, wir brauchen einheitliche Linie, aber ich glaube, das ist mit die Stärke, dass im Grunde diese Folie, ne, dass ich gesagt habe, dieser koordinierte Kapitalismus, da knirscht es oft,
aber der hat Vorteile gegenüber dem autoritären Stil und gegenwürdigen Versiferstil. Also von daher würde ich das erstmal als ein Teil der Erfolgsgeschichte beschreiben.
Und das müssen wir natürlich noch genauer untersuchen. Ich hab es ja nur anhand dieser drei Länder gemacht die bei prototypisch für solche Politikstile stehen.
Das wäre auch nochmal eine Frage. Sie haben sich ja, wenn ich das richtig verstanden habe
Trotzdem alle andere, äh alle Länder angeguckt. Ähm sie haben auch vorhin gesagt, sie nehmen jetzt nur die drei raus aus Zeitgründen. Äh ist denn das Bild äh deutlich differenzierter, wenn man über alle Länder guckt? Ähm oder oder ähm kann man doch tatsächlich äh da die Länder sehr gut in solche Typen einordnen,
Also die Regressionsrechnung haben wir ja mit diesen fünfundfünfzig Ländern gemacht, die bei der Clusteranalyse übergeblieben sind. Das Blöde ist halt, dass dieser Faktor vertrauen, dass die nur für dreißig Linder gibt.
Also wenn da jemand eine Idee hat, bitte E-Mail an mich. Also das ist einfach, das macht ihr, das macht das End kaputt. Ja, ich habe hier eigentlich tolle Werte, achtzig sechsundneunzig, hier sogar hundertsechsundachtzig. Das macht mir das End kaputt.
Das ist von Yoga. Ähm also das äh könnte man das und wir können's also zumindest für diese fünfundfünfzig Staaten können wir sagen, dass es diese Zusammenhänge gibt. Aber ich wäre natürlich
froh, wenn ich hier etwas äh ein höheres größeres Tempel hätte, sagen wir hundert Staaten, das wäre schon toll. Dann könnten wir das noch genauer rausarbeiten und diese Zusammenhänge systematischer darstellen
Ich weiß nur selbst, ich glaube, das World Value Service hat auf jeden Fall Vertrauensfragen mit dabei. Ähm vielleicht äh kann man da mal schauen. Ähm.
Dann eine Frage, die sich ähm auf
die ja auf die Politik äh bezieht in den Ländern dann äh nämlich Thema Wohlfahrtsstaatlichkeit überhaupt sozusagen die äh Struktur des Sozialstaates in den verschiedenen Ländern ähm ist die hier sozusagen mit abgebildet in den Politikstilen oder spielt die nochmal so eine eigene Rolle?
Die Daten liegen zwar vor, aber ich hab's hier nicht abgebildet, das ist der Versuch
und über das im Wesentlichen über diese Kulturindikatoren zu machen
Wir haben das deswegen gemacht, weil die sich in anderen Studien als relativ stabil und aussagekräftig erwiesen haben, aber sie haben natürlich Recht, man müsste nochmal ein größeres Modell rechnen, indem man solche anderen Faktoren
noch mit berücksichtigt. Ist jetzt ähm das wäre noch die nächste Frage, die kann man vielleicht allgemein auf diese kulturellen Faktoren ähm äh beziehen. Kann man schon sagen und ich kenne jetzt sozusagen da auch die Studien
oder die die den Kontext nicht ist in diesen kulturellen Faktoren viele von von eben genau solchen wie sieht der Wohlfahrtsstaat aus, wie steht wie sieht überhaupt die institutionelle Struktur aus? Ist das da mit abgebildet? Korreliert das quasi stark oder ähm kann man doch sie haben's ja jetzt so ein bisschen relativiert. Kann man dann doch
über diese spezifischen politischen Strukturen ähm dann doch das nicht direkt daraus ableiten.
Ich habe die Folge nicht richtig verstanden. Die die spezifischen politischen Strukturen der Einzelländer. Genau, also spielen die sozusagen eine größere Rolle oder sind die doch ähm doch irgendwie so verteilt, dass sie mit diesen kulturellen Faktoren ähm abgebildet sind
Ja. Ähm das Blöde ist, ich brauche ja, wenn ich äh solche Analysen durchführen will äh quantitative Daten, qualitativ kann ich ja vieles beschreiben, aber ich brauche das quantitativ und da ist eben dieser
dieses dieser Government Government Tracker von der Universität Oxford.
Einfach ziemlich gut, weil er tagesgenau für hundertsechsundachtzig Länder die Daten hat, aber eben in
in einer quantitativen Form, die zum Beispiel sagt, Schulschließungen, Maskenpflicht und so weiter, was alles an Stützung der Unternehmen, der kleinen Unternehmen, der so Selbstständigen, da gibt's überall Faktoren, die da äh ähm beschrieben sind,
Das ist aber natürlich nicht die Struktur, die wird dadurch nicht abgebildet, sondern es werden die Maßnahmen abgebildet.
Also da müssten wir nochmal rangehen mit einem ganz anderen Ansatz der, der eher die Qualität des politischen Systems im Mittelpunkt stellt
Hier ist es der Versuch über einen quantitativen Indikator praktisch ja indirekt Qualität zu beschreiben, Steuerungsqualität zu beschreiben,
Ähm auch dazu vielleicht nochmal spezifisch die Frage, ist ein bisschen ähnlich wie eben. Man kann sich ja vorstellen, dass ähm die
ähm äh die amerikanischen Zahlen, insbesondere die die Todeszahlen anders aussehen würden, wenn da eben nicht ähm durch welche Zufälle und Kontingenzen auch immer Donald Trump im im Amt wäre.
Welche Rolle spielen zum Beispiel solche Faktoren, welche Regierungen da grade am Amt ist.
Das, also wir sind ja einfach die die Zahlen, die wir jetzt mal haben oder in Abhängigkeit von der konkreten Regierung, wobei.
Die Unterstellung, Hintergrund mitläuft, wird das die Regierung natürlich ein Spiegelbild des Landes ist und Spiegelbild auch der kulturellen Faktoren ist.
Da müssen wir jetzt wirklich ins Detail gehen. Wie gesagt, äh die Fragen,
Merkel die Zielen in der Richtung, die ich auch richtig gut finde, ja, weil das eher qualitativ zu beschreiben. Das ist hier ein relativ grober Schuss, der es versucht, quantitativ zu machen,
vielleicht nochmal ganz kurz zum World Wellnew Sterway. Diese Konfinenz-Daten, die ich habe, sind natürlich aktuelle Daten
diese diese Daten hier, ne? Zu Konfedenz. Das sind aktuelle Daten zur Corona-Krise
Ich bin mal nachgucken, ob der diese aktuellen Daten auch hat, aber das wäre eine Möglichkeit, da nochmal nachzuschauen, ja.
Da noch eine Frage zu der Modellierung von solchen Fragen auf Augenhöhe, zu anderen Disziplinen, die auch stark mit solchen Modellen arbeiten. Ähm kann man das denn für andere Themen ähm sagen? Dass sie äh da die Soziologie
Modelle entwickelt hat, die sich da messen können und vielleicht auch an einem öffentlichen Diskurs, der ja an vielen Stellen eben genau auf solchen Daten da beruht, ähm, ja, sich ähm da sozusagen ähnlich gut dasteht
Also das heißt, ist das ein allgemeines Problem, dass die Soziologie äh so eine Art von äh Modellen da nicht äh liefert, im Gegensatz zu anderen Disziplinen? Oder ist das jetzt äh doch in der Korona-Situation was besonderes?
Also erstmal haben wir natürlich Soziologinnen und Soziologen, ich nenne es stellvertretend einfach mal die Petra Ahrweiler, die auch ganz maßgeblich daran beteiligt war, äh, diesen Bereich in Deutschland aufzubauen, der Computation Social Sciences sind das Agenplace Modelling
da haben wir natürlich Menschen, die da viel Ahnung von haben, die das seit Jahren machen und die aber ihren Schwerpunkt vor allem in der Verkehrssimulation und in der Simulation von äh Energienetzen haben.
Was uns noch fehlt ist so ein bisschen diese diese Gavernens-Perspektive,
die wir jetzt dringend bräuchten in der in der kommunalen Situation. Also das, was der Ben vermeulen hier angefangen, aber leider nicht fortgesetzt hat. Das fehlt uns. Wir haben das Know-how,
wir müssten es eigentlich zusammentragen, also Leute, die Petra Allweiler, Andreas und andere müssten sich mal an einen Tisch setzen und dann könnten wir, glaube ich, relativ schnell so ein Modell bauen,
Das war der Vortrag, den Johannes Weiher im Rahmen unseres digitalen Kologiums am einundzwanzigsten Oktober zweitausendzwanzig gehalten hat. Wir hoffen, sie konnten ein paar neue Erkenntnisse und Anregungen mitnehmen
Wenn sie mögen, dann abonnieren sie und teilen sie doch gerne diesen Podcast. Alle weiteren Informationen finden sie unter Corona-Soziologie Punkt Blog Punkt WCB Punkt EU. Wir danken fürs Zuhören, bis zum nächsten Mal.