Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise – coronasoziologie.blog.wzb.eu

Transkript: Judith Kohlenberger: Erreichbarkeit und sozioökonomische Herausforderungen von Migrant:innen und Geflüchteten

ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.


Silvio Suckow
Und damit herzlich willkommen zur neuen Ausgabe unseres Podcasts zu soziologischen Perspektiven auf die Corona-Krise.
Mein Name ist Silvio Suckow, ich bin wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und organisiere das digitale Kolloquium mit.
Am dritten März hielt Judith Kohlenberger einen Vortrag mit dem Titel Erreichbarkeit und sozioökonomische Herausforderungen von Migrantinnen und Geflüchteten während der Corona-Pandemie.
Judith Kohlenberger leitet am Institut für Sozialpolitik der Wirtschaftsuniversität Wien das Forschungsprojekt Women's Integration Survey,
welches sich den Integrationswegen geflüchteter Frauen widmet.
Sie ist Kulturwissenschaftlerin und ihre Forschungsinteressen liegen auf den Themen Identitäts- und Repräsentationspolitik mit einem Fokus auf Fluchtmigration und Integration.
Ihr Vortrag machte eine Perspektive der Corona-Pandemie sichtbar, die in Teilen der öffentlichen Berichterstattung vernachlässigt dargestellt wird.
Der Krise ist es zwar ein Stück weit normal auf die eigene Betroffenheit oder genauer gesagt, auf die Betroffenheit der als eigene Gruppe identifizierten Menschen zu schauen, aber wie wir aus der Breite der Sozialwissenschaftlichen Forschung wissen.
Ist die Betroffenheit über verschiedene Gruppen der Gesellschaft nicht gleich verteilt. Es lohnt daher den Blick zu weiten und die Ursachen dahinter zu verstehen.
Und nun viel Spaß mit dem Vortrag von Judith Kohlenberger.
Judith Kohlenberger
Ich freue mich sehr, dass ich heute auf diesem Weg virtuell ähm aus Wien zu ihnen sprechen darf.
Ich hab auch einige Folien mitgebracht, ähm, die ich Ihnen jetzt gleich zeit zeigen werde, jawohl
Ich werde in meinem Vortrag heute einerseits
klein wenig auf dem jetzigen Forschungsstand eingehen. Es gibt ja bereits so etwas wie einen Corona-Krise Forschungsstand nach einem Jahr, also Sozialwissenschaftliche Forschung dazu
ähm was eben diese es wurde erwähnt, zweifach dreifache Betroffenheit von unterschiedlichen migrantischen Gruppen durch die Krise betrifft
Und im zweiten Teil des Vortrags werde ich dann ganz exklusiv ähm Ergebnisse aus einem laufenden Forschungsprojekt hier an der Wirtschaftsuniversität Wien präsentieren. Das Sicht vor allem der Erreichbarkeit durch
Gesundheitskommunikation, Eindämmungsmaßnahmen und so weiter.
Unter unterschiedlichen migrantischen Communitys widmen, ein Thema, das äh nicht nur eine Wissenschaft, sondern auch in Politik, medialen Diskurs immer wieder thematisiert wurde und äh dem wir uns besuchen vom akademische Seite zu nähern.
Beginnen möchte ich mit dieser bereits erwähnten Vorbemerkung, dass Migrantinnen, Migranten und es ist bewusst ein sehr weiter Begriff hier von COVID-19 ganz,
überdurchschnittlich stark betroffen sind, das betrifft sowohl den Rein gesundheitlichen Aspekt und wir mittlerweile.
Anhand dessen verfügbaren WHO-Daten sehen, dass zugewanderte Menschen in unterschiedlichen Aufnahmen weltweit.
Meistens ein höheres Infektionsrisiko haben, ähm auch ein höheres Risiko für ein schweren Verlauf.
Aber diese größere Betroffenheit durch COVID-19, die zeigt sich eben auch im ökonomischen, in sozialen und im psychischen Bereich.
Wichtig ist hierbei auf jeden Fall ähm diese ganz deutlich und eigentlich sich noch verschärfende
Verschränkung von sozialer und ethnischer Herkunft. Ähm der Gemeinplatz ähm die Corona-Krise als Brennglas, der gilt hier ganz besonders.
Und vor allem in den deutschsprachigen Ländern ist auch dieser mittlerweile stark in der Kritik stehende Begriff des Migrationshintergrundes
häufiger auch eine Schiffe für diese Verknüpfung von sozialer und ethnischer Herkunft und genau das kommt eben jetzt auch in der Krise ganz massiv zum Tragen, wie die Daten auch zeigen.
Stichwort Daten, ich möchte als erstes gleich einmal einen großen sozusagen Makroblick auf das Thema werfen. Ähm, diese Folie zeigt.
Eine Studie der OECD aus dem vergangenen Jahr rein wirklich die Veränderung der Erwerbstätigenquote in unterschiedlichen OECD-Ländern hervorgehoben ist ja konkret Österreich ähm.
Zu dem ich vermehrt sprechen werde und was ich hier deutlich gezeigt hat ist dass Migrantinnen, Migranten einen wesentlich deutlich
Spürbareren Rückgang der erwerbstätigen Quote verzeichnen,
als im Inland geborene Arbeitskräfte, also sie sehen hier, dass diese Lücke zwischen den beiden Gruppen sehr massiv ist, unter Zuwanderern, Zuwandererinnen, ähm haben wir eine etwa,
um fünf Prozentpunkte zurückgegangene Erwerbsquote und beim Innenland geborenen Arbeitskräften sind es nur unter Anführungszeichen zwei Prozent gewesen, in den ersten beiden Quartalen zwanzig zwanzig wohlgemerkt, das hat sich dann natürlich auch noch.
Massiv im Laufe ähm der folgenden Monate noch verschärf.
Gleichzeitig und das ist sozusagen den Spiegelbild dazu, ein auch deutlich zu verzeichnender Anstieg der Arbeitslosigkeit gerade unter zugewanderten Arbeitskräften. In Österreich ist es konkret so
Menschen, die zugewandert sind, ähm in etwa ähm vierzig Prozent der Arbeitslosigkeit schultern, ähm, gesehen dann auch noch, dass innerhalb
der natürlich sehr heterogenen Gruppe von Migrantinnen, Migranten.
Nur zu mnarginalisierte Gruppen, wie zum Beispiel Geflüchtete noch ganz besonders stark von dieser Arbeitslosigkeit durch Lockdowns und so weiter betroffen sind
Also Geflüchtete haben vor Griechen äh Firche im Vergleich mit einheimischen Arbeitskräften.
Einen etwa dreifach so hohen Anstieg der Arbeitslosigkeit.
Also man sieht hier deutlich, wie hier unterschiedliche Marginalisierungsebenen auch zum Tragen kommen und sich ineinander verschränken.
Ganz wesentlich auch, es gibt jetzt schon erste Erhebungen auf einer globalen Ebene, zum Beispiel einer der ersten Studien, die dazu erschienen ist, äh, war vom Center for Global Development in Refugees
wo sich gezeigt hat, in einer Zusammenschau, internationales Geflüchtete.
Eine bis zu sechzig höhere Wahrscheinlichkeit haben in Branchen zu arbeiten
neunzehn massiv betroffen sind. Und das ist vor allem auch der Bereich Tourismus und Beherbergung in Österreich eine ganz wichtige Branche, in der aber eben viele Geflüchtete.
Im Zuge von 2015 ins Land gekommen sind.
Eben bereits eine berufliche Perspektive gefunden hatten und diese Integrationserfolge die drohen jetzt doch eins sprechen.
Was wir aus der Ökonomie natürlich kennen ist dass migrantische Arbeitskräfte häufiger instabilen Arbeitsverhältnissen häufig auch in befristeten Arbeitsverhältnissen tätig sind als einheitliche Arbeitskräfte
und sie zeichnen sich natürlich aufgrund der Migrationserfahrung oft durch eine kürzere Betriebszugehörigkeit aus und nach dem Prinzip last ihn first out
ziehen sie eben dann auch häufig als Erste von der Arbeitslosigkeit betroffen. Es zeigt sich auch mittlerweile bereits, dass ähm Arbeitsmarkt äh politische Maßnahmen, wie zum Beispiel die Kurzarbeit.
Vor allem einheimischen Arbeitskräften zu Gute kommt und dass hier ausländische Arbeitskräfte beziehungsweise Personen mit Migrationsbiografie ähm im Verhältnis weniger davon profitieren.
Ein generelles Ergebnis, das wir mitnehmen, ähm aus unterschiedlichen historischen äh Krisen ist die Tatsache, dass die Diskriminierung am Arbeitsmarkt, aber auch in der gesamten Gesellschaft.
Im wirtschaftlichen Schwächephasen zunimmt und ich glaube, dass es ein wichtiger Punkt, der uns auch noch in den kommenden Monaten und Jahren wohl massiv beschäftigen wir.
Wir alle haben zwar weniger Sozialkontakte in Zeiten des Social Distancing zu verzeichnen. Gleichzeitig muss man auch festhalten, dass natürlich ähm
dieser Abbau von Sozialkontakten, gerade für Menschen, die im Aufnahmeland ohnehin wenig Kontakte haben.
Dass sich dieser Abbau noch massiver auswirkt auch was den Aufbau
beruflichen Netzwerken betrifft. Das trifft interessanterweise genauso sehr junge Arbeitskräfte, also junge Menschen, die das erste Mal auf den Arbeitsmarkt kommen würden, auch die haben wenig berufliche Netzwerke, auf die sie zurückgreifen können, aber es betrifft eben auch Menschen, die erst
aus dem Ausland zu uns gekommen sind. Gleichzeitig aber um das Erscheinen ein sehr wichtiger Punkt, der ähm auch.
Meines Erachtens leider im Politmedialen Diskurs oft viel zu kurz kommt, ähm es ist tatsächlich so, dass sowohl in Deutschland als auch in Österreich.
Migrantische Arbeitskräfte in den System erhaltenden Berufen überrepräsentiert sind. Und das betrifft nicht nur den gering qualifizierten Bereich, Reinigungsdienste, Lieferdienste und so weiter, auch da natürlich deutlicher Überhang.
Menschen.
Aus dem Ausland gekommen sind, sondern es betrifft auch mittel und hochqualifizierte Bereiche tatsächlich auch den gesamten Gesundheits- und Pflegebereich. Das ist natürlich auch ein wesentlicher Beitrag.
Den Migrantinnen und Migranten zur Bewältigung der Krise leisten.
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass aufgrund dieser systemrelevanten Tätigkeit, Migranten und Migranten eine höhere Last tragen, aber natürlich auch ähm durch diese Arbeit an der Front, wie man im Englischen sagt, Frontline Workers auch
ähm einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt ist ähm und das Zeigen verfügbare Daten, ich muss dazu sagen, aus dem deutschsprachigen Raum gibt es diese Daten in der Form noch nicht. Ähm es ist eine Zusammenschau unterschiedliche Daten aus Kanada, Portugal ähm und auch den skandinavischen Ländern
da zeigt sich so ganz grob gesagt, dass Migrantinnen und Migranten fast ein doppelt so hohes Infektionsrisiko haben,
und sie verzeichnen auch eine höhere Sterblichkeit aufgrund hoher Erkrankungen und so weiter. Und wir wissen natürlich alle als äh soziologisch vorgebildete Menschen hier.
Da unterschiedliche Dimensionen zusammenkommen, die sich auch gegenseitig dann noch bedingen und verstärken. Mhm.
Sozioökonomische Hintergrundspiele eine Rolle, ähm, spielen die Wohnverhältnisse, eine Rolle, ähm, die Familiengröße ist ein Thema, ähm, dann auch die Tatsache, dass ähm
migrantische Menschen häufig weniger Möglichkeit zur Telearbeit haben und auch das ist ein Aspekt und das ist ein
konkreter Fokus in der Studie, an der ich gerade dransitze und wo ich nur noch erste Ergebnisse mitgebracht habe. Es gibt tatsächlich auch massive Sprachen und Informationsbarrieren
natürlich bei jenen Menschen, die erst einige wenige Jahre im Land sind, konkret im Menschen auf der großen Fluchtbewegung zu erstmal.
Die Stärke aufgehen in Bildungsschere betrifft nicht nur die soziale, sondern auch die ethnische Herkunft und äh noch einmal konkret, dass die Gruppe der Geflüchteten einzugehen. Ich glaube, es ist es schon wichtig, im ähm Auge zu behalten
das Menschen sind, die ähm.
Unmittelbar aus einer Kriegssituation zu uns gekommen sind, sich erst vermeintlichen Sicherheit vermutet haben und jetzt natürlich auch eine große Gefahr der Retraumatisierung äh besteht
gibt es auch leider schon erste Anzeichen dafür und das sind natürlich alles Themen, die uns vermutlich auch noch erlange beschäftigen werden.
Konkret möchte ich auch noch auf den Punkt äh Szenophobie und Rassismus eingehen. Ich habe angesprochen, die Diskriminierung am Arbeitsmarkt neben den wirtschaftlichen Schwächezeiten zu
deutlich auch schon erkennen, ich spreche jetzt konkreter von den Kontex.
Österreich, weil meine Forschung hier verortet ist, aber
denke, man kann das mittlerweile sogar global ausdehnen, weil in unterschiedlichen Ländern sich ähnliche Tendenzen offenbaren
dass die Kommunalkrise zunehmen, astothekisch genutzt wird, um in einer gewissen Migrationsskepsis, die ohnehin vorhanden ist in der Bevölkerung einzuzahlen und auf diese aufzubauen
Ähm ich glaube, das begann tatsächlich vor einem Jahr, als das Coronavirus vor allem in den USA,
als China Virus bezeichnet wurde, also klarer, rassistischer Unterton und wir haben immer wieder so Schlaglichter, ähm, auch in der medialen Berichterstattung, ähm, konkret, wenn es um Clusterbildungen,
zum Beispiel islamischen Glaubensgemeinschaften geht
Ähm in Österreich gab es Berichterstattung über sogenannte Türkenhochzeiten und dort entstandene Infektionsketten. Ähm es gib.
Viele Berichte über Ration Profil in der Polizei bei der Kontrolle der Einhaltung von Eindämmungsmaßnahmen.
Und natürlich auch, sie wissen es alle Verschwörungstheorien mit einem klaren, antisemitischen und rassistischen Untertoten. All das ist eine,
aus meiner Sicht sehr gefährliche Gemengelage, die es zunehmend auch im Blick zu nehmen gilt.
Fragen der Zugehörigkeit sind welche, die sich jetzt dann verstärken in dieser Zeit und gleichzeitig.
Werden viele Themen, die sich durch diese Pandemie eben stellen, strukturelle Themen auf individuelle Themen wie zum Beispiel Maßnahmen, Disziplin
bisher kann ich Eindämmungsmaßnahmen einhalten, auch aufgrund meiner strukturellen Gegebenheiten. Solche Fragen, das erkennen wir jetzt schon deutlich.
Zunehmend ethnisiert und religionisiert, also mit der Zugehörigkeit zu einer bestimmten ethischen Tumba, mit einer Hautfarbe oder eben mit einer Religion.
Konkret mit dem Islam verbunden? Ja, ich möchte jetzt den zweiten Teil dann auch noch kurz eingehen auf die aktuelle Studie.
An der ich gerade arbeite, die ähm auch in Kooperation mit dem Gesundheits.
Hier in Österreich durchgeführt wurden
wie er dich möchte zusagen nach langen Diskussionen, dass es solche Art der Studien braucht um eben auch konkrete.
Besonders betroffene Gruppen in den Blick zu nehmen. Ich bezeichne sie oft als gesellschaftliche Risikogruppen, äh nicht nur medizinische Risikogruppen und das sind eigentlich Migranten und Migranten äh aufgrund ihrer häufigen marginalisierten Position
In Österreich war die Ausgangslage konkret so, dass viele Informationen zu Pandemie Eindämmungsmaßnahmen.
Im März 2020 sehr verspätet und oft auch lückenhaft in die wichtigsten Migrantinnensprachen übersetzt wurden
das bedeutet, dass zum Beispiel wichtige Ausnahmeregelungen, wenn man denn do,
Haus verlassen darf, zum Beispiel um sich körperlich oder seelisch zu erholen und Luft zu schnappen, dass die in diesen ersten Übersetzungen
ausgeklammert haben, aus welchem Grund noch immer, was auch dazu geführt hat, dass gerade ähm sich besonders bedroht, fühlende Gruppen, wie zum Beispiel Geflüchtete
oft Wochen oder Monaten ihr Haus nicht verlassen haben. Auch die Kinder durften nicht rausgehen zum Spielen. Also das sind Themen, die glaube ich in der Aufarbeitung noch wichtig werden. Es gab wenig niederschwellige Kommunikation und wie gesagt, eine starke Debatte.
Diesen Hintergrund wollten wir auf die Erreichbarkeit, die Effektivitätsdirk neunzehn Kommunikation konkret jetzt der österreichischen Bundesregierung erheben,
und inwiefern Menschen mit Migrationsbiographie diese Maßnahmen einhalten können, überhaupt auch erreicht werden von der Information.
Und dazu hohe deren Wirt muss ich genauer sagen, wir sind eigentlich noch mitten in Erhebung, eine qualitative Studie online natürlich in den jetzigen Gegebenheiten durchgeführt
Ähm einerseits mit geflüchteten Menschen aus Syrien und Afghanistan, aber auch Personen mit BKS und türkischer Migrationsbiographie.
Was ich äh gezeigt hat und was ist eigentlich das Hauptergebnis heute ist, dass drei wesentliche äh Informationsquellen identifiziert werden konnten, die teilweise meine ich schon etwas überraschend sind
Die erste Quelle ist nicht überraschend. Das sind soziale Medien, das war erwartbar, dass sich äh vor allem migrantische Gruppen auch viele junge Migrantinnen und Migranten.
Bevorzugt über soziale Medien informieren, auch weil es da bereits eigene Gruppen gibt, der eigene Kanäle gibt, wo natürlich auch sofort Übersetzung geleistet werden kann.
Interessant ist aber, dass sich äh Migranten, Migranten ähnlich wie die vermeintliche Mehrheitsbevölkerung des Landes.
Sehr gerne und uns sehr häufig über das staatliche Fernsehen in Österreich ist es der ORF informieren
und über die entweder Übersetzungen direkt vom staatlichen Fernsehen angeboten werden oder dann innerhalb der Communitys eigene Übersetzungen,
zum Beispiel der Hauptabendnachrichten anfertigen. Also da gab es sehr viel Anstrengung, sehr viel Bemühung der Communitys
selber diese Übersetzungsarbeit zum Beispiel mit das kurzen Videos zu leisten.
Genauso werden auch nationale Tageszeitungen stark frequentiert, Qualitätsmedien, aber natürlich auch die Boulevard,
Und was sich hier zeigt und ich glaube, das ist ganz, ganz wesentlich als Takeway ist, dass es ein großes Spannungsverhältnis gibt zwischen einerseits der Seriösität der Quelle.
Also Menschen, die bei uns äh an der Schule teilgenommen haben, äh
zeichnen sehr hohes Bewusstsein für die Vertrauenswürdigkeit von Medien und genau deshalb wir werden eben nationale Tageszeitungen, staatliches Fernsehen bevorzugt. Ich würde das irgendwie als Quellenkompetenz bezeichnen
das ist die eine Seite, dagegen aber spricht sehr häufig eine bestehende Sprachbarriere, weil vor allem bei geflüchteten Menschen, die erst einige wenige Jahre im Land sind.
Ist das ein Thema? Und das kann dazu führen, dass man eigentlich gerne den staatlichen Fernsehen zuhören möchte, ist aber aufgrund der geringen Sprachkompetenz noch nicht kann.
Darf jede Sachen Übersetzungsleistung, also dieses Spannungsverhältnis ist sehr zentral
und ein weiterer Aspekt, den ich wichtig finde, ist ähm so ein bisschen diese Krisenresilienz und diese Tatsache, dass wir uns einen in einer,
der motivleren Krisen befinden. Interessanterweise wurden ganz stark Strukturen, die im Zuge der großen Fluchtbewegung 2015 geschaffen wurden,
zivilgesellschaftliche Vereine, Flüchtlingshilfe und so weiter, die wurden aktiviert, um eben Informationen an die Communitys heranzutragen.
Ich kann leider nicht auf alle Ergebnisse in Detail eingehen, ich möchte nur einige herausgreifen, einerseits ist es so, dass Medias aus dem Herkunftsland tatsächlich sehr wenig oder mit einer gewissen Distanz ähm,
konsumiert werden. Ähm, also es geht um hohes Bewusstsein dafür, dass man einerseits,
Medien das gewissen Herkunftsländern nicht trauen kann, also konkret wurde ja immer.
Kriegsland Syrien genannt, aber auch
sich natürlich die Corona-Situation äh in diesen Ländern verglichen mit dem deutschsprachigen Raum massiv unterscheidet und dass deshalb diese Informationen nicht unmittelbar relevant sind
Wichtig ist auch der letzte Punkt hier, dass ähm das wissen wir natürlich äh aus der Integrationsforschung.
Soziale Kontakte können sehr viel abfangen. Das ist sehr wesentlich, dass die Menschen, die gut
nämlich sowohl in der eigenen Community
also eine Mehrheitsgesellschaft integriert sind, also sowohl Vertikales, als auch horizontales Sozialkapital haben, dass die tatsächlich bestehende Sprachbarrieren dadurch abfangen können. Ähm, weil natürlich bekannte, Freunde und so weiter
auch Informationen weitergeben. Und der Faktor Kinder als Mediatorinnen, Mediatoren, auch das ist hinlegen,
wurde auch hier sehr stark aktiviert. Ähm jene Menschen, die Kinder in Schulpflichtigen
hatten, waren tendenziell wesentlich besser informiert.
Ähm ein Punkt ist äh auf jeden Fall auch die Tatsache, dass wir eine große Impskepsis festgestellt haben unter migrantischen Kommun,
ähm das ist denke ich ein Thema, was uns in den nächsten Wochen und Monaten beschäftigen sollte. Menschen werden
in Impfinformationen kaum oder nur weniger reicht.
Und ich habe es auch eingangs schon erwähnt, die Zunahme von Rassismus und Diskriminierung, das ist der Punkt, mit dem ich gerne schließen möchte, wenn ich denke, er bietet sich auch für die Diskussion an. Ähm.
Unsere Teilnehmenden haben berichtet, dass sie wesentlich größere Schwierigkeiten wahrnehmen, um in der Mehrheitsgesellschaft in Kontakt zu treten. Sie nehmen stark wahr, dass ähm.
Fremdländisch aussehende Menschen, Menschen, die zum Beispiel aufgrund des Tragens des Kopftuchs deutlich ähm einer ähm den Islam ähm zugeordnet werden können
häufiger von der Polizei angehalten werden und auch häufige Strafen zahlen müssen.
Das Führen zunehmend auch dazu, dass man zum Beispiel sich eben noch weniger in den öffentlichen Raum hinein
bewegen möchte
Ähm und diese Stärke wahrgenommene Ablehnungshaltung der Mehrheitsgesellschaft, die verschärften und ich auch bestehende psychosoziale Probleme. Also der Punkt Rassismus und Diskriminierung in Seiten der Krise auch jetzt, wo wir uns in diesen,
Mühen der Ebene in der Pandiebekämpfung befinden, der ist sicherlich ein.
Meines Erachtens noch viel mehr, sowohl wissenschaftlich als auch politisches Augenmerk.
Kommen sollte. Damit möchte ich gerne schließen. Ähm, ich bedanke mich sehr für Ihre Aufmerksamkeit und ich freu mich auf Ihre Fragen in die Diskussion.
Silvio Suckow
Vielen Dank für den Vortrag. Es war sehr interessant. Ich habe äh einige Fragen bekommen.
Anfangen mit Fragen die sich mehr auf Daten und Methodik nochmal beziehen,
erste auf die auf eine der ersten Vorjährigen, wie lässt sich erklären, dass in einigen Ländern der Beschäftigungsrückgang der Zuwanderer weniger betrifft als im Inland geborene. Also warum,
Da gab's ja Unterschiede in den Ländern, gibt's da Klärungen dafür.
Judith Kohlenberger
Ja, das ist eine sehr gute Frage, darauf könne ich jetzt im Detail gar nicht eingehen, weil ich nicht das die Arbeits.
Allen OCD-Läden jetzt unmittelbar vor Augen habe, ähm was man schon gesehen hat, zu Beginn der Corona-Krise interessanterweise
gerade in Ländern wie dem Vereinigten Königreich
äh gab es teilweise sogar einen Anstieg und einen höheren Bedarf an ausländischer Arbeit.
Da gab's wenig Anstieg der Arbeitslosigkeit unter diesen
noch mehr Visa erteilt wurden. Das hängt zum Beispiel im Vereinigten Königreich
auch äh mit dieser Verknüpfung muss man sagen, mit dem Brexit dann noch zusammen. Also da haben sich auch mehrere.
Dinge gegenseitig bedingt, aber natürlich ist die Struktur des Arbeitsmark.
Eine sehr wesentliche, weil die Krise dann immer dorthin ankommt ähm.
Was glaube ich auch schon stark zusammenhängt hier und ich glaub das erklärt auch warum zum Beispiel in Österreich diese Lücke eine sehr sehr große war.
Österreichische Wirtschaft generell hängt massiv von Tourismus und Beherbergung ab. Also das ist eine massiv wichtige Branche bei uns, die natürlich umgekehrt wiederum ganz stark von den Lockdowns betroffen war.
Gleichzeitig ähm aufgrund der Arbeitsbedingungen muss man sagen, nicht die besten sind, zeigt sich auch.
Sehr viele migrantische Arbeitskräfte dort in den Job finden
wiederum dann noch stärker in der Arbeitslosenstatistik aufscheinen. Also ist eine Verknüpfung mit schon vor der Krise bestehenden Situationen und strukturellen La.
Silvio Suckow
Noch eine Frage zur Methodik zum Studiendesign, wie wurden die Teilnehmer in den rekrutiert, also.
Die Schwierigkeit ist ja schon, dass diese Gruppe schwieriger zu erreichen ist und da würde eben interessieren, wie sind sie da ähm auch rangekommen ins Feld gekommen, wie man ja so schön sagt.
Judith Kohlenberger
Ja, danke für diese Frage, weil da kann ich ein bisschen jetzt die große Last, die da auf uns gelassen hat, ein wenig loswerden, das war tatsächlich nicht einfach, ja. Also der Zugang zur Zielgruppe generell natürlich, ich bin komme aus der Suchforschung
immer ein schwieriger, aber in der Situation noch viel mehr. Ähm, es ist so, dass wir vor allem auf Snowballing innerhalb der Communitys gesetzt haben. Wir hatten auch, muss ich dazu sagen.
Doch einen deutlichen Zeitdruck bei der Studie, weil das eine unmittelbar angewandte Forschungsfrage war.
Forschungsergebnisse sollen jetzt natürlich auch die Ministerien rückgemeldet werden und Einfluss finden, so hoffe ich.
In die Kommunikation der Regierung, was jetzt Eindämmungsmaßnahmen betrifft ähm es war, es ist sicherlich zu vermuten, dass wir.
Am meisten marginalisierten Mitglieder der Communitys nicht erreicht haben und deshalb sind diese Ergebnisse auch noch mit einem.
Mit einer gewissen Abwägung nur wahrzunehmen, weil gerade jene, die ganz besonders schlecht informiert sind, überhaupt keinen Zugang zum Beispiel zum virtuellen Raum haben
keine Zugangsinformationen haben, die haben auch wir wahrscheinlich nicht erfasst. Also das muss man auch noch mitbedenken, das sind auf jeden Fall
einige methodische Abstriche gewesen, die wir machen mussten. Ich denke trotzdem ähm unterm Strich ist es wesentlich überhaupt auch ähm mit der Gruppe in Austausch getreten zu sein, dass wir nämlich auch immer wieder vermittelt bekommen haben.
Nach der Durchführung eigentlich so einer Gruppendiskussionen war eine unglaubliche Dankbarkeit, dass überhaupt mal jemand auf die Idee gekommen wäre, einen Austausch hier anzuregen und zu fragen, was konkret.
Braucht jemand, der unmittelbar Fluchthintergrund hat, um sich gut über Covid mal zu informieren zu können.
Silvio Suckow
Jetzt hätte ich noch zwei Fragen zur zur Gruppendiskussion, ähm die hier durchgeführt wurde. Die erste ist ähm sind da Dolmetscherinnen dabei gewesen. Also gerade wenn Personen noch nicht lange im Ankunftsland sind, können sie ja nicht unbedingt die Sprache sprechen und ähm.
Wie ist das abgelaufen.
Judith Kohlenberger
Ja, die Gruppendiskussionen wurden im virtuellen Raum über Zoom durchgeführt in den Erstsprachen der Betroffenen,
also ganz konkret die Ergebnisse, die ich jetzt präsentiert habe, äh, fokussierten Folgen auf geflüchtete Personen, es war arabisch für die Gruppe der Syrerinnen und Syrer
Phase für die Gruppe der Afghanen, Afghanen. Also das ist auch ein ganz wesentliches Learning natürlich ähm,
denke vor allem im Zuge von 2015 wo vom Meer noch die Fluchtforschung im deutschsprachigen Raum im Aufnahmeland nämlich in Fahrt gewonnen hat.
Methodische Herangehensweise wichtig ist, ja.
Silvio Suckow
Dann noch eine zweite Frage, die sicherlich ähm einige interessiert auch hier,
jetzt, wo sich so viel ins digitale verschoben hat, äh ob sich Problematiken ergeben habe, bei den Gruppendiskussionen in den Online-Formaten, da ja dann doch eine andere Dynamik herrscht, äh
soziale Regeln des Sprechens oder also weil man Einsätze sprechen zum Beispiel auch anders sind als im echten Leben. Ähm wie sind da ihre Erfahrungen gewesen.
Judith Kohlenberger
Ja, das ist methodisch wirklich sehr, sehr spannend. Ich muss sagen, ich war zu Beginn sehr skeptisch, ähm überhaupt an Onlinebuchung, Diskussionen zu denken. Wir äh haben mit der Studienplanung ähm im Herbst 2020 begonnen.
Wo noch nicht ganz absehbar war, wie wird sich die Situation Anfang dieses Jahres entwickeln, da gab es noch die Hoffnung, vielleicht sind Face to Face, Präsenz, ähm.
Gruppendiskussionen möglich ähm ich war sehr sehr skeptisch und ich.
In ein Aspekt war auch, dass nicht ganz klar war, wie barrierefrei ist, denn diese Art ähm der Abhaltung und wie sehr haben Menschen noch Zugang zu Endgeräten zum Beispiel. Das war weniger ein Thema
es war tatsächlich auch zu bevorzugen, ich hab jetzt nur unmittelbaren Vergleich mit einer Kollegin von mir, die in einer anderen Studie arbeitet, die.
Unter Einhaltung alles Sicherheitsmaßnahmen tatsächlich Gruppendiskussionen in Präsenz durchgeführt hat.
Auch natürlich darunter leiden, dass man einen großen Abstand halten muss und dass man nur mit Mundnasenschutz im Raum sitzen kann, sodass man die Mimik gar nicht mehr erkennt. Das ist natürlich auch schwierig damit. Oder ist gerade bei.
Oder Interviews. Ähm, ich muss sagen, ich war positiv überrascht, dass es gut funktioniert hat, was schon darauf zurückzuführen ist.
Auch die Teilnehmenden mittlerweile ein Jahr lang an die Situation gewöhnt waren, durch Homeschooling und so weiter, dass ja auch Geflüchtete leisten müssen mit ihren Kindern
gab es technisch einerseits kaum Hürden, aber es gab, das hat sich gezeigt, ähm,
ein hohes Verständnis und auch diese Regeln im virtuellen Raum, die wir uns irgendwie ausgemacht haben nach einem Jahr der Pandemie, wir haben sehr gut funktioniert.
Silvio Suckow
Homeschooling ist ein sehr gutes Stichwort äh für die nächste Frage, nämlich äh ob es Unterschiede, äh ob es äh Studienergebnisse gibt zu den Auswirkungen auf die Kinder von Migrantinnen. Ähm da gibt's.
Sicherlich, ich meine, das können wir uns jetzt alle vorstellen, dass da ein Homeschooling nochmal besondere Herausforderung gibt.
Judith Kohlenberger
Also ich muss vorausschicken, die sind noch zu Beginn der Auswertung, ähm aber was ich jetzt schon ähm zeigt, ist ähm dass.
Kinder aus einer Familie mit Migrationsbiographie.
Noch eine größere Last schultern müssten. Also diesen Effekt, den wir ja schon vor der Panne nie kennen, dass Kinder sehr oft für ihre Eltern Dolmetscher und Übersetzungsleistung.
Tätigen, dass sie Behördengänge erledigen, oft in einem sehr jungen Alter. Das hat sich jetzt in der Pandemie natürlich
stärkt und die Kinder vor allem Jugendliche so abziehen und dann älter ähm mussten einerseits für das eigene Homeschooling Sorge tragen, ähm oftmals auch schauen, wo sie zum Beispiel Endgeräte herbekommen, wie sie auch,
sich innerhalb eines oft sehr beengten Wohnverhältnisses Raum verschaffen können, um überhaupt arbeiten zu können, aber es war auch deutlich, dass sie für ähm die Eltern teilweise auch ähm Informationsträger sind
dass sie den Eltern helfen an Informationen zu kommen oder Informationen einzumelden, wenn das gefordert war,
glaube, dass ist ein Aspekt, der ähm auch in der öffentlichen Wahrnehmung stark unterzugehen tut, dass gerade Kinder mit Migrationsbiographie dann noch einmal mehr
an dieser Last tragen mussten und gleichzeitig darunter gelitten haben, dass sie weniger deutschsprachig
Kontakte hatten, aufgrund des Social Distanz singen und aufgrund der Schulschließungen.
Silvio Suckow
Es gab äh noch eine Frage jetzt äh zu dem healthy migrant effect.
Hinsichtlich der Altersstruktur der Migranten, ähm, die müsste ja eigentlich entgegen
äh einer Covid-19-Sterblichkeit äh arbeiten, da ja eher jüngere Migrantinnen überhaupt ähm als geflüchtete Personen ankommen. Es ist äh daher nicht überraschend, dass die Cowik neunzehn Sterbezahlen von Migranten höher sind.
Können sie die Mechanismen dahinter bitte nochmal erklären.
Judith Kohlenberger
Ja, das ist eine sehr gute Frage. Danke. Also grundsätzlich muss man sagen, dass ihnen der konkreten Gruppe von Geflüchteten der healthy migrant effect natürlich in der Form wenig bis kaum ausgeprägt ist, weil bei Geflüchteten.
Wesentlich mehr Belastung durch die Erfahrung im Kriegsgebiet und auch durch Flucht zusammenkommt. Das heißt, wir können da sind jetzt für den europäischen Raum konkret 2015, 16 gesprochen
keine Studien bekannt, die diesen healthy migrants effect für diese Gruppe nachweisen würden
Ähm wir wissen ja auch, dass vor allem psychische Belastungen dann in weiterer Folge auch zu körperlichen Einschränkungen.
Aber auch die Flucht ist natürlich auch rein auf der körperlichen Ebene sehr massiv beanspruchend.
Also das ist so ein Punkt, der das sicherlich nein spielt, was wir auch wissen vom healthy migrants effect ist ja
sich diese sehr schnell nach unten nivelliert, sobald Migrantinnen und Migranten aufnahmeland angekommen sind. Und vor allem Personen, die jetzt Migrationshintergrund haben, also die schon länger hier sind oder vielleicht sogar hier geboren sind,
und die Wurzeln im Ausland haben,
dieser Effekt dann kaum mehr nachweisbar. Was da eher zum Tragen kommt und das wissen wir natürlich aus der Medizin Soziologie sind die sozioökomischen Hintergründe. Das heißt die Tatsache
vor allem Migranten, Migranten.
Tendenziell eher so schlechter gestellt sind als Personen ohne Migrationshintergrund, so ganz grob gesagt, ähm
dass das oft einhergeht mit Armutsverhältnissen zum Beispiel
da ist natürlich eine massive Koordination gibt zwischen der körperlichen, seelischen Gesundheit, dem Einkommen, einerseits der Bildung und so weiter und das sind äh sehr starke Beschränkungen, die sich zeigen und aufgrund derer gibt es
der chronische Kranken an mehr Vorerkrankungen, aber auch wesentlich weniger Möglichkeit, einen gesunden Lebensstil zu pflegen auf unterschiedlichen Ebenen.
Silvio Suckow
Es gab ja nochmal eine spezifische Nachfrage zu dem doppelt so hohen Risiko an COVID-19 zu erkranken von Migrantinnen. Ähm auf welche Länder, Regionen bezieht sich dies Österreich, OECD-Länder oder weltweit.
Judith Kohlenberger
Ja, dann musste ich hier plötzlich meine Nummer schauen. Ich habe es mir herausgeschrieben
welche nehmen wir? Also konkret waren das Kanada Dänemark,
Norwegen und vor Ort sogar dort lagen bereits im Laufe von 2020 ist die Zahl stammt aus Ende des zweiten Quartals zwanzig zwanzig
Daten dazu vor, mit mir hoben in Österreich
weiß ich, ist äh konkret wird nicht erhoben, ob die Person im Ausland hat oder Migrationshintergrund hat oder überhaupt zugewandert ist.
Aber für diese Länder gibt es diese Daten, was das sicherlich eben wie gesagt auch eine Rolle spielt, ist die Tatsache, dass äh Migranten, Migranten
häufiger als Einheimische
als sogenannte frontline workers tätig sind, also auch wäre, wenn es Logdarms weiterhin ähm nach außen gehen müssen und sich einen Infektionsrisiko aussetzen. Mhm.
Silvio Suckow
Eine Frage hat mich noch erreicht ähm zum Terroranschlag in Wien ähm zwanzig zwanzig. Ähm wie hat sich der auf die Situation der Migrantinnen ausgewirkt? Also sie haben ja schon berichtet von der Ablehnung auch ähm.
Hier aus der Mehrheitsbevölkerung spürbar ist für die Migrantinnen ähm gab's da nochmal so ein Push dadurch oder konnten konnten sie da was beobachten.
Judith Kohlenberger
Also ich kann es aus dem Warten jetzt nicht gut herauslesen, weil wir nicht dafür kontrolliert haben und es gibt auch äh bis dato keine empirischen Erhebungen dazu.
Anekdotische Evidenzen an den ersten Tagen und Wochen danach gezeigt, dass es schon vermehrt ähm.
Ich möchte nicht sagen zu körperlichen Übergriffen kam, aber schon zu der beiden Attacken und eine Gruppe, die das ganz besonders berichtet hat, das waren muslimische Frauen
weil sie durch das Tragen des Kopftuches auch deutlicher markiert sind als Zugehörige zu islamischen Glaubensgemeinschaft.
Silvio Suckow
Ähm eine Frage noch zur Erreichbarkeit von Geflüchteten. Gibt es denn oder? Also die hatten ja schon gesagt, sie wollen es dann auch ähm
ans Ministerium weiterleiten, politische Schlussfolgerungen werden ja dann eventuell daraus gezogen ähm gibt es da erste Ideen, also zum Beispiel haben Untertitel einzuführen, verpflichtend für
Sendungen auch oder sie zumindest auf YouTube dann mit Untertiteln äh zur Verfügung zu stellen et cetera. Ähm, ja, wie sieht es da aus?
Judith Kohlenberger
Also es gab einerseits ganz konkret sehr interessante Vorschläge, die von den teilnehmenden selbst gemacht wurden, also sehr oft, wo die gesagt, man wünscht sich eigentlich,
Das ist eine Zusammenfassung der ähm Hauptabendnachrichten gibt ähm,
in den jeweiligen Erstsprachen und den wichtigsten Migranten, die Menschenwachen des Landes. Man würde sich zum Beispiel auch wünschen, dass es in Tageszeitungen ein, zwei Seiten gibt
wo die Schlagzeilen wichtigsten Migrantensprachen abgebildet sind. Also sehr deutlich, wenn man so seht, ist Übergnüpfung nicht, wir wollen auch die seriöse Quelle, wir wollen nicht nur sexualoben im Instagram-Kanal, der nur für uns ist
sondern wir möchten eigentlich genau diese Informationen, die eben auch die Mehrheitsgesellschaft bekommen, aber in der Übersetzung, sodass die Sprache hier bei jeder Kinder spie.
Was wirst du forschen von vor der Corona-Krise Wissen ist, dass auch äh Gesundheitslotsen die unmittelbar in den eigenen Grünen dies wirken und die auch eine erste Anlaufstelle darstellen können.
Dass ein sehr gute Strategie ist, äh um solche gesundheitliche Themen zu adressieren. Ähm es gab damals im Zuge von 2015 auch konkrete Vorschläge der Leopoldina
genau solche Gesundheitslotsen wie die psychische Gesundheit zu installieren. Ich denke, dass es ein Modell ist und übernehmen könnte. Ähm so Artimibike Borim und Pekatoren
aus der Community diese Auszubildenden als Anlaufstelle und dann natürlich auch dadurch Informationswege
bestes strukturieren zu können. Das wäre zu zwei ganz konkrete Ableitungen, die wir haben, ähm generell ist schon auch ein Bewusstsein.
Es gibt eine gewissen Skepsis, ob.
Überhaupt einzelne migrantische Gruppen wahrgenommen werden und und man möchte gerne auch dezidiert adressiert werden.
Und in Austausch ohne Kommunikation treten. Also es geht nicht nur darum, Kommunikation um passiv zu empfangen, sondern auch die Möglichkeit nachzufragen, Input zu geben, was sie brauchen.
Silvio Suckow
Ja, sehr gute Überleitung, denn äh meine nächste Frage soll nochmal ein bisschen die Perspektive wechseln. Äh das ja sozusagen Erreichbarkeit und Austausch,
beidseitig äh ist und da wäre jetzt ist dir aufgefallen in den Daten, dass äh sozusagen dieses Conics von Hygiene und Fremdheit, was ja eine sehr alte.
Verbindung ist in vielen Ideologien auch verschiedenster Couleur sogar ähm diese diesen Connect müsste man dem nicht auch adressieren eigentlich bei der
Mehrheitsgesellschaft oder wie auch immer man's nennt, äh damit sozusagen Austausch auch äh in Gang kommen kann. Denn äh sozusagen jetzt nur auf die Geflüchteten.
Zielen ist ja dann auch wieder ja äh sehr einseitig.
Judith Kohlenberger
Ja, also natürlich, das ist natürlich
das große Thema, glaube ich, das uns generell in der Integrationsforschung auch immer beschäftigt und diese diese diskursive Ebene, die da ganz äh massiv hineinwirkt und ich glaube vor allem in den letzten Monaten hat sich da vieles auch verschärft und verstärkt und.
Zum Negativen würde ich meinen verändert und ich denke ganz wichtig ist natürlich die Tatsache und ich ist ein bissel schade, dass wir halt diese Chance, die sich geboten hätte durch die Pandemie
ganz und gar nicht genutzt hätten, nämlich das natürlich die Eindämmungsmaßnahmen nur dann wirken,
wenn sie alle Menschen erreichen und alle Menschen noch die Möglichkeit haben sie einzuhalten, ja? Das ist natürlich so Kern der Idee, gleichzeitig würde sich natürlich jetzt auch zeigen,
von einer inklusiven Gesellschaft in der Ausgrenzung auf ein Minimum heruntergefahren wird, dass von so einer Gesellschaft,
natürlich alle profitieren, gerade wenn es zu Krisen, wie zum Beispiel 'ne gesundheitliche Krise kommt.
Das finde ich sind so ähm sehr abstrakte aber im Grunde auch sehr banale Kommunikationsaspekte, die natürlich momentan überhaupt nicht vorgedrungen sind. Das muss man schon konstatieren. Ich denke, dass wir wesentlich ähm
eben auch dem Herzgesellschaft ins Boot zu holen, ähm eben auch darauf hinzuweisen, das habe ich auch mit diesen Ergebnissen versucht, was wir zum Beispiel überhaupt nicht anhand der Daten ablesen konnten.
Ist, dass unter Migrantinnen und Migranten es mehr an Verschwörungstheorien gibt, äh mehr Corona-Leugner, als in der Mehrheitsgesellschaft. Ich das ist jetzt keine quantitative Erhebung, aber die Gruppendiskussionen haben ein sehr.
Diversifiziertes und differenziertes Bild gezeichnet
Spektrum ist von bis wie eben auch in der gesamten Bevölkerung. Und das sind.
Wesentlich sind den Fokus zu nehmen, weil für mich auch immer wichtig ist der Hinweis.
Verknüpfung mit anderen Dimensionen wie zum Beispiel so psychologischen Hintergrund, Bildung.
Geschlecht, Alter und so weiter spinnen natürlich massiv hinein in diese ganze Thematik und das wäre glaube ich auch wesentlich das in der Kommunikation dann an die Mehrheitsgesellschaft nämlich mitzudenken.
Silvio Suckow
Vielleicht noch als abschließende Frage, ähm.
In dieser ganzen diversen Gruppe der Geflüchteten, die ja eigentlich auch viel zu divers ist, um sie zusammenzufassen, aber gab es da jetzt besondere.
Also besonders ähm gefährdete Gruppen nochmal aus ihrer Sicht und wenn sie da sagen würden, diese ein oder zwei Gruppen, ähm die sind dann auch wirklich, da kommen so viel zusammen. Äh da müsste man eigentlich äh sozusagen sofort äh Hilfe leisten.
Judith Kohlenberger
Also was immer wieder erwähnt wurde, waren ältere Menschen ähm ältere Geflüchtete, die entweder bereits im höheren Alter nach Österreich gekommen waren oder auch schon länger hier sind, die häufig äh.
Noch höhere Sprachbarrieren haben. Wir wissen ja auch, dass gerade in dieser Generation dann sehr oft Frauen nicht die Möglichkeit hatten, die Sprache so gut zu lernen.
Da gibt es natürlich gleichzeitig neben der Sprachbarriere auch die Frage der Digital Interesse, inwiefern kann ich mich noch im digitalen Raum bewegen.
Das ist natürlich auch für die Duschens Bevölkerung, für die ältere Bevölkerung vielleicht mehr ein Thema als für die ganz junge Generation.
Aber eben in Verbindung mit der Fluchtbiographie der unmittelbaren, in Verbindung sehr häufig mit massiven äh psychischen, die physischen Einschränkungen.
Ältere Menschen, ältere Geflüchtete, eine besonders moderate Gruppe bietet.
Silvio Suckow
Das war der Vortrag, den Judith Kohlenberger in unserem digitalen Cologne am dritten März.
Konnten ein paar Anregungen mitnehmen. Wenn sie mögen, dann abonnieren, teilen sie doch gern den Podcast. Folgen sie uns außerdem auf Twitter unter at Corona Sutz. Wir danken fürs Zuhören.