Vielen Dank äh dass ich hier die Ehre habe in dieser illustren Reihe.
Vorzutragen und äh Barbara Blaer hoffentlich halbwegs würdig äh zu vertreten. Wie man auf dieser Startseite oder Startfolie bereits sieht. Da sind zwei Logos äh links oben unsere Innsbruck äh dort, wo ich als Professor.
Hauptberuflich tätig bin.
Außerdem aber rechts oben im Eck das Momentum Institut, das ich vor gut zwei Jahren gemeinsam mit Barbara Blah gegründet habe, wo ich als wissenschaftlicher Leiter.
Ehrenamtlich, aber vom äh Stundenausmaß durchaus nicht unbeträchtlich äh engagiert bin und ähm deshalb mit dieser Frage.
Äh ist es ein Widerspruch, wenn man als äh Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler auch aktivistisch.
Tätig ist. Äh wenn ja, wie gehen wir mit diesem Widerspruch um? Oder äh wenn nein, äh welche.
Folgen oder warum ist das dann so ein großes Thema und ich würde sagen und das ist schon insofern auch ein Bezug.
Ich im Zusammenhang mit der Coronakrise sehen würde, warum ist das ähm der Vorwurf.
Als Wissenschaftler aktivistisch zu sein äh und nicht nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch Journalistinnen und Journalisten äh werden mit diesem Vorwurf in den letzten, ich würde schon sagen, Jahren äh mit zunehmender Häufigkeit konfrontiert. Ähm.
Und wie soll man dann mit diesem Vorwurf umgehen, wenn es gar kein äh Problem ist, um sich dem Ganzen etwas anzunähern, äh möchte ich vielleicht als Hintergrund ganz kurz
zu Beginn ein wenig erzeugen, was das Momentum-Institut macht. Das ist ja in Österreich inzwischen glaube ich schon relativ etabliert, aber in Deutschland wahrscheinlich noch nicht sehr bekannt. Äh,
zwei Sätze zum Hintergrund. Das Momentum Institut ähm ist ja vorgegangen aus der Momentum Kongressreihe die es äh bereits seit.
2008 jährlich im Weltkulturerbe gibt und die gegründet wurde auch damals bereits von und anderen. Ähm.
Mit dem Ziel eigentlich.
Eine ein Format für eine inhaltlich fundierte Auseinandersetzung zu finden, wie sie in wissenschaftlichen Konferenzen eigentlich recht üblich ist. Ähm wie sie aber in der.
Mit normativen, politischen Fragestellungen selten stattfindet und dort weg äh vom Alltag, in den Alpen äh vier Tage lang äh Wissenschaft, Zivilgesellschaft und auch politische,
Akteurinnen und Akteure allerdings nicht unbedingt die erste Reihe, sondern vielleicht sogar lieber die zweite Reihe, äh die die Policy-Papiere schreibt, zusammen zu bringen.
Tracks äh thematisch.
Sortiert äh über zwei Tage hinweg mit einem Diskussionszusammenhang über einzelne Paper hinweg. Das gibt's jetzt seit 15 Jahren diesen Kongress und äh da war wie immer auch die Überlegung.
Was da passiert, äh das müsste man viel stärker auch in den aktuellen äh politischen Diskurs äh mit einbringen,
Und äh durchaus auch getrieben äh von der Erfahrung, dass Thinktanks ja bereits seit,
20, 30 Jahren äh sehr starken Einfluss darauf haben auf die Debatte von wissenschaftlichen Themen in der Öffentlichkeit. Äh ich würde sagen sehr stark auch getrieben eigentlich von,
eher neoliberalen neokonservativen Institutionen auch in in Österreich gab's da mit der Agenda Austria vor acht Jahren eine Neugründung, die sehr stark in diesem Diskurs,
präsent war. Und äh das Momentum Institut äh hat versucht hier
eine eher progressive parteipolitisch zwar unabhängige, aber wählanschaulich doch klar verordnete äh Gegenstellung einzunehmen und auch aus der Überlegung raus, dass man.
Neoliberalen neokonservative Think-Tank-Konzepte nicht 1zu1 progressiv wenden kann, von Anfang an.
Als Hybrid aufgestellt. Was heißt das,
sind sie zwei Logos Moment das ist einerseits eben das Institut das eine klassische Think Tank Logik, Folge und wissenschaftlicher Analysen, Umfragen, wir haben Beauftragen mehrfachs im Jahr,
repräsentative Umfragen, auch eine Panelbefragung von äh Arbeitslosen. Da sind wir die Ersten, die das in Österreich gemacht haben beispielsweise. Studien Policy Briefs, aber das ist so klassische Think-Dink-Arbeit.
Gleichzeitig ähm.
Dem Anspruch ein Kind fängt der vielen zu sein, haben wir gesagt, müssen wir uns auch unmittelbar an die vielen wenden und haben von Anfang an auch gestartet mit Moment AT.
Online Medium, das Cross-Plattform, also über alle äh oder relevanten ähm Internetplattformen hinweg äh versucht die Themen des Instituts auch,
allgemein verständlich aufzubereiten, tagesaktuell mit einem täglichen Morgenmoment-Newsletter. Ähm.
Auch hier mit dem Anspruch unabhängigen Journalismus zu betreiben, allerdings mit einer klaren äh progressiven Haltung dahinter.
Was sind die Schwerpunkte? Man kann nicht alles machen. Die thematischen Schwerpunkte, denen wir uns,
Sind Arbeit und Arbeitslosigkeit, da eben wie gesagt unter anderem mit Penelstudien Analysen von Konjunkturpaketen, äh Verteilungsfragen ganz allgemein und äh,
dritter großer Schwerpunkt Klima. Die ganzen Themen dann durchaus auch verschnitten, also zum Beispiel Analyse der Verteilungswirkung von Klimamaßnahmen. Ähm.
Ja, äh wenn man sich das anschaut, ähm was wir hier tun, was wir versuchen, äh wir haben nur damit sie eine Vorstellung von der Größe haben, wir sind ungefähr derzeit so 22 Personen. Äh die Hälfte ungefähr im Bereich des Instituts, die andere Hälfte im Bereich des äh Mediums, aber.
Das Ganze äh verschränkt in der Zusammenarbeit, auch im ständigen Austausch.
Ja und womit wir aber eigentlich seit Gründungen konfrontiert waren ist ähm.
Die Frage ich würde sagen teilweise auch den Vorwürfen der Kritik äh das was wir hier machen würden das wäre nicht Wissenschaft das wäre ja,
Aktivismus und äh manche Leuten sind aktivistische Wissenschaftler ein Groll, um hier eine äh einen.
Beitrag in nicht glaube ich zufällig Wirtschaftsteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit dieser Überschrift zu zitieren,
Hier auch in der im Übertitel der Verweis auf Klimaschutz, wo man derzeit ja in besonders viele aktivistische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verortet. Aber ich würde sagen auch in der gesamten Corona-Debatte sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
mit dem Aktivismusvorwurf konfrontiert. Ich werde darauf kurz noch zurückkommen. Ich würde aber sagen, es betrifft jetzt nicht nur Think Tanks
wie das Momentum Institut und man sagt klar, wenn man sich ähm selbst politisch wählanschaulich verortet.
Muss man sich auf solche Angriffe, Anwürfe auch äh gefasst machen. Ich würde aber sagen, äh dass das ein Thema ist, das.
Ganz allgemein äh in einer Zeit, in der von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zunehmend erwartet wird.
Auch sich in politische Diskursdebatten einzubringen, selbst auch,
in Wissenstransfer äh sich zu engagieren, dass das dort äh dann oft nicht weit hin ist,
mit Aktivismusvorwürfen konfrontiert wird. Hier ein Tweet, ich habe bewusst äh den Auto jetzt, weil um den geht's nicht. Aber ein Kollege aus meiner Disziplin, der versucht da stark zu unterscheiden und gemeint hat zu Art Mission ist seiner Meinung nach Knowledge Transfer und Outreach.
Ja? Äh während äh politischer Aktivismus etwas komplett anderes sei. Ja ähm.
Ich bin da nicht so sicher, dass diese Abgrenzung so einfach gelingt. Ähm ich möchte aber sagen, was die Wissenschaft betrifft, äh das betrifft genauso auch die journalistische Seite und insofern äh.
Momentum ist die sagen, wir haben diese zwei Standbeine, ein wissenschaftliches und ein journalistisches Standbein.
Beiden Standbeinen sind wir mit diesem Aktivismusvorwurf konfrontiert. Äh Wolfgang Blau,
ehemaliger Chefretter dann von Zeit. Online hat das ähm in einer Aufsatz und auch,
dahinter stehenden Untersuchungen äh ist er dem nachgegangen, äh da ging's eigentlich vor allem auch um die Berichterstattung über die Klimakrise und ähm was er da gefunden hat, ist äh dass Journalistinnen und Journalisten umgetrieben werden äh von der Angst.
Mit Aktivismusvorwürfen konfrontiert zu werden, wenn sie.
Öfter, regelmäßiger, vielleicht würde man könnte sagen, in einem angemessenen Ausmaß über die Klimakrise ähm berichten und diese Angst ist nicht unbegründet, äh wenn man sich anschaut, zum Beispiel äh die der Stern hat ja sehr viel Kritik geerntet für seine.
Ausgabe dir gemeinsam mit Fridays for Future gestaltet hat. Ähm.
Unter anderem wurde da im äh dann von bestimmten schon die anderen journalistischen Akteuren.
Vorgeworfen sich hiermit ganz offiziell vom kritischen Journalismus verabschiedet zu haben. Äh kleinen Nebensatz.
Mein Eindruck ist, dass gerade diejenigen, die die Aktivismus-Keule im Journalismus am äh oder auf teilweise auch in der Wissenschaft am am heftigsten schwingen, dass gerade diejenigen sind, die selbst ähm.
Teilweise besonders aktivistisch agieren. Ähm das Beispiel UF Poschad ist ihr sicher ein besonders eindrückliches.
Gleichzeitig äh stellt sich noch die Frage, haben wir sie eigentlich nicht mit einer totalen Retro-Debatte zu tun? Ja, die Frage von ähm,
Werturteilsfreiheit ist ja quasi eine Divisologie äh seit ähm Max Weber ohnehin äh begleitet und äh die immer wieder geführt wurde. Ähm ich würde sagen.
Diese Frage, spielen Werthotel eine Rolle? Eigentlich könnte man sagen oder äh hatte ich eigentlich gedacht, wurde ich nicht bereits mit dem Positivismusstreit in der deutschen Soziologie erledigt, äh wo man sagen kann, ja, da gab's zwar.
Viel Diskussion darüber wer hier wen äh Positivist nennen darf äh und was unter Positivismus zu verstehen hat, aber eigentlich äh wenn man sich äh ein bisschen mit dem beschäftigt hat, wurde damals.
War damals eigentlich.
Außer Streit, ja, auch im Positivismusstreit wurde äh gab es doch den Konsens, das Werturteile für wissenschaftliche Theoriebildung ganz grundsätzlich relevant sind und ich würde sogar noch.
Weiter zurück in die Vergangenheit ähm wo man äh und auch damit wieder vielleicht ein bisschen zurück nach Wien oder Österreich. Äh das ist ein Bild ähm von Tür Nummer 50 des äh Karl-Marx-Hofes.
In Wien Döblingen im 19. Bezirk. Warum habe ich dieses Bild ausgesucht? Erstens weil ich da kürzlich äh äh zu Besuch in der Gegend war und zweitens weil dort,
gewisse Maria äh gewohnt hat und wenn ich einen Methodenkurs unterrichte bei mir an der Uni, dann äh steige ich da meistens ein mit.
Vielleicht bekanntesten äh Studie.
Sozialwissenschaftlichen Studie der Zwischenkriegszeit der Arbeitslosen von Mariental die Maria mit äh gemeinsam äh durchgeführt hat.
Und äh wenn man sich anschaut, äh einerseits bahnbrechend war, was ähm Methodenvielfalt, ich würde sagen, mixt Meffert Ansätze, wie wir sie heute eigentlich zunehmend wieder uns wünschen würden. Äh betrifft gleichzeitig aber.
Auch völlig selbstverständlich und ganz klar getrieben von ähm einem,
fast schon aktivistischen Interesse. Maria hat selbst in einem Interview 1985 gesagt, dass es Otto Bauer, damaliger,
äh Vorsitzender äh Nicht-Vorsitzender, aber ähm Chefideologe, wenn man so will, der sozialdemokratischen Parteien Österreich, äh dass der im Gespräch mit äh ihr und Paula Saasfeld.
Arbeitslosigkeit als das wichtigste Problem identifiziert hat, dass es zu Untersuchung gelte und sogar Mariental als Ort für die Untersuchung äh vorgeschlagen. Also.
Was uns eben dazu bringt, ich meine relativ unumstritten ist glaube ich auch heute noch, dass alleine schon die Auswahl des Forschungsthemas der Forschungsfrage eine.
Uninter äh normative Frage ist, aber dass sich in Wirklichkeit normative Werturteilsfragen durch den gesamten Forschungsprozess ziehen, äh beginnend bei der,
Theoriewahl, aber auch welche Methode ich wähle, welche Kategorien ich im Rahmen einer Methode wähle, wie ich versuche, empirische Daten zusammenzufassen und natürlich auch wie ich dann Ergebnisse interpretiere. Alles das,
sind auch auch enorm tiefe Fragen führt, wo normative Positionen eine Rolle spielen. Wie gesagt.
Wissen gerade, ist das hier äh in einem corona Kolloquium ähm einem soziologischen Ollen glaube ich nach Athen tragen. Ähm allerdings würde ich sagen, nicht in allen Disziplinen.
Äh äh ist das so unumstritten, das sage ich jetzt bewusst als BWL-Betriebswirt Ökonom.
Weil in meiner Disziplin ich den Eindruck habe, sowohl in der BWL als auch in der Nachbardisziplin der Volkswirtschaftslehre, dass dort dieses Selbstverständnis, das in jedem äh.
Schritt eines Forschungsprojekts sich normative Fragen stellen und da sich die nicht vermeiden kann, äh dass dieses Selbstverständnis noch nicht so ausgeprägt ist. Denn äh und das äh führt uns auch ein bisschen zurück zu.
Äh auch dem der Parallelität zwischen wissenschaftlichen und äh journalistischen Aktivismusvorwürfe würfen Terry Eagleton hat das mal so formuliert. Ideologie ist wie Mundgeruch immer das, was die anderen haben. Das heißt ähm.
Gerade jene, die Aktivismusvorwürfe sehr lautstark vor sich hertragen ähm da ist es oft so.
Frei nach kennst, dass die Sklaven von längst verblichenen ähm äh ökonomischen oder anderen äh Vordenkern und Vordenkerinnen und Dampfungszeichen sind.
Stellt sich aber die Frage, warum wir gerade jetzt äh und zumindest das ist meine Beobachtung äh diese zunehmende Debatte, Auseinandersetzung über.
Wie aktivistisch darf, kann, soll ja vielleicht sogar muss, Wissenschaft.
Und oder Journalismus sein? Warum stellt sich diese Frage gerade jetzt? Und meine These wäre, dass das eine.
Zu einem gewissen Grad verfehlte Reaktion auf ähm.
Auf postfaktische und äh äh quasi Fake News im journalistischen Bereich äh Desinformations ähm Tendenzen sind,
die nicht erst seit Donald Trump,
und nicht erst seit Corona, aber durch diese beiden Phänomene würde ich sagen, nochmal äh verschärft. Äh diese Frage aufwerfen, wie geht man damit um.
Wenn quasi Wissenschaft und oder Journalismus teilweise fundamental angegriffen werden, äh einen.
In einer vielleicht Glaubwürdigkeitskrise stecken, wobei die Frage ist, wie groß die wirklich ist, ja. Meine meine These wäre, warum wir jetzt diese diese Aktivismusvorwürfe so sehen ist, weil manche Zuflucht suchen.
In einem Faktizismus, der einem versprichten Erlass uns nur über die Fakten reden, der glaubt.
Man könnte dieses postfaktische Zeitalter mit äh vielleicht einer Rückkehr unter Anführungszeichen zu einem Faktizismus bewältigen zu einem.
Klassischeren, positivistischen Wissenschaftsverständnis oder faktifizistischen äh journalistischen Verständnis und ich äh glaube, dass das ein Irrweg ist. Ich möchte hierzu einfach,
auch auf einen Kollegen an der FU Berlin an der Torstefanowitz, ein Sprachwissenschaftler äh verweisen, der das finde ich in einem Tweet sehr schön auf den Punkt gebracht hat. Postfaktizismus mit Faktizismus zu bekämpfen ist ungefähr so sinnvoll wie die Postapokalypse,
mit der Apokalypse äh zu bekämpfen.
Dem ähm möchte ich mich eigentlich völlig uneingeschränkt anschließen und ich möchte auch zeigen, dass und jetzt äh um hier auch den Corona-Bezug nochmal zu unterstreichen. Äh das Problem nämlich ist, man kann noch so.
Differenziert, zurückhaltend, vorsichtig, sich revidierend, reflektiert, wenig Krawallig.
Und vorsichtig äh agieren wieder zum Beispiel ein,
Professor Drosten in der Coronakrise gemacht hat. Es hat ihm auch nicht vor Aktivismus und noch viel äh schlimmeren Vorwürfen bewahrt. Ähm wie man hier auf diesem Bild sieht äh äh quasi.
Mit sehr starken persönlichen Angriffen konfrontiert,
am Rande. Als Österreicher äh ist man ja oft ähm mit dem Vorteil konfrontiert, dass äh hier Titel eine besonders große Rolle spielen. Ich möchte hier hinweisen, dass auf diesem Bild,
zwar Drosten als einerseits äh Wissenschaftler, aber dann doch zu äh als quasi Verbrecher äh dargestellt wird, aber zumindest äh den Professorentitel, den hat man ihm auch auf diesem Schild nicht nehmen wollen.
Zwischenfazit.
Aktivismusvorwurf, egal ob in Wissenschaft oder Journalismus, ist eigentlich ein Argument um Auto hominem und damit würde ich sagen, eigentlich ein sehr schwaches Argument. Und ähm.
Und letztlich muss man sagen fällt er sehr häufig auch auf jene zurück die ihn vorbringen. Wir haben's eigentlich überall äh wenn man dem wenn man das dann ernst nimmt mit Aktivistinnen äh zu tun. Ähm.
Und ähm.
Ich würde deshalb äh um die Eingangsfrage des Vorwurfs auch schon mal vorläufig zu beantworten, äh sagen das nicht Aktivismus, weder in Wissenschaft noch in äh Journalismus das Problem ist, sondern,
Verletzung von wissenschaftlichen beziehungsweise journalistischen Qualitätsstandards. Die ist ein Problem. Wenn Aktivismus.
Das befördert, ja, wenn Aktivismus dazu führt, dass man nicht mehr sauber journalistisch oder wissenschaftlich arbeitet, dann ist das natürlich ein Problem, aber nicht Aktivismus, nicht,
eine klare Offenlegung von weltanschaulichen Positionen, sondern eine Verletzung von äh Qualitätsstandard ist das Problem und äh das bringt mich zum Abschluss zur Frage.
Meinung nach ja ohnehin bei wissenschaftlichen wie journalistischen Aufsätzen durchaus die wichtigste so what.
Was machen wir damit? Und ich würde gern drei Punkte äh auf Basis dieser Analyse treffen wollen. Ähm das Erste ist, dass ich den Eindruck habe, wir haben einfach es mit mehr Aktivismus äh zu tun.
Meine These wäre, dem sollten wir nicht mit einer Abwehr oder dem Versuch Aktivismus zu vermeiden begegnen, sondern mit einem Mehr an Offenheit und einem Mehr an Auseinandersetzungen. Was meine ich damit konkret.
Ja, zunächst einmal möchte ich äh noch mal betonen und ähm.
Diese Debatte über Aktivismus derzeit eigentlich noch sehr stark in Wissenschaft und Journalismus getrennt geführt wird.
Obwohl sie eigentlich enorme Parallelitäten aufweisen und ich eigentlich immer denke, diese Diskussion sollte man viel stärker zusammenführen, weil es in Wirklichkeit in beiden Fällen bei Wissenschafts- und Journalismus um Fragen von Erkenntnis.
Interesse und äh von äh meiner Meinung nach auch Transparenz im äh Umgang mit wissenschaftlichen und journalistischen Methoden geht. Und das heißt ich glaube.
Hier würde es sich lohnen, diese Debatte stärker in der Wissenschaft, im Journalismus und gemeinsam im Austausch ähm zu führen.
Eine.
Antwort nämlich auf wenn man wenn man dann in diesem Zusammenhang ähm meiner Meinung und einer Einschätzung folgt, dass nicht der Aktivismus das Problem ist, sondern die Verletzung von Qualitätsstandard dann äh wäre nämlich der nächste Schritt, dass man sagt, ja Aktivismus.
Äh das Problem, aber schon Milliarde. Zeigen wir, wie du's gemacht hast. Was meiner Meinung nach bedeuten würde im Bereich der Wissenschaft noch viel stärker, als man es bisher tut.
Auf Open Science zu setzen, Rohdaten offen zu legen. Äh wir äh im Moment am Institut beispielsweise äh arbeiten derzeit dran,
Datensätze, die wir bisher verwendet haben, auch unsere Paneldatensätze in einem einen Open-Deta-Portal offen zu legen, weil wir sagen, andere sollen diese Daten mit diesen Daten gerne auch rechnen.
Ähm das genau deshalb, weil wir uns an wissenschaftlicher arbeiten, äh haben wir überhaupt keine Bedenken hier,
die Rohdaten offenzulegen. Ich würde sagen, für Jeres bedeutet das Reviews offen zu legen, nicht unbedingt die Namen der Reviewerinnen und Rewe, aber die Reviews und natürlich auch Open Max, aber das ist heute eh schon fast Standard. Ich würde aber sagen und darüber hinaus gehen, weil das,
Reviews Ergebnisse offen zu legen, das wäre sozusagen der Klassiker von Open Science. Ich würde aber sagen, es geht auch darum, mehr Offenheit, was eigene Haltung,
eigene auch weltanschauliche Positionierungen betrifft, die offen zu legen, die dann vielleicht doch erlauben, ähm ja eine bestimmte Analyse äh diesbezüglich qualifiziert,
einzuordnen. Ich glaube, dass das ähnliche auch für den Journalismus gilt, dass auch hier viel mehr Offenheit im Umgang mit Quellen,
Meine ich nicht, dass man äh äh die äh outen sollte, also nicht der Quellenschutz äh den meine ich nicht, den zu ändern, aber ich meine, dass zum Beispiel Dokumente nicht nur vorliegen, sondern verlinkt werden bei Netzpolitik Punkt org äh ist das ja sogar ein Leitspruch bei uns, wo wir sagen, uns liegen die,
nicht nur vor. Wir veröffentlichen sie auch. Das bedeutet auch mehr Einblicke in Recherchen zu geben, aber umgekehrt genauso auch äh sich zu verabschieden von einer ohnehin unerreichbaren, unabhängigkeit, vermeintlichen Unabhängigkeit, sondern lieber auch hier.
Klare Haltungen, Positionierungen, wählanschaulicher Art offenzulegen.
Die Folge oder damit dieses Mehr an Offenheit auch zu einer produktiveren Form von Aktivismus oder Auseinandersetzung mit aktivistischer Forschung und Journalismus führt,
Das braucht dann aber auch mehr Auseinandersetzung. Auseinandersetzung mit diesen,
Daten mit dieser Offenheit, Auseinandersetzung auseinander. Ich glaube also, dass eben nicht weniger Streit die richtige Antwort auf.
Einer wie auch immer äh quasi beobachtete Spaltung in öffentlichen Debatten derzeit ist, sondern ich glaube, wir brauchen mehr an Auseinandersetzungen, aber.
Auseinandersetzung, die eben nicht ad hominem erfolgt, sondern Auseinandersetzung, die äh auf Basis von.
Daten von Argumenten, von ähm Einschätzungen, von Interpretationen passiert. Und äh.
Auseinandersetzung, die würde ich mir noch viel stärker transdisziplinär wünschen und ich glaube, da ist auch wieder dieses diese Verschränkung von Wissenschaft und Journalismus sogar sehr hilfreich.
In der öffentlichen journalistischen Debatte die Disziplinengrenzen viel stärker verschwimmen, als sie es in der wissenschaftlichen Debatte tun. Mein Eindruck ist aus jemand, der immer sehr stark.
Transdisziplinär geforscht hat an der Schnittstelle von heterodoxer Ökonomie, Soziologie, Betriebswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft.
In der Wissenschaft diese disziplinären Silo-Grenzen sehr strikt sind, während sie dann, wenn's drum geht, äh Phänomene in einer öffentlich-journalistischen Debatte zu äh zu.
Analysieren, dass dann diese Grenzen komplett eigentlich äh sich auflösen und man ständig mit Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher Disziplinen.
Im Osten steht und ich finde den sollten wir noch viel mehr suchen, weil das dann am Ende auch der Wissenschaft.
Und wenn's schließlich um die Rolle der Soziologie in diesem Zusammenhang geht, dann würde ich mir hier wünschen, wenn das dass die Soziologie,
Auch diese Metaebene zum Beispiel wie hier in dieser Reihe wie ich versucht habe heute auch in diesem Vortrag zu tun diese Frage was Aktivismusvorwürfe eigentlich bedeuten,
Ob's überhaupt angemessen sind, ob sie eigentlich das Problem sind. Äh diese Metaebene der Debatte, die wenn man so will mit Lohmann, die Beobachter,
des Beobachters, diese Beobachtungen zweiter Ordnung. Das ist etwas, wo ich gerade auch in dieser Auseinandersetzung einen wesentlichen soziologischen Beitrag sehen würde. Gerade auch in der Auseinandersetzung zum Beispiel mit äh meinen Kolleginnen und Kolleginnen.
Ökonomie. So, ich danke für die Aufmerksamkeit und äh freue mich jetzt auf Fragen.