Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise – coronasoziologie.blog.wzb.eu

Transkript: Leonhard Dobusch: Aktivismus und Wissenschaft: (k)ein Widerspruch?

ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.


Florian Binder
Und damit herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe unseres Podcasts zur soziologischen Perspektiven auf die Coronakrise.
Mein Name ist Florian Binder. Ich bin studentischer Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Am 12. Januar 2022 hielt Leonard Dobusch einen Vortrag zum Thema.
Wissenschaft und Aktivismus?
Kein Widerspruch ist eine klare, weltanschauliche Position mit wissenschaftlichen beziehungsweise journalistischen Gütekriterien vereinbar?
Eine Frage, die sich in Zeiten zunehmender Bedeutung von Wissenschaftskommunikation längst nicht nur mehr Think Tanks, sondern auch Universitäten wie außer universitäre Forschungseinrichtungen ganz allgemein stellen.
Leonhard Dobusch zeigt in seinem Vortrag, dass eine Abgrenzung zwischen Outreach und Wissenstransfer einerseits und politischem Aktivismus andererseits nicht nur schwierig, sondern grundsätzlich verfehlt ist.
Aktivismusvorwürfe verkennen viel mehr, dass sich normative Fragen von der Themenstellung, über Theorie und Methodenwahl bis hin zur Ergebnisinterpretation durch den gesamten wissenschaftlichen Erkenntnisprozess ziehen.
Leonhard Dobusch ist Betriebswirt und Jurist und forscht als Professor für Organisationen an der Universität.
Er ist Mitgründer und wissenschaftlicher Leiter des Momentum Instituts Think Tank, der vielen, Mitglied des ZDF-Fernseherrats und blockt regelmäßig bei Netzpolitik Punkt org und nun viel Spaß.
Mit dem Vortrag von Leonhard Dobusch.
Leonhard Dobusch
Vielen Dank äh dass ich hier die Ehre habe in dieser illustren Reihe.
Vorzutragen und äh Barbara Blaer hoffentlich halbwegs würdig äh zu vertreten. Wie man auf dieser Startseite oder Startfolie bereits sieht. Da sind zwei Logos äh links oben unsere Innsbruck äh dort, wo ich als Professor.
Hauptberuflich tätig bin.
Außerdem aber rechts oben im Eck das Momentum Institut, das ich vor gut zwei Jahren gemeinsam mit Barbara Blah gegründet habe, wo ich als wissenschaftlicher Leiter.
Ehrenamtlich, aber vom äh Stundenausmaß durchaus nicht unbeträchtlich äh engagiert bin und ähm deshalb mit dieser Frage.
Äh ist es ein Widerspruch, wenn man als äh Wissenschaftlerin oder Wissenschaftler auch aktivistisch.
Tätig ist. Äh wenn ja, wie gehen wir mit diesem Widerspruch um? Oder äh wenn nein, äh welche.
Folgen oder warum ist das dann so ein großes Thema und ich würde sagen und das ist schon insofern auch ein Bezug.
Ich im Zusammenhang mit der Coronakrise sehen würde, warum ist das ähm der Vorwurf.
Als Wissenschaftler aktivistisch zu sein äh und nicht nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch Journalistinnen und Journalisten äh werden mit diesem Vorwurf in den letzten, ich würde schon sagen, Jahren äh mit zunehmender Häufigkeit konfrontiert. Ähm.
Und wie soll man dann mit diesem Vorwurf umgehen, wenn es gar kein äh Problem ist, um sich dem Ganzen etwas anzunähern, äh möchte ich vielleicht als Hintergrund ganz kurz
zu Beginn ein wenig erzeugen, was das Momentum-Institut macht. Das ist ja in Österreich inzwischen glaube ich schon relativ etabliert, aber in Deutschland wahrscheinlich noch nicht sehr bekannt. Äh,
zwei Sätze zum Hintergrund. Das Momentum Institut ähm ist ja vorgegangen aus der Momentum Kongressreihe die es äh bereits seit.
2008 jährlich im Weltkulturerbe gibt und die gegründet wurde auch damals bereits von und anderen. Ähm.
Mit dem Ziel eigentlich.
Eine ein Format für eine inhaltlich fundierte Auseinandersetzung zu finden, wie sie in wissenschaftlichen Konferenzen eigentlich recht üblich ist. Ähm wie sie aber in der.
Mit normativen, politischen Fragestellungen selten stattfindet und dort weg äh vom Alltag, in den Alpen äh vier Tage lang äh Wissenschaft, Zivilgesellschaft und auch politische,
Akteurinnen und Akteure allerdings nicht unbedingt die erste Reihe, sondern vielleicht sogar lieber die zweite Reihe, äh die die Policy-Papiere schreibt, zusammen zu bringen.
Tracks äh thematisch.
Sortiert äh über zwei Tage hinweg mit einem Diskussionszusammenhang über einzelne Paper hinweg. Das gibt's jetzt seit 15 Jahren diesen Kongress und äh da war wie immer auch die Überlegung.
Was da passiert, äh das müsste man viel stärker auch in den aktuellen äh politischen Diskurs äh mit einbringen,
Und äh durchaus auch getrieben äh von der Erfahrung, dass Thinktanks ja bereits seit,
20, 30 Jahren äh sehr starken Einfluss darauf haben auf die Debatte von wissenschaftlichen Themen in der Öffentlichkeit. Äh ich würde sagen sehr stark auch getrieben eigentlich von,
eher neoliberalen neokonservativen Institutionen auch in in Österreich gab's da mit der Agenda Austria vor acht Jahren eine Neugründung, die sehr stark in diesem Diskurs,
präsent war. Und äh das Momentum Institut äh hat versucht hier
eine eher progressive parteipolitisch zwar unabhängige, aber wählanschaulich doch klar verordnete äh Gegenstellung einzunehmen und auch aus der Überlegung raus, dass man.
Neoliberalen neokonservative Think-Tank-Konzepte nicht 1zu1 progressiv wenden kann, von Anfang an.
Als Hybrid aufgestellt. Was heißt das,
sind sie zwei Logos Moment das ist einerseits eben das Institut das eine klassische Think Tank Logik, Folge und wissenschaftlicher Analysen, Umfragen, wir haben Beauftragen mehrfachs im Jahr,
repräsentative Umfragen, auch eine Panelbefragung von äh Arbeitslosen. Da sind wir die Ersten, die das in Österreich gemacht haben beispielsweise. Studien Policy Briefs, aber das ist so klassische Think-Dink-Arbeit.
Gleichzeitig ähm.
Dem Anspruch ein Kind fängt der vielen zu sein, haben wir gesagt, müssen wir uns auch unmittelbar an die vielen wenden und haben von Anfang an auch gestartet mit Moment AT.
Online Medium, das Cross-Plattform, also über alle äh oder relevanten ähm Internetplattformen hinweg äh versucht die Themen des Instituts auch,
allgemein verständlich aufzubereiten, tagesaktuell mit einem täglichen Morgenmoment-Newsletter. Ähm.
Auch hier mit dem Anspruch unabhängigen Journalismus zu betreiben, allerdings mit einer klaren äh progressiven Haltung dahinter.
Was sind die Schwerpunkte? Man kann nicht alles machen. Die thematischen Schwerpunkte, denen wir uns,
Sind Arbeit und Arbeitslosigkeit, da eben wie gesagt unter anderem mit Penelstudien Analysen von Konjunkturpaketen, äh Verteilungsfragen ganz allgemein und äh,
dritter großer Schwerpunkt Klima. Die ganzen Themen dann durchaus auch verschnitten, also zum Beispiel Analyse der Verteilungswirkung von Klimamaßnahmen. Ähm.
Ja, äh wenn man sich das anschaut, ähm was wir hier tun, was wir versuchen, äh wir haben nur damit sie eine Vorstellung von der Größe haben, wir sind ungefähr derzeit so 22 Personen. Äh die Hälfte ungefähr im Bereich des Instituts, die andere Hälfte im Bereich des äh Mediums, aber.
Das Ganze äh verschränkt in der Zusammenarbeit, auch im ständigen Austausch.
Ja und womit wir aber eigentlich seit Gründungen konfrontiert waren ist ähm.
Die Frage ich würde sagen teilweise auch den Vorwürfen der Kritik äh das was wir hier machen würden das wäre nicht Wissenschaft das wäre ja,
Aktivismus und äh manche Leuten sind aktivistische Wissenschaftler ein Groll, um hier eine äh einen.
Beitrag in nicht glaube ich zufällig Wirtschaftsteil der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit dieser Überschrift zu zitieren,
Hier auch in der im Übertitel der Verweis auf Klimaschutz, wo man derzeit ja in besonders viele aktivistische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verortet. Aber ich würde sagen auch in der gesamten Corona-Debatte sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
mit dem Aktivismusvorwurf konfrontiert. Ich werde darauf kurz noch zurückkommen. Ich würde aber sagen, es betrifft jetzt nicht nur Think Tanks
wie das Momentum Institut und man sagt klar, wenn man sich ähm selbst politisch wählanschaulich verortet.
Muss man sich auf solche Angriffe, Anwürfe auch äh gefasst machen. Ich würde aber sagen, äh dass das ein Thema ist, das.
Ganz allgemein äh in einer Zeit, in der von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zunehmend erwartet wird.
Auch sich in politische Diskursdebatten einzubringen, selbst auch,
in Wissenstransfer äh sich zu engagieren, dass das dort äh dann oft nicht weit hin ist,
mit Aktivismusvorwürfen konfrontiert wird. Hier ein Tweet, ich habe bewusst äh den Auto jetzt, weil um den geht's nicht. Aber ein Kollege aus meiner Disziplin, der versucht da stark zu unterscheiden und gemeint hat zu Art Mission ist seiner Meinung nach Knowledge Transfer und Outreach.
Ja? Äh während äh politischer Aktivismus etwas komplett anderes sei. Ja ähm.
Ich bin da nicht so sicher, dass diese Abgrenzung so einfach gelingt. Ähm ich möchte aber sagen, was die Wissenschaft betrifft, äh das betrifft genauso auch die journalistische Seite und insofern äh.
Momentum ist die sagen, wir haben diese zwei Standbeine, ein wissenschaftliches und ein journalistisches Standbein.
Beiden Standbeinen sind wir mit diesem Aktivismusvorwurf konfrontiert. Äh Wolfgang Blau,
ehemaliger Chefretter dann von Zeit. Online hat das ähm in einer Aufsatz und auch,
dahinter stehenden Untersuchungen äh ist er dem nachgegangen, äh da ging's eigentlich vor allem auch um die Berichterstattung über die Klimakrise und ähm was er da gefunden hat, ist äh dass Journalistinnen und Journalisten umgetrieben werden äh von der Angst.
Mit Aktivismusvorwürfen konfrontiert zu werden, wenn sie.
Öfter, regelmäßiger, vielleicht würde man könnte sagen, in einem angemessenen Ausmaß über die Klimakrise ähm berichten und diese Angst ist nicht unbegründet, äh wenn man sich anschaut, zum Beispiel äh die der Stern hat ja sehr viel Kritik geerntet für seine.
Ausgabe dir gemeinsam mit Fridays for Future gestaltet hat. Ähm.
Unter anderem wurde da im äh dann von bestimmten schon die anderen journalistischen Akteuren.
Vorgeworfen sich hiermit ganz offiziell vom kritischen Journalismus verabschiedet zu haben. Äh kleinen Nebensatz.
Mein Eindruck ist, dass gerade diejenigen, die die Aktivismus-Keule im Journalismus am äh oder auf teilweise auch in der Wissenschaft am am heftigsten schwingen, dass gerade diejenigen sind, die selbst ähm.
Teilweise besonders aktivistisch agieren. Ähm das Beispiel UF Poschad ist ihr sicher ein besonders eindrückliches.
Gleichzeitig äh stellt sich noch die Frage, haben wir sie eigentlich nicht mit einer totalen Retro-Debatte zu tun? Ja, die Frage von ähm,
Werturteilsfreiheit ist ja quasi eine Divisologie äh seit ähm Max Weber ohnehin äh begleitet und äh die immer wieder geführt wurde. Ähm ich würde sagen.
Diese Frage, spielen Werthotel eine Rolle? Eigentlich könnte man sagen oder äh hatte ich eigentlich gedacht, wurde ich nicht bereits mit dem Positivismusstreit in der deutschen Soziologie erledigt, äh wo man sagen kann, ja, da gab's zwar.
Viel Diskussion darüber wer hier wen äh Positivist nennen darf äh und was unter Positivismus zu verstehen hat, aber eigentlich äh wenn man sich äh ein bisschen mit dem beschäftigt hat, wurde damals.
War damals eigentlich.
Außer Streit, ja, auch im Positivismusstreit wurde äh gab es doch den Konsens, das Werturteile für wissenschaftliche Theoriebildung ganz grundsätzlich relevant sind und ich würde sogar noch.
Weiter zurück in die Vergangenheit ähm wo man äh und auch damit wieder vielleicht ein bisschen zurück nach Wien oder Österreich. Äh das ist ein Bild ähm von Tür Nummer 50 des äh Karl-Marx-Hofes.
In Wien Döblingen im 19. Bezirk. Warum habe ich dieses Bild ausgesucht? Erstens weil ich da kürzlich äh äh zu Besuch in der Gegend war und zweitens weil dort,
gewisse Maria äh gewohnt hat und wenn ich einen Methodenkurs unterrichte bei mir an der Uni, dann äh steige ich da meistens ein mit.
Vielleicht bekanntesten äh Studie.
Sozialwissenschaftlichen Studie der Zwischenkriegszeit der Arbeitslosen von Mariental die Maria mit äh gemeinsam äh durchgeführt hat.
Und äh wenn man sich anschaut, äh einerseits bahnbrechend war, was ähm Methodenvielfalt, ich würde sagen, mixt Meffert Ansätze, wie wir sie heute eigentlich zunehmend wieder uns wünschen würden. Äh betrifft gleichzeitig aber.
Auch völlig selbstverständlich und ganz klar getrieben von ähm einem,
fast schon aktivistischen Interesse. Maria hat selbst in einem Interview 1985 gesagt, dass es Otto Bauer, damaliger,
äh Vorsitzender äh Nicht-Vorsitzender, aber ähm Chefideologe, wenn man so will, der sozialdemokratischen Parteien Österreich, äh dass der im Gespräch mit äh ihr und Paula Saasfeld.
Arbeitslosigkeit als das wichtigste Problem identifiziert hat, dass es zu Untersuchung gelte und sogar Mariental als Ort für die Untersuchung äh vorgeschlagen. Also.
Was uns eben dazu bringt, ich meine relativ unumstritten ist glaube ich auch heute noch, dass alleine schon die Auswahl des Forschungsthemas der Forschungsfrage eine.
Uninter äh normative Frage ist, aber dass sich in Wirklichkeit normative Werturteilsfragen durch den gesamten Forschungsprozess ziehen, äh beginnend bei der,
Theoriewahl, aber auch welche Methode ich wähle, welche Kategorien ich im Rahmen einer Methode wähle, wie ich versuche, empirische Daten zusammenzufassen und natürlich auch wie ich dann Ergebnisse interpretiere. Alles das,
sind auch auch enorm tiefe Fragen führt, wo normative Positionen eine Rolle spielen. Wie gesagt.
Wissen gerade, ist das hier äh in einem corona Kolloquium ähm einem soziologischen Ollen glaube ich nach Athen tragen. Ähm allerdings würde ich sagen, nicht in allen Disziplinen.
Äh äh ist das so unumstritten, das sage ich jetzt bewusst als BWL-Betriebswirt Ökonom.
Weil in meiner Disziplin ich den Eindruck habe, sowohl in der BWL als auch in der Nachbardisziplin der Volkswirtschaftslehre, dass dort dieses Selbstverständnis, das in jedem äh.
Schritt eines Forschungsprojekts sich normative Fragen stellen und da sich die nicht vermeiden kann, äh dass dieses Selbstverständnis noch nicht so ausgeprägt ist. Denn äh und das äh führt uns auch ein bisschen zurück zu.
Äh auch dem der Parallelität zwischen wissenschaftlichen und äh journalistischen Aktivismusvorwürfe würfen Terry Eagleton hat das mal so formuliert. Ideologie ist wie Mundgeruch immer das, was die anderen haben. Das heißt ähm.
Gerade jene, die Aktivismusvorwürfe sehr lautstark vor sich hertragen ähm da ist es oft so.
Frei nach kennst, dass die Sklaven von längst verblichenen ähm äh ökonomischen oder anderen äh Vordenkern und Vordenkerinnen und Dampfungszeichen sind.
Stellt sich aber die Frage, warum wir gerade jetzt äh und zumindest das ist meine Beobachtung äh diese zunehmende Debatte, Auseinandersetzung über.
Wie aktivistisch darf, kann, soll ja vielleicht sogar muss, Wissenschaft.
Und oder Journalismus sein? Warum stellt sich diese Frage gerade jetzt? Und meine These wäre, dass das eine.
Zu einem gewissen Grad verfehlte Reaktion auf ähm.
Auf postfaktische und äh äh quasi Fake News im journalistischen Bereich äh Desinformations ähm Tendenzen sind,
die nicht erst seit Donald Trump,
und nicht erst seit Corona, aber durch diese beiden Phänomene würde ich sagen, nochmal äh verschärft. Äh diese Frage aufwerfen, wie geht man damit um.
Wenn quasi Wissenschaft und oder Journalismus teilweise fundamental angegriffen werden, äh einen.
In einer vielleicht Glaubwürdigkeitskrise stecken, wobei die Frage ist, wie groß die wirklich ist, ja. Meine meine These wäre, warum wir jetzt diese diese Aktivismusvorwürfe so sehen ist, weil manche Zuflucht suchen.
In einem Faktizismus, der einem versprichten Erlass uns nur über die Fakten reden, der glaubt.
Man könnte dieses postfaktische Zeitalter mit äh vielleicht einer Rückkehr unter Anführungszeichen zu einem Faktizismus bewältigen zu einem.
Klassischeren, positivistischen Wissenschaftsverständnis oder faktifizistischen äh journalistischen Verständnis und ich äh glaube, dass das ein Irrweg ist. Ich möchte hierzu einfach,
auch auf einen Kollegen an der FU Berlin an der Torstefanowitz, ein Sprachwissenschaftler äh verweisen, der das finde ich in einem Tweet sehr schön auf den Punkt gebracht hat. Postfaktizismus mit Faktizismus zu bekämpfen ist ungefähr so sinnvoll wie die Postapokalypse,
mit der Apokalypse äh zu bekämpfen.
Dem ähm möchte ich mich eigentlich völlig uneingeschränkt anschließen und ich möchte auch zeigen, dass und jetzt äh um hier auch den Corona-Bezug nochmal zu unterstreichen. Äh das Problem nämlich ist, man kann noch so.
Differenziert, zurückhaltend, vorsichtig, sich revidierend, reflektiert, wenig Krawallig.
Und vorsichtig äh agieren wieder zum Beispiel ein,
Professor Drosten in der Coronakrise gemacht hat. Es hat ihm auch nicht vor Aktivismus und noch viel äh schlimmeren Vorwürfen bewahrt. Ähm wie man hier auf diesem Bild sieht äh äh quasi.
Mit sehr starken persönlichen Angriffen konfrontiert,
am Rande. Als Österreicher äh ist man ja oft ähm mit dem Vorteil konfrontiert, dass äh hier Titel eine besonders große Rolle spielen. Ich möchte hier hinweisen, dass auf diesem Bild,
zwar Drosten als einerseits äh Wissenschaftler, aber dann doch zu äh als quasi Verbrecher äh dargestellt wird, aber zumindest äh den Professorentitel, den hat man ihm auch auf diesem Schild nicht nehmen wollen.
Zwischenfazit.
Aktivismusvorwurf, egal ob in Wissenschaft oder Journalismus, ist eigentlich ein Argument um Auto hominem und damit würde ich sagen, eigentlich ein sehr schwaches Argument. Und ähm.
Und letztlich muss man sagen fällt er sehr häufig auch auf jene zurück die ihn vorbringen. Wir haben's eigentlich überall äh wenn man dem wenn man das dann ernst nimmt mit Aktivistinnen äh zu tun. Ähm.
Und ähm.
Ich würde deshalb äh um die Eingangsfrage des Vorwurfs auch schon mal vorläufig zu beantworten, äh sagen das nicht Aktivismus, weder in Wissenschaft noch in äh Journalismus das Problem ist, sondern,
Verletzung von wissenschaftlichen beziehungsweise journalistischen Qualitätsstandards. Die ist ein Problem. Wenn Aktivismus.
Das befördert, ja, wenn Aktivismus dazu führt, dass man nicht mehr sauber journalistisch oder wissenschaftlich arbeitet, dann ist das natürlich ein Problem, aber nicht Aktivismus, nicht,
eine klare Offenlegung von weltanschaulichen Positionen, sondern eine Verletzung von äh Qualitätsstandard ist das Problem und äh das bringt mich zum Abschluss zur Frage.
Meinung nach ja ohnehin bei wissenschaftlichen wie journalistischen Aufsätzen durchaus die wichtigste so what.
Was machen wir damit? Und ich würde gern drei Punkte äh auf Basis dieser Analyse treffen wollen. Ähm das Erste ist, dass ich den Eindruck habe, wir haben einfach es mit mehr Aktivismus äh zu tun.
Meine These wäre, dem sollten wir nicht mit einer Abwehr oder dem Versuch Aktivismus zu vermeiden begegnen, sondern mit einem Mehr an Offenheit und einem Mehr an Auseinandersetzungen. Was meine ich damit konkret.
Ja, zunächst einmal möchte ich äh noch mal betonen und ähm.
Diese Debatte über Aktivismus derzeit eigentlich noch sehr stark in Wissenschaft und Journalismus getrennt geführt wird.
Obwohl sie eigentlich enorme Parallelitäten aufweisen und ich eigentlich immer denke, diese Diskussion sollte man viel stärker zusammenführen, weil es in Wirklichkeit in beiden Fällen bei Wissenschafts- und Journalismus um Fragen von Erkenntnis.
Interesse und äh von äh meiner Meinung nach auch Transparenz im äh Umgang mit wissenschaftlichen und journalistischen Methoden geht. Und das heißt ich glaube.
Hier würde es sich lohnen, diese Debatte stärker in der Wissenschaft, im Journalismus und gemeinsam im Austausch ähm zu führen.
Eine.
Antwort nämlich auf wenn man wenn man dann in diesem Zusammenhang ähm meiner Meinung und einer Einschätzung folgt, dass nicht der Aktivismus das Problem ist, sondern die Verletzung von Qualitätsstandard dann äh wäre nämlich der nächste Schritt, dass man sagt, ja Aktivismus.
Äh das Problem, aber schon Milliarde. Zeigen wir, wie du's gemacht hast. Was meiner Meinung nach bedeuten würde im Bereich der Wissenschaft noch viel stärker, als man es bisher tut.
Auf Open Science zu setzen, Rohdaten offen zu legen. Äh wir äh im Moment am Institut beispielsweise äh arbeiten derzeit dran,
Datensätze, die wir bisher verwendet haben, auch unsere Paneldatensätze in einem einen Open-Deta-Portal offen zu legen, weil wir sagen, andere sollen diese Daten mit diesen Daten gerne auch rechnen.
Ähm das genau deshalb, weil wir uns an wissenschaftlicher arbeiten, äh haben wir überhaupt keine Bedenken hier,
die Rohdaten offenzulegen. Ich würde sagen, für Jeres bedeutet das Reviews offen zu legen, nicht unbedingt die Namen der Reviewerinnen und Rewe, aber die Reviews und natürlich auch Open Max, aber das ist heute eh schon fast Standard. Ich würde aber sagen und darüber hinaus gehen, weil das,
Reviews Ergebnisse offen zu legen, das wäre sozusagen der Klassiker von Open Science. Ich würde aber sagen, es geht auch darum, mehr Offenheit, was eigene Haltung,
eigene auch weltanschauliche Positionierungen betrifft, die offen zu legen, die dann vielleicht doch erlauben, ähm ja eine bestimmte Analyse äh diesbezüglich qualifiziert,
einzuordnen. Ich glaube, dass das ähnliche auch für den Journalismus gilt, dass auch hier viel mehr Offenheit im Umgang mit Quellen,
Meine ich nicht, dass man äh äh die äh outen sollte, also nicht der Quellenschutz äh den meine ich nicht, den zu ändern, aber ich meine, dass zum Beispiel Dokumente nicht nur vorliegen, sondern verlinkt werden bei Netzpolitik Punkt org äh ist das ja sogar ein Leitspruch bei uns, wo wir sagen, uns liegen die,
nicht nur vor. Wir veröffentlichen sie auch. Das bedeutet auch mehr Einblicke in Recherchen zu geben, aber umgekehrt genauso auch äh sich zu verabschieden von einer ohnehin unerreichbaren, unabhängigkeit, vermeintlichen Unabhängigkeit, sondern lieber auch hier.
Klare Haltungen, Positionierungen, wählanschaulicher Art offenzulegen.
Die Folge oder damit dieses Mehr an Offenheit auch zu einer produktiveren Form von Aktivismus oder Auseinandersetzung mit aktivistischer Forschung und Journalismus führt,
Das braucht dann aber auch mehr Auseinandersetzung. Auseinandersetzung mit diesen,
Daten mit dieser Offenheit, Auseinandersetzung auseinander. Ich glaube also, dass eben nicht weniger Streit die richtige Antwort auf.
Einer wie auch immer äh quasi beobachtete Spaltung in öffentlichen Debatten derzeit ist, sondern ich glaube, wir brauchen mehr an Auseinandersetzungen, aber.
Auseinandersetzung, die eben nicht ad hominem erfolgt, sondern Auseinandersetzung, die äh auf Basis von.
Daten von Argumenten, von ähm Einschätzungen, von Interpretationen passiert. Und äh.
Auseinandersetzung, die würde ich mir noch viel stärker transdisziplinär wünschen und ich glaube, da ist auch wieder dieses diese Verschränkung von Wissenschaft und Journalismus sogar sehr hilfreich.
In der öffentlichen journalistischen Debatte die Disziplinengrenzen viel stärker verschwimmen, als sie es in der wissenschaftlichen Debatte tun. Mein Eindruck ist aus jemand, der immer sehr stark.
Transdisziplinär geforscht hat an der Schnittstelle von heterodoxer Ökonomie, Soziologie, Betriebswirtschaftslehre und Rechtswissenschaft.
In der Wissenschaft diese disziplinären Silo-Grenzen sehr strikt sind, während sie dann, wenn's drum geht, äh Phänomene in einer öffentlich-journalistischen Debatte zu äh zu.
Analysieren, dass dann diese Grenzen komplett eigentlich äh sich auflösen und man ständig mit Wissenschaftlerinnen unterschiedlicher Disziplinen.
Im Osten steht und ich finde den sollten wir noch viel mehr suchen, weil das dann am Ende auch der Wissenschaft.
Und wenn's schließlich um die Rolle der Soziologie in diesem Zusammenhang geht, dann würde ich mir hier wünschen, wenn das dass die Soziologie,
Auch diese Metaebene zum Beispiel wie hier in dieser Reihe wie ich versucht habe heute auch in diesem Vortrag zu tun diese Frage was Aktivismusvorwürfe eigentlich bedeuten,
Ob's überhaupt angemessen sind, ob sie eigentlich das Problem sind. Äh diese Metaebene der Debatte, die wenn man so will mit Lohmann, die Beobachter,
des Beobachters, diese Beobachtungen zweiter Ordnung. Das ist etwas, wo ich gerade auch in dieser Auseinandersetzung einen wesentlichen soziologischen Beitrag sehen würde. Gerade auch in der Auseinandersetzung zum Beispiel mit äh meinen Kolleginnen und Kolleginnen.
Ökonomie. So, ich danke für die Aufmerksamkeit und äh freue mich jetzt auf Fragen.
Florian Binder
Vielen Dank äh auch erst einmal von mir für den spannenden Vorort. Ich möchte,
mit den Fragen, die in den Chat reingekommen sind, auf zwei Arten anfangen, erst einmal etwas allgemeinere Fragen, dann noch einmal mit einem expliziten Covid-Bezug und am Anfang äh möchte ich
auch nochmal mit der mit der ja Anfangsfrage ähm wie ähm sie vielleicht Aktivismus.
Selber definieren würden und ob vielleicht auch im öffentlichen Diskurs oder gerade auch im ähm Kontra Diskurs gegen den Aktivismus,
fällt mir doch einfach dieser Begriff falsch gesetzt wird, sodass man eigentlich.
Jeder Wissenschaft, jedem Wissenschaftler als aktivistisch bezeichnen könnte.
Leonhard Dobusch
Für mich ähm besteht Aktivismus darin ein normative Ableitungen, Positionierungen zu formulieren und zu vertreten.
Und ähm ich glaube, das ist etwas, was Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wenn sie zu ihren Themen öffentlich sprechen, immer tun.
Ob sie das ähm quasi bewusst machen oder ob sie so tun,
als als hätte es keinen normative Komponente, ja? Das ist da scheiden sich dann schon die Geister, ja.
Das und und ich würde sagen es ist deshalb so schwer das komplett zu vermeiden ist weil alleine und das und da finde ich es auch die Parallelität auch zum Beispiel zu Journalismus so groß ja weil.
Die größte Auswahl der größte normative Punkt bei jedem zum Beispiel journalistischen Bericht ist welches.
Der unendlichen Zahl an Themen, die es gibt, wähle ich überhaupt aus,
Relevanz einzuräumen, indem ich einen Artikel drüber schreibe. Agenda Setting, ja, also das ist sozusagen diese eine grundlegende normative Entscheidung
Das ist so wichtig, dass ich darüber berichte und über alle anderen Themen berichte ich deshalb nicht. Ne, also diese Asymmetrie, die wir hier haben. Und ich würde sagen, in der Wissenschaft ist das natürlich erstensmals bei der Forschungsfrage, bei der Forschungsthemenstellung schon ganz genau gleich, ja? Aber dann auch.
Dass ich diese Aspekte meines Themas betone und andere nicht, ja? Das ist noch völlig unabhängig davon, welche weltanschauliche Position ich damit vertrete, aber alleine das Herausgreifen von spezifischen Aspekten ist,
Normativ, ja und äh das heißt, dem kann ich mich nicht ähm entziehen. Und äh deshalb glaube ich äh
ist es hoffnungslos zu glauben, wenn ich nur äh besonders vorsichtig formuliere, wenn ich noch immer sage, dieses und jenes, ja, dass ich dann diesen Vorwurf vermeiden könnte. Das ist das eine. Das Zweite ist, ich halt's aber auch für falsch, ähm
Weil man äh
weil dann kommen wir und da auch da finde ich, ja, ist so äh die Parallele des Journalismus Wissenschafts äh sehr instruktiv, ne. Ähm weil Aktivismus zum Beispiel auch bedeutet.
Klare Position zu beziehen und nicht
inso Force Balance Probleme reinzurutschen, dass man sagt, ja so die einen sind so, die anderen sind so, ja? Äh natürlich sehen andere Leute anders. Aber das bedeutet doch nicht, äh ich kann dass ich
Erstens gleich viel Raum eingeben äh einräumen muss oder dass ich nicht sozusagen.
Trotzdem relativ zu anderen Positionen eine klare Haltung einnehmen kann. Ja, die eine äh Positionierung dann darstellt dafür oder dagegen. Ne und ich bin sobald ich alle diese so etwas in diese Richtung
tue äh bin ich aktivistisch unterwegs.
Florian Binder
Die zweite Frage, die besteht ein bisschen aus aus drei verschiedenen Dimensionen, die alle miteinander äh zu tun haben und zwar erst einmal die Frage, wie,
sich Aktivismus, wie sie den jetzt definiert haben, sozusagen richtig oder transparenter in die Wissenschaft einarbeiten lässt und wie dabei aber gewährleistet wird, dass Ergebnisse trotzdem,
unverfälscht dargestellt werden,
und sich nicht dem aktivistischen Hintergrund sozusagen unterordnen. Und die zweite Dimension dabei eben zu sagen, okay gibt es nicht diese Problematik, dass eine aktivistische Herangehensweise,
so einer Art Betriebsblindheit führen kann und dann Vorsprung nur publiziert wird, wenn sie auch dem aktivistischen Ziel im Hintergrund sich unterordnet
Dabei dann ist eine sehr lange Frage. Die die dritte Dimension ob es vielleicht so eine Art oder wie man sich,
ähm aktivistische Ausbildung sozusagen vorstellen könnte in der vielleicht jeder also ob da jeder seinen eigenen Weg gehen müsste oder wie eine universitäre Ausbildung,
eine aktivistische Ausbildung komplimentiert werden kann.
Leonhard Dobusch
Ich glaube, die Erste habe ich inzwischen schon vergessen. Ich fange mal hinten an. Ähm ich glaube, was die Ausbildung betrifft, ich würde sagen, ganz normales Medientraining hilft.
Ne? Also ich glaube sobald ich in die Öffentlichkeit mich bewege jenseits auch eines Fachdiskurses ja droht dieser Vorwurf. Also für also wenn ihr jetzt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anspreche ja das heißt ich glaube dass dass man prinzipiell da äh auch.
Das reflektiert und gewappnet ist und auch wie man damit umgeht, ja, dass man auch äh sich bewusst wird, äh dass man da nicht nur auf wie Journalistinnen und Journalisten auch ähm einen selbst auch vielleicht.
Brauchen vielleicht auch sogar missbrauchen. Ja, also welche Gefahr hier droht. Äh ich glaube, das ist das muss man üben. Äh das muss man das das muss man auch äh.
Gerade wenn man das nicht regelmäßig macht, ja, dann und auch nicht viele vielleicht schon viele negative Erfahrungen, die es bisher gemacht hat, äh stellen sich diese diese Fragen.
Einfach ganz normales Medientraining wird dir schon helfen, ja? Ansonsten würde ich sagen, äh hilft schon auch äh,
eben sich in eine Auseinandersetzung zu begeben. Ja, also dass wir das damit meine ich eben auch mit Leuten, die auch außerhalb der Wissenschaft sind, ja? Also äh ich glaube, man profitiert auch in seiner wissenschaftlichen Rolle enorm
von dieser von dieser Auseinandersetzung mit,
anderen äh im Feld. Ne in in der in gerade in der Sozialwissenschaft, glaube ich, ist das so, aber sicher nicht nur. Äh die zweite war, ähm vielleicht nur ein Stichwort. Dann fällt's mir wieder ein.
Florian Binder
Genau das das Zweite eben, wie sich diese Betriebsblindheit.
Leonhard Dobusch
Genau. Ja also wie gesagt, da da würde ich sagen, da sind zwei Dinge. Äh das Erste ist mal, in manchen Dingen ist das überhaupt kein Problem. Also wenn ich sage, ich
normativen Überlegungen wähle ich ein Forschungsthema ja und eine Frage, weil ich sie relevant halte. Ne, da habe ich überhaupt kein Problem. Ja, das das ist finde ich da da gibt's,
Betriebsblinde, so. Das heißt, wenn, dann geht's darum, wie ich sie beantworte. Ja, könnte ich da einen haben. Kann ich manche Ergebnisse nicht zulassen. Da würde ich da würde ich sagen einerseits haben wir dieses Problem ständig äh in der Wissenschaft, dass,
dass wir einen ähm Erwünschtheitsbasis haben, äh der aber noch gar nicht so wenig mit einer aktivistischen Brille zu tun haben muss, sondern einfach mit.
Das ist die Theorie, ja, mit der habe ich immer gearbeitet und das ist meine ganze Wissenschaft, die Karriere baut darauf auf, ja? Äh bis hin zu ähm äh,
also dem Ganzen äh also sagen wir mal ähm Publication Biers äh mit dem wir zu tun haben. Ja die Frage ist wird dann überhaupt nur das war die Frage, wird das überhaupt nur publiziert wenn's
Wenn's reinpasst, ich würde sagen umgekehrt haben wir derzeit das Problem, es wird sehr viel nicht publiziert, dass nicht reinpasst. Ne, in bestimmte Formen von also,
Auch da Disziplin ja unterschiedlich, ja? Aber in der Ökonomie, da habe ich auch selbst äh empirisch dazu geforscht, haben wir eindeutig eine sehr.
Paradiquatische wie metologische Eingführung auf ganz wenige Methoden und ganz wenige
ähm äh methodische Grundbausteine, die uns sehr ausdifferenziert, sehr elaberiert werden, die auch empirisch durchaus gearbeitet wird und nicht abstreiten, dass das seriöse Forschungsdie da passiert. Aber mit einem sehr engen Raster und das hat dann noch.
Gar nicht primär einen aktivistischen Hintergrund, sondern das sind einfach Fahrabhängigkeiten im akademischen Publikationswesen und im äh im akademischen Erkenntnis.
Prozess. Ja und da würde ich sagen, jetzt kann man sich dann okay, die aktivistische Seite verkompliziert das. Ich würde sagen, die ist im Bereich der Ökonomie und da denke ich zum Beispiel
Ökonomie, nämlich der pluralen Ökonomiebewegung, da ist das eben so das Gegengift. Ja, das ist sozusagen ein Aktivismus, der dort hilft die ähm,
ökonomische Disziplin wieder plural aufzustellen, wieder zu mehr Theorien und Methodenvielfalt zu führen, ja? Also was heißt das umdrehen
Ja und aus deiner Science Sen Technologie ist da die soziologischen Perspektive sagen und das bringt mich auch ein bisschen äh zu der Frage, die da im Chat steht. Was bringt die Faktivität? Was bringen die Erkenntnisse des Beobachters zweiter Ordnung zur Bekämpfung der Postfaktizität, ja?
Im Gegenteil, ich würde äh dass das wirft ihm genau die Frage auf,
Wo welches gibt's? Ja, ich muss mir das das sind empirische Frage, ja? Ist die empirische Frage, ist das Problem zu viel oder zu weniger Aktivismus? Oder welche äh welche,
Folgen Konsequenzen haben bestimmte aktivistische Positionen für Theoriebildung, für Tarifinnen und das muss ich mir anschauen. Und das Dritte habe ich eben Vortrag erwähnt. Ich glaube
je transparenter und offener äh die äh die Forschungsprozesse angelegt sind und so.
Umso eher ist es auch möglich, auch aktivistische Forschung einfach, ja, sondern sich anzuschauen, wie wirklich äh gearbeitet wurde, ja und wenn man dann drauf kommt in der Interpretation, haben die aber bewusst bestimmte Dinge.
Unter den Tisch fallen gelassen ist super. Genauso funktioniert das. Das ist vielleicht der letzte Satz noch gewesen. Wissenschaftliche Objektivität gibt's genauso wenig wie Journalistische,
Wie funktioniert die Wissenschaft die Methode? Nur in der Community,
Nur im Austausch. Ja im wechselseitigen Beobachten. Ja und das heißt äh diese wechselseitige Beobachtung ist
inher rerenter Teil einer wissenschaftlichen Methode, Robinson Cruso, sage ich meinen Leuten in der Wissenschafts-Therema, kann kein Forscher sein, weil es fehlt die intersubjektive Nachvollziehbarkeit, die intersubjektive, kritische Auseinandersetzungen. Die kann Robinson Crusoe nicht leisten, kann noch so sauber arbeiten.
Florian Binder
Okay, dann vielleicht, bevor ich zu den äh Corona Sachen äh komme, ähm noch zwei etwas kritischere Fragen zu dem, was wir jetzt auch gerade bisher schon besprochen haben und zwar einmal, was sie mit dem,
äh rechten Aktivismus im Namen der Wissenschaft äh machen würden, wie sie das sehen würde. Die ist ja auch äh gibt und dann auch vielleicht äh noch mal kritischer nachgefragt, inwieweit sie.
Aktivistische Forschung dann von Forschung, wie zum Beispiel von Lobbygruppen finanziert wird, unterscheiden würde. Zwei Sachen, die auch im Chat aufgekommen sind.
Leonhard Dobusch
Also ich finde die Frage sehr gut. Ich meine, ich würde so sagen, äh natürlich ist das auch aktivistisch auf eine Art. Ja, also ich meine, äh wenn äh wenn Gesamtmetall
Ähm ich meine, bei ihnen verdienen sie eine Marktwirtschaft kann man die Frage stellen, machen die überhaupt irgendwas aus Forschung? Wieso ist das nur Propaganda, ja? Aber äh prinzipiell in Österreich gibt's mehrere Forschungsstitute, auch in in Deutschland werden Forschungsinstitute von Arbeitgeberverbänden.
Oder eben auch von der Böckerstiftung finanziert, ja? Also es ist ja nicht so, dass es das ein völlig neues Phänomen wäre, ja? Ähm und ich sage mal so, ähm
Was die was die was lange passiert war ist, man hat das Feld eigentlich nur einer Seite überlassen, ne und ähm und dies wurden gingen dann teilweise in öffentlichen Diskursen auch als.
Ja, also für mich das beste Beispiel ist, äh wo ich, auch da habe ich mich im Bierschnitt ein bisschen beschäftigt. Wer nach Schulunterrichtsmaterialien zu Wirtschaftsbildung sucht und Wirtschaft und Schule eingibt.
Top-Suchergebnis ist immer Wirtschaft und Schule. Ein Portal, das von den Initiativen neuer sozialer Marktwirtschaft äh quasi finanziert wurde, dass dann
ans äh ebenfalls vom vom Gesamtmental Arbeitgeberverband finanzierten Bischofsforschungsinstitut übergeben wurde, ja und man weiß nicht, wie das jetzt genau da finanziert wird, ja, aber
sehr gut aufbereitet, der aber weltanschaulich enorm einseitige äh Bildungsmaterialien und Anführungszeichen äh liefern, ja. Äh da man merkt also quasi diese Thematik, ja, dass es hier,
Teilweise fragwürdige ähm Inhalte gibt, ja
äh äh veröffentlicht werden auch teilweise mit der Behauptung einer Wissenschaftlichkeit dem aber gar nicht standhalten. Die gibt's ja. Die und ich würde sagen.
Ein Gleichgewicht, das ähm aktivistischen Schreckens, ja, äh wäre etwas, was hier auch wieder die Lösung ist, ja. Ich werde äh ich würde sagen, wir sind dann korrektiv,
für,
Die Vielzahl an sehr wirtschaftsliberaler Thinktanks in Österreich gibt, der Genderaustria, Eco-Austria, auch die beiden Wirtschaftsforschungsinstitute IAS und wie vor in Österreich haben jetzt sehr, sehr stark marktliberale Leitungen bekommen. Also,
ich würde sagen,
Genau deshalb, weil es das auf anderer Seite gibt, ja und die genau deshalb ist es wichtig, dass man hier auch ähm eben eine Vielfalt äh hat, die sich wechselseitig auch bisschen kontrolliert.
Und Colt. Ja, ich wir können die können sicher sein. Wenn wir uns aber arbeiten
Die die Agenda Austria oder Ego-Austria sind die Allerersten, die ganz genau hinschauen. Und jeden noch so kleinen Fehler, den wir haben, finden als Beleg dafür, dass wir uns erwartet, ne. Also ich würde sagen, wir müssen da sogar doppelt dreifach aufpassen äh als Momentum sage ich jetzt
äh wenn wir genau wissen, die Gegenseite schaut ganz genau drauf.
Florian Binder
Möchte ich jetzt noch ein bisschen den Schwerpunkt wieder auf auf ähm die Coronakrise lenken und das bereits auch noch mit einarbeiten. Vielleicht erstmal zu einer so eine Art Übergangsfrage, wo wir auch
Gerade im Chat aufgekommen, da ist eben so postfaktische Phänomene wie Querdenker in Verschwörungstheorien et cetera ähm oftmals zumindest den Eindruck erwecken, dass
Bürgerinnen einen starken Wunsch nach Faktizität momentan eigentlich haben. Also der erste Reflex immer zu sein scheint Fact Checking.
Da eben die Frage, wie man einer breiten Öffentlichkeit die.
Eigentlich immer noch an dieser Werturteilsfreiheit in diesem äh objektiven hängt vielleicht diese Botschaft der Unmöglichkeit der Werturteils feiert und das der Aktivistischen Wissenschaft äh näherbringen kann. Vielleicht auch gerade in Bezug auf Kobel.
Leonhard Dobusch
Ich sage mal so, mein mein Lieblingsbeispiel wäre und das ist genau, finde ich, an der Schnittstelle zwischen Journalismus und Wissenschaft angesiedelt, die zeigt
war's eigentlich ist die Frage so mit einem mit einem Beispiel zu zu antworten was ist derzeit eigentlich die glaubwürdigste Quelle im Netz?
Gerade auch bei heiklen Themen wie Corona,
Wo wenn ich wenn ich eigentlich wissen will, ich will halbwegs seriöse, ausgewogene so gut das halt geht mit Quellen belegt, der efferenzierte Informationen am aktuellsten Stand haben. Wo schaue ich hin?
Und ich würde sagen, ich schaue ich zumindest, schaue in die Wikipedia.
Ja und das ist doch nicht uninteressant. Aus zwei Gründen. Erstmal ist der Treppenmix der Internetgeschichte, dass Wikipedia vor 20 Jahren gegründet wurde und die ersten zehn Jahre haben wir nur diskutiert, kann man das glauben, was da drin steht? Da kann jeder alles reinschreiben.
Ne? In den letzten zehn Jahren hat sich komplett gedreht und die Debatte geht nur noch, wie kriege ich ähm in die äh wie kriege ich in ähm Wikipede überhaupt noch was rein?
Ja also äh weil ich äh.
Da quasi äh weil weil in Wirklichkeit diese Qualitätssicherungsmaßnahmen, die man in der Wikipedia eingezogen hat äh dieses Thema, das man dort von Anfang an mit Desinformation und Manipulationsversuchen immer konfrontiert war. Ja, das hat dazu geführt, dass man,
Methoden, Mechanismen entwickelt hat, Regeln, ja, die es äh die zumindest eine gewisse Robustheit erzeugen
Einer der wichtigsten mit äh Mechanismen hier radikale Transparenz, jede Änderung ist dauerhaft nachvollziehbar dokumentiert, ja und und und trackbar um Manipulationsversuche auch äh aufdecken zu können, aber.
Jeder Wikipedia-Artikel ist vorläufig. Ne, also es ist ich finde das deshalb auch so schön, weil sie zeigt, dass Wissen immer vorläufig ist, ja. Selbst das
Poperianer, ja, kann ich das sagen? Ähm wir wir können nichts mit Sicherheit wissen,
Ne und äh das macht Wikipedia sehr deutlich, ja? Es macht deutlich, dass Wissen, was wir als Wissen äh verstehen, ausverhandelt wird. Und ähnlich hinter dieser Erkenntnis, ja, dass es kein sicheres Wissen gibt, aber trotzdem,
Unterschied gibt und nicht alles gleich. Ja also in diesem Spannungsfeld müssen wir uns für mich bewegen und das ist.
Das sehe ich, aber ich glaube diese Zumutung und die müssen wir uns bemühen die ist wichtig, ja weil äh weil's eben kein sicheres Wissen gibt äh aber trotzdem nicht äh alles gleich äh äh quasi,
Fundiert seriös,
überzeugend ist. Und ich glaube, das das ist nicht auflösbar, das ist etwas, was wir was man dann nur in der in der Auseinandersetzung, deshalb habe ich das auch als letzten Punkt in meinem Vortrag so stark gemacht, dass ich nur in der Auseinandersetzung quasi als
Unendliche Aufgabe, ja? Sissi-Fuß-mäßig, ja, bewältigen lässt. Ja, also wer wer da glaubt, das lösen wir ein für alle Mal. Ich glaube, der hat das Problem nicht verstanden.
Florian Binder
Diesen Punkt gut nachvollziehen. Ich möchte aber trotzdem noch mal da ein bisschen genauer haken, wie sich.
Gerade weil die Covid-Krise so ein Bildnis erzeugt von okay, es gibt sozusagen den Weg und dann ist der Gasse im Stich und alles und ähm wir müssen diese Maßnahmen umsetzen, wie sich,
Debatten, diese Auseinandersetzung, diese Erkenntnis in die breite Gesellschaft und vielleicht auch aus der Wissenschaft heraus reintragen lässt. Also wie ich jedem der,
eben keine ähm Texte liest, keine Forschung, die ist das erkläre, dass eben Forschung und Wissenschaft nicht immer eins oder null ist.
Leonhard Dobusch
Auch das der Grund, warum ich in meinem Vortrag eigentlich Wissenschaft und Journalismus hier fast gleichgewichtig äh behandelt habe. Die Wissenschaft kann das, glaube ich, nicht alleine lösen
Das ist eine zutiefst auch journalistische und Frage von journalistischer Öffentlichkeit ganz allgemein und journalistisch verstehe ich hier sehr weit.
Ja, also das sage ich ja selber, der ist seit zehn Jahren äh sehr exzessiv blockt, ja. Das da kann bedeuten, dass schon Wissenschaftlerinnen auch journalistisch, ich weiß nicht, aber das muss auch nicht sein. Ich würde auch,
Nicht jetzt ähm es kamen auch die Frage von Jutta Memminger im Chat. Was ist Medientraining reicht nicht? Was ist mit äh jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern? Erstens mal, ich finde's ich finde, bin auch dagegen, dass man jetzt alle
Im Sinne von Turt Mission oder so, sich aktivistisch zu engagieren. Ich finde, das liegt auch nicht jedem. Na, das muss auch nicht jeder machen und jede. Ich finde es
auch okay, ja, dass man das nicht tut. Ne, das ist auch wichtig, ja? Aber ähm gleichzeitig, glaube ich, äh dass
wenn einem das umtreibt, ja, dass man das dann muss man das, dann wird das im öffentlichen Diskurs geklärt, ja, nicht im Wissenschaftlichen. Ich kann in meinem äh in meiner Fachdebatte,
Kann ich das Problem der Glaubwürdigkeit, der Wissenschaft nicht lösen? Ne, ich kann das nur in der öffentlichen Debatte
im Auseinandersetzung äh mit Journalisten und Journalisten, aber auch würde ich sagen auf äh sozialen Netzwerken lösen und meine Eindruck ist, dass zum Beispiel hier die Nutzung sehr viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gibt, die hier
erfolgreich das Ganze machen, entweder über Blocks auf Twitter Instagram
Bis hin zu TikTok, äh wohin wo wo wirklich ähm dieser Transfer, entweder teilweise unmittelbar von wissenschaftlichen Wissenschaftlern selbst oder.
Äh Wissenschaftsjournalistinnen betrieben wird ähm und ich glaube, dass äh dass hier einiges in Umbruch ist und ich sehe da gar nicht das so negativ. Ja also ich glaube auch äh wenn du immer von der Spaltung die Rede ist
Die sind nicht die das das die Spaltung all alleine entkontextualisiert ähm.
Ist ja schon falsch, weil das erzeugt immer so 5050, aber darauf sind wir doch überhaupt nicht, gell? Es gibt eine laute Minderheit. Das sage ich jetzt noch aus ZDF Fernsehrat.
Eine kleine aber sehr laute Minderheit will den öffentlich rechtlichen Rundfunk abschaffen.
Ne, aber die sind das das sind die, die ständig Eingaben machen, aber sich von denen vor vor sich hertreiben zu lassen
ist schon der erste Fehler, ne, also das heißt ich glaube das heißt man muss da glaube ich eben die die Dimensionen und wie diese Spaltung, wie tief die ist
Ja und wie wie ausgewunden das wirklich ist. Ich glaube äh das muss man eben in den Diskurs auch immer wieder mitführen.
Florian Binder
Dann mische ich noch eine vielleicht auch abschließende Frage stellen. Ähm.
Nochmal ein bisschen zu ihm selber, also sie und Frau Blahrer haben das Momentum Institut ja wie sie kurz erwähnt haben, also nach ihren Überlegungen, nachdem wir was sie hier heute erzählt haben, so ein bisschen ausgerichtet
Wie hat sich das in ihrer Forschung und wieder gerne auch in Bezug auf die Coronakrise noch mal ähm gezeigt.
Leonhard Dobusch
Also ich sage, das das ist äh eine gute Frage. Ich sage ein Beispiel, ja. Eigentlich wollten wir zu Beginn ein Paneluntersuchung haben, ein äh machen gemeinsam mit einem Meinungsforschungsinstitut mit Sauerreihen in in Österreich, äh wo wir äh politische Reaktivität
Es gibt für Deutschland und für die USA gibt's so Daten. In Österreich gibt's nicht. Wo man sieht, äh welche.
Gesellschaftlichen Schichten und haben welche Anliegen und wie werden die von der Politik aufgenommen? Und da zeigt sich das teilweise äh ökonomisch,
besser gestellte Gesellschaftsgruppen mehr Wiederhall finden. Es ist nicht völlig überraschend, ja? Äh aber das ist besonders spannend, wenn man das auch noch auf konkrete Politikfelder runterbricht.
Das haben wir zum Beispiel dann ähm hinten angestellt wegen Corona, weil das sozusagen quasi die Pendldaten sehr stark verzehrt würden. Die Themenkonjunktur durch Corona extrem durcheinander ist und haben stattdessen umgeswitcht, aber auch da zeigt sich wieder
Haben quasi aber festgehalten an die, die an der Pendeluntersuchung haben aber gesehen mit Corona steigt der Anteil an Langzeitarbeitslosen enorm und äh in der
Aber Susica hat das extrem äh relevantes Thema. In Österreich ähm,
auch so, dass quasi gibt's zwar kein Hartz vier, aber äh die Nettosatzrate fällt auf 55 Prozent und dann wird eine Notstandshilfe 45 Prozent runter äh und es gibt eigentlich.
Kaum äh robuste Daten darüber
über Arbeitslose selbst, wo die Arbeitslosen selbst zu Wort kommen, ne. Das heißt, was wir dann gemacht haben ist, wir haben die eine Studie quasi mal aufs Eis gelegt und gesagt, okay, wir machen jetzt für die Dauer der Coronakrise, wie lange gedauert, einmal im Jahr befragen wir repräsentativ ähm Arbeitslose in Österreich und das.
Mit großem Sample, weil wir eben genau auch noch in unterschiedlichen Sprachen das machen wollten, weil wir auch wussten, ähm also quasi äh äh berücksichtigend, ja, dass dass da eine ganz starke auch äh Migrationshintergrundskomponente hat und so weiter. Das heißt,
Auch hier welche Themen wir uns vornehmen, ganz stark getrieben davon, wo wir sagen, okay, das,
sind die vielen, die nicht genug Aufmerksamkeit bekommen, ja. Das heißt und denen versuchen wir, durch die Auswahl schon alleine des Themas und dann das Zweite war natürlich dann, okay, wie bereitet man das aus?
Dann die Ergebnisse der Studie auf dreimal veröffentlicht, drei Teile, ja, weil wir auch wissen.
In Wirklichkeit kommt man in einer öffentlichen Debatte eh nur mit einer Botschaft durch, ja? Ich kenne wenn ich die ganze Studie einfach raushaue, ja dann dann überlässt man wiederum das Agenda Setting sehr stark äh dem Journalistinnen und Journalisten. Äh das heißt lieber zum Beispiel äh.
Drei Teile der Studie dreimal veröffentlicht. Also solche Dinge, ja zum Beispiel. Wo ich sage, das ist getrieben von einer äh normativen Überzeugung, die sagt, Arbeitslose bekommen nicht genug Aufmerksamkeit. Ihre Probleme werden nicht genug,
wahrgenommen äh und ähm.
Dann gibt's natürlich auch Vorschläge, die wir entwickeln, äh was man tun könnte. Zu einem Vorschlag, den wir in die Debatte geworfen haben, ist, wir äh die die Höhe des Arbeitslosengeldes, zumindest in der Coronakrise
aber eigentlich darüber hinaus anzuheben, dass man dann äh äh auf mindestens 70 Prozent während gleichzeitig in Österreich eine Absenkung schrittweise diskutiert wird, ja.
Das sind normative Positionen, die lassen sich nicht äh die kann man dann versuchen zu begründen mit der Evidenz auf Basis dieser Untersuchung ne.
Aber am Ende bleibt es äh eine normative Ableitung, die nicht auf die Daten rückführbar ist. Sonst wäre es ein naturalistischer Fehlschluss. Das brauche ich hier nicht erklären.
Florian Binder
War der Vortrag, den Leonhard Dobusch im Rahmen unseres digitalen Kolloquiums am 12. Januar.
Konnten ein paar neue Erkenntnisse und Anregungen mitnehmen. Wenn sie mögen, dann abonnieren und teilen sie.
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Wir danken für.