Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise – coronasoziologie.blog.wzb.eu

Transkript: Marcel Helbig: Corona-Schuljahre und wie weiter?

ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.


Michelle Boden
Und damit herzlich willkommen zur neuen Ausgabe unseres Podcasts zu soziologischen Perspektiven auf die Coronakrise. Mein Name ist Michelle Bohn. Ich bin Studentsche Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.
Am sechzehnten Juni zwanzig einundzwanzig hielt Marcel Helwig einen Vortrag mit dem Titel Corona-Schuljahre. Und wie weiter? Er beleuchtet die Frage, welche Folgen sich aus den Lernlücken von Schülerinnen aus den vergangenen Schuljahren ergeben.
Bildungspolitische Debatten scheinen die Folgen weitgehend zu unterschätzen. Andererseits müssen Schülerinnen Schulstoff aufholen, als hätten sie das geforderte Klassenziel verfehlt.
Analysiert die Fragen, die sich aus diesen Debatten ergeben.
Doktor Marcel Helwig ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe der Präsidentin am WZB und Leiter des Arbeitsbereiches Strukturen und Systeme am Leibniz-Institut für Bildungsverläufe, kurz Lift.
Und nun viel Spaß mit dem Vortrag von Marcel Helwig.
Marcel Helbig
Was ich einführend dazu sagen will, ist das, was ich hier nicht thematisieren will. Ich will heute nicht über Impfen reden vom Kindern, ich will nicht über Masken reden, nicht über Luftfilter.
In Schulgebäuden, sondern ich will eigentlich den Fokus dorthin lenken, was eigentlich in Schule.
Gehen sollte, nämlich die Frage, wie dort in den letzten Jahren gelernt wurde
all das, was darüber bekannt ist oder eben auch nicht bekannt ist, welche offenen Fragen sich daraus ableiten und was die
Antworten der Bildungspolitik dann nun auch ähm sind und wie die zu bewerten sind ähm aus so einer Bildungs ähm systemischen Brille, die man da aufsetzen kann. Das große Problem bei dieser ganzen Diskussion ist.
Dieses Thema Bildung, Schule und Corona ähm sehr sehr viele lose Enden hat und immer wieder in unterschiedlicher Weise auf.
Ähm sehr schnell auch wieder total reduziert wird auf die Frage, sollen die Kinder nun in die Schule, sollen die nicht in die Schule? Und am Ende ist
und das haben viele erfahren, die sich dazu geäußert haben, entweder ist man der, der mit der Öffnung der Schulen, wenn man die proklamiert, in Kauf nimmt, dass ganz viele Menschen sterben oder
wenn man die äh Schulen lange auflassen will, dass man das Kindeswohl gefährdet und ähm neben
dieser Diskussion, in diesen dominanten Diskussionen, die ja auch ganz klar virologische Diskussionen.
Dennoch gewesen sind und nicht viel mit Bildung und Bildungschancen irgendwo zu tun haben, hat sich dann im im Windschatten neben dem ganzen Bekundung, die wir auch grade aus der KMK wieder gehört haben, die Schulen dürfen auf keinen Fall zugemacht werden
letzten Sommer schon gehört, wurde auch jetzt wieder verkündet, mal gucken, ob das tatsächlich so kommt. Ich hoffe, dass ja sehr, dass wir sie nicht wieder schließen
eine zweite Diskussion ein Stück weit auf. Die Gerhard schon ungefähr seit März und dann wird über dieses sogenannte Aufholprogramm vor allem das Bundes gesprochen, die aber dann seine Equalente auf Ebene der.
Bundesländern ein Stück weit ähm haben und wo dann eben ähm verschiedenste Maßnahmen umgesetzt werden. Das Problem ist, das habe ich erst einmal so ein bissel mitgebracht, dass wir allein auf einer kommunikativen Ebene.
Ist es unglaublich schwierig hier irgendwie einen Überblick zu behalten, wer eigentlich was fordert, was eigentlich in der Diskussion ist und es kommt auch ehrlich gesagt.
Keine wirkliche Diskussion dadruch zustande, weil ständig irgendwelche neuen Geschichten in den Raum geworfen werden, äh in irgendwelchen Gründen beraten werden, wohl auch, naja, momentan auch, muss man ganz ehrlich sagen, aus der Demokratie, theoretischem
tive relativ wenig zivilgesellschaftliche Diskussion aufkommt. Ich bin nun mal so zwei, drei kleine Beispiele mitgeben, was da
Allein an kommunikativem Hin und Her drin ist. Also Frau Karliczek, die hat äh als dieses ähm Aufholprogramm verkündet wurde, hat sie gefordert, dass die Lernstände bei den Schülern.
Nun zu erheben sind, weil sie nur dann gezielt, also weil nur dann gezielt nachgesteuert werden kann, keinen Monat später sagte dann der hessische Kultusminister, dass die ganzen Mittel aus diesem Programm werden.
An die Schulen vergeben und die sollen da,
äh selber sehen quasi, wie sie das am besten einsetzen und es wird auf keinen Fall standardisierte Leistungsstanderhebung geben, also da ist der Widerspruch schon da gewesen an dieser Stelle.
Passierte eigentlich schon so was, also die, die aus Bayern kommen, werden das nachvollziehen können, was schon fast ein
Tourbruch irgendwie bedeutet, der der der äh Bayerische sagte, nein, wir wollen jetzt an Realschulen, Gymnasien.
Wirtschaftsschulen in diesem Schuljahr gar keine Schulaufgaben, das sind die großen Klassenarbeiten, wie sie in Bayern heißen, äh sollen dort nicht mehr geschrieben werden, also man verzichtet quasi auf Druck.
Das forderte dann zum Beispiel den Realschullehrerverband heraus, die Entscheidung müsse umgehend geändert werden, ähm.
Um die großen Leistungsnachweise äh sind wichtig, um die Qualität der Bildung aufrechtzuerhalten und die erbrachten Leistungen und Lernzuwächse aus der Zeit des Distanzunterrichts entsprechend zu würdigen, also ein total,
anderer Blick halt grade auf die Zeit des langen des des Distanzunterrichts an dieser Stelle,
Und dann kommt aber auf der anderen Seite Frau Karliczek wieder und sagt, dass an den.
Schulen jetzt doch stattfinden sollen, aber nicht so wie man das eigentlich sich vorstellen würde, sondern vor den Sommerferien sollen jetzt Klassenarbeiten geschrieben werden,
aus denen dann ähm quasi die Landlücken abgeleitet werden soll und das wäre mit den Bundesländern abgesprochen. Widerspricht folgt
dem, was Bayern gesagt hat, was Hessen gesagt hat und passt auch zeitlich gar nicht mehr dazu, weil nächste Woche geht in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein die ersten.
Kinder nun auch in die Sommerferien. Ähm es gibt aber dann auch schön, jetzt grade in dieser Entwicklung merkt man so, dass dass sehr viele Werbetexte eher am am Werke sind als ähm als unbedingt ähm die die ähm
Also jene, die sich wirklich darum Gedanken machen, wie man äh nun diese ganze Langrückstände nachholen kann. Hier ein schönes Beispiel aus Baden-Württemberg. Aktuell gibt's da dieses Programm Bridge the Gap, wo fünfhundertfünfzig Lehramtsstudierende.
An Schulen eingesetzt werden sollen, um Lernrückstände in diesem Schuljahr noch aufzuholen. Wenn man das mal in Relation setzt zu fünftausendeinhundert allgemeinbildenden Schulen alleine in Baden-Württemberg, dann merkt man, das hat überhaupt nicht ansatzweise die Chance.
Flächendeckend äh wirken zu können, dann soll's die sogenannten Lammbrücken, die soll's übrigens in vielen Bundesländern geben mit anderen Werbetexten versehen,
geben. Im letzten im letzten Ferien haben da dreiundsechzigtausend Schüler teilgenommen.
Was aber, wenn man eins Komma eins Millionen Schüler aktuell an den allgemeinbildenden Schulen in Baden-Württemberg als Relation setzt, vielleicht auch nicht unbedingt als flächendeckendes
programm zu sehen ist. Und dann kommt im nächsten Schuljahr, da ist aber noch sehr wenig darüber bekannt,
programm Rückenwind, äh was dann additive Förderprogramme äh und da wurde zunächst erstmal vom ersten Halbjahr nach den Ferien.
Gesprochen. Aber wie gesagt, dass die Umsetzung noch etwas unklar wer das machen soll, wie das im Endeffekt.
Durchgeführt werden soll. Also man sieht schon daran irgendwie schwierig das Ganze zu fassen. Irgendwie hat man akzeptiert, es gibt da irgendwelche Kinder mit Lernlücken, aber ähm
man ist so noch ein bisschen auf Marie, wie man den Zeilen sieht, ist unklar, wie man das in der Fläche eigentlich umsetzen soll. Und auf der anderen Seite gibt's dann total kontraintuitive Ergebnisse.
Dieses hier aus Sachsen und das gibt's nur aus Sachsen, meines Wissens so, ähm die äh erheben nämlich, wie viele Kinder kriegen eine gymnasiale Empfehlung und da kamen im Februar dann die Meldung, dass dort die Gymnasial Übergangsempfehlungen, die an Noten dort gebunden sind.
Nicht etwa zurückgegangen sind, sondern um sechs Prozent angestiegen sind, was eingestanden, wenn man das Ganze ernst nimmt nur die Bedeutung haben kann, dass die Kinder.
Im Home Schooling besser gelernt haben, weil ansonsten würden sie auch nicht die Gymnasialempfehlung bekommen haben. Ehrlich gesagt ist das natürlich eine auf die Notengebung der.
Lehrer zurückzuführen, die natürlich keinem dieser Schüler.
In Bad Sachsen dann äh Steine in den Weg legen wollten. Das Problem ist die systemische Herausforderung, die nun auf die sächsischen Schulen drauf äh zukommt. Wenn dann ein Anstieg um sechs Prozent auch in den Gymnasiallebern soll äh.
Verhalten zu beobachten sein sollte, dann werden Leipzig, Dresden, Chemnitz, die Gymnasien werden riesengroße Probleme bekommen, weil die sind heute schon total überfüllt und da kommt jetzt noch was dazu
potentiell geht's hier um Schüler, die deutlich weniger zu leisten in der Lage sind, als das vor Corona ähm der Fall gewesen sein mag. Und so.
Ist relativ schwierig hier auch ein konsistentes Bild ähm zu zeichnen und die Herausforderungen sind heute auch noch nicht so klar zu benennen und das ist eigentlich das.
Wo ich nochmal dafür,
Werbe da drauf zu gucken, dass wir für viele, viele Dinge in der Diskussion überhaupt erstmal brauchen, weil wir so wenig wissen eigentlich, was die Folgen dieses Corona-Schuhljahres sind. Das ist erstmal die Frage
hoch sind eigentlich die Lernlücken. Also wir haben eine ganze Reihe von Studien, die beschäftigen sich mit diesem ersten Lockdown
die gehen auch total auseinander. Also gibt's Studien, die sagen, im ersten Lockdown, der niederländische Studie zum Beispiel, haben die Kinder eigentlich überhaupt nichts gelernt, sogar die sozial Benachteiligten, haben eher sogar noch Lern.
Lernrückstände aufgebaut, die sie vorher nicht gehabt haben. Andere Studien sagen, hey, da ist gar nichts passiert, ähm das ist alles ein bisschen unklar.
Wirklich umfangreiche Antworten, auch wenn da ein bissel andere suggeriert wird, jetzt über diese ganzen Geschichten. Wir verschreiben jetzt Vergleichsarbeiten, wir machen irgendwie äh testbasierte Geschichten.
Da nicht wirklich dran und wenn man da in die Tiefe geht, können wir nachher nochmal drüber reden, sollte das auch jedem klar werden, dass da nicht allzu viel zu erwarten ist. Und die ersten umfangreichen Antworten, die werden wir wahrscheinlich erst.
Äh frühestens Ende des nächsten Schuljahres, wenn nicht sogar noch etwas später bekommen, wie groß die Landlücken und wie systematisch auch bestimmte.
Soziale äh Kriterien dabei eine Rolle spielen. Am Ende ist jetzt, wenn man die Entscheidung treffen muss, was tue ich, habe ich eigentlich nur die Abwägung zwischen zwei Dingen. Entweder ich tue zu wenig
Und dann kann sich das Ganze zu einem riesen Problem auswachsen. Die Ständekommission, der Kultusminister hat jetzt nochmal auf eine Studie verwiesen aus dem Iran, da ging's um äh die Folgen eines Erdbebens im Jahre zweitausendfünf und da sind wir doch schon drei Monate die Schulen zugewiesen
Das Ergebnis war, dass die iranischen Schüler dort nicht drei Monate Lernrückstände aufgebaut haben, sondern ein ganzes Jahr, weil man nämlich danach nicht systematisch auf diesen Langstock äh Rückstände reagiert hat, um die aufzuholen und so haben sich die über mehrere Jahre immer weiter.
Dieses Risiko ist auch hier gegeben, wenn man einfach zu wenig tut. Die andere Alternative, man tut zu viel.
Man hat am Ende kleinere Lernlücken als die man erwarten würde. Aus meiner Sicht sollte die Abwägung eigentlich relativ klar sein. Ähm.
Dabei bei diesem ganzen Einsatz vermitteln hier da oder überhaupt ähm ist die Frage, wie man überhaupt auf strukturelle Unterschiede, die, wo sich eigentlich ziemlich alle einig sind, es geben wird. Also wir können nicht davon ausgehen, dass der.
Vor Ort in Hamburg oder in Berlin Zehlendorf, die Kinder vom vom Homeschooling genauso,
große Lernrücken äh Lernrückstände, soziale Probleme, was immer übrigens das zweite, die zweite Seite der Medaille ist aufgebaut haben. Ähm.
Dort auch vorgekommen ist. Also man kann vielleicht sogar eher sagen, dass
dass sie mindestens genauso gut durch dieses Schuljahr in diesen Bereichen gekommen sind. Da will ich auch gar nicht mein mein Geld eigentlich einsetzen, aber auf der anderen Seite habe ich kaum
ausreichende empirische ähm Basis, auf der ich eigentlich diese ungleiche Verteilung von von Mitteln überhaupt
bewerkstelligen kann. Das, da steht Hamburg noch sehr gut da, auch Berlin könnte das über zum Beispiel soziale Indizes machen, wie jetzt auch die äh ständige Kommission der Kultusministerkonferenz vorgeschlagen hat.
Ähm machen, aber der Großteil der Bundesländer hat nicht mal so was wie Sozialindices und auch die Leistungsstanderhebnisse aus Vera zu verwenden.
Daraufhin und das ist auch argumentativ für was für einige Personen, Akteure im, in diesem, in dieser Diskussion gerade verfolgen, dass es nur
um ein paar sozial benachteiligte Gruppen, die auch vor Corona schon gelitten haben, geht. Und wir im Endeffekt uns nur um die kümmern müssen, die auch vor Corona schon bestanden haben. Das ist zwar so, dass mit Sicherheit,
wichtigste.
Variabel, wenn's dadrum geht, wo sind große Lernrückstände, wo sind kleine Lernstruktstände entstanden sind, sind die Ressourcen der Familie, also da wird, werde ich auch keine Gegenrede dazu führen, dass es wahrscheinlich jene, mit niedrigen ökonomischen und kulturellen ähm
Kapitalsinn liegen am stärksten gelitten haben. Aber hier kommen neue Benachteiligungen dazu, die auch keiner abstreiten würde, wie zum Beispiel dann Stadtunterschiede, also.
Man kann doch nicht davon ausgehen, dass jetzt ein super Videounterricht im ländlichen Raum funktioniert hat, wo wir doch
aktuell immer noch um die Frage debattieren, dass wir keine ausreichende Breitbandabdeckung im ländlichen Raum haben. Wie kriege ich die jetzt quasi auch an dieser Stelle mit gefördert und wie kann ich.
Regionale spielen eine riesen Rolle, also bei uns in Thüringen, wo ich gerade sitze, hat Burghausen gerade vor.
Mal zwei Wochen die Schulen erst wieder aufgemacht, die Grundschulen wieder aufgemacht, weil die durch die Bundesnotbremse quasi äh geschlossen waren. Und das war auch, wenn sie sich erinnern können, Hütburghausen war auch früher schon mal.
In in den Medien war einer der ersten Kreise, wo überhaupt die Schulen zugemacht haben. Das heißt, das und auf der anderen Seite habe ich äh Kreise, die
kaum von Schließungen betroffen waren. Also auch regionale Unterschiede werden immens äh hier eine Rolle spielen und an anhand dieser Kriterien wird es ähm,
Unterschiede geben. Ich gehe das jetzt nicht alles der Reihe nach durch. Für viele dieser Dimensionen, die ich hier aufgeführt habe, gibt's mittlerweile auch schon erste.
Hinweise, dass an diesen Stellen es große Unterschiede ähm gibt, was die Lernlücken angeht, auch wie wie Unterricht durchgeführt wurde. Einen der wichtigsten würde ich nochmal auch schulformspezifisch ansprechen, also,
Auf den Gymnasien hatte man eigentlich zu Deutschland weit kaum große Probleme
Videounterricht umgestellt wurde und vielleicht sogar zu viel an medialer Beschallung durchs Kinderzimmer gerauscht ist. Und auf der anderen Seite grade die nicht gymnasialen Schulformen, die Grundschulen, wo das kaum ab
gelaufen ist. Jetzt kann ich das eine machen und das eine ist im Endeffekt das, was die Erziehungswissenschaft immer so klar fordert.
Wir müssen diese Differenzen jetzt individuell ausgleichen und individuell mit Testdiagnostik ran und individuell fördern.
Als ob das in den letzten zwanzig Jahren so gut funktioniert hätte, kannte ich also als als Bildungssoziologe äh eher dazu sagen, von daher ist das natürlich richtig, aber ich glaube nicht, dass wir das jetzt aktuell in dieser Situation.
So umgesetzt bekommen, dass wir flächendeckend im Endeffekt den Kindern weiterhelfen. Zweites, was man machen kann, man sagt, im Endeffekt, und das passiert aktuell, wenn man mal ehrlich ist.
Als hättest du wie ein normales Schuljahr gehabt. Das heißt, wir orientieren an denen, die gut durchgekommen sind. Man setzt irgendwie einen gewissen Lehrplan als Standard.
Und alle hätten diesen Lehrplan nun zu erfüllen gehabt.
Weil wenn man so argumentiert, dann muss ich natürlich sagen, okay, die, die es nicht erreicht haben, müssen jetzt Nachhilfeprogramme machen, müssen jetzt freiwillig wiederholen und so weiter und so weiter. Also es ist eigentlich diese Logik, die ja wir momentan folgen.
Und die andere Möglichkeit, wir.
Sagen nein, wir haben's nicht mit einem normalen Schuljahr zu tun und dann müssen wir auch ganz andere Lösungen finden, weil dann müssen wir uns an denen orientieren, die nicht gut durch das Schuljahr ähm gekommen sind, die große Lernlücken aufgebaut haben. Und allein diese Unterscheidung machen sich die,
macht sich die Bildungspolitik aktuell gar nicht so klar, dass wir dass dass sie eigentlich sich an jeden orientieren, die kleine Lernlücken auch haben.
Das, was auch wenig bisher diskutiert wurde, ähm sind auch, sind überhaupt die Fragen, äh wie
müssen wir überhaupt diese langen Rückenlücken in kurzer Frist aufholen oder müssen wir das im Endeffekt nicht, ähm wo können wir drauf verzichten, bauen diese einzelnen Lerninhalte aufeinander auf.
Welche sind verzichtbar? Da wird er mal ganz schnell gesagt, ja ja, wir haben, können ja auch mal ein bisschen den Stoff ausmisten. Und dann ganz konkret wird.
Frage zu stellen, ja sollen wir jetzt wirklich auf Stunden in Englisch und Französisch oder in der zweiten Fremdsprache verzichten? Sollen wir auf politische Bildung und Geschichte verzichten? Nur um jetzt
uns nur auf die Basiskompetenzen in Mathematik und Deutsch zu fokussieren. Und hier haben wir es auch mit mindestens zwei Kommunikationsproblemen zu tun. Auf der einen Seite kann man nicht.
Von der Unverrückbarkeit der Qualitätsstandards sprechen, die vorhin als ein Beispiel der Vorsitzende des Realschullehrerverbands und auf der anderen Seite äh aber auch sagen, dass Lerninhalte verzichtbar sind. Am Ende hat vor allem diese
der Qualitätsstandards dazu geführt, dass Schüler, Eltern und Lehrer unter Druck gesetzt wurden.
Und das zweite, was momentan in vielen Bildungsministerien gemacht wird, auch um sich dem Problem vielleicht auch nicht zu so stark zu stellen. Es wird irgendwie programmiert, dass Distanzunterricht und Präsenzunterricht relativ gleichwertig war und da kann man natürlich auch rechtfertigen, dass die Lärmlücken nicht allzu groß
genommen sind. Eine zweite damit zusammenhängende Geschichte ist die Frage, wen adressiere ich jetzt? Also adressiere ich jetzt nun jene Personen, die
fehlende Basiskompetenzen, haben also unter einem bestimmtes Niveau fallen oder adressiere ich alle die, die unter Corona irgendwie.
Gelitten haben. Und das Problem ist, was man dann sehen, ich habe das mal versucht, zu illustrieren, an so ein bisschen schematischen Darstellung. Hier mal dargestellt, quasi in Blau, die vor Corona-Situationen, in zehn Prozent Schritten der Schülerschaft und dann sehen wir
dass quasi ähm die meist, also hier jetzt quasi mal schematisch zehn zehn Punkte verloren gegangen sind in diesen äh im Corona-Schuhjahr
sogar davon ausgegangen, dass es sogar bessere Entwicklungen bei den ähm besseren Schülern auch gegeben hat aus sozial.
Eher privilegierten Verhältnissen. Wenn ich jetzt sage, mir geht's um die Basiskompetenz. Da haben da vor Corona dreißig Prozent der Kinder drunter oder drauf gelegen und die musste ich adressieren. Wenn nicht jetzt.
Wieder es nun die Basiskompetenzen geht, die aufgeholt werden sollen, kommt jetzt eigentlich nur eine kleine Gruppe hier dazu, die denn eigentlich gefördert.
Werden soll. Also die Förderung würde sich allein konzentrieren auf die am unteren.
Ende und so wird momentan auch argumentiert, dass es um die Risikoschüler geht, die wir auch vor Corona schon hatten. Das Problem, was daraus resultiert, dass gerade diese Mitte.
Überhaupt nicht adressiert wird, keinerlei Lernlücke, also quasi keinerlei Lernprogramme sind auf diese Gruppe grade ausgerichtet und wenn man am Ende das mal so, sagen wir mal, die würden wir jetzt alle auf das Niveau vor dem vor Corona bekommen. Ähm da wird er am Ende
der Mittelwert würde absinken und wir würden vor allem in der Mitte der Schülerschaft verlieren, was uns denn die nächste Pisa-Studie wahrscheinlich offenbaren wird. Die Frage ist, was machen wir jetzt?
Also die sind im Endeffekt ein paar Vorschläge, sind mittlerweile auch vom Tisch, weil die Zeit einfach auch zu zu lang äh dahin gegangen ist. Eins ähm.
Ein Ding, was was viele Länder verfolgt haben, wo auch noch unklar ist, was nun die Auswirkungen sein werden. Es sind die individuellen Klassenwiederholungen. Also jeder Schüler, der der Meinung war oder die Eltern
Er hat den Corona-Stoff nicht oder quasi das Schuljahr nicht erfolgreich abgeschlossen, der konnte nun freiwillig wiederholen. Das setzt genau, was ich vorhin gesagt habe daran an an.
In der Defizitorientierung, dass irgendjemand etwas nicht geschafft hat, was er eigentlich hätte, schaffen soll, sollte. Momentan sieht's so aus.
Würden nicht allzu viele Schüler davon Gebrauch machen, weil's systemisch okay ist für den ersten Schritt, weil das würde jetzt die ganzen Schulen nicht über überfordern mit lauter Schülern, die nach unten quasi durchgereicht werden oder sich selber durchreichen
Das Problem ist, wir haben hier ganz klar eine Verschiebung in die Folgeschuljahre.
Dargestellt über das, was eigentlich hauptsächlich heute da gesprochen wird. Es geht um freiwillige Nachhilfe und freiwillig vor allem in den Bereich Freizeit und Ferien,
etwas passieren soll und dann so mittlerweile kommen so ein paar Programme, die das auch in den Schulalltag integrieren wollen. Problem Nummer eins, also es orientiert sich an so einer Defizitdarstellung, es geht um Lernlücken, die aufgeholt werden sollen,
Freiwilligkeit adressiert dabei aber eben nicht die Schüler, die sie am nötigsten ähm brauchen, weil die nämlich, und das wissen wir mittlerweile aus einigen Studien dort nicht hingehen
Wir werden das pädagogische Personal nicht haben. Also wir reden die ganze Zeit über über riesige Löcher, die quasi bei der Neueinstellung von Lehrkräften ist und jetzt soll auf einmal pädagogisches Personal in einen riesen Umfang kommen. Also wenn ein Viertel aller
Schüler in Deutschland betroffen sein sollte, wie viele sagen. Das sind das zwei Millionen Schüler, um die wir uns kümmern können, um hier irgendwelche Dinge aufzuholen.
Am Ende wird es wahrscheinlich zu einer Privatisierung von Nachhilfe führen, wo auch die unteren Gruppen nicht dabei sind. Und was, was ist eigentlich das Wichtigste ist und das sind die Erziehungswissenschaftler eigentlich ganz klar
Wenn keine Abstimmung mit den regulären Lehrkräften erfolgt, wird da am Ende sowieso nichts rauskommen, wo ging natürlich die Privatisierung der Nachhilfe spricht. Das Problem und das sind so die zentralen Punkte, die man aus diesen Nachhilfeprogrammen mitnehmen sollte.
Erstens, ich kriege sie nicht in der Fläche umgesetzt. Und wenn sie freiwillig sind, dann adressiere ich nicht die Schüler mit den größten Defiziten. Und auf der anderen Seite.
Haben wir ein ganz anderes Problem. Wenn man,
darüber Gedanken macht, wer sind denn die ersten Adressaten, dann sind das die Schüler, die am schlechtesten durch Corona kamen, die die schlechtesten Kompetenzen haben, die am wenigsten motiviert waren, die nicht bei den Videokonferenzen waren. Und denen sage ich jetzt.
Du musst jetzt im neuen Schuljahr erstens aufholen, was dir verloren gegangen ist im letzten Schuljahr und zweitens sollst du auch noch den Stoff mitnehmen, der jetzt im im jetzigen Schuljahr kommt. Das ist rein argumentativ,
nicht passend. Also das wird im Endeffekt.
Eine nicht erfolgreiche Situation führen, wo die Konsequenzen auch schon klar sein werden mit Klassenwiederholungen, mit äh ähm nicht erfolgreichen abschließen mit Kompetenzarmut. Aber man vermittelt natürlich den Eindruck,
etwas passiert. Letzter Punkt, damit bin ich dann, ähm, komme ich dann zu einem Ende.
Ich jetzt dadrüber zu entscheiden hätte, was ist eigentlich die die einzig sinnvolle Option, dann ist es sich an den Kindern zu orientieren, wo die großen Lernlücken sind.
Die einzige Gefahr, die ich damit eingehe, dass sich ein paar Schüler, die gut durch Corona gekommen sind, etwas langweilen. Das ist nicht so die große die die große Konsequenz.
Der anderen Möglichkeit, die ich eben skizziert habe. Ähm
Das geht aus meiner Sicht nur über eine Festigung und Wiederholung des Schulstoffs aus dem letzten Schuljahr im nächsten Schuljahr und das heißt für alle Fächer, weil ich glaube
nicht, dass irgendwelcher Schulstoff verzichtbar ist, auch wenn uns gerade auch viele Leute sagen, hey, es geht um Basiskompetenzen in Mathe und Deutsch, alles andere ist irrelevant. Und ähm diese Sicherung für alle,
äh für alle Schüler ist halt das Wichtige, sonst würde es eine Strafe bedeuten quasi für jene Schüler, die eben
durch, systematische Probleme, die nicht an ihnen gelegen haben oder nicht in erster Linie an ihnen gelegen haben, äh zum Tragen kommen würden. Wir haben das erste Bundesland mit Mecklenburg-Vorpommern, wo so ein ganz leichter Schritt in diese Richtung gerade passiert, weil
Wurde gesagt, die ersten vier Wochen nach den Ferien sollen dafür genutzt werden, um Schulstoff zu wiederholen, um ihn zu sichern.
Und um am Ende das Ganze ein Stück weit nachzuholen. Ein Monat sehr wenig, aber die Diskussion darüber ist vielleicht jetzt ein Stück weit.
Eröffnet. Und am Ende ist die Prämisse klar, wir brauchen egal was ihr euch nur anstellt, wir brauchen mehr Zeit für Schüler, um irgendwie mit diesen ganzen Folgen klarzukommen.
Brauchen mehr Zeit für die Eltern, die auch für unten durch sind und wir brauchen auch mehr Zeit für die für die Lehrer, die erstmal jetzt sichten müssen. Wo stehen eigentlich meine Schüler, die man ja oftmals.
Langer Zeit gar nicht im Unterricht gesehen hat. Und damit auch mit ein bissel länger ist, danke für Ihre Aufmerksamkeit.
Michelle Boden
Super, dann auch von meiner Seite, vielen Dank für Ihre Überlegungen, die Sie mit uns geteilt haben
und ich würde direkt mal starten mit einer konzeptionellen Frage. Die haben sie zwar am Rande schon etwas aufgegriffen, ich würde sie trotzdem nochmal stellen, anknüpfend an das fiktive Szenario, was sie gezeigt hatten.
Wie man denn überhaupt Lernrückstände erfassen könnte,
ob es dazu nicht auch äh vor Corona Vergleichswerte bräuchte und ob es diese Vergleichswerte gibt.
Marcel Helbig
Und das, da ist genau das große Kernproblem, aber das aktuell.
Debattiert wird, aber was nicht gelöst werden kann, wenn man sich ehrlich macht an dieser Stelle. Wir haben das Einzige, was wir auf Einzelschulebene vorliegen haben, sind die sogenannten Vera, Vergleichsarbeiten in der dritten und achten Klassen.
Wo wir 'ne ungefähre Ahnung davon haben wie bestimmte Klassen und Schulen in ihrem Niveau aufgestellt sind. Diese werden im Frühjahr normalerweise durchgeführt. Allein die Tatsache, wenn ich das jetzt im,
im Herbst machen würdet, komme ich schon in große Probleme, weil ich nicht mehr den wirklichen Abgleich
diesen Frühjahrs- und Herbsterhebungen. In manchen Klassenstufenklasse drei ist ein halbes Jahr verdammt viel Zeit. Auch ein Grund, warum gerade auch eine Hamburger Erhebung, die genauso vorgegangen ist, eher zu sehr kleinen Lernrückständen gekommen
ähm sein könnte. Vera selber und auch alle anderen Querschnittserhebungen. Das sind auch die einzigen, die wir haben. Wir haben auf breit angelegt.
Haben wir keinen Längsschnitt Erhebung, wo wir sagen können, hier gibt's bestimmte Personen, die haben so und so grade unter der Pandemie gelitten. Werden wir immer nur eins können. Wir können immer nur sagen.
Wird ein bestimmtes Basisniveau nicht erreicht, wir werden null Komma null Antworten darauf haben, welche Schülergruppen haben jetzt eigentlich wie viel verloren in jener Zeit
weil uns dafür die Ausgangsmessung ein Stück weit fehlt. Es sind nur ganz wenige Bundesländer, wo man so ein bisschen ansatzweise darüber dann Aussagen treffen kann, aber nicht in so einer Weise, wie auch teilweise proklamiert wird, jetzt anhand dieser,
Leistungsmessungen und die individuellen Förderprogramme aufzusetzen. Die Förderprogramme werden und das kann man auch als gut bezeichnen, werden am Ende die ähm.
In Anführungszeichen, also die kompetenzärmsten Schüler am Ende adressieren.
Das kann man als gut bezeichnen, aber es sind nicht unbedingt die Coronafolgen, sondern auch das, was vorher quasi im System schon drin gewesen ist und da kam dann halt eben noch ein bisschen was drauf.
Michelle Boden
Daran anknüpfen vielleicht, da kam ähm eine Frage im Chat, ob man dann.
Niedrigschwelliger an ähm setzen müsste, um zum Beispiel die Schulen befragen würde und die einzelnen Lehrkräfte, wie es überhaupt um ihre Schülerinnen gestellt ist, damit diese Hilfe auch bei den einzelnen Personen ankommt, die sie wirklich benötigen.
Marcel Helbig
Dinge dazu. Nummer eins, kann man machen. Das äh große Problem, wenn wenn Lehrkräfte nur ansatzweise glauben, dass ähm aus
aus einer Angabe darüber, wie ihre äh Schüler nun gelernt haben. Da gingen ja zwei zwei Folgen für sie im Kopf einher und das wissen wir auch erst allen, was Soziale erwünscht hat, aber auch Ressourcenverteilung. Wenn sie glauben, umso schlimmer ist die Situation darstelle, umso mehr Geld kriege ich.
Situationen schlimmer darstellt,
Also das ist ja das, was wir aus den sogenannten Ressourcen-Zuweisungsdilemma bei Inklusion kennen halt so, dass mehr und mehr Kinder behindert auf einmal sind in Deutschland. Und äh dass da mit Zusammenhang gebracht wird, umso mehr. Ich habe umso mehr Ressourcen kriegen. Ich auf der anderen Seite, wenn ich Lehrern jetzt frage
wie groß sind die Landrückstände deiner deiner Kinder? Dann wird dein Teufel tun und sagen, hey, die sind riesengroß, weil dann würde ja sagen, ich habe schlechte Arbeit geleistet. Also, das ist ein Riesenproblem.
Über diese Prämisse da da ranzukommen. Ich habe da auch lange drüber nachgedacht und habe das eigentlich wollte ich das auch mal voranbringen und auch eine Lehrerbefragung zu machen, aber gerade die beiden Argumente, die ich gerade vorgebracht habe, dass wir nicht wissen, was wir dort eigentlich messen
eigentlich sehr, sehr stark dagegen. Also, ein Quintessenz, wir werden keine gute Messung hinbekommen, auch wenn da jetzt extrem drüber geredet wird.
Das Kernproblem der ganzen Sache ist ja folgendes, wir haben sehr sehr wenig Geld im System, um diese Landrückstände jetzt irgendwie aufzuholen und jetzt möchte ich das möglichst fair einsetzen.
Am Ende, die diese Frage stellt sich gar nicht, wenn ich davon ausgehe, nein, es geht hier nicht um Nachhilfe. Es geht.
Für alle Kinder das gleiche Niveau jetzt zu sichern nach Corona und nicht so weiterzumachen wie bisher. Und da sind wir dann eher so.
Grade bei so politikwissenschaftlichen oder oder auch Organisationssoziologischen Fragestellungen, warum kann eigentlich Schule, warum kann die KMK sich irgendwie dann ein Stück weit nicht freimachen und sagen, hey, wir müssen hier andere Wege gehen, weil sie immer das tun, was sie immer tun, nämlich das, was die Organisation.
An so einer Stelle. Und diese Organisation, Schule sagt schon immer, wir kriegen das irgendwie über Nachhilfe und sitzen bleiben. Hin die ganzen Geschichten und das sind auch die einzigen Antworten, die da ernsthaft in den Bundesländern.
Diskutiert wurden bisher.
Michelle Boden
Dann hatten sie ja angesprochen, dass sie eigentlich nicht ein großer Verfechter davon wären, dass nur kompetenz ähm Rückstände in Bereichen wie Deutsch und Mathematik erfasst
werden und das ist ja auch auf andere Schulfächer ankommt, die jetzt wirtschaftlich wahrscheinlich nicht als besonders relevant erachtet werden, aber für Schülerinnen ja trotzdem eine Rolle spielen. Und da die Frage, welche Art ähm von Kompetenzen vielleicht auch eine Rolle spielen könnten
und wo sich Lernlücken erwiesen haben oder zeigen könnten, die jetzt nicht
direkt in der Bildung verortet werden, aber ja doch im Bildungssystem entstehen, beispielsweise psychische oder emotionale Kompetenzen.
Marcel Helbig
Man muss glaube ich bei der ganzen Diskussion so ein bisschen den Eindruck vermeiden, dass wenn ich über Lernrückstände spreche, dass ich nicht über soziale emotionale Probleme reden würde, weil das ist die andere Seite der Medaille am Ende, also welche Kinder hatten die größten Probleme.
Bei welchen Kindern, die dann irgendwann gemerkt haben, ich bin total abgehängt, ich komme hier nicht mehr mit, der ganze Videounterricht ist mir eine Stufe zu hoch oder ich wäre überhaupt nicht mitgenommen, ich kriege kein Feedback von der Lehrkraft. All diese Dinge haben zu Lernrückständen geführt, aber auch.
Zu Problemen der sozial emotionalen Entwicklung und zudem wo dann andere Leute, die auch schon hier im Seminar äh darüber gesprochen haben äh oder eben im Koloccom dadrüber gesprochen haben,
Wir haben, wir haben große, große Angst, was die Kinder auch über ihre psychische Entwicklung angeht halt so. Also dieses,
diese Fragestellung, die haben unmittelbar miteinander zu tun. Und ich glaube, wenn man die Zeit für Lernen gibt
dann gibt man auch Zeit für Entwicklung, was total auch aus dieser Perspektive soziale emotionaler Entwicklung.
Problem ist, wenn dich diese Zeit nicht gebe, sondern nur Druck verteile und aktuell verteile ich jedenfalls argumentativ, wie das am Ende dann aussieht im nächsten Schuljahr, ist nochmal eine ganz andere Frage
argumentativ verteile ich weiter Druck an allen Ecken und Enden. Und das ist im Endeffekt nicht gut für die Entwicklung der Kinder und das sollte eigentlich jedem klar sein. Wenn man jetzt nochmal ein Stück weit weg wollen von
Kompetenzen sind und im Endeffekt wichtig. Irgendwie hat's für mich schon den Anschein, dass dass wir so so ein wirklich ähm,
nur noch auf Mathe und Deutsch fokussieren, weil wir es gut messen können halt so, ne. Also,
ist der Grund, warum Deutschland seit X Jahren nicht an der sogenannten ICCS, also da wird Sozialkundekompetenzen oder Politikwissenschaftler Kompetenzen gemessen, ist,
mehr der Wein ja die Aussage der KMK, weil wir das nicht ordentlich messen können halt so und deshalb werden wir uns daran nicht beteiligen.
Am Ende stehen wir da und wundern uns wieder, warum so viele Kinder eben wenig gut äh im politischen System unterwegs sind, ähm dass sie immer mehr AfD wählen und dergleichen in der Wohnung, huch
die haben doch gute Mathe und Deutschkompetenzen, aber vielleicht haben sie eben genau diese Geschichten nicht gelernt, die auch wichtig sind und wo sich auch die Bundesländer über Jahrzehnte einen.
Ein Curriculum gegeben haben, da kann man über das ein oder andere streiten, aber das sind doch im Endeffekt eine Definition von dem, was wichtig ist und das will ich gerade nicht im Feder.
Hauptsache Basiskompetenz sichern, irgendwo dahin wischen.
Michelle Boden
Das war der Vortrag, den Marcel Helwig in unserem digitalen Kolloquium am sechzehnten Juni gehalten hat. Wir hoffen, dass Sie ein paar Anregungen mitnehmen konnten. Wenn Sie mögen, dann abonnieren und teilen Sie doch gerne den Podca.
Uns außerdem auf Twitter unter at Coronaschutz. Wir danken fürs Zuhören, bis zum nächsten Mal.