Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise – coronasoziologie.blog.wzb.eu

Transkript: Rainer Schnell und Sonja Haug: Impfbereitschaft und Einstellungen zu Alternativmedizin und Verschwörungstheorien

ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.


Jan Wetzel
Und damit herzlich willkommen zur neuen Ausgabe unseres Podcasts zur soziologischen Perspektiven auf die Coronakrise. Mein Name ist Jan Wetzel, ich bin wissenschaftlicher Mitarbeiter am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.
In ihrem Vortrag vom neunten Juni zweitausendeinundzwanzig stellten Rainer Schnell und sollen Hauptergebnisse einer telefonischen Befragung zur Impfbereitschaft und zu Einstellungen zu Alternativmedizin und Verschwörungstheorien vor.
Neben methodischen Hinweisen, problematisiert der Vortrag die Frage, welche rationalen Erklärungen es für Impfskepsis gibt.
Als wichtigster Faktor bei dem einen Drittel der Befragten, dass sich Impfskeptisch äußerte, zeigte sich eine deutlich Überschätzung der Häufigkeit von Nebenwirkungen.
Rainer Schnell ist Professor für empirische Sozialforschung an der Universität Duisburg Essen. Sonja Hauck ist Professorin für empirische Sozialforschung an der ostbayrischen technischen Hochschule Regensburg.
Und nun viel Spaß mit dem Vortrag.
Rainer Schnell
Äh das geht zurück auf ein Projekt in der OTH Regensburg, das initiiert wurde von Sonja Hauck, äh und Carsten Weber ähm zu Gitterminanten der Impfbereitschaft. Gefördert wurde das vom bayerischen Staatsministerium.
Und äh mitbeteiligt sind zwei Studentinnen von äh Sonja Hauck.
Die Fragestellung heißt wie hoch ist die Impfbereitschaft in der Bevölkerung? Gibt es Subgruppenunterschiede und gibt es insbesondere.
Die äh über rationale Dinge hinausgehen.
Hintergrund ist äh dass für jemand, der sich mit beschäftigt, äh es äh schwer zu verstehen ist, warum Leute seltsame Dinge glauben
und äh die klassische Formulierung äh ist äh immer noch eines äh der großen Rätsel, wie ich finde. Natürlich gibt es Methodenprobleme von Webservice, wie wir am Sonntag wieder gesehen haben,
liegt dreimal über seinem angegebenen Konfidenz-Intervallen innerhalb äh der äh äh,
Projektionen, die sie das jetzt nennen, äh äh.
Das ist ein generelles Problem von Webservice, Webservice sind halt vollkommen ungeeignet, wenn man Punktschätzungen über die allgemeine Bevölkerung machen will. Dieser einfache Fakt wird von vielen Leuten nicht.
Umso erstaunlicher ist es also auch die meisten Impfservice auf Webservice basieren.
Problem ist halt, dass wir äh äh mittlerweile sechzehn Komma acht Millionen Personen haben, die über fünfundsechzig sind.
Was man vergisst, wenn alle umeinander rum dauernd im Netz hängen ist, dass der Anteil der Internetnutzer bei den über siebzig Jährigen unter fünfzig Prozent liegt
das ändert sich auch nur ganz ganz langsam, von daher ist es ganz gar nicht verwunderlich, dass es starke Models Effekte gibt
zwischen verschiedenen in Hinsicht auf Gesundheitsverhalten, das hab ich unter anderem ich aber das mehrfach gezeigt
Aber ähm das ändert halt nichts daran, dass es entsprechend verbreitet ist. Da die Impfservice zu einem erstaunlichen Teil auf online Service basieren, haben wir das als Masterarbeit. Nein, falsch, als Bachelorarbeit vergeben. Mordes Effekte,
in der bekundeten Impfbereitschaft in deutschen Befragungen. Wir haben siebenundvierzig Erhebungen gefunden.
Der Effekt ist, wie sie hier sehen, tatsächlich so.
In den telefonischen Befragungen stehts höhere Impfbereitschaft berichtet wurde als in den Online-Befragungen. Das ist halt ein schönes Beispiel für eine Selbstintektionseffekt.
Dass es stabil über alle, das hat ein ein äh Z-Wert von zwölf, wenn ich mich richtig erinnere. Also das ist äh ein heftiger Effekt.
Was wir geplant hatten, weil wir diesen Effekt erwartet hatten war eine Studie, gemacht wurde, dass also durchgeführt, wurde das von Infas, das ist zum
relativ früh die Feldzeit für den Service war vor, das ist wichtig, vor Einführung.
Ähm oder vor der ersten Zulassung von Impfstoffen in,
Deutschland. Der Service dauerte fünfundzwanzig Minuten, also gerade noch akzeptabel, Kooperationsrate, also.
Kontakt. Äh siebzehn Prozent realisierte Stichprobe wollten wir zweitausend und da man dann entsprechend Zahnbild war das auch.
Erreichen. Die Impfbereitschaft, die wir ermitteln, wenn man die beiden ähm äh top Kategorien pullt.
Liegt bei zweiunddreißig Prozent. Was wichtig ist, zu behalten ist, dass das sehr empfindlich auf Gewichtungen ist.
Online-Service liegen niedriger und wenn man die Online-Service dann nicht gewichtet, wie das zum Beispiel die Studie aus Erfurt tut, also zwei methodische Fehler, online und nicht gewichten.
Nicht, dass ich glaube, dass Gewichtungen etwas machen, darüber können wir gerne so lange sprechen, wie sie möchten. Oder vor allem, ob Gewichtungen sinnvoll sind. Aber in diesem Fall kann man zeigen, die Gewichtung macht einen Effekt. Wenn ich das nicht gewichte, kriege ich ja noch höhere Impfungen.
Also ähm
äh wenn wir dann fragen, warum man sich nicht impfen lassen will, gibt's natürlich äh alle möglichen äh Antworten. Das Interessanteste ist die Modalkategorie, also die häufigste und das ist die Nebenwirkungen, befürchtet werden.
Wenn man mit Medizinern spricht, eine Nebenwirkung ist nicht das, was die malensten Leute darunter verstehen, das ist also die die diese Gefühle, die man dann entwickelt.
Äh das ist die intendierte Wirkung eigentlich und die Nebenwirkungen ist äh äh etwas massives, insbesondere.
Wenn es dann lebensbedrohlich wird, das tritt zum Beispiel bei Grippeimpfung überhaupt nicht auf. Die Meda-Analysen für Grippeimpfung, Nebenwirkungen sagen, der wahre Wert ist null, null. Es gibt überhaupt keine Komplikationen. Wir haben noch noch nicht mal Einzelfälle. Es gibt gar nichts
Also eigentlich äh äh ähm würde man jetzt erwarten, äh äh wenn das so ist, würde man bei.
Wahrgenommenen Impfungen auf die Referenzen gehen, die man hat, das wird Masern, das wird Grippe sein
Wir werden gleich sehen, dass das äh beeindruckend hohe Werte gleich gibt,
ja, wenn man dann fragt, wann man sich impfen lassen würde, natürlich, man würde sich dann impfen lassen, wenn's in keiner weiß, weh tut. Man ist also einfach schlucken kann, statt einer Spritze, es gibt eine Knedelphobigs in jeder in, in, in jedem Service und in einer Population.
Druck hilft manchmal, aber nicht, immer natürlich, klar, das heißt also, wenn's vorgeschrieben wird, gehen die Impfquoten hoch
Es schützt klar, wenn es keine Wirkung hat, warum soll man sich impfen lassen und dann natürlich vor allem, wenn das Risiko nicht so hoch
wäre. Das Problem ist, dass die Nebenwirkungen massiv, massiv überschätzt werden, vollkommen irre, also ähm ähm
Prozentsätze funktionieren. Bei einer normalen Bevölkerung ohnehin nicht, also auch bei Viktimisierungsstudien funktioniert das nicht. Aber wie man hier sehen kann, die angegebenen Prozentzahlen sind einfach absurd. Ja, also äh
ähm äh vor allem, weil in der Formulierung hatten wir
absichtlich oben erwähnt ernste Nebenwirkungen, ja, es geht also nicht darum, dass man zweimal niesen muss, sondern eine ernste Nebenwirkung, aber das scheint
Entweder im Kopf der Befragten nicht angekommen zu sein oder es ist tatsächlich ein völlig verrückter Anker. Wenn man sich die Unterschiede in den geschätzten,
Komplikationen bei Grippe. Grippe, Grippe. Ich sage das jetzt zehn Mal, damit sie nicht glauben, dass das auf Corona bezogen ist. Wenn man sich die geschätzten.
Komplikationen anschaut, dann sieht man, dass die ähm bei den Impfskeptikern deutlich höher eingeschätzt werden als bei den äh ähm äh Befürwortern einer Info.
Jetzt kann man natürlich glauben, das wird mit Bildung besser, das sollte man also erwarten, je höher die Hochschulbildung wird, also auch mal das Extrem zu wählen, je höher der Anteil.
Der Bildung ist, desto höher ist auch der Anteil der Impfbereitschaft. Das ist tatsächlich auch der Fall bei Hochschulbildung. Das erste, was hier interessant ist, da kann man natürlich sagen, ist noch ein Artefakt, weil es nur so wenige.
Gruppen sind und dann kann das immer noch ein Alphafehler sein, ist, wir sehen hier einen klaren Geschlechtereffekt, also innerhalb äh innerhalb der Gruppen ist äh die Impfbereitschaft bei den Männern höher, als bei den Frauen.
Wenn man sich das für die anderen Bildungsgruppen anschaut, dann ist das.
Nicht ganz durchgängig äh äh nicht so, nämlich
kleinen Gruppen ganz links sollten sie nicht beachten jeder Balken hier basiert auf sechs Personen, das heißt also die beiden linken Balken würde ich weglassen, aber wenn sie sich die restlichen angucken, sehen sie, dass es eigentlich.
Immer vergleichbar innerhalb von stichproben Fehlern ist das noch so halbwegs gleich. Die einzige Ausnahme ist die Fachhochschulreife, wo der Unterschied dramatisch ist. Also das ist das basiert auch auf mehreren hundert Personen.
Auffällig ist dieser große Unterschied, den wir auch nicht verstehen.
Zwischen Männern und Frauen bei Personen mit Fachhochschulreife in der Impfbereitschaft. Es gibt
aus der Literatur entnommene ITEMS zur Impf äh zur Verschwörungsüberzeugung bei bei äh alle möglichen natürlich auch.
Bei Impfungen.
Das sind also Standard-Items und auch Standardvorgaben. Wenn man sich das anschaut, sieht man, das ist jetzt äh eine visuelle Darstellung einer Faktorenanalyse für Leute, die keine Matrizen eingebracht können. Man sieht also die Mittelwerte.
Sind ja eigentlich sehr, sehr hübsch äh äh schön, monoton.
Angeordnet. Je stärker in dem Altem zugeordnet zugestimmt wird, desto geringer.
Ist äh die Impfbereitschaft. Das heißt also die Verschwörungsheiterns und die Impfskepsis pro variieren tatsächlich miteinander. Also.
Nicht von Kausalität sprechen und vielleicht ist das auch ein Messartefakt, aber auf jeden Fall die covariieren sehr stark mit
man, ne? Wenn man sich alternative Heilverfahren, wo auch die Empirie natürlich völlig losgelöst von dem subjektiven Glauben ist, also es wirkt einfach nicht
äh äh das hält einen nicht davon ab zu glauben, dass es wirkt, äh wenn wir also einen entsprechenden additiven Index.
Zusammenbauen und denen bei beim fünfundsiebzigsten Quartier dich otomisieren.
Diese Liste ist glaube ich im Albus mal verwendet worden. Also wie viele von den äh alternativen Heilverfahren man für wirksam hält.
Wenn wir aus den additiven Index bilden, sehen wir, dass das die
Impfbereitschaft sowohl dann zurückgeht, wenn man einen starken Glauben an die Wirkung alternativer Heilverfahren hat oder eine hohe Anzahl von alternativen Heilverfahren
äh äh befürwortet. Das heißt also, sowohl der starke Glaube an die Wirksamkeit, als auch die hohe Anzahl co variiert mit geringer Impfbereitschaft.
Fassen wir das zusammen, das haben wir bisher ja alles bi variable oder triat mit Tabellen gemacht, dann kommt natürlich die Frage, ob das multivariat stabil ist und es bleibt multivariat.
Das heißt also, wenn man alle Haupteffekt
bleiben erhalten, wenn man eine eine äh äh logistische Regression rechnet. Ähm man könnte daraus sehr eindrucksvoll äh übliche Tabellen mit lauter Sternchen machen. Also die Effekte bleiben erhalten,
äh die Ergebnisse sind im Prinzip mit einer rationalen Handlungswahl immer zu vereinbaren, das heißt also die Risikogruppen.
Haben eine höhere Impfblondschaft mit steigendem Alter nimmt das zu und subjektive Wahrscheinlichkeiten für eine Infektion äh äh steigt ebenfalls äh führt ebenfalls zu einer Steigerung der Impfbereitschaft. Also das ist alles sehr schön rational.
Ungeklärt für uns ist wie gerade schon erwähnt der Effekt von Bildung, dieser diese Differenz zwischen Männern und Frauen insbesondere.
Bei der Fachhochschulreife ist für uns unerklärlich, wenn es dafür eine schöne, rationale Erklärung gäbe, wäre ich dafür sehr dankbar. Was wir selber versuchen werden, sind weitere Analysen basierend auf den äh äh
Daten, die wir zu sozialen Netzwerken und selektiver Informationsaufnahme durch soziale Medien haben. Ähm.
Wenn man sich anschaut, was daraus folgt, äh kann man sich sehr schön ansehen, entweder die Seiten des Robert Koch-Instituts oder des Paul-Ehrlich-Instituts. Die sind so aufgebaut,
dass man sie nicht verstehen kann, wenn man keine akademische Vorbildung hat, also absolut
super für jeden Juristen, weil es ist bestimmt rechtlich einwandfrei, aber wenn sie Nebenwirkungen bei Impfungen eingeben, landen sie auf den Verschwörerseiten.
Und da steht es dann sehr übersichtlich und anschaulich und wieder beim RKI noch beim Paul-Ehrlich-Institut ist es in irgendeiner Weise dargestellt, dass ein Laie das verstehen kann
Also das ist schon sehr auffällig, wie unterschiedlich die Präsentationen sind. Wie gesagt, RKI und Paul Ehrlich Institut mit Sicherheit, rechtswirksam und unwirksam.
Und äh äh was wir empfehlen würden, wäre also eine entsprechende grafische Darstellung zu nehmen, ob Impfrisiken tatsächlich mit Bodycounts in einer Grafik darzustellen. Damit wird äh.
Spiegelhalter häufig zitiert aber das ist nicht der Ursprung das ist natürlich wie man weiß Otto Neurath mit seinem Isotal-System. Wenn sie das interessieren sollte gibt es ein.
Da ist die.
Projekt verantwortlich ist Sonja Hauck, die auch die Kontaktpersonen darstellt und wenn es Diskussionsbedarf zu den Methoden geben würde.
Wäre ich gerne behilflich. Nach dreizehn Minuten und sechsunddreißig Sekunden bedanke ich mich für Ihr.
Jan Wetzel
Ähm genau, ich habe äh so ein paar Fragen schon bekommen. Ähm.
Er würde vielleicht äh diese Frage, die sie selber schon jetzt angesprochen haben, der Gewichtung, also äh was bringt das? Und damit verbunden vielleicht auch so eine
Einschätzungen, die sie jetzt auch am Rande schon so ein bisschen gegeben haben. Was ist jetzt in der aktuellen Debatte über diese Impfbereitschaft? Was ist da an.
Unterwegs, wo sind da vielleicht die Probleme, spezifisch und ähm
Wo muss man da ansetzen, damit eben äh ja die allgemeine Qualität und die Aussagekraft dann auch äh dieser Daten jetzt in der öffentlichen Debatte vielleicht steigt?
Rainer Schnell
Fangen wir mit der Gewichtung an. Ähm äh,
neunzehnhunderteinundneunzig, glaube ich, habe ich mal in einer Zeitschrift für Soziologie in Artikel geschrieben, äh der heißt äh äh soziale Homogenität sozialer Kategorien als Voraussetzung
Repräsentativität und Gewichtungsverfahren und das gilt tatsächlich
Das heißt also, äh die Gewichtungsverfahren würden dann funktionieren, wenn die sozialen Kategorien, die durch die Gewichtungsvariablen beschrieben werden, homogen sind, sind sie aber nicht.
Sind sie schlicht und einfach nicht. Wenn man, wenn man, also die im Zeitverlauf kann man das auch sehr schön zeigen, das, was die Gewichtungsvariablen erklären.
An sozialen Verhalten geht über die Zeit hinweg, das kann man jetzt also sehr schön verschwafeln mit Individualisierungstheorie, aber äh ähm im Prinzip besagt das ja nichts anderes, als dass die prädiktive Power der demographischen Variablen im Laufe der Zeit zurück.
Das bedeutet, dass die Gewichtungsverfahren immer schlechter funktionieren werden. Die Gewichtungsverfahren funktionieren nur dann, wenn das.
Verhalten, das einen interessiert, sehr stark mit den Gewichtungsvariablen korreliert ist. Das ist es aber nicht notwendigerweise. Also ein schönes Beispiel ist.
Alter, Alter ist natürlich keine soziologische Variable und die ist auch nicht halt verhaltenswirksam, sondern,
verbirgt sich ja ein ganzes Knäuel von von Mechanismen und.
Das Problem ist über Websivis haben ist, was sie dann sehen ist, sie haben immer zu wenig Alte, das ist klar. Jetzt gewichten sie die alten hoch.
Problem ist nur, der jetzt gewichten sie gesunde Alte hoch. Das heißt also, sie haben da fünfundsiebzigjährige Marathonläufer.
Oder auch hundert Kilometer Läufer, die gibt's natürlich und natürlich gibt's auch Nobelpreisträger, die mit neunzig noch wissenschaftliche Publikationen machen, aber die gewichten sie dann hoch und all das, was nicht mehr in der Lage ist, einem zu folgen,
nicht berücksichtigt. Das heißt also, die Verzerrung wird durch die Gewichtung noch größer. Das hängt immer vom Thema ab, mit dem man das macht.
Ab und zu passiert ja mal was erfreuliches und hat das ist der ehemalige Chef Mathematiker von hat in einem.
Von Artikeln, tatsächlich in mathematisches Modell veröffentlicht, das ist äh lange nach meinem Artikel erschienen, weil da gab's das Modell halt noch nicht
das Modell ist natürlich viel besser, das Modell erklärt, wann eine eine Gewichtungsvariable funktioniert. Das ist
leicht zugänglich ist es im Handbook auf und zweitausendeins ungefähr. Ähm.
Man kann also sehen, wann Gewichtungen funktionieren, nämlich dann, wenn die Korrelation mit der abhängigen Variable da ist und es kommen noch ein paar Varianzen bei der abhängigen Variablen rein und so. Das Modell ist sehr einfach, sehr schön
und trotzdem scheint das kaum jemand zu verstehen. Also die Dichtungsverfahren helfen ein bisschen, aber sie helfen nicht, wenn sie.
Systematisch Subgruppen ausschließen und das passiert bei Webservice. Das heißt also, ich würde auf die es muss gewichtet werden, wenn man Punktschätzungen macht.
Das funktioniert aber nicht gut bei Gesundheitsvariablen und wenn man Subgruppen ausschließt, wie bei Webservice, wird es nicht funktionieren.
Würde ich als Forschungsstand bezeichnen. Das ist auch nicht revidierbar. Da da wird es nicht irgendein Zaubermittelchen geben, mit dem das dann plötzlich funktioniert, sondern hier verhindern soziale Mechanismen das Funktionieren
Ja, das geht nicht. Es geht nicht.
Aber wie soll ich sagen, Unmöglichkeitsbeweise sind schwierig. Es gibt immer noch Leute, die hier im Garten ein Papierton und Mobilität zusammenschrauben und von daher wird es sicherlich Leute geben, die bis ans Ende aller Tage versuchen werden, einen Gesundheitsservice online zu machen. Oder versucht jetzt, einen diskriminierungsmonitor online zu machen
Das ist absurd, ja? Das ist absurd. Aber wie soll ich sagen, neun Stellen sind ausgeschrieben heute, wenn ich das richtig gesehen habe. Es wird super. Es ist viel Geld
Und es wird mit Sicherheit nicht funktionieren. Klasse. So. Zweite Frage war, funktioniert das generell Impfbereitschaft? Äh.
Die empirische Literatur sagt, erklärt es, also äh ähm ein bekundetes Verhalten. Es hat bekundetes Verhalten und nicht das tatsächliche Verhalten. Das klappt nur dann, wenn man,
sehr starke Handlungsbedingungen hat, die einem keine Möglichkeit lassen, denke ich.
Impfbereitschaft stellen sie sich einfach vor, sie haben etwas, was stark wirkt und sie haben etwas, was gruselig ist, Ebola. Hm.
Sie sehen einfach, Sie sehen einfach, die Leute fallen um, wenn Sie sich nicht impfen lassen. Das ist ein starkes Argument. Die Zahl der Impfgegner wird zurückgehen, ohne jede Frage, weil
all die Spielereien, die sie dann im Kopf haben, dass das keine Ahnung, irgendwie böse Schwingungen ist oder dass Bill Gates vielleicht ein Chip mit einbaut, das ist halt nicht mehr wichtig. Wenn sie etwas haben, was für sie nicht dramatisch ist, weil sie's für ein Schnupfen halten und um sie herum keine Särge gestapelt werden,
dann können sie sich natürlich Spielereien erlauben. Und dann ist die prädektive Power
tatsächlich von Impfungen, die geben einer Einstellung entsprechend schwach. Also das hängt sehr, sehr stark davon ab, wie.
Wie die Situation wahrgenommen wird, ob das tatsächlich handlungskräftig ist oder nicht. Und ich würde bei Impfbereitschaft sagen.
Bei dieser bei bei Corona kommt darauf an, wie nah sie an den Katastrophen sind. Also, wenn um sie herum Leute sterben,
ist ihre wird der Zusammenhang zwischen bekundeter Impfbereitschaft und tatsächlichem Verhalten anders aussehen, als wenn sie isoliert in ihrer Feldkreissuppe sehr schön. Feldkreisgruppe sitzen. Und sich Gedanken um die Welt machen.
Jan Wetzel
Daran anschließende Frage, sie haben ja jetzt stark gemacht die.
Äh ja die bildliche Darstellung ähm der Statistik, also in dem Fall eben der der äh Nebeneffekte. Ähm
sie haben jetzt angesprochen, dass es tatsächlich so lange eben keine sichtbare, also unmittelbar sichtbare Katastrophe ähm herrscht ähm
es diese mediale Ebene ist, die das irgendwie auch erzeugt, sodass man sich den Überblick äh einfach über das schafft, äh was in den Massenmedien ist, solange eben im Freundes- und Bekanntes äh Bekanntenkreis niemand stirbt, ähm ist das
aber schon mit äh so einer einfachen graphischen Darstellung ähm ja getan oder ist es nicht einfach eine Grund viel grundsätzlichere Frage, wie überhaupt massenmedial und in allem, was passiert, äh
jammern eben Informationen über äh diese Krise bekommt. Also ich mache mal noch also einmal sind die Massenmedien gefragt, aber auch das,
natürlich kann das RKI da bessere Grafiken hinmachen
aber die Google äh Search ähm ähm Ergebnisse werden dadurch ja noch nicht verändert. Und die Verschwörerseiten finden auch äh da statt. Das heißt, Google müsste dann eingreifen und und so einen Check einführen und diese Seiten dann listen oder,
wie es ja heute auch schon gibt, dann die Fake News äh melden. Also ist es vielleicht weniger dann die Frage alleine über sozusagen diese rationale Wahl, sondern.
Wie dieses Ökosystem von Informationen funktioniert, ähm geht vielleicht ein bisschen auf den über den Vortrag hinaus, aber das hat sich bei mir angeschlossen.
Rainer Schnell
Da haben sie natürlich recht. Äh.
Ich glaube nicht, dass man lange Wissenschaftler sein kann, wenn man letztlich nicht glaubt, dass Wahrheit sich langfristig durchsetzt. Äh äh.
Mittelfristig mögen die sozialen Medien gewinnen, aber halt äh ähm nicht.
Endgültig, aber ähm ähm.
Es ist unser Job als Wissenschaftler dafür zu sorgen, äh dass äh die notwendigen Informationen für eine rationale Wahl zur Verfügung stehen.
Und an der Stelle.
Erfüllen unsere Kollegen, die unglücklichwilliger Weise zu dem Bundesministerium gehören, ihren Job nicht so, wie ich denke, wie es gemacht werden sollte. Das ist ein notwendiger erster Baustein.
Sowohl notwendig als auch der erste Baustein. Es ist sicherlich nicht der Rest des Weges und es gibt natürlich auch Gruppen, die nicht erreichbar sind. Also äh äh das äh die faszinierende PR,
Homöopathie müsste jeden von uns bescheiden werden lassen, was seine Wirksamkeit betrifft. Also.
Ich habe wenig Hoffnung, dass das äh äh tatsächlich die Subgruppen, um die es geht, äh erreichen wird.
Jan Wetzel
Eine Frage nochmal zu den Daten das kam jetzt hier mehrfach der Geschlechtereffekt. Der ist ja auffällig.
Thesen in der Forschung. Ich werde sie, vielleicht hat auch Frau Hauck da schon äh einen Überblick über die Daten. Ich meine, es gibt ja viel Forschung, was sozusagen unterschiedliche Medizin
Gender, Maddisson und solche Debatten sind das dann, spielen die da vielleicht rein, gibt's da äh Thesen, wie man das erklärt?
Sonja Haug
Ja, also der Effekt ist auf jeden Fall stabil. Das mit äh allen Variablen durchgerechnet, Geschlecht hatten Einfluss und zwar
auf eine sinkende Impfbereitschaft. Natürlich haben sie Recht, dass das damit kovariiert, auch mit einer Neigung zu diesen homöopathischen und anderen Verfahren mit einer Neigung zu den Verschwörungstheorien. Ähm.
Insofern ist das ein ganzes Konglomerat von Einstellung und Verhaltensweisen, die da wahrscheinlich mit reinspielen,
ähm es hängt auch.
Damit zusammen, mit einer gestärkten Aufmerksamkeit, also wir haben auch Elternschaft jetzt sind wir gerade am Analysieren, da spielt auch mit eine Rolle ähm Impfbereitschaft
Kindern oder bei Müttern. Ähm aber natürlich gibt es dazu
unterschiedliche Forschungen, ich selber hab jetzt keine direkte Erklärung warum Frauen
generell nicht so Impf geneigt sind, eigentlich ähm was noch eine These wäre, die Männer
Sind ja auch eine Risikogruppe und das wäre eine rationale Wahl. Impfbereiter zu sein, das zeigt sich tatsächlich dann vielleicht könnte man's auch so erklären, dass Frauen sich generell nicht so gefährdet sehen.
Jan Wetzel
Dann auch noch eine Frage, die jetzt über ihren eigenen Datensatz hinausgeht, aber vielleicht für den Kontext ganz gut zu wissen, ist ähm gibt's da auch internationale Daten, also haben wir eine.
Deutsche Situation da, die vielleicht in anderen Ländern schon ganz anders aussieht, ist es vielleicht ein Thema westlicher Gesellschaften, also kann man ähm etwas dazu sagen, um das vielleicht zu verstehen, warum überhaupt da diese ähm
Bereitschaft da ist. Insofern es ist ja insofern interessant, das denk ich dann immer weil ja diese Art von.
Vorbehalten gegenüber der sogenannten Schulmedizin, natürlich nur an den Gesellschaften da ist, die so eine gute Gesundheitsversorgung haben und jetzt auch äh diesen Impfstoff in der Masse überhaupt äh zur Verfügung haben. Also
Genau, hat man da vielleicht internationalen, auch in einen anderen Blick nochmal darauf, was die Ursachen sein könnten.
Sonja Haug
Ja, es gibt eine ganze Reihe von internationalen Studien, jetzt grade zu dem Thema Verschwörungstheorie oder ähm
Ja, glaube an die Wirksamkeit alternativer Heilmedizin und ähm in Bezug auf die Corona-Impfbereitschaft ähm auch
da ist jetzt Deutschland nicht so so ein Ausreißer, denke ich mal. Ähm
die Frage ist eher wie wie diese international, also
Wieso international auch tatsächlich ähnliche Verschwörungstheorien so wirksam verbreitet werden? Also das finde ich jetzt ein besonders interessanter Punkt. Ähm,
in allen verschiedenen Arten von Gesellschaften, also das zieht sich über Indien bis eben in die europäischen und amerikanischen Gesellschaften durch.
Ähm und es gibt ja besondere.
Verschwörungstheorien, die sich auch in die islamischen Länder dann verbreiten. Also da gibt's ein ganz, ganz große internationale Forschung dazu. Und ich denke, Deutschland, das ist nicht so ein Ausreißer da, das
Das sind ähnliche Mechanismen am Laufen wie in anderen Ländern.
Jan Wetzel
Ja und dann noch eine kurze letzte ähm Frage, dass jetzt äh schon halb ist. Äh haben sie in dem Datensatz auch
weil dann sind wir ja bei den politischen Themen, da sind wir bei den Querdenkern und so weiter auch ähm diesen Zusammenhang zur allgemein politischen Einstellungen mit erfasst, also sozusagen, wo dann äh die äh ja diese Einstellung zu äh dieser Impfung äh unserer Medizin
nur ein Teil des allgemeinen Weltbildes ist, können Sie dazu was sagen?
Sonja Haug
Wir haben jetzt nicht so viele politische Einstellungen, aber zumindest mal ähm
Parteipräferenz oder Wahlabsicht und das zeigt sich schon, dass Personen, die der AfD nahestehen oder halt
die Absicht äußern, die zu wählen, die geringste ähm Impfbereitschaft haben, aber ansonsten ist es äh sehr gemischt. Ich glaube, die höchste Impfbereitschaft war bei,
Personen, die die SPD wählen würden, ist jetzt auch nicht mehr so eine große Gruppe, allerdings ähm und da zeigen sich schon.
Die bekannten Muster als das müssen wir aber noch näher untersuchen wie das ist, insbesondere ich denke auch bei den Grünen ist es ja so eine.
Differenzierte Sicht wahrscheinlich angebracht eben wegen der Nähe zu der Homöopathie vielleicht. Das haben wir noch nicht genau durch.
Jan Wetzel
War der Vortrag, den Rainer Schnell und Sonja Hauck in unserem digitalen Kolloquium am neunten Juni zweitausendeinundzwanzig gehalten.
Konnten ein paar Anregungen mitnehmen. Wenn sie mögen, dann abonnieren und teilen sie doch gern den Podcast. Außerdem freuen wir uns über eine positive Bewertung auf Apple Podcasts oder dem Portal ihrer Wahl.
Twitter sind wir erreichbar unter at Corona-Zotz. Wir danken fürs Zuhören, bis zum nächsten Mal.