Wir freuen uns sehr, ihnen
unsere ersten Ergebnisse aus unserer Studie, Solidarität mit allen Intergruppenhilfeverhalten in Zeiten von Goruna vorstellen zu dürfen. Ähm, wir haben die Datenerhebung erst vor ein paar Wochen abgeschlossen
und haben jetzt die ersten Auswertungen gemacht und ja sind deshalb besonders ähm.
Interessiert auch an ihren Rückmeldungen. Die Studie wurde durchgeführt von Lara Eital, Hanna Arno
beide am Dezenstitut Jonas Rees vom Institut für Konflikt und Gewaltforschung, Susanne Feid, äh, vom Letziminstitut und Ralf Wölfe.
Und ja, ich beginne jetzt. Ähm genau, also zu Beginn der Panemie ging eine Welle der Solidaritätsbekundung durch Deutschland, die mit erhöhtem Bewusstsein für die Wichtigkeit von Solidarität einhergehen.
Nach wie vor lautet der gesellschaftliche Tenor, dass die Pandemie nur dann erfolgreich bewältigt werden kann, wenn Menschen sich untereinander solidarisch verhalten.
Ob inwiefern und unter welchen Voraussetzungen tatsächlich Solidarität in Zeiten der Pandimie gelebt und praktiziert wird und wer systematisch davon ausgeschlossen wird, ist bislang nicht abschließend geklärt.
Es gibt bereits Befragungen, die zeigen, dass äh dreiundsiebzig Prozent der Aussage zustimmen.
Kovit neunzehn hat uns gezeigt, dass das Land im Ernstfall zusammenhält. Es scheint also, dass es um den sozialen Zusammenhalt gut bestellt steht.
Wenn wir uns aber das solidarische Verhalten anschauen, fällt die Zustimmung bereits deutlich geringer aus.
Hier stimmen nur fünf siebenundfünfzig Prozent äh der Aussage zu. Die Kowit-Pandy hat äh gezeigt, dass die meisten Menschen in Deutschland sich umeinander sorgen.
Und es gibt Befragungen, die zeigen, dass äh die Bevölkerung insgesamt mehr gelebte Solidarität in Zeiten von Corona wahrnimmt. Allerdings äh berichten ethnische Minderheiten, dass sie äh von dieser Solidarität geringer profitieren.
Und deshalb ist das Ziel unserer Studie gewesen, die äh Bedingungen und Grenzen von gesellschaftlicher Solidarität für verschiedene Gruppen zu erfassen, indem wir das tatsächliche prosoziale Verhalten messen mit Hilfe eines Feldexperiments.
Hier wollten wir die Forschung ergänzen, ähm um die direkte Verhaltensbeobachtung im Feld.
Dafür haben wir drei Steilstudien durchgeführt. Diese wurden alle präregistriert und vorher eine Ethikkommission vorgelegt.
Erste Studie war ein Feldexperiment. Hierfür haben wir mehr als zweitausend Hilfegesuche in zwölf deutschen Großstädten ausgehängt.
Wurden in Supermärkten und an Ampelfehlen verteilt und die Feldphase fand von Ende Oktober bis Mitte November letzten Jahres statt.
Für das Experiment haben wir zwei Komponenten variiert.
Einmal die ethnische Herkunft, die über den Namen der Person, die Hilfe gesucht hat, signalisiert wurde, dass wir entweder ein deutscher Name, ein türkischer Name oder ein chinesischer Name.
Und wir haben den Grund für die Hilfsbedürftigkeit variiert.
Also in einem Fall hatte die Person einen überstandene Kowitzinfektion und war noch ein bisschen bettligerig und brauchte Hilfe. Und im anderen Fall gehörte die Person zu Hochrisikogruppe. Also war über sechzig Jahre alt.
Und hatte Asthma. Aber in beiden Versionen waren die Personen ähm über sechzig Jahre alt.
Insgesamt ergeben sich daraus sechs verschiedene Varianten, also drei verschiedene Namen und zwei verschiedene Gründe für die Hilfsbedürftigkeit.
Damit sie so ein bisschen so einen äh Einblick bekommen, wie sich das liest, sehen sie jetzt rechts auf dem Bild.
Eines dieser Hilfegesuche, wie es ausgehängt wurde. Das ist jetzt die Version äh mit dem deutschen Namen und äh die Version der Risikoaufgaben.
Liebe Nachbarn. Meine Mutter Angelika gehört zur Risikogruppe des Corona Virus. Sie ist sechsundsechzig Jahre alt und hat Asthma und ist leider im Moment gezwungen zu Hause zu bleiben.
Ich nicht in Köln wohne, kann ich sie leider nicht unterstützen. Sie ist nicht ansteckend, aber hat gerade leider sonst niemanden, der sie unterstützt.
Braucht deshalb in den nächsten Wochen ab und zu Hilfe beim Einkaufen. Die Einkäufe können gerne vor die Tür gestellt werden und wir würden dann die Kosten für den Einkauf überweisen.
Wenn du Zeit hast, melde dich gerne direkt bei ihr unter folgender E-Mail-Adresse.
Genau und dann wurden verschiedene E-Mail-Adressen angegeben, ähm über die sich Leute, die helfen wollten, zurückmelden konnten.
Und das sehen sie jetzt, das waren die Instruktionen für die ähm
für die Menschen, die unsere Hilfegesuche in den zwölf verschiedenen Städten ausgehangen haben, also wir haben jede Stadt in verschiedene Areale aufgeteilt und dann immer in einem Radius von einem Kilometer
wurde eine dieser sechs Versionen äh aufgehängt.
Immer der Ankerpunkt war immer ähm ein Supermarkt und dann im Umkreis von einem Kilometer drum herum wurden neun die neun übrigen Zettel an Ampelfielen aufgehangen und das ist jetzt das Beispiel von Köln.
Genau und hier war es eben besonders wichtig,
wir zum Beispiel jetzt nicht im Studentenviertel nur eine Vignette, eine bestimmte Version der Vinette, also zum Beispiel nur den chinesischen oder türkischen Namen aufhängen, sondern dass wir eben.
Ja die verschiedenen äh Bezirke in jeder Stadt berücksichtigen und so viel Variiert Variationen haben wie möglich in Bezug auf definierten.
Im Anschluss an das Experiment haben wir alle, die sich auf das Hilfegesucht gemeldet haben ähm über das Ziel der Studie aufgeklärt und sie dann gebeten, ähm wenn sie Zeit haben, an einer zehnminütigen Nachbeframung teilzunehmen.
Und über siebzig Prozent der Menschen, die wir angeschrieben haben, haben das gemacht. Insgesamt waren es knapp fünfhundert Teilnehmer.
Und in diesem, in dieser Nachtbefragung haben wir sie unter anderem zu ihrem so zu demographischen Hintergrund äh befragt, aber auch zu ihren Einstellungen und verschiedenen Persönlichkeitsmerkmalen.
Und das Ziel dieser Studie war eben zu erfahren, wer sind eigentlich diese Menschen, die helfen, weil in den E-Mails haben die Leute natürlich ein paar Infos über sich gegeben, wer sie sind und vielleicht auch wie alt sie sind
Aber wir wollten eben verstehen, ähm welche bestimmte Eigenschaften, welche Einstellungen, aber auch welche demographischen Merkmale teilen eigentlich Menschen, die sich solidarisch zeigen.
Und die gleiche Studie haben wir mit einer unabhängigen Stichprobe wiederholt, ähm, also die Befragung
die nicht an dem Experiment teilgenommen hat und haben die gleichen Fragen gestellt
in dem, in der Befragung hatten wir noch ein Serviexperiment eingenästet, wo wir die verschiedenen Vinetten gezeigt haben und gefragt haben, ähm wie wahrscheinlich, für wie wahrscheinlich halten sie es, dass sie äh sich auf dieses Hilfegesucht melden, zurückmelden würden.
Da wir in der Studie ähm in dem Feld Experiment nur weibliche Namen ähm getestet haben, haben wir in dieser Studie
auch noch männliche Namen getestet und zu sehen, ob's unterschiedlich gibt in dem Rückmeldeverhalten ähm gegenüber Männern und weiblichen äh männlichen und weiblichen Hilfesuchenden.
Genau und sie sehen jetzt, wir haben ähm diese zwölf Städte gehabt, Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Leipzig, Bremen, Dresden, Mannheim und Chemnitz. In diesen Städten haben wir jeweils proportional zu Einwohnerzahl
zweitausendeinhundert Hilfebesuche verteilt
eine Stadt mussten wir leider ausschließen, ähm Düsseldorf, weil ähm es da Probleme gab mit dem Aufhängen. Insgesamt sind also äh knapp
ah ja, eintausendneunhundertachtzig Hilfebesuche in den Analysen.
Ja und äh vielleicht so ein kleiner Einblick in die praktischen Herausforderungen von der Umsetzung solcher Feldexperimente, also
Wir mussten ja Menschen finden, die in den zwölf Städten diese Zettel aushängen und da wir keine öffentliche Ausschreibung machen konnten, da wir da riskiert hätten
dass Leute dann äh über das Experiment Bescheid wissen, mussten das eben Menschen sein, die wir persönlich kennen. Ähm dann musste sichergestellt werden, dass.
Allen Städten äh zum Zeitpunkt des Aufhängens natürlich ähm
vergleichbare Wetterbedingungen äh vorherrschen und zwar gute Wetterbedingungen, also es durfte nicht regnen, es durfte nicht schneien, es durfte kein Sturm sein
denn sonst hätten wir riskiert, dass ähm die Zettel vielleicht schon relativ schnell wieder von diesen Ampelfäden äh abgeflogen wären.
Deshalb haben wir äh allen, die uns äh bei dieser Arbeit unterstützt haben, einen zehntägigen Zeitraum gegeben, in dem sie ähm diese Hilfegesuche in der Stadt verteilen durften.
Und natürlich ähm besteht bei solchen Studien ein hohes Aufdeckungsrisiko, also sie können sich jetzt vorstellen in Städten wie vielleicht Frankfurt, in denen das Zentrum ja relativ eng ist, äh in dem jemand vielleicht
Vom ein Viertel in das andere Viertel läuft und dann sieht Herr, hier war doch ein Aushang mit äh dem Namen Hilfegesuch ähm
aufgehangen hat und in einem anderen Viertel vielleicht das Gleiche nur mit einem anderen Namen.
Das heißt, das waren so ein paar ja Komponenten, die wir bei unserer Studie berücksichtigen mussten
und deshalb gibt es zwischen den Städten auch unterschiedliche unterschiedliches Rückmeldeverhalten, weil in einigen Städten war das Ordnungsamt ja sehr fleißig und hat die äh Zettel relativ schnell abgehängt in anderen Städten wie in Berlin.
War das nicht so? Ja und wir sehen jetzt, dass sich auf die Rückbildergesuche, die wir den Analysen haben insgesamt.
Ja siebenhundertneunundsechzig Personen zurückgemeldet haben, die ihre Hilfe angeboten haben.
Das ist weit mehr als wir erwartet haben und es erstmal ein sehr positives Zeichen, denn es heißt, dass
mehr als jedes dritte Hilfegesucht ein äh Angebot bekommen hat, ähm dass sich man zurückgemeldet hat und Hilfe angeboten hat.
Das ist erstmal für die Gesellschaft glaube ich ein sehr positives Zeichen, dass ähm ja Solidarität auf jeden Fall, dass es Solidarität gut bestellt ist.
Und jetzt übergebe ich an Hanna.