Ja erstmal vielen herzlichen Dank für die Einladung hier ins ich weiß, das hier lebe ich schon mal vorher,
durfte und schon mal erste Ergebnisse der Sebkoch-Studie hier präsentiert hat. Deswegen haben wir uns im Vorfeld natürlich unterhalten und gefragt, wie wir vielleicht nochmal neuen Input liefern können.
Und uns darauf geeinigt, dass ich insbesondere heute eingehen möchte auf die Auswirkungen der Coronapandemie, auf die psychische Gesundheit der in Deutschland lebenden Menschen.
Obwohl viele von Ihnen vielleicht schon mal von der Kochstudie gehört haben, ähm nochmal für alle diejenigen, für die der Begriff neu ist, äh kurz zum Einstieg, also was ist der Koff eigentlich, was will diese Studie? Ähm.
Genau, es steht kurz für sozioökonomische Faktoren und Folgen der Verbreitung des Coronavirus. Ähm
Und ja, dieser sperrige Titel irgendwie sagt eigentlich schon aus, was wir mit dieser Studie wollen, ist nämlich ähm zu untersuchen, welche Folgen das
Coronavirus die Coronavirus-Pandemie eben für die in Deutschland lebenden Menschen hat und auch für die Gesellschaft insgesamt. Das Projekt ist ein gemeinsames Projekt, das wir als.
Durchführen mit der Universität Bielefeld,
und ähm ja das Ziel hatte ich gerade eben schon angesprochen, aber es ist auf der einen Seite so, dass wir eben versuchen eine Datenbasis zu integrieren oder zu schaffen mit der es tatsächlich möglich ist, diese Folgen ähm auch zu untersuchen und dann eben bei uns eben.
Ähm auch Analysen durchführen, um die akuten, mittelfristigen und langfristigen Folgen der Pandemie sowohl für das Individuum als auch für die Haushalte und für die gesamte Gesellschaft eben ähm abschätzen zu können.
Die Studie ist ähm oder das Projekt ist finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und wir hatten das Glück, dass wir hier sehr früh schon eine Finanzierungszusage bekommen haben, das werden Sie gleich sehen, sodass wir schon im April zwanzig.
Zwanzig, also ganz schnell, nachdem das Virus in Deutschland angekommen war, das war glaube ich im Februar der Fall. Beginnen konnten, Daten ähm,
zu erheben.
Viele verschiedene Kooperationspartner, die auch in das äh Projekt involviert sind, eben unter anderem das WZB, aber auch das RKI, die Charité, das Max-Planck-Institut und anderem.
Ich habe gerade eben schon gesagt, es geht zum einen darum, dass wir eine Datenbasis schaffen ähm innerhalb dieses Projekts,
Was wir hier gemacht haben ist, also sie wissen wahrscheinlich, am Set führen wir seit 1984 diese repräsentative Haushaltsbefragung durch. Jedes Jahr ähm.
Werden deutsche Haushalte befragt nach.
Unterschiedlichsten Themen, so dass wir eben Aussagen treffen können und was wir im Rahmen der Studie gemacht haben, dass eben zusätzlich zu diesen jährlichen Befragungen zwei weitere Befragungen durchzuführen. Einmal eben
April bis Juni 2020. Ähm wo Teilnehmerinnen aus dem,
ursprünglichen Panel angerufen wurden und dann noch einmal gefragt wurden zu unterschiedlichen Themen ähm.
Ja und dann hatten wir das Glück, dass von diesen,
sechseinhalbtausend, knapp 7000 Menschen, die dort in dieser ersten Welle teilgenommen haben, dann im Januar und Februar 21 nochmal 6000 Menschen erreichen konnten und die alle eingewilligt haben
nochmal an dieser telefonischen Befragung teilnehmen zu können und was das Gute an dieser Studie ist eben dadurch, dass sie schon so lange läuft und dass wir hier Menschen aus diesen
Panel rekrutieren konnten ist eben dass wir Veränderung abbilden können. Wir wissen Menschen haben,
schon in vielen Jahren vor Beginn der Pandemie teilgenommen und nun während der Pandemie und so können wir eben genau sehen, ähm was eben Veränderungen,
was für Veränderungen stattgefunden haben mit Beginn der Coronakrise.
Wir haben Fragen aus fünf verschiedenen Blöcken gestellt, also zum einen das Thema Prävalenz und Testverhalten, sie können sich vielleicht vorstellen, dass das im April bis Juni 2020 noch kein großes Thema war. Das war doch alles neu für uns. Dann Fragen ähm zum Arbeitsmarkt, zu Veränderungen, Arbeitsverhältnissen, Veränderungen im Einkommen und so weiter.
Zum Sozialleben,
zur psychischen Gesundheit und zum Wohlbefinden eben das Thema auf das ich heute insbesondere eingehen möchte und dann Fragen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt über die erlebe ich, soweit ich weiß, schon einmal vorher berichtet hatte.
Was wir bisher damit gemacht haben, ist, dass wir eben bei uns am Set mit den Daten gearbeitet haben, verschiedene Studien angefertigt haben und verschiedene externe ähm Zusammenarbeiten begonnen haben mit Forscherinnen ähm,
Überall in Deutschland, aber auch international. Wir werden diese Daten aber jetzt auch im Frühjahr ausliefern mit ähm unserer Lieferung aus 2020.
Soweit zum thematischen Hintergrund der Studie.
Ich hatte gesagt, ich möchte heute insbesondere eingehen auf die Folgen der Pandemie für die psychische Gesundheit und hier haben wir innerhalb dieser Studie drei verschiedene Indikatoren erhoben. Wir haben zum einen gemessen ähm Angst- und Depressionssymptome
Eine deutschlandlebende Menschen hier jeweils mit.
Fragen. Zwei Fragen, die auf Hauptsymptome einer generalisierten Angststörung abzielen und zwei Fragen, die auf die Hauptsymptome einer Majoran-Depression abzählen. Ähm,
Wäre ein Beispiel, dass man zum Beispiel die Teilnehmer bittet.
Zu einzuschätzen, wie häufig sie in den vergangenen zwei Wochen wenig Interesse oder Freude an äh Tätigkeiten verspürt haben und ähm.
Diese Fragen konnten beantwortet werden auf einer vierstufigen Antwortsskala von eben überhaupt nicht bis zu fast jeden Tag. Das Ganze wurde aufsummiert, so dass wir hier ein ähm maximalen Summenwert von zwölf haben.
Dann haben wir die Teilnehmer gebeten, ihre aktuelle Lebenszufriedenheit einzuschätzen mit einer einzigen Frage, die lautete, wie zufrieden sind sie gegenwärtig? Alles in allem mit ihrem Leben?
Die Teilnehmerinnen konnten diese Frage beantworten auf einer Skala von ganz und gar unzufrieden bis ganz und gar zufrieden.
Und als letztes haben wir die Teilnehmer gebeten ähm.
Einsamkeit einzuschätzen mit einem relativ etablierten wissenschaftlichen Instrument, dass eben drei Fragen beinhaltet ähm,
zum Beispiel hier wie oft haben Sie das Gefühl, dass Ihnen die Gesellschaft anderer fehlt und auch diese Fragen konnten mit Häufigkeitseinschätzungen beantwortet werden, nämlich auf einer Skala von sehr oft und auch diese Antworten haben wir zu einem,
Summenwert dann zusammengefasst. Ähm.
Würde jetzt zuerst einmal eingehen auf die Ergebnisse hinsichtlich der Angst und Depressionssymptomatik. Einmal hier sehen Sie,
Die Ergebnisse für alle in Deutschland lebenden Menschen, die haben.
Daten erhoben aus unseren Vorbefragungen die einmal in zweitausendsechzehn und neunzehn das sehen sie 2tausend16 war der Durchschnitt ungefähr bei zwei Komma,
würde ich sagen, 2019 sehen sie dann einen leichten Rückgang auf etwas knapp unter zwei,
Und dann 220 allerdings ein Anstieg. Ähm.
Eben scheinbar auf die Pandemie zurückzuführen ist. Was wir hier aber sehen ist, dass das Niveau in 2020 ungefähr vergleichbar ist zu dem Niveau zu 2016. Also wir sehen zwar diesen Anstieg, aber noch.
Gleichbar zu einem Feuer ähm zu einer Vorjahreserhebung.
Dann sehen wir gleichzeitig, dass äh die Symptome dann in 21 schon wieder zurückgehen. Zwar noch nicht auf das Niveau von 2tausendneunzehn, aber eben einen leichten Rückgang.
Ähm hier sehen sie das Ganze einmal,
getrennt für Männer und für Frauen. Ähm die dunkelgrünen Punkte, die sie auf der Grafik sehen, sind äh die Männer und die grauen Punkte sind die Frauen. Und jetzt zeigt sich zunächst etwas, was bekannt ist in der Literatur, nämlich dass Männer tendenziell etwas weniger Angst und.
Depressionssymptome verspüren oder angeben als Frauen. Ähm das ist bekannt. Was wir allerdings während der Krise jetzt sehen ist, dass der Anstieg bei Frauen im Vergleich zu Männern etwas höher ist.
Also die Differenzen, die wir beobachten sind größer als in den Vorjahren.
Jetzt einmal auf der rechten Seite getrennt für verschiedene Altersgruppen, was ich Sie hier bitten würde, zu tun ist aber vor allen Dingen auch die grünen Punkte zu achten. Ähm
ganz dunkelgrünen Punkte sind die jüngsten Teilnehmer in der Befragung, also die unter 30-jährigen. Ähm die hellgrünen Punkte, die 30 bis 40-jährigen und die befinden sich so in den Vorjahren.
So im Mittelfeld und was wir jetzt hier sehen während der Pandemie ist das insbesondere die ganz jungen eben,
hohe Anstiege in der Angst und Depressions-Symptomatik verspüren. Also während diese vorher so im Mittelfeld sich aufhalten, sind es jetzt klar die Anführer in den Statistiken.
Was wir also sehen, ist, dass insbesondere Frauen und jüngere Menschen betroffen zu sein scheinen von den Auswirkungen der Pandemie.
Ihre Angst und Depressionssymptome. Wie jetzt die Ergebnisse für die Lebenszufriedenheit, ähm vielleicht ganz spannend, also Lebenszufriedenheit erheben wir seit.
Beginn des selbst jedes Jahr und hier jetzt einmal für die fünf Jahre vor der Pandemie dort sieht man eigentlich zunächst keine Änderung, insbesondere fünfzehn, sechzehn, siebzehn passiert relativ wenig, die Lebenszufriedenheit liegt so im Durchschnitt bei zwei Komma zwei fünf.
Dann sehen wir in 18 und 19 einen leichten Anstieg.
Und dann relativ spannend, das in 2020 erstmal gar nichts passiert. Also wir hätten erwartet, dass die Lebenszufriedenheit zurückgeht, aber.
Ich kann ihnen versprechen in der zweiten Nachkommastelle ändert sich was, aber sonst ist es fast genau gleich wie in zwanzigneunzehn.
Ähm dann allerdings ein
Abfall und ein Rückgang der Lebenszufriedenheit in zwanzig1undzwanzig. Also nun sehen wir das sind auch Daten, wenn sie sich das vor Augen führen, die wir erhoben haben im Januar, Februar, da waren wir schon vier Monate in
schweren Kontaktbeschränkungen. Dieser lange, graue Winter jetzt geht die Lebenszufriedenheit zurück.
Noch einmal getrennt für Männer und Frauen, auch interessant aus unserer Sicht ähm dass wir es in den Vorjahren eigentlich immer so sehen, dass Frauen und Männer relativ ähnlich sind in ihrer Lebenszufriedenheit. Es gibt keine großen Unterschiede, wenn überhaupt, sieht man, dass
Frauen tendenziell etwas zufriedener mit sind mit ihrem Leben als Männer. Hier zum Beispiel sind siebzehn.
Und dieses Bild dreht sich dann wiederum um während der Pandemie. Also wir sehen jetzt das erste Mal, dass Frauen tatsächlich weniger zufrieden sind mit ihrem Leben als Männer.
Auf der rechten Seite ähm für die verschiedenen Altersgruppen wiederum ähm denken Sie daran, die grünen Punkte sind die Jüngsten und hier sehen wir in den
Jahren tendenziell ist es so, dass die jüngsten Menschen auch gleichzeitig die Menschen sind, die am zufriedensten sind mit ihrem Leben. Ähm.
Das ändert sich wiederum während der Pandemie. Also hier sehen wir gerade bei den Jüngeren eben auch einen stärkeren Rückgang der Lebenszufriedenheit. Also auch hier zeigt sich Frauen und jüngere Menschen sind stärker betroffen, scheinen die Risikogruppen zu sein in der Pandemie.
Und dann gehe ich jetzt als letztes noch auf die Einsamkeit ein, das ist das Thema, das mir besonders am Herzen liegt. Ähm.
Einmal Vordaten aus 217 wo wir sehen bei allen in Deutschland lebenden Menschen scheint so ein Mittelwert bei ungefähr drei zu liegen.
Und hier sehen wir jetzt in 2020 fast eine Verdopplung der Einsamkeit, also ein signifikanten Anstieg ähm.
Den man so selten würde ich sagen in Servie-Daten tatsächlich beobachtet. Und ähm ja diese.
Einsamkeit bleibt dann auch in 20021 noch auf einem ähnlich hohen Niveau. Wir waren hier fast erleichtert, dass es nicht noch weiter angestiegen ist, aber trotzdem ja fast eine Verdopplung im Vergleich zu zweitausendsieben.
Und hier das Bild kennen sie schon, also haben einmal auf der linken Seite getrennt für Männer und Frauen in den Vorjahren, so dass Frauen tendenziell etwas einsamer sind,
wiederum vergrößert sich der Unterschied während der Pandemie, Frauen sind insbesondere haben insbesondere große Anstiege in der Einsamkeit,
und auf der rechten Seite einmal getrennt nach Altersgruppen, also schon vor der Pandemie ist es so, dass jüngere Menschen tendenziell etwas einsamer sind.
Das ist auch während der Pandemie so, dass insbesondere die jüngeren Menschen sehr hohe Anstiege haben in der Einsamkeit und das ist vielleicht erstmal etwas kontrainiert ähm intuitiv. Wir alle haben anfangs angenommen, dass insbesondere die älteren Menschen betroffen sein.
Würden und ich will hier noch mal einschränkend hinzufügen, dass wir in unseren Befragungen keine Menschen befragen, die in Heimen oder Institutionen untergebracht sind. Also es handelt sich hier um Menschen, die noch in eigenen Haushalten leben und ich will
sagen, dass das sicherlich ein Mensch äh bei älteren Menschen, die ein Heimen untergebracht wurden,
anders ausgesehen hat und trotzdem repliziert sich das Bild von vorher, ähm Frauen und jüngere Menschen sind betroffen.
Da ich sie hier nicht mit nur schlechten Nachrichten aus diesem Vortrag rausgehen lassen möchte ähm,
gleich nochmal ein Ausblick, was uns etwas positiver oder optimistischer gestimmt hat. Die Verteilung der Einsamkeit über den gesamten Zeitraum unserer Datenerhebung in 2020. Wir erinnern sich, hier haben wir Daten erhoben von.
April bis Juli, knapp neunzig Tage und ähm was wir hier sehen, diese hellgraue Linie, ich weiß nicht, ob Sie das genau sehen können
das markiert den sechsten. Mai, das ist der Tag an dem offiziellen die Kontaktrestriktion zurückgenommen wurden und wir wieder andere Menschen treffen durften wieder ins Büro gehen durften
äh Kindergärten und so weiter wieder geöffnet waren und was wir quasi sehen danach geht die Einsamkeit deutlich zurück. Also hier haben wir einen klaren Abfall und es scheint so zu sein, dass der Anstieg eben in der Einsamkeit vor allen Dingen.
Abhängig ist von den Kontaktrestriktionen, die wir haben. Ähm.
Und wir hoffen hier so ein bisschen, dass es quasi nicht nur um diese chronifizierte Einsamkeit geht, sondern dass es eben vor allen Dingen eine situationsbedingte Einsamkeit gibt ist, die nicht so starke Auswirkungen hat auf die psychische Gesundheit.
Wie eine qualifizierte Einsamkeit. Aber das ist sicherlich etwas, was wir in den nächsten Jahren noch genauer beobachten müssen und wozu noch viel mehr Forschung passieren muss.
Genau, ein kurzes Zusammenfassung. Also wir sehen Angst und Depressionssymptome haben zunächst gleich zugenommen, gehen dann aber 21 zurück.
Lebenszufriedenheit gilt 21 merkbar zurück, die Einsamkeit ist auf Allzeithoch. Wir sehen das insbesondere Frauen und jüngere Menschen betroffen sind,
Und wir hoffen oder wir glauben, dass eben diese Indikatoren wir zukünftig sehr engmaschig betrachten müssen, gerade wenn wir rausgehen aus der Pandemie.
Und empfehlen eine Prävention im Sinne eines frühzeitigen Ausbaus der sozialen und therapeutischen Unterstützungsangebote.
Noch ganz kurz als Ausblick. Wir haben in unserer Chorbefragung die Lebenszufriedenheit.
In 2020 erhoben und sehen, dass sie ähnlich war wie in The.
Unsere Daten aus einundzwanzig werden im nächsten Februar, also jetzt im Februar, nächsten Monat geliefert.
Hier haben wir Daten zu allen drei Indikatoren der psychischen Gesundheit enthalten und.
Eben, dass wir damit dann nochmal einen längeren Zeitraum abschätzen können, wie es jetzt grade aussieht mit der psychischen Gesundheit in Deutschland. Diese Analysen werden dann hoffentlich im Sommer vorliegen.
Danke schön.