Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise – coronasoziologie.blog.wzb.eu

Transkript: Stefan Liebig und Theresa Entringer: Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen. Ergebnisse aus der SOEP-CoV-Studie

ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.


Bjarne von Gaessler
Damit herzlich willkommen zur neuen Ausgabe unseres Podcasts zur soziologischen Perspektiven auf die Coronakrise. Mein Name ist Bjarne von Wessler,
Healthkraft am Institut für Soziologie der LMU München. In ihrem Vortrag vom 26. Januar zwei022,
präsentierten Theresa Endringer und Stefan Liebig Ergebnisse der Corona-Studie Sir Prof. Gegenstand sind die akuten, mittelfristigen und langfristigen sozioökonomischen Faktoren und Folgen der Verbreitung des Coronavirus in Deutschland.
Ausgangsbasis für die Befragungen ist das sozioökonomische Panel,
Vortrag konzentriert sich auf die Auswirkungen der Pandemie, auf die psychische Gesundheit, der in Deutschland lebenden Menschen in den letzten Jahren.
Theresa Endringer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin beim sozioökonomischen Panel am DIW Berlin. Stefan Liebig ist Direktor des sozioökonomischen Panels sowie wissenschaftliches Vorstandsmitglied des DIW Berlin und Professor für Soziologie an der freien Universität Berlin.
Und nun viel Spaß mit dem Vortrag.
Theresa Entringer
Ja erstmal vielen herzlichen Dank für die Einladung hier ins ich weiß, das hier lebe ich schon mal vorher,
durfte und schon mal erste Ergebnisse der Sebkoch-Studie hier präsentiert hat. Deswegen haben wir uns im Vorfeld natürlich unterhalten und gefragt, wie wir vielleicht nochmal neuen Input liefern können.
Und uns darauf geeinigt, dass ich insbesondere heute eingehen möchte auf die Auswirkungen der Coronapandemie, auf die psychische Gesundheit der in Deutschland lebenden Menschen.
Obwohl viele von Ihnen vielleicht schon mal von der Kochstudie gehört haben, ähm nochmal für alle diejenigen, für die der Begriff neu ist, äh kurz zum Einstieg, also was ist der Koff eigentlich, was will diese Studie? Ähm.
Genau, es steht kurz für sozioökonomische Faktoren und Folgen der Verbreitung des Coronavirus. Ähm
Und ja, dieser sperrige Titel irgendwie sagt eigentlich schon aus, was wir mit dieser Studie wollen, ist nämlich ähm zu untersuchen, welche Folgen das
Coronavirus die Coronavirus-Pandemie eben für die in Deutschland lebenden Menschen hat und auch für die Gesellschaft insgesamt. Das Projekt ist ein gemeinsames Projekt, das wir als.
Durchführen mit der Universität Bielefeld,
und ähm ja das Ziel hatte ich gerade eben schon angesprochen, aber es ist auf der einen Seite so, dass wir eben versuchen eine Datenbasis zu integrieren oder zu schaffen mit der es tatsächlich möglich ist, diese Folgen ähm auch zu untersuchen und dann eben bei uns eben.
Ähm auch Analysen durchführen, um die akuten, mittelfristigen und langfristigen Folgen der Pandemie sowohl für das Individuum als auch für die Haushalte und für die gesamte Gesellschaft eben ähm abschätzen zu können.
Die Studie ist ähm oder das Projekt ist finanziert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und wir hatten das Glück, dass wir hier sehr früh schon eine Finanzierungszusage bekommen haben, das werden Sie gleich sehen, sodass wir schon im April zwanzig.
Zwanzig, also ganz schnell, nachdem das Virus in Deutschland angekommen war, das war glaube ich im Februar der Fall. Beginnen konnten, Daten ähm,
zu erheben.
Viele verschiedene Kooperationspartner, die auch in das äh Projekt involviert sind, eben unter anderem das WZB, aber auch das RKI, die Charité, das Max-Planck-Institut und anderem.
Ich habe gerade eben schon gesagt, es geht zum einen darum, dass wir eine Datenbasis schaffen ähm innerhalb dieses Projekts,
Was wir hier gemacht haben ist, also sie wissen wahrscheinlich, am Set führen wir seit 1984 diese repräsentative Haushaltsbefragung durch. Jedes Jahr ähm.
Werden deutsche Haushalte befragt nach.
Unterschiedlichsten Themen, so dass wir eben Aussagen treffen können und was wir im Rahmen der Studie gemacht haben, dass eben zusätzlich zu diesen jährlichen Befragungen zwei weitere Befragungen durchzuführen. Einmal eben
April bis Juni 2020. Ähm wo Teilnehmerinnen aus dem,
ursprünglichen Panel angerufen wurden und dann noch einmal gefragt wurden zu unterschiedlichen Themen ähm.
Ja und dann hatten wir das Glück, dass von diesen,
sechseinhalbtausend, knapp 7000 Menschen, die dort in dieser ersten Welle teilgenommen haben, dann im Januar und Februar 21 nochmal 6000 Menschen erreichen konnten und die alle eingewilligt haben
nochmal an dieser telefonischen Befragung teilnehmen zu können und was das Gute an dieser Studie ist eben dadurch, dass sie schon so lange läuft und dass wir hier Menschen aus diesen
Panel rekrutieren konnten ist eben dass wir Veränderung abbilden können. Wir wissen Menschen haben,
schon in vielen Jahren vor Beginn der Pandemie teilgenommen und nun während der Pandemie und so können wir eben genau sehen, ähm was eben Veränderungen,
was für Veränderungen stattgefunden haben mit Beginn der Coronakrise.
Wir haben Fragen aus fünf verschiedenen Blöcken gestellt, also zum einen das Thema Prävalenz und Testverhalten, sie können sich vielleicht vorstellen, dass das im April bis Juni 2020 noch kein großes Thema war. Das war doch alles neu für uns. Dann Fragen ähm zum Arbeitsmarkt, zu Veränderungen, Arbeitsverhältnissen, Veränderungen im Einkommen und so weiter.
Zum Sozialleben,
zur psychischen Gesundheit und zum Wohlbefinden eben das Thema auf das ich heute insbesondere eingehen möchte und dann Fragen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt über die erlebe ich, soweit ich weiß, schon einmal vorher berichtet hatte.
Was wir bisher damit gemacht haben, ist, dass wir eben bei uns am Set mit den Daten gearbeitet haben, verschiedene Studien angefertigt haben und verschiedene externe ähm Zusammenarbeiten begonnen haben mit Forscherinnen ähm,
Überall in Deutschland, aber auch international. Wir werden diese Daten aber jetzt auch im Frühjahr ausliefern mit ähm unserer Lieferung aus 2020.
Soweit zum thematischen Hintergrund der Studie.
Ich hatte gesagt, ich möchte heute insbesondere eingehen auf die Folgen der Pandemie für die psychische Gesundheit und hier haben wir innerhalb dieser Studie drei verschiedene Indikatoren erhoben. Wir haben zum einen gemessen ähm Angst- und Depressionssymptome
Eine deutschlandlebende Menschen hier jeweils mit.
Fragen. Zwei Fragen, die auf Hauptsymptome einer generalisierten Angststörung abzielen und zwei Fragen, die auf die Hauptsymptome einer Majoran-Depression abzählen. Ähm,
Wäre ein Beispiel, dass man zum Beispiel die Teilnehmer bittet.
Zu einzuschätzen, wie häufig sie in den vergangenen zwei Wochen wenig Interesse oder Freude an äh Tätigkeiten verspürt haben und ähm.
Diese Fragen konnten beantwortet werden auf einer vierstufigen Antwortsskala von eben überhaupt nicht bis zu fast jeden Tag. Das Ganze wurde aufsummiert, so dass wir hier ein ähm maximalen Summenwert von zwölf haben.
Dann haben wir die Teilnehmer gebeten, ihre aktuelle Lebenszufriedenheit einzuschätzen mit einer einzigen Frage, die lautete, wie zufrieden sind sie gegenwärtig? Alles in allem mit ihrem Leben?
Die Teilnehmerinnen konnten diese Frage beantworten auf einer Skala von ganz und gar unzufrieden bis ganz und gar zufrieden.
Und als letztes haben wir die Teilnehmer gebeten ähm.
Einsamkeit einzuschätzen mit einem relativ etablierten wissenschaftlichen Instrument, dass eben drei Fragen beinhaltet ähm,
zum Beispiel hier wie oft haben Sie das Gefühl, dass Ihnen die Gesellschaft anderer fehlt und auch diese Fragen konnten mit Häufigkeitseinschätzungen beantwortet werden, nämlich auf einer Skala von sehr oft und auch diese Antworten haben wir zu einem,
Summenwert dann zusammengefasst. Ähm.
Würde jetzt zuerst einmal eingehen auf die Ergebnisse hinsichtlich der Angst und Depressionssymptomatik. Einmal hier sehen Sie,
Die Ergebnisse für alle in Deutschland lebenden Menschen, die haben.
Daten erhoben aus unseren Vorbefragungen die einmal in zweitausendsechzehn und neunzehn das sehen sie 2tausend16 war der Durchschnitt ungefähr bei zwei Komma,
würde ich sagen, 2019 sehen sie dann einen leichten Rückgang auf etwas knapp unter zwei,
Und dann 220 allerdings ein Anstieg. Ähm.
Eben scheinbar auf die Pandemie zurückzuführen ist. Was wir hier aber sehen ist, dass das Niveau in 2020 ungefähr vergleichbar ist zu dem Niveau zu 2016. Also wir sehen zwar diesen Anstieg, aber noch.
Gleichbar zu einem Feuer ähm zu einer Vorjahreserhebung.
Dann sehen wir gleichzeitig, dass äh die Symptome dann in 21 schon wieder zurückgehen. Zwar noch nicht auf das Niveau von 2tausendneunzehn, aber eben einen leichten Rückgang.
Ähm hier sehen sie das Ganze einmal,
getrennt für Männer und für Frauen. Ähm die dunkelgrünen Punkte, die sie auf der Grafik sehen, sind äh die Männer und die grauen Punkte sind die Frauen. Und jetzt zeigt sich zunächst etwas, was bekannt ist in der Literatur, nämlich dass Männer tendenziell etwas weniger Angst und.
Depressionssymptome verspüren oder angeben als Frauen. Ähm das ist bekannt. Was wir allerdings während der Krise jetzt sehen ist, dass der Anstieg bei Frauen im Vergleich zu Männern etwas höher ist.
Also die Differenzen, die wir beobachten sind größer als in den Vorjahren.
Jetzt einmal auf der rechten Seite getrennt für verschiedene Altersgruppen, was ich Sie hier bitten würde, zu tun ist aber vor allen Dingen auch die grünen Punkte zu achten. Ähm
ganz dunkelgrünen Punkte sind die jüngsten Teilnehmer in der Befragung, also die unter 30-jährigen. Ähm die hellgrünen Punkte, die 30 bis 40-jährigen und die befinden sich so in den Vorjahren.
So im Mittelfeld und was wir jetzt hier sehen während der Pandemie ist das insbesondere die ganz jungen eben,
hohe Anstiege in der Angst und Depressions-Symptomatik verspüren. Also während diese vorher so im Mittelfeld sich aufhalten, sind es jetzt klar die Anführer in den Statistiken.
Was wir also sehen, ist, dass insbesondere Frauen und jüngere Menschen betroffen zu sein scheinen von den Auswirkungen der Pandemie.
Ihre Angst und Depressionssymptome. Wie jetzt die Ergebnisse für die Lebenszufriedenheit, ähm vielleicht ganz spannend, also Lebenszufriedenheit erheben wir seit.
Beginn des selbst jedes Jahr und hier jetzt einmal für die fünf Jahre vor der Pandemie dort sieht man eigentlich zunächst keine Änderung, insbesondere fünfzehn, sechzehn, siebzehn passiert relativ wenig, die Lebenszufriedenheit liegt so im Durchschnitt bei zwei Komma zwei fünf.
Dann sehen wir in 18 und 19 einen leichten Anstieg.
Und dann relativ spannend, das in 2020 erstmal gar nichts passiert. Also wir hätten erwartet, dass die Lebenszufriedenheit zurückgeht, aber.
Ich kann ihnen versprechen in der zweiten Nachkommastelle ändert sich was, aber sonst ist es fast genau gleich wie in zwanzigneunzehn.
Ähm dann allerdings ein
Abfall und ein Rückgang der Lebenszufriedenheit in zwanzig1undzwanzig. Also nun sehen wir das sind auch Daten, wenn sie sich das vor Augen führen, die wir erhoben haben im Januar, Februar, da waren wir schon vier Monate in
schweren Kontaktbeschränkungen. Dieser lange, graue Winter jetzt geht die Lebenszufriedenheit zurück.
Noch einmal getrennt für Männer und Frauen, auch interessant aus unserer Sicht ähm dass wir es in den Vorjahren eigentlich immer so sehen, dass Frauen und Männer relativ ähnlich sind in ihrer Lebenszufriedenheit. Es gibt keine großen Unterschiede, wenn überhaupt, sieht man, dass
Frauen tendenziell etwas zufriedener mit sind mit ihrem Leben als Männer. Hier zum Beispiel sind siebzehn.
Und dieses Bild dreht sich dann wiederum um während der Pandemie. Also wir sehen jetzt das erste Mal, dass Frauen tatsächlich weniger zufrieden sind mit ihrem Leben als Männer.
Auf der rechten Seite ähm für die verschiedenen Altersgruppen wiederum ähm denken Sie daran, die grünen Punkte sind die Jüngsten und hier sehen wir in den
Jahren tendenziell ist es so, dass die jüngsten Menschen auch gleichzeitig die Menschen sind, die am zufriedensten sind mit ihrem Leben. Ähm.
Das ändert sich wiederum während der Pandemie. Also hier sehen wir gerade bei den Jüngeren eben auch einen stärkeren Rückgang der Lebenszufriedenheit. Also auch hier zeigt sich Frauen und jüngere Menschen sind stärker betroffen, scheinen die Risikogruppen zu sein in der Pandemie.
Und dann gehe ich jetzt als letztes noch auf die Einsamkeit ein, das ist das Thema, das mir besonders am Herzen liegt. Ähm.
Einmal Vordaten aus 217 wo wir sehen bei allen in Deutschland lebenden Menschen scheint so ein Mittelwert bei ungefähr drei zu liegen.
Und hier sehen wir jetzt in 2020 fast eine Verdopplung der Einsamkeit, also ein signifikanten Anstieg ähm.
Den man so selten würde ich sagen in Servie-Daten tatsächlich beobachtet. Und ähm ja diese.
Einsamkeit bleibt dann auch in 20021 noch auf einem ähnlich hohen Niveau. Wir waren hier fast erleichtert, dass es nicht noch weiter angestiegen ist, aber trotzdem ja fast eine Verdopplung im Vergleich zu zweitausendsieben.
Und hier das Bild kennen sie schon, also haben einmal auf der linken Seite getrennt für Männer und Frauen in den Vorjahren, so dass Frauen tendenziell etwas einsamer sind,
wiederum vergrößert sich der Unterschied während der Pandemie, Frauen sind insbesondere haben insbesondere große Anstiege in der Einsamkeit,
und auf der rechten Seite einmal getrennt nach Altersgruppen, also schon vor der Pandemie ist es so, dass jüngere Menschen tendenziell etwas einsamer sind.
Das ist auch während der Pandemie so, dass insbesondere die jüngeren Menschen sehr hohe Anstiege haben in der Einsamkeit und das ist vielleicht erstmal etwas kontrainiert ähm intuitiv. Wir alle haben anfangs angenommen, dass insbesondere die älteren Menschen betroffen sein.
Würden und ich will hier noch mal einschränkend hinzufügen, dass wir in unseren Befragungen keine Menschen befragen, die in Heimen oder Institutionen untergebracht sind. Also es handelt sich hier um Menschen, die noch in eigenen Haushalten leben und ich will
sagen, dass das sicherlich ein Mensch äh bei älteren Menschen, die ein Heimen untergebracht wurden,
anders ausgesehen hat und trotzdem repliziert sich das Bild von vorher, ähm Frauen und jüngere Menschen sind betroffen.
Da ich sie hier nicht mit nur schlechten Nachrichten aus diesem Vortrag rausgehen lassen möchte ähm,
gleich nochmal ein Ausblick, was uns etwas positiver oder optimistischer gestimmt hat. Die Verteilung der Einsamkeit über den gesamten Zeitraum unserer Datenerhebung in 2020. Wir erinnern sich, hier haben wir Daten erhoben von.
April bis Juli, knapp neunzig Tage und ähm was wir hier sehen, diese hellgraue Linie, ich weiß nicht, ob Sie das genau sehen können
das markiert den sechsten. Mai, das ist der Tag an dem offiziellen die Kontaktrestriktion zurückgenommen wurden und wir wieder andere Menschen treffen durften wieder ins Büro gehen durften
äh Kindergärten und so weiter wieder geöffnet waren und was wir quasi sehen danach geht die Einsamkeit deutlich zurück. Also hier haben wir einen klaren Abfall und es scheint so zu sein, dass der Anstieg eben in der Einsamkeit vor allen Dingen.
Abhängig ist von den Kontaktrestriktionen, die wir haben. Ähm.
Und wir hoffen hier so ein bisschen, dass es quasi nicht nur um diese chronifizierte Einsamkeit geht, sondern dass es eben vor allen Dingen eine situationsbedingte Einsamkeit gibt ist, die nicht so starke Auswirkungen hat auf die psychische Gesundheit.
Wie eine qualifizierte Einsamkeit. Aber das ist sicherlich etwas, was wir in den nächsten Jahren noch genauer beobachten müssen und wozu noch viel mehr Forschung passieren muss.
Genau, ein kurzes Zusammenfassung. Also wir sehen Angst und Depressionssymptome haben zunächst gleich zugenommen, gehen dann aber 21 zurück.
Lebenszufriedenheit gilt 21 merkbar zurück, die Einsamkeit ist auf Allzeithoch. Wir sehen das insbesondere Frauen und jüngere Menschen betroffen sind,
Und wir hoffen oder wir glauben, dass eben diese Indikatoren wir zukünftig sehr engmaschig betrachten müssen, gerade wenn wir rausgehen aus der Pandemie.
Und empfehlen eine Prävention im Sinne eines frühzeitigen Ausbaus der sozialen und therapeutischen Unterstützungsangebote.
Noch ganz kurz als Ausblick. Wir haben in unserer Chorbefragung die Lebenszufriedenheit.
In 2020 erhoben und sehen, dass sie ähnlich war wie in The.
Unsere Daten aus einundzwanzig werden im nächsten Februar, also jetzt im Februar, nächsten Monat geliefert.
Hier haben wir Daten zu allen drei Indikatoren der psychischen Gesundheit enthalten und.
Eben, dass wir damit dann nochmal einen längeren Zeitraum abschätzen können, wie es jetzt grade aussieht mit der psychischen Gesundheit in Deutschland. Diese Analysen werden dann hoffentlich im Sommer vorliegen.
Danke schön.
Bjarne von Gaessler
Ja haben Sie vielen Dank für Ihren Vortrag. Äh man sieht auch schon klatschende Hände im Zoom,
Meine erste Frage richtet sich nach den Unterschieden zwischen Männern und Frauen, die sie ausgewiesen haben
Mich würde dabei interessieren, ob es ähm allgemein alle Frauen sind, die mir Angst und Depressionssysteme entwickeln, sich einsamer fühlen und im zweiten Lockdown eine niedrigere Lebenszufriedenheit haben als Männer,
ob das vielleicht besonders auf Frauen zutrifft, die Kinder haben. Also es gibt ja oft die Thesis, vor allem Mütter in der Krise stärker benachteiligt sind, größere Mehrbelastungen zu tragen haben und vielleicht äußert sich das ja auch bei Familien mit Kindern, auch in den negativeren Auswirkungen auf die psychische
Gesundheit ja scheinbar vorher um die Lebenszufriedenheit einen zweiten Lockdown. Das scheint ja dann wirklich ein Kriseneffekt zu sein, wo das vielleicht zutreffen könnte.
Theresa Entringer
Es ist spannend, wir haben tatsächlich auch Analysen gemacht, getrennt nach verschiedenen Haushaltsformen und wir sehen, dass alleinerziehende, insbesondere betroffen sind,
Also und alleinerziehende in Deutschland sind häufig eben Mütter. Ähm hier sehen wir,
besonderen Rückgang der Lebenszufriedenheit und auch schon früher, also schon in 2020. Wir sehen hier einen höheren Anstieg der Einsamkeit und wir sehen eben auch mehr Angst und Depressionssymptome. Ähm.
Sieht's ein bisschen anders aus. Paaren mit Kindern sind tatsächlich scheinbar eher ähm resilienter insbesondere hinsichtlich ihrer Einsamkeit haben wir hier gefunden, dass insbesondere Paare eben weniger einsam sind und,
Man kann sich das vorstellen, ähm weniger auf den Kontakt oder sich äh Kontakt zu anderen Menschen gewünscht haben, insbesondere in zwanzig zwanzig, ja.
Bjarne von Gaessler
Gibt's eine Frage im Chat, ob ähm ihre Daten vielleicht ähm Verzerrungen haben oder zumindest vielleicht Menschen mit Migrationshintergrund beispielsweise nicht so stark abdecken oder ob es
Verzerrung gibt zwischen Nabello und eins und Bälle zwei, wo ja auch die 600 Leute ausgefallen sind, ob's da so bestimmte Strukturen gibt.
Theresa Entringer
Ähm ich kann vielleicht ganz allgemein sagen, zu Menschen mit Migrationshintergrund, auch das haben wir uns angeschaut für alle Indikatoren. Ähm.
Sehen hier tatsächlich auch, dass Menschen mit direkten Migrationshintergrund 'ne weitere Risikogruppe sind, also insbesondere betroffen sind eben von höheren Anstiegen in Einsamkeit.
Depression und Angstsymptomatik und größeren Rückgänge in der Lebenszufriedenheit. Ob's hier Selektionseffekte gibt.
Glaube ich nicht. Vielleicht kann Herr Liebig dazu was sagen.
Ähm und ich meine vielleicht zu den Effekten Dropout Effekten von 220 zu 21 meine. Wir haben dazu im Haus Analysen gerechnet und haben da keine Unterschiede gefunden. Nicht ob ihr lieber wollen sie noch ergänzen?
Stefan Liebig
Ja vielleicht äh zu der Frage mit dem äh Migration und Verzerrung. Ich meine, wir haben ja in auch eine Migrationsstich oder.
Insgesamt zwei Migrationsstichproben, sodass die in den Analysen natürlich auch mit berücksichtigt sind und ähm
wir verwenden da ja auch entsprechende Gewichte äh und ähm korrigiert und korrigieren das sozusagen äh entsprechend
Äh von daher ist das mit berücksichtigen,
äh und ich würde in dem Zusammenhang sagen, dass wir dadurch, dass wir eben diese zusätzlichen Migrationsstichproben haben, äh tatsächlich auch
Teil der Bevölkerung auch mit berücksichtigen.
Bjarne von Gaessler
Zu den Gewichtungen passt ja wahrscheinlich auch, dass sie ja ähm Telefonbefragung gemacht haben. Ähm was ja auch äh für Sozioökonome Spende erst mal unüblich ist, aber in der Krise natürlich sehr nachvollziehbar ist. Wo ja aber auch davon wahrscheinlich auszugehen ist, dass
ist dort schon Unterschiede gab, dass vielleicht Personen, die Vollzeit tätig sind, vielleicht nicht unbedingt erreichbar sind telefonisch oder
Das ist da auch schon Probleme gibt, aber das haben sie dann auch wahrscheinlich mit Blick äh Gewicht und begegnet.
Theresa Entringer
Ja es ist tatsächlich so, dass die Zusammensetzung der Stichprobe der schon so ist, dass glaube ich 60 Prozent Frauen.
Anteil in den Befragten haben und,
Habe insbesondere ältere Menschen, also der Mittelwert der Stichprobe im Alter liegt irgendwie bei 50 nehme ich an, wenn ich mich richtig erinnere. Also es ist schon so, dass man hier klar sieht,
ans Telefon geht äh während dieser Zeit, aber wir haben dafür Rechnung getragen in der Gewichtung, genau.
Stefan Liebig
Sie sprechen natürlich auch noch einen anderen Punkt an. Äh dadurch, dass wir unterschiedliche Befragungsmodi haben,
Ja, also üblicherweise haben wir ja im Set die sogenannte Capital Computer Edit Personal Interview,
und hier haben wir ein Telefon-Interview durchgeführt und bei derartigen Skalen wissen wir ja, dass es durchaus Noteffekte gibt,
Ähm aber genau das können wir eben ähm zwar jetzt nicht heute, aber in Zukunft genau äh überprüfen, weil wir natürlich KLG zwanzig ähm einundzwanzig auch die äh also die.
Diese äh Punkte wie äh oder diese Inhalte, die Frau äh Endringer gerade vorgestellt haben, die werden auch einundzwanzig
äh Fragebogen im Wesentlichen erhoben, der dann eben auch entsprechend wieder in unterschiedlichen anderen Modis ist, sodass wir also in der Lage sind, tatsächlich auch diese Modeffekte.
Äh uns anzuschauen.
Bjarne von Gaessler
Dann gibt es die Frage im Chat ähm wie die Einsamkeit, da haben sie ja verschiedene Fragen äh für verwendet, ob man das auch in Bezug setzen kann zu den Kontexten, auf die sich die Einsamkeit bezieht. Das zum Beispiel ähm Einsamkeitsgefühle, die sich
Bezug auf Freundschaften äußern, vielleicht auch qualitativ anderes sind, ähm welche, die sich in Bezug auf ähm Familie, dass man sich da eher außen vor gelassen fühlt oder so weiter. Ähm haben Sie da,
Sozusagen Unterschiede für die sozialen Beziehungen und die Einsamkeitskomponente.
Theresa Entringer
Und das ist eine gute Frage. Ähm also Ergebnisse haben dazu haben wir tatsächlich nicht, aber es ist so, dass
In der Literatur häufig nur das eine breite Konzept, Einsamkeit gemessen wird, dass verstanden wird als eine Diskrepanz zwischen den tatsächlich vorhandenen
Sozialen Beziehungen und den gewünschten sozialen Beziehungen, sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht. Also das ist damit, das versucht man abzudecken mit diesen drei großen Fragen. Es gibt dann allerdings
auch Ideen, die Einsamkeit unterscheiden und mehr emotionale Einsamkeit, die sich eben insbesondere auf.
Enge soziale Beziehungen bezieht als auch so eine.
Soziale Einsamkeit, die sich vielleicht mehr auf die Einbettung in der Gesellschaft als Ganzes bezieht, aber das tun wir hier tatsächlich nicht. Also wir machen diese Unterscheidung nicht, sondern wir messen die.
Große breite Einsamkeit und ja fragen nicht nach genaueren sozialen Beziehungen.
Bjarne von Gaessler
Vor allem Dinger ähm gefragt, ob äh Bildung,
oder Einkommen dort nochmal eine Rolle spielt oder ähm Stadt, Land oder ich würde noch äh hinzufügen, ob man sich vielleicht ähm in einem Single-Haushalt oder in einer Familie befindet, hat das Auswirkungen auf die psychische Gesundheit gehabt.
Theresa Entringer
Ja also zu vielleicht zuerst zur Einkomme und
also hier haben wir zunächst gesehen bei den Indikatoren Lebenszufriedenheit und äh Angst und Depression, wenn ich das richtig erinnere
dass sich das repliziert, das Bild repliziert aus der Vorkrise, auch während der Krise. Also wir sehen, dass Menschen mit höherem Einkommen ähm einer höheren Bildung generell.
Sind vor psychischen Erkrankungen als Menschen mit,
niedrigerem Einkommen und niedriger Bildung und das ist ganz ähnlich während der Krise. Bei der Einsamkeit ist es ein bisschen anders. Ähm das kann man sich vielleicht vorstellen, dass,
besondere Einen kommen natürlich auch dazu,
beiträgt, dass es einem leichter fällt irgendwie am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, dass man eher vielleicht auch in Restaurants oder im kulturellen Angebot teilnehmen kann. Ähm und deswegen vor der Krise protektiv ist gegen Einsamkeit
Als das alles wegfällt und als es diese Angebote nicht mehr gibt, äh ist auch Einkommen nicht mehr protektiv gegen.
Einsamkeit, weil man sich vorstellen kann, dass äh man natürlich trotzdem zu Hause war und trotzdem nicht ähm.
Am sozialen Leben teilnehmen konnte. Also das ist so ein bisschen das ist was, was sich ändert. Statt Land kann ich mich nicht erinnern, dass wir größere Unterschiede gefunden haben und als viertes hatten sie gefragt nach.
Bjarne von Gaessler
Haushaltsgrößen.
Theresa Entringer
Haushaltsgrößen. Also hier das das war genau das, das was ich gerade eben schon angesprochen hatte ähm es ist insbesondere so, dass Paare,
geschützt waren und Menschen, die alleine leben, eben tatsächlich eher eher betroffen waren und hier insbesondere die äh alleinerziehenden betroffen waren.
Bjarne von Gaessler
Gab es dann spezielle Herausforderungen nochmal in der Pandemie für ihre Studie im im Feld
Wir haben ja schon gehört, sie haben Telefonbefragung gemacht, ähm was uns eher nicht der Fall ist, aber gab's noch irgendwelche anderen Überraschungen, die eher äh auf dem Pandemiekontext schließen lassen?
Stefan Liebig
Äh ich meine das ist ja allen anderen großen Infrastrukturen in den Sozialwissenschaften ähnlich gegangen, dass wir dieses übliche äh Verfahren, was wir sonst haben, dass wir die
befragten ähm in ihren Haushalten besuchen äh nicht durchführen konnten. Deswegen mussten wir da eben neue Wege gehen
hat uns äh eigentlich auch äh in ganz gut ähm gepasst sozusagen, weil wir tatsächlich jetzt in einen.
Modus reingehen, wo wir mehrere Befragungsformen und Wege äh bei unseren Haushalten jetzt äh vorsehen, also neben.
Dem klassischen Telefon äh den ähm äh Interview gestützten Befragung auch äh selbstauszüge am Computer in an unterschiedlichen Devices. Äh von daher
haben wir sozusagen mit der Pandemie auch diese ähm ja Diversifizierung von Erhebungs äh wegen,
eingeleitet. Ähm das ist vielleicht der eine Punkt ähm der andere Punkt äh was aus meiner Sicht auch spannend war.
Das äh wir hatten ja auch diese gemeinsame Studie mit dem RKI, wo wir äh Testproben äh gesammelt haben äh und dass wir tatsächlich dann auch in.
Panel gemerkt haben, dass diese äh Innenverweigerer oder Coronaleugner tatsächlich dann auch äh zum Beispiel aus dem Panel rausgegangen sind. Also es waren.
War dann doch eine entsprechende äh Anzahl von Personen. Das war das, was mich jetzt persönlich auch äh sozusagen äh.
Ja, nicht irritiert, aber es war zumindest bemerkenswert. Ähm aber insgesamt.
Haben wir glaube ich durch die auch mit Hilfe des Befragungsinstituts 21 erlöst gemeinsam mit äh durchgeführt, die die gut gemanaged sozusagen.
Vielleicht noch so so also generelle.
Bemerkungen zu dem wie wir als Dateninfrastruktur jetzt auch durch diese Zeit gegangen sind. Ich glaube, was uns ähm ja diese diese Krise oder oder diese Pandemie.
Hat auch,
Arbeiten mit Disziplin gefördert, die wir vorher noch nicht wirklich so intensiv intensiv im Blick hatten. Also ich habe schon die RKI-Studie genannt. Äh das war eine Zusammenarbeit mit Epidemieogen.
Und ähm Leuten, die wir so in der in der Intensität vorher nicht hatten und das finde ich eigentlich eine sehr gute Entwicklung.
Dass wir hier disziplinärer uns auch auf ähm aufstellen und das ist ja etwas, was jetzt nicht nur das Service angeht, sondern das das glaube ich so generelle.
Erfahrungen, dass diese Disziplinarität äh in der Forschung tatsächlich sich erweiter.
Bjarne von Gaessler
Theresa Endringer und Stefan Liebig in unserem digitalen Kolloquium am 26. Januar 20022 gehalten.
Dass ihr ein paar Anregungen mitnehmen konnten. Wenn sie mögen, dann abonnieren und teilen sie doch gerne den Podcast. Folgen sie uns außerdem auf Twitter unter et.
Fürs Zuhören. Bis zum nächsten.