Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise – coronasoziologie.blog.wzb.eu

Transkript: Viola Priesemann: Die Eindämmung von COVID-19 erforschen

ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.


Joshua Perleberg
Und damit herzlich willkommen zur neuen Ausgabe unseres Podcasts zur soziologischen Perspektiven auf die Coronakrise. Mein Name ist Joshua Perleberg, ich bin wissenschaftlicher Mitarbeiter im Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.
Am einundzwanzigsten April zweitausendeinundzwanzig hielt Viola Priesemann einen Vortrag mit dem Titel die Eindämmung von Covid-Neunzehn erforschen.
Dem Ausbruch von Covid neunzehn hat sich die zeitkritische Frage gestellt, welche Maßnahmen zur Eindämmung beitragen können und wie wirksam sie sind.
Viola Priesemann und Kolleginnen schätzen die Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen und Inzidenzen, komplementär entwickeln sie im Modell neue Ansätze zur Eindämmung der Pandemie.
Jüngst haben sie den Zusammenhang erforscht, wie wirksam das testen Kontakt nachverfolgen und isolieren ist.
Trotz der Lücken dieser Strategie stellt sie ein wirksames Mittel zur Eindämmung dar und erlaubt damit deutlich mehr Kontakte im Alltag.
Dieser Effekt ist bei niedriger Inzidenz wesentlich größer als bei hoher
Da die verbleibenden Infektionsketten schnell gestoppt werden können. In ihrem Vortrag hat Viola Priesemann die methodischen Ansätze skizziert und die Resultate sowie die Implikationen für die Fallzahlentwicklung ausgeleuchtet.
Geschlossen wird der Vortrag mit einem Ausblick auf die kommenden Monate.
Viola Priesemann ist promovierte Physikerin. Sie ist Leiterin der Forschungsgruppe Dynamik neuronaler Systeme am Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen.
Seit der Corona-Pandemie hat sie erforschungsfeld der Informationsverarbeitung im Gehirn um die Modellierung der Ausbreitung des Coronavirus ergänzt. Und nun viel Spaß mit dem Vortrag.
Viola Priesemann
Ganz herzlichen Dank für die Einladung. Ähm es ist ein spannendes Jahr gewesen. Ich denke für viele, auch grade wegen des interdisziplinären Austausch, den ich vorher nicht so hatte. Viele wundern sich, wie komme ich eigentlich von
Forschung theoretisch neurowissenschaften zu Covid neunzehn. Den Teil kann ich hier heute nicht berichten, aber im Kern ist es das folgende, ich hab bisher,
Die Ausbreitung von Aktivität im Gehirn.
Also wie bereitet sich dort Aktivität aus? Und die mathematischen Modelle sind extrem ähnlich zu denen, die die Ausbreitung von Viren
in einer Gesellschaft und in der Population beschreiben. Insofern hatten wir alle Werkzeuge dort liegen und haben die dann relativ schnell angewendet
Ich bin sehr gespannt auf die Diskussion heute, ganz herzlichen Dank für die Einladung hier. Ich gebe erstmal einen ganz groben Übersicht
wie wir die effektive von Maßnahmen abschätzen, viele von ihnen kennen das wahrscheinlich. Es ist ein basisches Schätzverfahren. Dann möchte ich äh zeigen, wie wir aber auch Modelle nutzen, um mögliche Wirkungen von Testen und Kontakt nachverfolgen oder von dem Fortschritt der Impfung
quantitativ abzuschätzen, ganz grob sage ich manchmal, das ist so ähnlich wie so eine Überschlagsrechnung, die wir da machen, aber eben auch etwas komplexerem Niveau.
Mit dem dynamischen Modellen im Hintergrund und möchte dann einen kurzen Ausblick geben, der dann ein bisschen weniger wissenschaftlich ist, aber so ein bisschen mehr eine Perspektive gibt, niedrige Fallzahlenvorsorge statt Nachsehen
ähm das ist etwas, was mir als Resultat oder als Schlussfolgerung aus den Daten doch sehr äh doch immer wieder auffällt.
Also wir sehen die Modelle aus.
Wir nehmen typischerweise die sogenannten SER-Modelle, suspebel bedeutet, das ist die Population, die dann mit dem Virus noch keinen Kontakt hat, die kann sich möglicherweise infizieren und ist dann danach.
Im Idealfall immun und zumindest für eine gewisse Weile
Das Ganze hat ähm bestimmte Zeitfenster. Man ist äh braucht eine gewisse Zeit, bis man Symptome entwickelt und bis dann irgendwann der Fall der Fall auch ähm berichtet wird. Das äh Interessante hier ist die Reproduktionsrate, äh die sorgt dafür, dass wir hier einen
Feedback-Loop haben. Das heißt, je mehr Infizierte wir haben, desto mehr treffen die möglicherweise auch substable Personen und dadurch kommt kommen wir dann zu diesem Initialexponentiellen Wachstum. Äh die Gleichung dafür werden dann beschrieben in Übergangsraten.
In das andere Kompaktment. Ich muss da jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen. Ich denke, das kann man sich ganz gut vorstellen. Immer wenn infizierte Personen eine sukzeple im Prinzip trifft
Gibt's eine gewisse Rate des Übergangs, modellieren aber eher nicht die einzelne Person, sondern bestimmte Poolgrößen.
Das kann man beliebig erweitern, diese Modelle. Hier ein Beispiel, wo wir dann nochmal ganz explizit machen
Das ist ein Menschen gibt, die X-Posts sind, die tragen, also das Virus in sich geben, ist aber noch nicht weiter. Das äh ist ganz wichtig zu mobilieren, wenn man ganz genaue Zeiten auch äh der Skala von einigen Tagen untersuchen möchte.
So ein Modell haben wir genommen
am Anfang für die erste Welle an die Daten in Deutschland gefittert, das ist ja jetzt ein Jahr her, hier ist muss man inzwischen die
in die Zeitachse ganz klar zwanzig zwanzig einschreiben und wir erinnern uns um den achten März herum wurden die Großveranstaltungen abgesagt um den fünfzehnten März herum Schulen, Geschäfte et cetera geschlossen und am zweiundzwanzigsten März kam dann das Kontakt,
Auf der Y-Achse die Neuinfektion pro Tag. Hier, wie gesagt, die Zeit. Die waren damals mit einer gewissen Dunkelziffer behaftet. Wir wissen, dass das jetzt ein Faktor vier bis sechs wahrscheinlich war.
Ähm nichtsdestotrotz kann man versuchen dann das Modell, was wir haben, so gut wie möglich an diese Daten heranzufinden. Und ähm muss dazu noch einbeziehen, dass es eben diese Verzögerung gibt zwischen der Maßnahme.
Und bis man sie dann auch wirklich in den Daten beobachten kann. Diese Male, diesen, diese Verzögerung kann man eben, äh, Base mitschätzen. Wir haben dann überlegt, wie würden sich die Fallzahlen entwickeln, wenn wir.
Im Prinzip.
Nur die Großveranstaltung abgesagt hätten, dann findet man sehr interessanten, unerwarteten Effekt, dass die Fallzahl dann untergehen. Das liegt einfach daran, dass man eine Maßnahme macht und den R-Wert da durch deutlich ändert.
Das führt schon zu einem transidenten Effekt, aber der ist nur transient, das ist nicht so ähm das bedeutet nicht, dass das eher notwendigerweise unter eins ist.
Schulschließungen, Geschäfte schließen, hätten wir im März wahrscheinlich etwa eine Stabilisierung der Fallzahlen gehabt.
Ihr in Farbe, im Hintergrund ist es fünfundneunzig prozentige äh und erst nach dem Kontaktverbot hier
sehen wir einen deutlichen Rückgang der Fallzahlen. Das ist die Vorhersage, die wir damals hatten, die ist dann relativ gut dann auch von den Daten über ein.
Gezeigt worden. Hier auf der Ypsilon-Achse ist das Land da, also die Ausbreitungsrate, die ist ja ähnlich zu dem R-Wert, nur dass sie eben null bedeutet.
Gleich eins, dann kann man eben schätzen, anhand der Daten, was der Ehrwert oder eben die Ausbeutungsrate effektiv gewesen ist damals. Und dadurch
jede einzelne Maßnahmenpaket gebracht hat. Wir sehen aus diesen Daten relativ klar, dass erst
mit dem Kontaktverbot und nicht vorher die Fallzeilen.
Nachhaltig runtergegangen werden. Alles andere war ein transienter Tipp, der bei jeder Änderung von einem R ähm passieren kann.
Es gab dann weitere Studien, die zum Beispiel Brauner at die haben das ein halbes dreiviertel Jahr später analysiert nicht nur für Einland, sondern für sehr viele Länder und haben dann grob abschätzen können, was.
Absagen von Großveranstaltungen, die Kontaktproduktion oder zum Beispiel das Schließen von Schulen und Universitäten etwa bringen würde, als wie viel Prozent Reduktion auf den R-Wert. Das Gute daran ist, man kann das für die Daten der Vergangenheit recht.
Solide schätzen. Das Problem ist.
Wir wissen das alle, die Umsetzung von der Schulschließung in der ersten Welle oder in der zweiten Welle ist sehr verschieden, das heißt die prätektive
Wert von so einer Studie, der ist begrenzt, denn es hängt immer davon ab, wie es dann im Detail umgesetzt wird.
Das ist der Teil, den ich ganz dazu sagen möchte, wie wir Effektivität von Maßnahmen abschätzen.
Wenn dir die Effektivität von Maxlam herleiten, dann bauen wir erstmal Modelle mit
realistischen Parametern, der Teil, auf den ich mich heute aufgrund der Zeit konzentrieren möchte, ist
Ich hab's äh mich explizit noch reingeschrieben. Ist vor allen Dingen der Impffortschritt, weil das ist das, was uns ja jetzt extrem interessiert. Wenn wir den Impffortschritt modellieren wollen
in der Zukunft, wie wird er sich auswirken auf die Fallzahlen und auf unser Kontakt verhalten? Dann müssen wir auf jeden Fall die sogenannte altersabhängige Infektionssterberate mit in Betracht ziehen. Die altersabhängige Infektionsstärberate ist inzwischen sehr gut bekannt.
Hier ist eine Studie von Luuen, es gibt andere von Odriscall, die kommen zu sehr ähnlichen Ergebnis
Ist eine Logarithmus-Skala für die Wahrscheinlichkeit zu sterben für jede dieser Altersgruppen und man sieht, dass das deutlich hochgeht. Interessanterweise ist das zumindest qualitativ relativ ähnlich
allgemeinen jährlichen Sterberate in der Bundesrepublik Deutschland sogar von der Größenordnung ähnlich, außer für die Jungen. Also das heißt, einmal Covid kriegen
Älteren verdoppelt im Prinzip die ehrliche Sterberate oder zum ersten Mal Covid kriegen. Größenordnung,
Ähm.
Wenden wir diese alltagsabhängige Sterberate und auch das Impfmodell, was wir haben, dass eben erst die Eltern geimpft werden, bestimmte Risikopersonen geimpft werden. Das müssen wir dann in ein Modell aufnehmen. Das heißt, dieses ganz einfache SER-Modell muss definitiv aufgebohrt werden
Wir brauchen natürlich auch noch den da drin den natürlichen Infektionsweg, den wir vorher schon hatten
Wir brauchen den Effekt der ersten Impfdose, die schon zu einem guten Teil aber auch noch nicht ganz perfekt schützt. Die zweite Impfdose, wir brauchen die Immun.
Wir haben sehr, sehr genau recherchiert, ähm wie gut welche Sorte der Impfstoffe äh gegen einen schweren Verlauf hilft
Das ist äh der Schutz vor schwerem Verlag und aber auch, dass es ein anderer Faktor, wie gut die Impfung gegen die Übertragung des Virus schützt
Denn das sind ja zwei verschiedene Dinge. Es kann ja sein, dass man zwar keinen schweren Verlauf hat als Person, aber trotzdem noch das Virus weitergibt und dann ist das Impfen für die Ausbreitung im Zweifel sogar
schlecht, weil die Person kein eigenes Risiko mehr haben, mehr und mehr Kontakte haben und dadurch das Virus mehr ausbreiten würden.
Als sie das ohne Impfung vielleicht getan hätten. Das Modell sieht dann so aus, es sieht ein bisschen kompliziert aus, aber sie sehen das äh ist von der Struktur her immer äh dasselbe. Wir nehmen suspible Personen, die dann entweder geimpft werden und dadurch ähm immun werden
oder welche, die an irgendeinem Punkt dann doch
Ex-Posting, also mit dem Virus in Kontakt kommen, sich infizieren und dann aber auch im Endeffekt ähm äh immun sind.
Angeschaut für die nächsten Monate und hier auf der X-Achse ist auch die Zeit
März, April, Mai, Juni bis Dezember und haben uns
verschiedene Parameter angeschaut, wie die sich entwickeln werden. Und zwar in Abhängigkeit von der Zielfunktion. Es gibt ja ähm der Vorredner nannte, dass er so schön eigentlich das Ziel, Kurve zu kontrollieren, aber was ist kontrollieren?
Eine der Ziele ist zu sagen, volle Intensivstationen sind okay, so lange wir unterhalb des Limits sind. Das ist ein.
Wo dann zumindest viele Leute mit dem mit Einschränkungen eher dein Chor sind.
Dann können wir uns anschauen, wie entwickelt sich die Freiheit, ich nenne es mal, Freiheit ist ein großes Wort, also die Anzahl von Kontakt.
Die wir im Prinzip haben können über die nächste Zeit.
Und dort sieht man, dass sich dann die äh von den Anzahl, das sind wirklich die Anzahl infektiöser Kontakte, aber nennen wir es mal frei, die entwickelt sich im Fortschritt mit den Impfen. Hier sind haben alle Achtzigjährigen Impfangebot, alle sechzig, alle Zwanzigjährigen
und in dem Schritt wird sich eben die Freiheit, die jede einzelne Person hat.
Entwickeln, die Inzidenz wird erstmal noch sukzessive hoch gehen, intensiv Stationen sind für einige Monate nochmal voll und entsprechend sind hier die Sterbefälle
summieren sich auf etwa ähm dann siebenhundertfünfzig.
Millionen äh über diese nächsten neun Monate.
Alternativ könnte man sagen, wir machen eine niedrige Inzederinstrategie, das ist eine andere Art der Kontrolle und die hat den großen Vorteil, dass das Testen und die Kontaktnachverfolgung schnell und effizient sind.
Wenn wir das machen, dann wird die Freiheit auch hochgehen. Wir müssen uns anfangs etwas einschränken, aber dann wird die Freiheit ebenfalls Hochkind wenden und zwar für sehr, sehr ähnliche Art und Weise
Der Unterschied ist, die Inzidenz geht runter, die Intensivstationen sind nicht voll und die Anzahltote sind natürlich in einer ganz anderen Größenordnung.
Die sind nicht null, das liegt einfach daran, dass wir hier nicht davon ausgehen, dass wir zu einer null kommen, das ist bei offenen Grenzen schwierig.
Gehen davon aus in diesem Modell, dass wir bei einer Niedriginzidenz sind, so wie im letzten Sommer, so wie Israel und England das jetzt auch erreicht haben
und dass wir diese Niedrigzidenz halten und dadurch durch das Test und die Kontaktnachverfolgung einfach nochmal eine zusätzliche
nicht pharmakologische äh nicht-pharmazeutische Intervention
im Prinzip haben. Also zusätzliche Eindämmungsmechanismus. Wenn man die beiden Kurven hier der Freiheit, ich benutze diesen Term jetzt einfach mal wirklich in Anführungsstrichen. Äh die beiden Kurven vergleicht, dann sieht man, dass man Anfang etwas mehr ähm Einschränkungen hat,
aber danach wesentlich schneller und steiler steigen kann. Das liegt daran, dass man den Vorteil der Niedriginsidenz hat und wo die Kontrolle an sich einfach leichter ist
Das Alter kann man denn noch sagen, geht Transien runter. Das liegt einfach daran, dass die Älteren zuerst geimpft sind, also das Alter der Menschen, die sterben und das Alter der Menschen auf Intensivstation.
Das ist so zu erwarten, das sieht man derzeit wohl auch auf den Intensivstationen. Und natürlich hier nochmal die äh Anzahl der Infizierte, entsprechend auch die Anzahl der Menschen, die möglicherweise haben,
die Anzahl der Todesfälle ist sehr unterschiedlich hier für die Vollintensivstation Strategie oder die niedrig Intensivstation Strategie
Also die Ziele von Kontrolle, wirklich zwei
Ecretent verschiedene Ziele, Intensivstationen nicht überlasten oder niedrig Inzidenz und Kontrolle. Und was wir in dem Modell sehen,
ist, dass die Intensivstation eben noch über einige Wochen, wahrscheinlich eher Monate voll sein können. Das liegt einfach daran, dass nicht alle sich impfen lassen werden
Noch nicht alle ein Impfangebot hatten, muss man ganz klar sagen. Die Sterbewahrscheinlichkeit oder Intensivstationswahrscheinlichkeit bei den, sage ich mal, vierzigjährigen ist nicht extrem hoch, die ist in der Größenordnung
null Komma eins bis null Komma drei. Aber die Masse macht's. Wir haben einfach so viele Menschen in der Altersgruppe. Es gibt Menschen, die sich nicht impfen lassen kennen, aus gesundheitlichen Gründen und
die Impfung ist sehr, sehr, sehr gut, aber sie ist nicht perfekt. Auch das ist für jeden Einzelnen noch weiterhin ein Risiko,
Was wir hier nicht reingenommen haben, sind mögliche Escape-Varianten.
Also die Anzahl der Erkrankungen, Todesfälle ist natürlich sehr unterschiedlich in diesen beiden Fällen sterben mehr junge Menschen und die Freiheit steigt, das ist das interessante in beiden Fällen sehr ähnlich.
Wir müssen ein bisschen mehr warten für die Niedrig-Inzidenzrategie, aber haben danach schnelleren Anstieg der Freiheiten. Ich habe das hier nochmal versucht zusammenzufassen
hätten wir oder ist es ein bisschen komplizierter Plot, aber der fasst das insgesamt alles ganz gut zusammen, auch was was heißt Freiheit in Anzahl Kontakten, die wir haben können. Hier in die gepunktete Linie nimmt an, dass wir niedrig Inzidenz haben
über die Zeit hier. Hier ist der Anfang März, hier ist der Anfang April, wir sind also jetzt etwa hier.
Gepunktete Linien nimmt an, wir hätten niedrige Inzidenz, die Kontaktnachverfolgung ist schnell und effizient. Das bedeutet, dass wir hier etwa im Juni den Punkt erreichen, wo wir eigentlich nur noch Aha-Maßnahmen
und keine großen.
Keine großen Veranstaltungen halt haben können. Und dann kommt die Saisonalität uns auch noch zugute, das heißt ab Juli,
Großveranstaltungen ohne großes Risiko haben können, wenn wir eine Inzidenz haben.
Bei einer hohen Inzidenz laufen
einfach die Kontaktnachverfolgung nicht mehr gut funktioniert, dann verlieren wir diese Eindämmungsmaßnahme und kommen eigentlich erst
im hier August, September an den Punkt, in dem wir.
Die Kontaktbeschränkungen weitgehend aufheben können aus der Großveranstaltung. Das ist ein Sketch, das ist kein absolute Wahrheit, als immerhin ein grober Hinweis auf das, was uns äh erwartet
ich glaub Vorteile sie retten, leben, sie sichern Arbeitsplätze unternehmen, weil sie
Lockdowns vermeiden, bei niedriger Fallzahl kann die Ausbreitung effektiv kontrolliert werden. Quarantäne und Tassenerforschung funktionieren einfach bei hohen Fallzahlen nicht mehr. Wir müssen viel zu viel Menschen in Quarantäne schicken. Die Kontaktnachverfolgung ist zu langsam, sie schafft's nicht mehr, die Kontaktpersonen in Quarantäne zu schicken, bevor die andere infizieren. Ich bin
natürliche Herdenimmunität ist nach wie vor keine Option, auch weil die Immunität nicht lang genug hält.
Und die niedrigen Fallzahlen dagegen erlauben, Planbarkeit und das ist wirklich ein Konsens in der Wissenschaft, in den Wissenschaften. Da haben wir ein Positionspapier publiziert, auch ähm
unterstützt von sehr, sehr vielen äh Kolleginnen und Kollegen.
Ganz kurz
Wir denken, dass niedrige Fallzahlen erreichbar sind und jetzt mit dem Fortschritt viel, viel einfacher als vorher. Es ist wirklich eine Frage von ganz oder gar nicht, eine halbe Kontrolle aus unserer Sicht gibt es nicht. Und Intensivstation ist halbe Kontrolle
was wir bräuchten und das gab's bisher im letzten Jahr nicht, es gab kein klares Ziel, es gab keine klare Kommunikation und dadurch verpuffen dann viele Maßnahmen, die einen wollen, niedrige Fallzahlen, sehen was die Vorteile dort sind, die anderen argumentieren, dass es Limit
der Intensivstation. Das ist wohl dann ein Handeln juristisch und in Sachen Güterabwägung okay ist.
Das ist so meine Perspektive.
Zu haben. Vielen Dank an meine Gruppe
die wahnsinnig hart hier ran gearbeitet hat. Vielen Dank.
Aufmerksamkeit. Ich freue mich auf die Fragen.
Joshua Perleberg
Ja, vielen Dank für diesen wirklich sehr interessanten Vortrag. Ähm ich entschuldige mich schon im Vorhinein bei äh einigen Leuten, die hier doch sehr fleißig Fragen geschrieben haben, wenn ich ihre Frage nicht stellen kann, weil wir halt äh
auch nur begrenzt Zeit haben. Beginnen möchte ich äh mit einem Frageblock zum Thema Saisonalität.
Die Weltwetterorganisation hat ja beispielsweise im März für kurzzeitiges sehr großes.
Gesorgt mit einem Positionspapier. Dort wurde nämlich ausgeführt.
Dass es keine ausreichenden Belege dafür geben würde, dass das Virus durch.
UV-Strahlen oder höhere Temperatur zerstört wird oder in seiner Infektion ähm nachlässt,
Daher könnte unsere Hoffnung, dass im Sommer die Infektionszahlen deutlich nach unten gehen enttäuscht werden,
teilen Sie diese Einschätzung und können Sie in Ihren Modellen saisonale Effekte beobachten oder berücksichtigen Sie diese saisonalen Effekte in Ihrem
Modellen.
Viola Priesemann
Die Sessionalität ist immer eine Frage nach wie viel. Das eine ist die UV Bestrahlung, die möglicherweise das Virus weniger stabil macht, das andere ist das geänderte Kontaktverhalten, das dritte ist das Immunsystem und die Schleimhäute, die im Sommer.
Gereizt sind als im Winter. Insgesamt ist es nicht eine Frage von ganz oder gar nicht, was sicher nicht stimmt, das wissen wir jetzt, ist was Herr Streck gesagt hat,
im März verschwindet das Virus von alleine. Nein, auch im letzten Jahr ist es nicht von alleine verschwunden, es war der Lockdown.
Wir wissen, dass oder Christian Dorsten schätzt, die äh Saisonalität auf etwa zwanzig bis dreißig Prozent des R-Werts.
Und das kommt relativ gut hin mit dem, was man in den Daten sieht. Zwanzig bis dreißig Prozent gieße.
Haben er von drei und kommen damit da drunter auf zwei Komma vier.
Das reicht nicht. Das reicht nicht, um das Virus verschwinden zu lassen. Hätten wir in der saisonalen Influenza zum Beispiel
da haben wir einen Mehrwert von eher in der Größenordnung eins Komma drei, eins Komma fünf. Da reichen die zwanzig Prozent, um das dann im Frühjahr verschwinden zu lassen.
Die Frage ist also wie hier wieder nicht ja oder nein, sondern wie viel ist die und ich stimme absolut zu, die reicht absolut nicht, um es verschwinden zu lassen, leider.
Joshua Perleberg
Dann ähm würde ich gleich auch an das, was ich schon angesprochen habe, ähm anknüpfen, nämlich an die Art und die Orte der Kontakte. Da würde ich auch nochmal gerne auf das von ihnen ange.
Ähm äh auf das Positionspapier oder den offenen Brief
der Gesellschaft, der Aerosolforscher ähm eingeben. Dort war ja der Tenor ähm Infektion treten nur im Innenraum auf.
An der frischen Luft kann im Grunde nur die Tröpfcheninfektion zuschlagen, die können wir aber durch Abstand halten und Alltagsmasken ähm
aufhalten, das heißt, Leute, geht raus, ähm die Ausgangssperren sind unverhältnismäßig. Ähm teilen sie diese Einschätzung ähm.
Und wie beurteilen Sie die ähm.
Die Ausgangsbeschränkungen ähm aus Infektionstechnischer.
Sicht und noch eine weitere Frage dazu ähm berücksichtigen sie in ihren Modellen, wo Infektionen stattfinden im Innenraum oder draußen.
Viola Priesemann
Ähm okay, erstens berücksichtige ich äh, ob die drinnen oder draußen stattfinden, nein, was wir quantifizieren, was wir hier jetzt einfach wirklich Freiheit genommen haben. Also Anzahl Kontakte ist de facto. Die Anzahl.
Infektiöse Kontakte wie eine Person hat.
Wir definieren das, wir machen's so, ist da ein bisschen leicht und sagen, es ist uns egal, wo die passieren. Wir können einfach nur sagen, es dürfen theoretisch.
Ansteckung riskiert werden.
Dass er erhöht unsere Freiheit mit mehr Impfschutz könnten wir auch mehr anstecken riskieren weil ja mehr Menschen einfach immunisiert sind und dadurch passieren die ja dann am Ende nicht.
Insofern umgehen wir dieses Problem und sagen einfach quantitativ wir können doppelt so viel von dem haben, was wir vorher hatten an Kontakten oder Freiheiten, wie auch immer, die vorher aussahen. Der Punkt draußen, wer sich drin stimmt ganz klar, soweit ich das in der Literatur sehe, ist
war nicht mein Forschungsgebiet, ein Faktor zehn bis zwanzig geringere Ansteckungen draußen
bei demselben Kontaktverhalten. Jetzt gibt's aber verschiedene Sorten draußen, deswegen kann man das auch nicht über einen Kamm scheren. Tröpfchen.
Infektionen passieren auch draußen, wenn draußen kein Wind weht, wirklich kein Wind weht, weil man windgeschützt sitzt oder eben wirklich kein Wind äh weht, dann hat man auch ein Problem mit Aerosolansteckungen.
Mit ein bisschen Wind
und dem entweder dem Abstand oder der Maske um die Tröpfcheninfektion zu vermeiden. Sieht man da sehr, sehr geringe äh Risiken, aber man muss halt dieses Verständnis rüberbringen. Und oft passiert es dann, dass, sage ich mal, die Außengastronomiegastronomie vielleicht geöffnet wird, die Tische dann doch sehr, sehr eng stehen.
Dann zum Schutz vor Winter nochmal ähm Windschutz aufgestellt wird und dann ist das.
Infektionsrisiko nicht mehr
dicht an null, sondern beträchtlich im Zweifel.
Joshua Perleberg
Daran anschließend noch eine Frage, die ähm auch aus so einem persönlichen Interesse äh motiviert ist zum Thema Vereinssport äh
Mannschaftssport, da gibt's ja jetzt auch grade auf Grundlage dieses äh ähm Positionspapier, dieses offenen Briefes ähm ja von einigen Verbänden die Forderungen, dass man zumindestens,
Training auch wieder für ähm alle Jahrgänge zulässt
ähm haben sie dort gegebenenfalls auch schon ähm Modellrechnungen durchgeführt, wie inwieweit ähm eine Öffnung des Trainingsbetriebs jetzt auch eine Ausdehnung dann auf alle Jahrgänge,
oder auch der Schulsport zu dem Infektionsgeschehen beiträgt.
Viola Priesemann
Sehen sie, das ist eine ganz grundlegende Frage. Da können wir den Gemeinschaftssport nehmen, wir können die Blumenläden nehmen, wir können äh Schulen in Präsenz oder nicht Präsenz oder Heilpräsenz nehmen.
Alle sagen, oh, dass das grundlegende Problem ist, ist, dass das Ziel nicht definiert ist,
Wir können, und das habe ich hier in dem Modell gezeigt. Wir können noch über Monate am Limit der Intensivstation fahren, wenn wir das wollen.
Dann tun wir jetzt, dass es dann in Güterabwägung der Politik das eine mehr öffnen und dann das andere mehr öffnen. Wahrscheinlich macht der Vereinssport keinen großen Effekt, der Blumenladen nicht, der Buchladen nicht, der Baumarkt nicht, aber jeder macht ein Prozent vielleicht.
Und das Problem ist, dass wir halt in irgendeiner Form etwa zwanzig Prozent der Infektionen vermeiden müssen.
Das heißt, ein Prozent ist da schon relativ viel.
Also es ist relativ viel. Wir brauchen halt insgesamt nur zwanzig Prozent und die müssen wir irgendwo zusammenkratzen, wenn dann jeder die Ausnahme für sich selber haben möchte, dann wird das schwierig. Auch die Auslandssperren abends.
Die klar am Spazierengehen ist überhaupt gar kein Problem, aber abends noch groß Party machen.
Für die fünf oder zehn Prozent der Bevölkerung, die das vielleicht machen, ist ein Problem, Arbeitsplatz. Ganz klar in dem Thema, was äh von auch Luft nach oben ist. Das Problem ist, wir müssen das irgendwie zusammenkriegen, wenn wir die Fallzahlen runterbringen wollen. Alternativ können wir
all die Erleichterungen, die wir eigentlich durchs Impfen bekommen
so sage ich mal weglockern, dass uns so Intensivstationen auch noch vier Wochen voll bleiben. Und das ist eine Entscheidung, die wir jetzt treffen, warten wir halt einfach nochmal die drei, vier Wochen. Ich verspreche.
Mit einem kleinen Vorbehalt, dass es ab Mitte Mai, Anfang Juni möglich sein wird. Muss es denn jetzt schon sein oder erreichen uns die vier Wochen, damit wir einen Faktor ziehen, also wirklich massiv äh Todesfälle vermeiden, plus? Der Vorbehalt ist die Varianten.
Wenn wir eine Skate-Variante bekommen, die können wir uns entweder selber züchten, wenn wir holen, haben oder sie kommt über die Grenzen rein, wenn die uns Probleme macht, zusätzlich zu einer hohen Inzidenz.
Allgemein haben wir niedrige und jemand ist positiv getestet, dann isolieren wir die Person, haben wir eine hohe Inzidenz der alten Variante
Okay, es wird kompliziert, es ist einfach viel zu technisch, viel komplizierter ist, weil hoher Inzidenz einzudämmen. Deswegen brauchen wir erst eine klare Verpflegung auf ein Ziel.
Und danach die Überlegung warten wir jetzt alle nochmal drei Wochen, vier Wochen und danach wird es viel einfacher
Unter der Prämisse niedrige Fallzahlen wurde er, laufen wir am Limit der Intensivstation.
Joshua Perleberg
Ja, ich würde jetzt noch zu einem letzten Frageblog kommen, weil uns auch die Zeit so ein bisschen durch den Fingern ringt und zwar zu den Strategien. Sie haben ja beispielsweise auch, wie sich auch angesprochen haben, ein Positionspapier
im Fachjournal veröffentlicht in dem sie ja wie sie auch schon gesagt haben dazu aufrufen dass die Neuinfektionen
sieben pro hundert Einwohner
pro Woche liegen sollten und im Idealfall das auch für ganz Europa. Aktuell liegen wir da ja mit dem Faktor zweiundzwanzig ähm drüber.
Wie sollten denn die Maßnahmen oder ein Lockdown aussehen, damit wir in Deutschland oder sogar in ganz Europa auf diese Inzidenz kommen würden
und wie lange müssen wir damit rechnen, also für was für eine Zeit müssten wir einplanen, damit ähm dieser Lockdown dann dazu führt, dass wir bei solchen Zahlen sind.
Viola Priesemann
Okay, die Frage ist immer, wann? Erstens, in in ganz Europa in England und in Israel, die jetzt geimpft haben, sind die in dem Bereich von der Inzedenz. Wir haben außerdem gesagt, das ist eine Zielinzidenz, es ist nicht eine scharfe Obergrenze
sagt hier irgendwie, weil der Unterschied ob
zehn pro hunderttausend pro Woche oder diese zehn pro Millionen pro Tag ist etwa das etwa dasselbe, abgesehen von dreißig Prozent. Also, sie sind jetzt zehn, halten wir für sinnvoll, weil da die Kontaktnachverfolgung auch bei hohen Kontaktraten schneller und effizient ist,
Das ist halt wirklich der Unterschied, nehme ich diese Eindämmungsmaßnahme mit oder werfe ich die weg? Können wir das erreichen.
Und welche Maßnahmen brauchen wir dafür?
Aus meiner Sicht können wir das gut erreichen, weil in den nächsten Wochen die Fallzahlen runtergehen werden, wenn wir nicht zu schnell lockern. Es ist wirklich ein ganz klein bisschen warten, ziehen. Jetzt noch mal zwei, drei Wochen warten, damit wir einen guten Sommer haben.
Weil dann gehen im Laufe mit dem oder im Zuge des Impf Fortschritts die Fallzahlen runter
Da geht's gar nicht drum, dass man groß die Maßnahmen jetzt ändert. Man kann das aber auch noch ein bisschen beschleunigen, selbstverständlich durch den ein oder andere Eindämmungsmaßnahme, die jetzt genannt wird. Das sehe ich immer als eine Abwägung in der Politik.
Aus der wissenschaftlichen Sicht ist die Rechnung total einfach und zwar: wenn ich schaffenen R-Wert von null Komma sieben zu erreichen.
Dann halbieren sich Fallzahlen innerhalb von einer Woche. Ich brauche also nur.
Zwei oder drei Wochen Lockdown. Erreiche ich aber nun eher Wert von null Komma neun, wie wir das mit dem Winter-Lockdown hinbekommen haben. Dann brauche ich nicht eine Woche, sondern ich brauche einen Monat zum halbieren.
Das heißt, es geht um ein paar Monate Lockdown, um entsprechend runterzukommen. Und das sehe ich als grundlegendes und eklatantes Problem, dass das nicht verstanden wird und immer Ausnahmen gemacht werden. Es geht nicht drum, jede Ausnahme, die wir machen,
verdoppelt die Länge des Lockdowns, den wir im Prinzip brauchen
Grob gesagt, das ist natürlich jetzt eine extrem arge Aussage, weil die Ausnahme natürlich größer äh weniger groß sein kann. Aber das wird nicht gesehen. Jeder sagt, ja, wir wollen Lochter machen, was ist denn der minimal notwendigen Lockdown? Anstatt zu fragen, wie kommen wir runter zu einem Erfurt null Komma sieben, damit wir dann auch schnell durch diesen Lockdown durch sind.
Und danach müssen natürlich die niedrigen Fallzahlen noch gehalten werden.
Aber das Halten von falsch sein, ob auf hohem Niveau oder auf niedrigem Niveau braucht die selben Kontakteinschränkungen, auf niedrigen Niveau haben wir sogar noch ein bisschen.
Der Kontaktnachverfolgung.
Joshua Perleberg
Das war der Vortrag, den Viola Priesemann in unserem digitalen Kolloqium am einundzwanzigsten April zweitausendeinundzwanzig gehalten hat. Wir hoffen, sie konnten ein paar Anregungen mitnehmen, wenn sie mögen, dann abonnieren unter.
Über positive Bewertungen auf happy Podcasts.
Sind wir erreichbar unter at Coronasoß. Wir danken fürs Zuhören und bis zum nächsten.