Soziologische Perspektiven auf die Corona-Krise – coronasoziologie.blog.wzb.eu

Transkript: Yvonne Lott: Alles beim Alten? Die Aufteilung der Kinderbetreuung in Paaren während der Corona-Krise

ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.


Michelle Boden
Und damit herzlich willkommen zur neuen Ausgabe unseres Podcasts zu soziologischen Perspektiven auf die Corona.
Mein Name ist Michelle Buden und ich bin studentische Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung. Am vierzehnten Juli zwanzig einundzwanzig hielt Yvonne Lott einen Vortrag mit dem Titel, alles beim Alten, die Aufteilung der Kinderbetreuung bei Paaren während der Corona-Krise.
Der andere Vortrag musste leider aufgrund terminlicher Überschneidungen ausfallen und somit hatten wir ein wenig mehr Zeit für den zweiten Vortrag. Frau Lott geht in ihrem Vortrag der Frage nach.
Wie sich die Aufteilung der Kinderbetreuung während der Coronakrise verändert hat. Die erste HBS-Erwerbspersonenbefragung Frühling und Herbst zwanzig zwanzig zeigt,
sich die Arbeitsteilung in weniger als einem Drittel der Paarbeziehung veränderte.
Dabei sind sowohl traditionalisierungs- als auch Egalisierungstendenzen zu beobachten. Die Veränderungen waren allerdings nicht von Dauer und scheinen in erster Linie ad hoc Anpassungen an die Notsituation gewesen zu sein.
Doktor Yvonne Lott ist Leiterin des Referats für Geschlechterforschung am Wirtschafts und Sozialwissenschaftlichen Institut, kurz WSI, der Hans-Böckler-Stiftung. Und nun viel Spaß mit dem Vortrag von Yvonne Llott.
Yvonne Lott
Ich freue mich sehr über die Einladung zu dem spannenden Coloqium, dass sie hier am BZB
B machen und ich freue mich über die Gelegenheit, gemeinsame Forschung mit Annette von allem Mann und Aileen vorstellen zu.
Und wir interessieren uns, Frau Boten hat es ja schon eingangs gesagt, für die Aufteilung der Kinderbetreuung in Paaren während der Coronakrise. Und Ausgangspunkt für ähm unsere Forschung ist und das wissen wir ja alle
der erhöhte Kinderbetreuungsbedarf, der für Eltern während der Pandemie zustande gekommen ist, eben durch die Schließung der institutionellen Kinderbetreuung, Schulen, Kitas et cetera
und äh es hat haben sich bereits Studien damit
beschäftigt mit der Frage, was das denn für Auswirkungen auf die Verteilung der Kinderbetreuung in Paaren hatte. Und wenn wir das so ein bisschen zuspitzen wollen, dann können wir sagen, es gibt einmal Studien.
Zeigen oder die darauf hindeuten, es gibt eine retraditionalisierung in Partnerschaften, also da wo schon das Paar sich die Kinderbetreuung gleich verteilt hat übernimmt auf einmal sie in der Pandemie wieder den
Löwenanteil
es gibt äh dem gegenüber aber auch Studien, die durchaus zeigen, dass es in einigen Paaren zu einem erhöhten Engagement vom Vätern
ist. Und wir wollen jetzt wissen, okay, welche Studien haben denn, wenn man so möchte, Recht, ähm weil eben sich die die Studien häufig auf ähm
den den Anfang der Pandemie
ziehen, also Daten wurden dann eher im Frühjahr zwanzig zwanzig gesammelt und wir wissen relativ wenig ähm über die den weiteren Verlauf der Kinderbetreuungsverteilung, also auch über die Dauer
Veränderung. Mir ist eine Studie bekannt von Huda at all, die haben sich das für die Hausarbeitsteilung über mehrere Wellen angeschaut, aber wenig ähm anderes ist bekannt zur Kinderbetreuungsverteilung.
Was wir auch relativ wenig wissen
ist, äh welche Rolle eigentlich flexible Arbeitsrangements spielen, also es gibt relativ viele Studien, die sich die Homeoffice-Nutzung angeschaut haben von Vätern und wie das eben die Kinderbetreuungsverteilung äh beeinflusst hat. Ähm wir wissen aber wenig über andere Arbeitsorgaments, wie zum Beispiel kürzere Arbeitszeiten
und was wir auch nicht so viel wissen, ist eigentlich, welche Rolle die betrieblichen Regelungen zu.
Zeiten oder auch Work-Life-Balance-Angebote der Betriebe spielen. Darum haben wir drei Forschungsfragen. Wir fragen einmal, wie hat
Pandemie die partnerschaftliche Verteilung der Kinderbetreuung verändert? Äh sind die Veränderungen von Dauer und
welche Rolle spielen die Nutzung von flexiblen Arbeitsarrangements und betriebliche Regelungen beziehungsweise Work-Life-Balance-Angebote für die veränderte oder unveränderte Verteilung? Das sehen wir dann
gleich. Ähm wir gehen äh unser oder kurz zum theoretischen Hintergrund ähm unserer Forschung.
Wir gehen davon aus, dass es ein
durchaus ein gewandeltes Verständnis von Vaterschaft in den letzten Jahren gegeben hat, wo die Vereinbarkeit von Beruf und Familie auch als eigenständiges Lebensziel für Väter äh gesehen.
Was wir allerdings wissen, ähm auch aus aus der empirischen Forschung ist, dass es eine Diskrepanz dieses äh neuen Verständnisses, dieses äh Lebensziels oder auch der Leitbild
Bilder, die damit zusammenhängen gibt und der Praxis, ganz speziell auch der betrieblichen Praxis. Ich hatte mir das mit meiner
Kollegin Christina Klenner angeschaut, ähm inwiefern ähm die betriebliche Praxis aktive Partnerschaft verhindert. Wir haben uns das damals für Elternzeit und Teilzeit angeboten und finden es gibt Barrieren im Betrieb, diese Partner, diese
die diese aktive Vaterschaft verhindern. Die Pandemie ähm
ist jetzt dazugekommen und wir gehen davon aus, dass sie ein gewisses Möglichkeitsfenster für aktive Partnerschaft äh geboten hat
eben aufgrund der Notfallsituation auf die Unternehmen eben sehr schnell reagieren mussten, teilweise von einem Tag auf den anderen wirklich auch die Arbeitsorganisation auf den Kopf gestellt haben. Es gab eine starke Ausweitung von Home Office, aber es wurde einfach
insgesamt anders gearbeitet und das könnte wirklich dazu geführt haben, dass eben so dieses dieses Möglichkeitsfenster von den Vätern genutzt wurden und ist dann eben, das ist unsere erste Hypothese ähm bei einigen Paaren tatsächlich zu einer gleichberechtigteren Verteilung der Kinderbetreuung gekommen ist, weil eben dann der Vater mehr.
Eingesprungen ist und mehr übernommen hat ähm bei der Kinderbetreuung. Was wir
auch allerdings auch wissen, ähm die Forschung kennen wir alle. Das Geschlechterrangement in Partnerschaften sehr persistent ist, also dass sozialer Wandel da auch einfach sehr lange dauert. Darum gehen wir davon aus, dass diese Veränderung hin zu einer gleichberechtigten Verteilung eher
ein kurzfristiger, ein kurzfristiges Phänomen äh war und nicht so sehr eine langfristige Veränderung. Die.
Der theoretische Hintergrund zur Nutzung flexibler Arbeitsorgaments. Ähm es gibt Studien, die deuten darauf hin, dass es eine geschlechtsspezifische Nutzung dieser Arrangements gibt, dass Frauen äh flexibles Arbeiten in erster Linie als Vereinbarkeitsinstrument nutzen
Männer nutzen diese Arrangements entweder gar nicht, zum Beispiel bei der Teilzeit haben wir das ja sehr stark oder sie nutzen sie eher im äh im.
Interesse etwa indem sie länger arbeiten, also ihre Arbeitszeit ausdehnen. Und ein Grund für diese geschlechtsspezifische Nutzung ist das sogenannte Flexibility Stigma, also die Stigmatisierung von flexiblen Arbeitsarrangements, die für die Vereinbarkeit äh von Beruf und Familie wirklich verwendet
werden. Ähm auch hier kommt die
Pandemie wieder rein, die, wie wir alle wissen, zu einer sehr starken Verbreitung von flexiblen Arbeiten geführt hat
beim Homeoffice haben wir das beobachtet, ähm aber natürlich damit zusammengehend auch ähm selbstbestimmtere Arbeitszeiten, die
im Home Office eben auch zugenommen haben und es ist einfach so eine große ähm Masse jetzt im Vergleich zu vorher gewesen. Also ich glaube, ein Viertel der Beschäftigten hatte ein Homeoffice gearbeitet und das eben auch über längere Zeit, dass wir
davon ausgehen können, dass das eventuell, also es muss noch geprüft werden, aber es könnte zu einer Schwächung dieses Flexibility Sticks Stickmaß geführt haben und auch Väter.
Jetzt eben
ohne ein schlechtes Gewissen oder ein schlechtes Gefühl oder Sorgen um die Karriere flexible Arbeitsorgaments als Vereinbarkeitsinstrumente nutzen. Darum gehen wir zweite Hypothese davon aus, dass die Nutzung von flexiblen Arbeitsengements, durch Väter mit einer gleichberechtigteren Verteilung der Kinderbetreuung verbunden ist.
Dann kommen wir zur Theorie, zu den betrieblichen Regelungen und Angeboten. Äh wir wissen aus der Forschung, ähm da gibt es ja auch Studien aus dem BZB selber zu, dass familienfreundliche Organisationskulturen, ähm die auch betriebliche Regelungen zu Arbeitszeiten anbieten oder auch Work Last
Balanceangebote machen, das Anspruchsbewusstsein
beider Nutzung von flexiblen Arbeitsorangen stärken. Also in diesen Organisationen ist es akzeptierter, äh flexible Arbeitsorganisation, brauchst du wirklich als Vereinbarkeitsinstrumente zu nutzen und was wir auch wissen, ist, dass diese Organisation auch offener für Wandel sind. Also das sind auch Organisationen, die sich sowieso schon schneller
bewegen und schneller auch auf Veränderung eingehen. Darum gehen wir davon aus, dass gerade in diesen ähm Organisationen, die eben
diese familienfreundliche Organisationskultur haben, das Anspruchsbewusstsein in der Pandemie sogar noch größer
gewesen ist, weswegen wir davon ausgehen, dritte Prothese, dass die betrieblichen Regelungen, Work-Life-Balance-Angebote mit einer gleichberechtigteren Verteilung der Kinderbetreuung verbunden sind.
So, das war jetzt so kurz zum theoretischen Verständnis. Ich komme jetzt auf die Empirie.
Zu sprechen. Wir haben Daten ähm benutzt, von der schon erwähnten Erwerbspersonenbefragung der Hans-Böckler-Stiftung. Hier haben wir im April, Juni und November zwanzig zwanzig Beschäftigt
befragt oder auch Erwerbspersonen befragt. Ähm und eben auch in diesen drei Wellen immer zu der zu der Aufteilung der Kinder
Betreuung. Im April habe zusätzlich befragt, wie dann die Kinderbetreuungsverteilung vor Corona gewesen
ist und ähm diese Information nutzen wir, um ähm das zeige ich gleich, Typen zu bilden von Veränderung oder nicht Veränderung der Kinderbetreuung. Ich muss natürlich hier einschränkend sagen, ähm dass äh Retrospektiv fragen, wie wir sie jetzt.
Immer
Problem darstellen, Lena Hipp hat dazu ja auch ähm am publiziert. Wir haben leider aber wie viele andere Corona-Studien nichts besseres und müssen mit dieser Einschränkung leben. Das Simple, wir haben über eintausendsiebenhundert Personen
Personenmonate und wir haben ein balanciertes Panel, das heißt alle Personen sind in den drei Wellen
wartet. Zu den abhängigen Variablen. Wir haben uns in Anwendung an Hank und Steinbach, die gefunden haben, dass es unterschiedliche Typen oder Gruppen von Paaren gibt, die eben unterschiedlich auf die Pandemie reagiert haben. Haben wir vier.
Der Aufteilung von Kinderbetreuung unverändert oder verändert uns angeschaut. Einmal die, die keine Veränderung haben, also die vor
Coronasituation, Aufteilung äh ist die gleiche. Wir haben Paare, die eine Traditionalisierung haben, die waren vielleicht schon Egalitär unterwegs vor Corona und auf einmal macht die Frau wieder den Löwenanteil in der Pandemie. Wir haben eine Ialisierung. Das sind dann Paare.
Feuer ungleich die Aufteilung hatten, also entweder hat er oder sie mehr gemacht und dann machen sie's gleich oder wir haben die umgekehrte Traditionalisierung, wo dann in der Pandemie der Mann.
Der Hauptsorgetragende ist
Die zweite abhängige Variable ist die Dauer der unveränderten beziehungsweise veränderten Aufteilung von Kinderbetreuung. Hier haben wir einfach wirklich nur pro Paar durchgezählt. Wie oft wurden denn die.
Beobachtet wurden, die einmal beobachtet, zweimal in der Zeit oder wirklich über die drei Wellen wirklich dreimal
Erklärende Variablen in den multivariablen Modellen, Nutzung von Homeoffice, tatsächliche Arbeitsstunden. Also uns interessiert eben auch die Teilzeit
oder die kürzere Arbeitszeit, betriebliche Regelungen und Work-Life-Balance-Angebote. Da haben wir uns eine Reihe von angeschaut. Ich gehe da jetzt on Detail nicht dran.
Drauf ein, die, die relevant sind, das zeige ich dann im im Ergebnis teil.
Eine Reihe von Kontrollvariablen haben wir verwendet. Auch hier würde ich aus Zeitgründen nicht eingehen und gleich zur Methode springen, um die.
Der unveränderten Aufteilung zu betrachten und deren Dauer ähm haben wir eine diskritive Analyse durchgeführt auf Basis des.
Samples und für den Zusammenhang zwischen Nutz- und flexibler Arbeitsorgaments und betrieblicher Regelung Work Life Balance Angebote haben wir eine Multimomeal-Logistische Regression ähm.
Geschätzt. Ich muss an dieser Stelle sagen, wir wollten auch ähm oder wir haben auch Analysen gemacht zu den Paaren, die äh wirklich über alle drei Wellen hinweg
bei dem Arrangement geblieben sind, die haben wir dann stabilisiert oder um zu gucken, okay, was was ist denn was haben die denn für Merkmale, ähm.
Ähm die wirklich bei dem Arrangement
durchweg geblieben sind. Da haben wir allerdings wirklich Fallzahlprobleme, weswegen ich drauf verzichtet habe, die Ergebnisse zu zeigen, da können wir aber dann vielleicht auch noch in der Diskussion drauf eingehen, wenn da Interesse besteht.
So, ich komme jetzt zu den Ergebnissen. Also erstmal zu unseren vier Typen, keine Veränderung, Traditionalisierung, Egalisierung.
Umgekehrte Traditionalisierung und wir sehen, dass innerhalb dieser drei Wellen, die keine Veränderung, also die Aufteilung vor Corona ist beibehalten worden am am meisten beobachtet worden.
Wurde. Das sind sechsundsiebzig
Prozent der Fällen ist diese keine Veränderung beobachtet worden. Traditionalisierung mit knapp acht Prozent relativ gering. Umgekehrte Traditionalisierung mit knapp fünf Prozent. Stärker ist noch die Legalisierung mit.
Zwölf Prozent der Fälle.
Wir wissen aus äh Forschung, dass ähm Männer häufig dazu tendieren ihren Zeitaufwand für unbezahlte Arbeit zu überschätzen, weswegen wir uns nochmal diese Typen für Männer, Frauen getrennt angeguckt haben, also einmal die Antworten von Frauen und die Antworten der Männer
trachtet und in der Tat finden wir, dass die Legalisierung häufiger äh zu beobachten ist nach Angabe der Männer, ähm
also sehr viel optimistischer, sage ich mal. Auf die Kinderbetreuungsverteilung schauen, weswegen wir, wenn wir uns jetzt die Dauer ähm der Veränderung angucken, jetzt erstmal nur die Antworten der Frauen anschauen.
Genau und diese Grafik zeigt uns, also wie oft wurde denn jetzt eigentlich in diesen drei Monaten April, Juni, November, die äh diese ähm dieser Typ
betrachtet. Einmal, zweimal oder wirklich dreimal, in allen drei Bällen. Und was wir sagen können, die keine Veränderung wurde am häufigsten wirklich dreimal
betrachtet, also nicht nur ist der größte Teil der Paare bei dem Arrangement ähm geblieben, was sie schon vorher hatten. Sie ist, sie sind auch
dauerhaft dabei geblieben, wobei man natürlich auch hier immer einschränken, sagen muss, wir haben vom April bis November betrachtet der Zeitrahmen ist natürlich kurz.
Relativ ähm da müssen wir jetzt einfach auf die nächsten Wellen der Erwerbspersonenbefragung warten, um das zu erweitern. Aber das ist ein erster Hinweis
und umgekehrte Traditionalisierungen sind eher einmal Phänomene, die wirklich in der, in der Zeit dann nur einmal zustande gekommen sind. Bei der Traditionalisierung haben wir ein bisschen gemischtes Bild. Die wurde auch ähm häufiger dreimal ähm in der ganzen Zeit beobachtet.
Paar, also es sind dann auch mehr Paare, die wirklich dann bei der Traditionalisierung dann geblieben sind, aber wie gesagt, die Fallzahlen sind hier auch teilweise relativ klein, weswegen ich jetzt ähm
nicht äh so nicht schließen wollen würde, dass es eine Persistenz der Traditionalisierung gibt. Was wir aber durchaus sagen können, zu unserer ersten Hypothese, dass es bei einigen Paaren durchaus zu einer Gleichberechtigung
Verteilung der Kinderbetreuung gekommen ist, die aber tatsächlich eher kurzfristig war. Also eben dann wirklich nur einmal aufgetreten ist.
Dann komme ich zu den Ergebnissen ähm bei der Nutzung der Arbeitsorengements. Ähm das habe ich jetzt, ich habe auf Zahlen verzichtet und bringe einmal nur ganz kurz die statistischen Zusammenhänge mit aufgrund der Regressionsmodelle. Wir haben gefunden, dass kürzere Arbeitszeiten von Vätern positiv mit einer umgekehrten Traditionalisierung verbunden ist und die Nutzung von Homeoffice und das
ähm bestätigt eben auch bisherige Studien, negativ mit einer Traditionalisierung und positiv mit einer Igalisierung und auch mit einer umgekehrten Traditionalisierung.
Damit bestätigt sich die Hypothese zwei, die Nutzung von flexiblen Arbeitsarrangements durch Väter ist mit einer gleichberechtigteren Verteilung der Kinderbetreuung verbunden.
Dann kommen wir zu den betrieblichen Regelungen, World Life Balance Angeboten.
Wir haben uns einmal die Regulierung von flexiblen Arbeitszeiten angeschaut. Die betriebliche Regulierung, die ist negativ mit einer Traditionalisierung verbunden. Arbeitszeitkonten sind positiv mit einer umgekehrten Traditionalisierung verbunden und dann wurde nochmal
gefragt
es denn ein Angebot von Home Office gibt oder auch von Kinderkrankentragen, die explizit für die Kinderbetreuung genommen werden können und auch diese beiden Arrangements sind mit einer Legalisierung beziehungsweise auch mit einer umgekehrten Traditionalisierung verbunden.
Damit bespinden wir auf jeden Fall für einige dieser Arrangements ähm die Bestätigung, dass betriebliche Regelung Work-Life-Balance-Angebote mit einer gleichberechtigteren Verteilung der Kinderbetreuung verbunden sind.
Dann komme ich zum Fazit, damit bin ich schon sozusagen durch. Wir haben gesehen, äh die Vorpandemie Aufteilung der Kinderbetreuung.
Bei dem größeren, größten Teil der Paare unveränder
und die Veränderung ähm der Aufteilung der Kinderbetreuung in in vor allen Dingen, was die Legalisierung anbelangt, aber auch die umgekehrte Traditionalisierung scheint eher wirklich kurzfristige Anpassungen an eine Notsituation ähm gewesen zu sein, als jetzt.
Langfristigere, ich formuliere es jetzt erstmal vorsichtig, Veränderung
Wir haben aber auch gesehen eine Legalisierung und umgekehrte Traditionalisierung ähm ist ähm dann ähm ähm wahrscheinlicher, wenn die Väter in Betrieben arbeiten, wo flexible Arbeitszeiten reguliert sind oder auch Work-Life-Balance Angebote gemacht
werden, ähm was eben dann das insgesamte Ergebnis, was ja auch die Forschung nahe liegt bisher,
bestätigt oder dem auf jeden Fall zuspricht, dass die Geschlechtergleichheit vor allen Dingen dann in Betrieben gelingt, die eben sowieso schon eine familienfreundliche
Kultur haben und eben auch offen für den Wandel sind.
Was wir auch gesehen haben, ist ähm, dass die Legalisierung oder auch umgekehrte Traditionalisierung auch stärker bei Vätern ähm vorhanden ist, die im Homeoffice gearbeitet haben oder auch kürzere Arbeitszeiten.
Was sich insofern spannend fand ist, dass das
darauf hindeutet, dass sobald ohne Angst vor Stigmatisierung diese Arrangements benutzt werden können, weil's halt einfach in dem Moment so viele Menschen machen, so viele Beschäftigte und es sind also dann sozusagen das Neue, normal, wenigstens für die Zeit hat, dann scheinen diese flexiblen Arbeitsorgaments durchaus die Geschlechter
Gleichheit fördern zu können, aber da brauchen wir natürlich noch viel mehr empirische Evidenz auch in den nächsten Jahren zu.
Ähm die Frage war ja auch so ein bisschen am Eingangs äh Retraditionalisierung, ja nein, ähm ich denke, wir können jetzt auf Basis unserer Daten nicht von einer stark verbreiteten
Traditionalisierung sprechen, aber sicherlich auch nicht von einem sehr viel mehr an Geschlechtergleichheit, weil wenn jetzt äh wir das ernst sind, was die meisten Paare vor der Pandemie ähm eben, also bei der Vorpandemieverteilung geblieben sind und wir uns anschauen hier sechsundsiebzig.
Prozent der dieser Paare.
Die Mutter oder also hat halt die Frau den Großteil der Sorge am Arbeit übernommen bei der Kinderbetreuung, müssen wir sagen, okay, es war vorher schon ungleich und es ist in den meisten Fällen ungleich geblieben.
Herzlichen Dank.
Michelle Boden
Dann auch von meiner Seite danke für die spannenden.
Ergebnisse und die Präsentationen und ich würde vielleicht mal einsteigen ähm mit allgemeineren Fragen.
Zum ähm zum Sample. Also sie haben ja schon das N gezeigt. Ähm vielleicht als Einstiegsfrage, wie sah das denn mit der Geschlechterverteilung aus? Also haben Männer und Frauen ungefähr gleich äh mäßig
teilgenommen an der Befragung oder gab's da ähm in einer Gruppe einen Überhang.
Yvonne Lott
Also das habe ich jetzt so konkret nicht aufm Schirm, aber soweit ich weiß, ähm ist das relativ gleich verteilt gewesen. Also wir haben's doch geschafft, weil wir ja auch nicht nur ähm also ich meine jetzt hier habe ich nur am Erwerbs ähm beschäftigt
drin gehabt, aber wir haben in der Befragung ja auch die ähm befragt, die eben momentan nicht in Arbeit sind. Darum haben wir insgesamt eine Gleichverteilung für das Sample. Ähm was ich jetzt benutzt hatte, müsste ich tatsächlich nochmal nachschauen, aber mir ist bei den Analysen da jetzt kein Überhang von den Männern aufgefallen.
So in ihrem Paper schreiben sie ja auch, dass es also, weil sie jetzt viel von Parkkontexten
en oder von ein paar Aufteilungen gesprochen haben, aber eigentlich sind ja Einzelpersonen und nicht jeweils die Paare
befragt worden, ob sie dazu vielleicht nochmal was sagen können. Ja. Ja, danke Frau Bohnen, guter Punkt. Da kann man auch sagen, habe ich verbal etwas geschummelt, weil wir in der Tat ähm leider die
paar Informationen nicht haben und genau wie sie sagen, eben wirklich nur entweder die Männer getrennt beobachtet haben oder die Frauen, aber eben nicht das Paar, was auch gerade dann ähm auch schwierig ist, wenn wir uns wirklich.
Die äh Rolle von flexiblen Arbeitsorrangements angucken, weil eben die Forschung, die es bisher dazu gibt, äh zeigt, dass dieser dieser
Benefit, dem den der durch äh Homeoffice von Viertern gewonnen wird, vor allen Dingen auch dann besteht, wenn die Frau eben nicht im Homeoffice arbeitet so. Also wir haben uns dieser Frage ähm angenähert eben am
also der Rolle der flexiblen Arbeitsengements. Ähm wir müssten sicherlich, wenn wir das jetzt nochmal anders veröffentlichen, da viel kritischer auch ähm
Stellung nehmen, dass wir natürlich die Paarebene nicht beobachtet haben, aber das ist halt so, ne, man kann also entweder hat man das ein oder man hat das andere nicht, man das ist natürlich da auch ein guter guter Datensatz. Die haben jetzt aber, soweit ich weiß, auch nicht unbedingt monatlich ähm befragt. Also wir haben jetzt
bei unserer Befragung leider nichts besseres. Aber ist ein guter Punkt, klar.
Michelle Boden
Dann kam im Chat auch noch die Frage, also sind sie jetzt zwar schon ein bisschen drauf eingegangen, ich würde sie trotzdem nochmal ähm stellen, ob auf die Haushaltskonstellation hin ähm kontrolliert wurde dahingehend, ob auch Homeoffice bei dem
Partnerin oder bei der Partner oder der Partnerin genutzt wurde. Ja. Weil das ja sozusagen stark äh ausschlaggebend dafür ist
ob jemand äh Sorgearbeit übernimmt oder nicht.
Yvonne Lott
Ja genau, ja auch genau der Punkt, ich hab's ja gerade schon gesagt, die Information haben wir nicht, das muss sich sicherlich ähm sehr viel einschränkender ähm.
Nächste Mal vortragen und sicherlich auch nicht unbedingt über die Paare reden, sondern über die einzelnen Personen, Männer und Frauen. Das wäre eine schöne Information, drin zu haben, aber ist leider nicht, ist leider nicht mit dabei.
Michelle Boden
Dann kam im Chat auch noch die Frage, ähm ob er fast wurde, ob sich beispielsweise.
Ähm die Arbeitszeit verändert hat, also ob eine Person vielleicht vor der Pandemie in Vollzeit äh berufstätig war und dann äh in Teilzeit gegangen ist beispielsweise.
Yvonne Lott
Genau, also wir schauen uns ja die am Arbeitsstunden an, die wir als erklärende Variable ähm nutzen, also weil wir genau uns für diesen Effekt
äh interessieren, ob eben ähm kürzere Arbeitszeiten oder längere Arbeitszeiten eben mit diesem Typen verbunden sind, also Arbeits.
Von den Vätern darum sind, die mit in den ähm Modellen drin, wir haben
dann dazu noch kontrolliert für die äh Kurzarbeit, wobei ich jetzt gerade gar nicht mehr also es ist mir so ein bisschen gekommen, als ich die Folien ähm erstellt habe. Manchmal ist es auch ganz gut, dass
dann ja auch nochmal zu denken an habe ich mich gefragt, ob das überhaupt so clever ist für die Kurzarbeit zu kontrollieren und wir da nicht auch einfach so ein bisschen auf jeden Fall von der theoretischen ähm von einem theoretischen Startpunkt aus, von dem bekommen, uns nicht auch einfach
den Enfekt weg kontrollieren, der uns eigentlich interessiert.
Aber wir haben jetzt nicht nochmal eine Kontrolle drin für Vollzeit, Teilzeit, also wir haben halt einfach die Arbeitsstunden als kontinuierliche Variable Erklärende verwendet.
Michelle Boden
Dann kam im Chat noch die Frage, ob es generell sich nur um Väter und Mütter handelt oder auch um Personen, die keine Kinder haben.
Yvonne Lott
Genau, wir haben tatsächlich ähm das hätte ich, glaube ich, auch nochmal stärker machen sollen. Wir haben tatsächlich uns äh Eltern
geschaut. Also die, die die Kinder haben, also Kinderbetreuung, können natürlich auch von Personen gemacht werden, die jetzt nicht die biologischen Eltern sind, aber.
Kurz nochmal überlegt genau unser Ausschusskriterium war, dass Kinder im Haushalt leben, ob es jetzt die biologischen Eltern sind oder es eine Patchwork-Konstellation ist, ähm dass äh
diese Information haben wir nicht.
Michelle Boden
Und sie hatten am Anfang gezeigt, dass sie für das Alter der Kinder kontrolliert haben, also ob die Kinder unter vierzehn Jahre alt
warm, wie war denn da, also oder haben sie sich die Verteilung angeguckt, wie das war bei den ähm Personen, die da dran teilgenommen haben, also ob sie vorwiegend äh jüngere Kinder hatten, ob die im Schul- oder Kita-Alter beispielsweise.
Yvonne Lott
Ja, ich glaube, das Problem, was wir haben bei den Daten, ist, dass der, dass die Kategorie relativ groß ist, ähm was das Alter des Kindes anbelangt, ähm darum habe ich mir das tatsächlich
da gar nicht mehr weiter angeschaut, weil ich's nicht so super aussagekräftig fand. Ich nehme das aber einfach mal mit
als als Punkt. Ich schreib's mir mal auf, dass wir vielleicht da nochmal ähm schauen, wie die Verteilung genau ist. Also es äh dass die Frage ist ja, sind es vor allen Dingen Paare mit jüngeren Kindern oder nicht so, ne
Genau.
Michelle Boden
Sie hatten ja auch vorhin von Kinderkrankentagen gesprochen, dass sie geguckt hatten sozusagen, ob das in Unternehmen
eine gängige Praxis war, wenn ich's richtig verstanden habe. Das wäre ja sozusagen auch vom Alter der Kinder abhängig, weil man die ja nur nehmen kann, bis das Kind zwölf
äh Jahre alt ist. Ähm
in dem Zusammenhang vielleicht auch die Frage, ob sie auch in ihrem Sample gefragt haben, ob die Personen Kinderkrankentage genommen haben aufgrund von Corona und ob es da Geschlechtereffekte gibt.
Yvonne Lott
Das ist jetzt eine interessante Frage. Ich glaube tatsächlich, dass wir, wir haben perspektivisch gefragt, ob sie denn, also die
ähm Kinderkrankentage verwenden würden, wenn es nochmal zum Lockdown kommt, um eben die Kinderbetreuung abzufedern. Das haben wir gefragt, aber ich meine nicht, dass wir abgefragt haben
Kinderkrankentage genutzt wurden.
Michelle Boden
Vielleicht ähm auch noch mal ein bisschen in die Richtung mit der Reduzierung von Erwerbsarbeit, also sie haben ja davon gesprochen, dass sie für
Kurzarbeit kontrolliert haben und das angeschaut haben und in ihrem Paper schreiben sie auch sozusagen, warum Arbeitslosen, Statistiken nur bedingt sozusagen widerspiegeln. Ähm
ob Frauen vorzugsweise ähm ihren Job verloren haben oder nicht, da viele Frauen sich auch nicht arbeitslos melden beispielsweise, wenn sie Mütter sind
daran anknüpfend die Frage, ob man vielleicht auch.
Beobachten konnte oder ob sie das in ihren Daten erfragt haben, ob Personen beispielsweise ihre Elternzeit verlängert haben
Elternzeit genommen haben. Das wäre ja dann auch nicht in der Arbeitslosenstatistik.
Yvonne Lott
Das ist
das ist wirklich ein spannender Punkt, aber da muss ich passen, das haben wir nicht in unseren Daten befragt. Also ich kann mir gar nicht vorstellen, dass das nicht irgendwie sich jemand angeschaut hat von den Forscher in ähm in Deutschland, aber wir haben dazu keine Information, ist aber ein super relevanter Punkt, den wir bisher einfach da auch nicht aufm Schirm halten, ja.
Also weil wir's halt auch einfach nicht in den Daten haben.
Michelle Boden
Dann würde ich vielleicht nochmal auf ähm das eingehen, was sie haben. Also vorhin kam im Chat auch noch die Frage
sie ähm am BSI wird sich ja meistens die Aufteilung von Sorgearbeit in Stunden und Minuten angeguckt, also gemessen. Ob das sozusagen
in ihrer Studie auch der Fall war und ob sie vielleicht auch gefragt haben, wie das denn empfunden wurde, also die
ob es äh auch nach empfundener Belastung nach et cetera gefragt wurde.
Yvonne Lott
Ja ähm gute, guter Punkt habe ich eingangs ähm gar nicht gesagt, ähm was die ähm was die Basisvariable sozusagen für unsere Typenbildung war. Wir haben ähm in der Tat keine Minuten
Stundenangabe verwendet, sondern eigentlich so ein bisschen an Anlehnung an das die auch so eine kategoriale Variable verwenden. Haben wir drei Kategorien. Einmal, man teilt sich, also es ist teils, teils, wir teilen uns die Arbeit gleich auf, die äh die.
Partnerin macht den überwiegenden Teil oder ich mache den überwiegenden Teil. Also wir haben nochmal also wirklich nur mit den drei Kategorien nochmal die äh Befragten nochmal mehr.
Sozusagen eindeutig zu sagen, wer denn eigentlich die Hauptgast trägt beim, glaube ich, sind es fünf Kategorien. Genau, also wir haben's jetzt nicht so wie beim SIP gemacht, dass wir.
Ganz grob nach der Stundenzahl fragen, was ja auch immer, wie wir wissen, auch problematisch ist, diese
diese Instrumente und ja dann auch oft gesagt wird, okay, eigentlich, wenn man's jetzt genau wissen will, braucht man eigentlich wirklich eine ähm Zeitverwendungsstudie am.
Jetzt nicht diese diese Maße. Darum haben wir's mit diesen Kategorien ähm gemacht, also die wurden dann verwendet vor für den für den Indikator vor Corona, also für das Instrument und dann eben für jede in jeder Bälle
mit mitgetragen.
Michelle Boden
Ähm es kam auch noch die Frage, ähm wie fern die Verteilung ähm der Aufgaben.
Sich nach äh Kita und Schulschließungen gerichtet haben, also konnten sie irgendwie dafür kontrollieren, ob die Kitas und Schulen zu dem Zeitpunkt auch geschlossen hatten oder also wurde das abgefragt, ob es damit zusammenhing oder.
Sozusagen, was die Gründe für die Aufteilung waren.
Yvonne Lott
Genau, also so ein bisschen der institutionelle Rahmen und dabei fällt mir gerade ein, dass ich doch ein Teil am Aspekt
der Erfolgen, Frage vergessen habe, nämlich nach Mental Load, also ob auch die Belastung erfasst wurde, wurde tatsächlich nicht. Also wir haben jetzt in der neuen Welle zwei Indikatoren drin, die so was wie
messen oder auch ähm eben äh Recovery.
Die nicht, die nicht passt, also die Unzulässig ist, aber wir haben ähm in
den Wellen leider kein Indikator drin, ob das überhaupt für die Person auch als Belastung empfunden ist. Also diese qualitative Ebene haben wir nicht mit dabei. Und jetzt zu der Frage zum institutionellen ähm Rahmen.
Das äh ist äh finde ich gar nicht so einfach für Deutschland, weil es ja einfach auch so eine
große ähm Spannbreite an Lockerungen, Öffnung oder nicht Lockerungen der institutionellen Betreuung über die ganzen Bundesländer hinweg gegeben hat und sogar auch innerhalb der Bundesländer, dass er teilweise auch sehr unterschiedlich gemacht wurde, weswegen wir auch schon von vornherein gar nicht versucht hatten,
dass irgendwie ähm mit abzubilden, also wenn da eine.
Eine von ihnen oder einer von ihnen eine gute Idee hat, wie wir das äh mit reinnehmen können, dann auf jeden Fall sehr gerne. Wir haben's in der Befragung nicht mit dabei, dass wir die ähm Beschäftigten befragt haben, okay und
es denn gerade eine institutionelle Kinderbetreuung ähm ja nein, also das ist meines Wissens nicht mit dabei.
Michelle Boden
Vielleicht die Frage, Sie haben ja gesagt, dass es in bestimmten Gruppen zu Egalisierungs.
Tendenzen kamen, die wahrscheinlich aber nur einen kurzfristigen ähm Trend darstellen. Da wäre die Frage, also in
vorheriger Forschung sieht man ja oft, dass das auch mit der sozialen Herkunft oder dem Milieu zusammenhängt.
Wie die Arbeitsteilung in Paaren ist, ob sie das in ihren Daten auch ablesen können, ob sich der Trend für bestimmte Gruppen zeigt.
Yvonne Lott
Ja, in der Tat, also das ist für uns ein bisschen schwierig, weil wir dann noch an Fallzahlproblemen kommen. Also wenn wir da jetzt sehr, sehr tief graben, ähm aber wir haben uns das angeschaut für die Väter
und was für ein Status die eigentlich haben und wir haben Status Proxis genommen, das war einmal das Einkommen und ob's White Color, Blu
Color Worka sind und da haben wir tatsächlich gefunden, dass diese Legalisierung stärker mit für Väter oder mit Vätern verbunden ist, die einen höheren Status haben
so. Also das haben wir durchaus gefunden. Ich habe das jetzt hier nicht präsentiert aufgrund der Kürze, darum ist es gut, dass sie die Frage nochmal aufwerfen. Also danke dafür, ja.
Michelle Boden
Vielleicht noch eine allgemeine Frage im Chat kam ähm die Frage auf,
man ähm die Ergebnisse oder auch den Datensatz darauf Zugriff hat. Also bei den Ergebnissen kann ich sagen, da gibt es das Paper, das werden wir auch verlinken
Ähm genau, aber vielleicht können sie dazu sagen, wie das mit dem Datensatz aussieht.
Yvonne Lott
Ja, das ist auch eine gute Frage und da diskutieren wir auch gerade im WSI noch äh mit. Also wir haben immerhin jetzt eine Dokumentation
der Daten online, wo die Fragebögen am Downloadbar sind und äh ist auch ein Code
gibt und es wird jetzt auch noch ein Methodenbericht äh geben, der stellt wird, dass es alles aufgrund der Kürze der Zeit und der Arbeitsbelastung bisher hinten rüber gefallen.
Das äh werden wir machen und was den Datenzugang anbelangt jetzt für die Akademier, sage ich mal,
da sind wir noch unentschieden und noch in Diskussionen, ob wir das machen oder nicht, weil das natürlich bedeutet, dass äh wenn wir wirklich eine Daten- ähm Weitergabe machen, also vielleicht kennen das auch einige von Ihnen beim
oder auch bei mir, das ist auch nochmal sehr, sehr viel Arbeit und da müssen wir einfach schauen, ob wir die personellen Ressourcen haben, so. Ganz einfach.
Aber es lohnt sich, ähm wenn Interesse besteht, ähm meinem Kollegen Helge Emler, Emler ist EMLER, Helge Emler
vielleicht einfach Google mit Hans dabei, haben eine ähm.
E-Mail zu schreiben und einfach zu fragen, weil der auch wahrscheinlich eher über den neusten Stand der Diskussion informiert ist als ich, weil ich bin ich bin da nicht mit drin in dem Team.
Michelle Boden
Dank, dann würde ich vielleicht ähm jetzt so ein bisschen auf Fragen kommen, die in Richtung Homeoffice ähm abzielen und der Work-Life-Balance, die sie ja angesprochen haben. Ähm also sie haben ja
gezeigt, dass es eigentlich ähm nur in einem Drittel der Paar oder in weniger als einem Drittel der Paare zu einer Veränderung der Aufteilung der Sorgearbeit kam
sie in ihrem Paper sprechen sie auch davon, was das für Bedeutungen für den Gender Pay gibt, den Gender Care Gap und den gendertime Gap.
Hat, ob sie darauf kurz eingehen könnten, weil das ja doch aus durchaus wichtig ist.
Yvonne Lott
Nochmal ganz kurz zum zur Verständigung also in diesem Paper, also es ist ja dieser WSI Report, den wir anfangen
des Jahres oder im Frühjahr des Jahres ähm veröffentlicht hatten. Da gucken wir uns genau den und Gendertime an und diese Kinderbetreuungsaufteilung.
Und die Veränderung in der Pandemie, das ist sozusagen unser Indikator für den Gender Care Gap. Ähm und wir äh wird im Fazit also.
Stellen wir das so ein bisschen in Beziehung auch zu dem zu dem gender Timegap
den wir finden, dass nämlich eben Frauen in der Pandemie auf jeden Fall auf Basis unserer Daten häufiger ihre Arbeitszeit reduziert haben, was ja auch irgendwie Sinn macht, weil ich habe ja
ja am Ende gezeigt
dass eben die meisten Paare sind bei dem Status quo geblieben. Der Status quo war die Frau macht den Löwenanteil der Sorgearbeit, die Sorgearbeit ist wahrscheinlich einfach mehr geworden aufgrund der Schließung der institutionellen Kinderbetreuung, weswegen dann Frauen eben äh die Arbeitszeit eher verkürzt haben, was dann
kurzfristig den Gender Time gibt äh erhöht hat so. Also wir haben das nicht kausal in einem Modell geschätzt, das ist jetzt wirklich interpretativ wenn wenn wir diese diese zwei ähm zwei ähm
Indikatoren, ähm oder diese zwei ähm Themen sozusagen aufeinander beziehen. Also das ist so ein bisschen ähm,
die die Quintessenz eben, es kommt nicht zu einer, unbedingt zu einer stark
retraditionalisierung, aber Frauen machen eben nach wie vor den Löwenanteil der Arbeit, fällt die institutionelle Kinderbetreuung weg, dann verstärkt das natürlich die Ungleichheit, insofern, dass sie einfach noch viel mehr Arbeit
unbezahlt verrichten und dann eben ihre Arbeitszeit reduzieren müssen. So und wenn wir.
Davon ausgehen ähm oder wir wissen ja auch aus Forschung, dass gerade auch kürzere Arbeitszeiten die Einkommensentwicklung hemmt
können, also dass eben Teilzeit beschäftigt. Ich meine, da gibt's ja auch vor allem in Dingen hat da ja auch Studien zu gemacht, auch für die Hans-Börkler-Stiftung, dass eben auch Weiterbildung ähm weniger angestrebt
werden für Teilzeitkräfte von Seiten des Betriebes. Ähm sie.
Teilzeitkräfte haben halt eher immer noch das Problem, dass sie sich ein bisschen auch ins ins Berufliche Karriere abseits ähm äh manövrieren durch die kürzeren Arbeitszeiten und das kann dann natürlich auch.
Langfristig negative Effekte auf die ähm auf den Gender Care oder Gender Pay Gap haben, also viel mehr positive Effekte, so kann den erhöhen
dass das auf jeden Fall. Und noch ein Aspekt
zu den zu den kürzeren Arbeitszeiten. Das kommt dann auch wieder so ein bisschen aus der äh flexiblen Arbeits äh Forschung, in der ich jetzt auch verstärkt unterwegs bin, ist auch immer das Problem, dass kürzere Arbeitszeiten einfach auch als ähm.
Stigma gelten und einfach auch als ein Signal gelesen werden für weniger und dann eben auch, dass ein weiterer Grund ist, weswegen dann auch gerade die Beschäftigten dann vielleicht auch bei der nächsten Beförderung dann eben
zum Beispiel, also die Karriereentwicklung eben da auch gehemmt wird und das kann dann eben ein Gender Pay Gab
auf Dauer erhöhen, aber wir müssen da, glaube ich, auch einfach noch abwarten. Also wir haben ja jetzt irgendwie so die ersten Ergebnis
von dem ersten Jahr ähm Corona und was das wirklich für Auswirkungen hat, auch lange langfristig, langfristig, das wird sich einfach zeigen.
Michelle Boden
Hatten sie ja jetzt auch schon ein bisschen auf ähm Home Office angespielt und es gibt ja durchaus ähm.
Diskussionen darüber, ob das jetzt ein fester Bestandteil werden wird in der Arbeitswelt, ähm und.
Einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf führen.
Da ist man sich ja auch etwas uneinig und auch inwiefern es dann wirklich zu einer Geschlechtergleichheit kommt oder Gerechtigkeit wenn es Homeoffice gibt, da gibt's ja auch Stimmen, die sagen, dass.
Dann vor allen Dingen Frauen in Homeoffice gehen werden und unsichtbar sind und die Karriereleiter eben nicht mehr heraufsteigen können, wie sie das sehen würden.
Yvonne Lott
Ja, das ist natürlich ein großes Thema und wird wirklich ähm viel diskutiert, also sowohl in in der, in der Forschungscommunity als auch eben in der Öffentlichkeit. Ähm und es gibt Studien, die durchaus ähm eben
zeigen. Es gibt äh Vereinbarkeitsgewinn durch Homeoffice, es kann aber auch zu einer Grenzung führen. Und es gibt da eben diese geschlechtsspezifische Nutzung von Homeoffice,
ich äh genannt habe und wenn wir dem folgen und äh dann und der Homeoffice wird ausgeweitet
dann könnte natürlich das Risiko sein, dass jetzt Frauen das in erster Linie ähm nutzen und im im Büro, äh im Homeoffice verschwinden und dann äh irgendwie auch von der Bildfläche verschwinden, wenn's um berufliche Weiterentwicklung geht und ähm Beförderung et cetera.
PP. Ich bin da allerdings gar nicht so ähm skeptisch, muss ich sagen.
Also ich vergleiche das manchmal mit mit der Teilzeit auch, die ist ja auch gegeben hat, die ja auch so ein Vereinbarkeitsinstrument ist und die ja wirklich die Geschlechter, also sie hat immerhin dazu beigetragen, dass die, dass die Frauen stärker am Arbeitsmarkt
partizipieren, aber sie hat eben natürlich auch zu, also hat eine extrem geschlechtsspezifische Nutzung, also Männer nutzen's eigentlich fast gar nicht und wenn dann auch aus anderen Gründen als Frauen auf jeden Fall nicht für die Vereinbarkeiten, das hat eben auch große Auswirkungen und verstärkt eigentlich auch die Geschlechter
Ungleichheit. Und das ist halt so ein bisschen die
Sache, wir wollen nicht eine ein Homeoffice haben, was in diese Teilzeitschiene reingeht, so, ne? Das ist das, was wir vermeiden wollen. Und ich glaube eigentlich, dass uns das gelingen kann, weil anders als bei den kürzeren Arbeitszeit.
Nutzen jetzt zum Beispiel Homeoffice auf jeden Fall vor der Pandemie tendenziell eher Männer als Frauen. Also es ist relativ gleich verteilt, aber es sind etwas mehr Männer, was auch daran liegt, dass
bisher Status höhere Gruppen auch Führungskräfte vor allen Dingen Zugang zum Homeoffice hatten und die dann eben einfach auch, also die dann eben in erster Linie oder mehr Männer sind als Frauen, was wir was wir alle wissen. So, also es ist da schon mal
es hat gestartet eigentlich, dass es gar nicht ein so geschlechtsspezifisches Arrangement gewesen ist vor der Pandemie. Und jetzt gab's in der Pandemie diese starke Ausweitung und ich meine, ob das wirklich zu einem Wandel der ähm
Betriebskulturen geführt hat, das muss man sagen, aber ich finde doch, es zeichnet sich ab, dass auf jeden Fall über Arbeit anders nachgedacht wird, dass es auch zu einer neuen Normalität.
Durchaus gekommen ist, dass es auch einfach normaler ist, das nicht ähm sozusagen das Gesicht gezeigt wird und die Person, die noch irgendwie bis äh zehn Uhr am Schreibtisch im Büro sitzt, ist dann die, die dann morgen ähm.
Morgen äh befördert wird et cetera. Also ich finde es.
Da schon ein ein, also auf jeden Fall ist da was in Bewegung gekommen und darum würde ich denken, wenn wir es jetzt gut regeln und wirklich auch schauen, dass es eben gute betriebliche Regelungen gibt, also ne, betriebliche Arbeitszeitregelungen scheinen da ja auch eine Rolle zu spielen oder sonst work-Life an Work-Life-Balance Angebote
glaube ich, können wir das auch diese diese Geschlechterfalle, die mit flexiblen Arbeiten
einhergeht, auch vermeiden, aber das ist auch gerade Zukunftsmusik. Also wir wissen es selber auch nicht so genau, aber ich bin doch erstaunt, wenn ich jetzt auch so in der Öffentlichkeit unterwegs bin, in den Medien et cetera, wie viele doch jetzt auch sagen so, nee, also wir machen jetzt nicht mehr irgendwie die ganze Zeit Präsenz, aber.
Und für uns ist es selbstverständlich, dass jetzt die Leute zwei, drei Tage in der Woche im Homeoffice arbeiten, was undenkbar in vielen Konzernen gewesen wäre oder ob
vor der Pandemie, darum bin ich gar nicht so ähm bin ich gar nicht so äh sca
Tisch, dass es zu einer Normalisierung auch von von diesem Arbeiten kommt und dass dann, wenn es eine Normalisierung gibt.
Keine Stigmatisierung gibt und wenn es keine Stigmatisierung gibt, dann kann das eben auch ein Anreiz sein für Männer, diese Instrumente für die Vereinbarkeit zu nutzen. Also das habe ich ja versucht so ein bisschen, ne, also mit
diesen diesen Einschränkungen der Daten, die wir die wir jetzt schon besprochen haben, aber ich habe versucht, das so ein bisschen in diese Richtung zu zeigen und das kann äh das kann in diese Richtung gehen, das müssen wir einfach
einfach sehen, aber ich bin, ich bin eigentlich optimistisch, wir müssen's, glaube ich, jetzt einfach in den nächsten Monaten gut gut machen und gut Rahmen und gut auf den Weg bringen.
Michelle Boden
Dann würde ich als Abschlussfrage ähm fragen, jetzt haben sie angesprochen, was Betriebe und Arbeitgeberinnen machen können. Vielleicht, dass sie nochmal kurz.
Sagen, was sie meinen, was der Staat tun könnte, auch im Hinblick auf äh den Herbst, ähm um Familien zu unterstützen, sowohl kurzfristig als auch
langfristig.
Yvonne Lott
Also jetzt, wenn wir ähm wenn's um also wenn's um um Homeoffice nochmal ganz kurz äh geht, dann ähm legt liegt einiges äh also viele.
Empirische Ergebnisse Studien, die wir haben, legen nahe, dass dass die Beschäftigten von einem Recht auf Homeoffice profitieren, profitieren könnten, also es ist wirklich ein verbrieftes Recht
was wirklich auch erstmal allen
prinzipiell zusteht, um eben diese ungleiche Verteilung, die wir vor der Pandemie hatten, beim Zugang zum Homeoffice, aber die sich teilweise eben auch noch so ein bisschen fortgesetzt hat in der Pandemie, dass wir diese wirklich ähm.
Wirklich äh
beseitigen können durch so ein Recht und ein Recht, davon verspreche ich mir eben auch nochmal zu einer stärkeren Normalisierung ähm dieses Arrangements führen und eben auch ähm zu einer höheren Akzeptanz vom Home Office. Also das
dazu, das hat ja schon Hubertus Heil angestoßen, ist da wieder zurückgerudert, weil die ähm Widerstände vor allen Dingen, glaube ich, auch in der CDU auch in der FDP sehr groß waren, aber das glaube ich, wird auch ein Thema sein, was uns jetzt auch im, im Wahlkampf, aber auch bei den Koalitionsverhandlungen, denke ich,
ähm beschäftigen wird. Ähm
zu der Frage, wo wie Eltern sonst noch unterstützt werden, äh könnten, wenn es jetzt tatsächlich zu einer nächsten Welle kommt. Im Herbst, ähm also,
denke ich, sind es sicherlich, also es hat jetzt nochmal die Pandemie gezeigt, wie wichtig die institutionelle
Kinderbetreuung einfach ist, auch für die ähm Geschlechtergleichheit in Paaren. Und da sollte natürlich auch eine voreilige Schließung der Kitas, Schulen et cetera vermieden werden, wobei ich auch eher jetzt.
Den Eindruck habe, dass die Politik davon auch Abstand nimmt, weil einfach auch das letzte Jahr gezeigt hat, dass es wirklich keine gute Idee war und die Widerstände so extrem groß.
Michelle Boden
Ortrag, den Yvonne Lot in unserem digitalen Kolloquium am vierzehnten Juli zwanzig einundzwanzig gehalten hat. Wir hoffen, dass Sie ein paar Anregungen mitnehmen konnten. Wenn Sie mögen, dann abonnieren und teilen Sie doch gerne den Podcast, folgen Sie uns außerdem.
Coronasatz. Wir danken fürs Zuhören. Bis zum nächsten Mal.