JĂŒrgen Gerhards: EuropĂ€ische SolidaritĂ€t in der Corona-Krise

Politiker vor allem aus den von der Pandemie besonders betroffenen LĂ€ndern, aber auch viele Intellektuelle beklagen den Mangel an europĂ€ischer SolidaritĂ€t in der BewĂ€ltigung der Corona-Krise. JĂŒrgen Gerhards unterzieht diese Diagnose einer kritischen PrĂŒfung und kommt zu dem Ergebnis, dass es um eine europĂ€ische SolidaritĂ€t besser bestellt ist als von vielen vermutet. Die europĂ€ischen Institutionen versuchen mit einer Vielzahl von Maßnahmen die HandlungsfĂ€higkeit derjenigen Mitgliedstaaten zu stĂ€rken, die von der Krise besonders betroffen sind. Und die Bereitschaft der BĂŒrger zur europĂ€ischen SolidaritĂ€t ist weitgehend gegeben. Dies gilt sowohl fĂŒr eine zukĂŒnftig zu organisierende europaweite medizinische Versorgung von Notfallpatienten als auch fĂŒr die finanzielle UnterstĂŒtzung von MitgliedslĂ€ndern zur BewĂ€ltigung der ökonomischen und sozialen Folgen der Pandemie.

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Ellen von den Driesch

Ruud Koopmans: Ein Virus, das keine Grenzen kennt? – Reiseverkehr, EinreisebeschrĂ€nkungen und die internationale Verbreitung von COVID-19

„Abriegelung ist naiv, das Virus wird trotzdem kommen“, so klang es lange von Seiten der WHO, der EU und der Verantwortlichen in Deutschland. WĂ€hrenddessen schlossen bereits andere nationale Regierungen ihre Grenzen. Am 17. MĂ€rz folgte die Kehrtwende auch in der EU, als sie ein Einreiseverbot fĂŒr Menschen aus Nicht-EU-LĂ€ndern verhĂ€ngte und Deutschland kurz darauf auch fĂŒr Italiener*innen. Wer hatte nun Recht? Diejenigen, die EinreisebeschrĂ€nkungen ablehnten, oder die LĂ€nder, die sich frĂŒhzeitig dazu entschlossen? Die vorlĂ€ufigen empirischen Analysen von Ruud Koopmans legen nahe, dass der Glaube, das Virus sei nicht durch Grenzen zu bremsen, ein fataler Irrtum war.

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Melinda Erdmann