Kategorien
Allgemein

Dritte Staffel

Das Kolloquium startet in die dritte Staffel. Jeden Mittwoch um 11 Uhr zwei Vorträge à 15 Minuten mit anschließend 15 Minuten Diskussion, beginnend ab dem 20. Januar 2021.

Wenn Sie live dabei und mit den Vortragenden diskutieren wollen, melden Sie sich bitte hier an. Sie erhalten dann einen wöchentlichen Reminder mit den Zugangsdaten für das Kolloquium.

Das vollständige Programm der dritten Staffel finden sie hier.

Bertolt Meyer: Psychische Belastungen und Ressourcen von Arbeitnehmer:innen während der Corona-Pandemie in Deutschland: Eine Längsschnittuntersuchung

In seinem Vortrag vom 20. Januar 2021 präsentierte Bertolt Meyer zentrale Ergebnisse aus eine Befragung von 3862 Personen zur Wahrnehmung ihrer Arbeitssituation, zu psychischen Belastungen und zu ihren Ressourcen, die er und sein Team während der ersten Corona-Welle im Zeitraum April bis Juni 2020 erhoben haben. Die Personen wurden bis zu drei Mal befragt.

Die Daten zeigen, dass berufstätige Frauen stärker belastet sind als Männer, vor allem mit Kindern im Haushalt während des Lockdowns im Homeoffice. Partnerunterstützung und Autonomie waren für berufstätige Frauen die wichtigsten Ressourcen. Insgesamt sprechen die Befunde eher für eine Retraditionalisierung der Geschlechterrollen während der Pandemie.

Die Ergebnisse wurden in einem Paper im International Journal of Psychology veröffentlicht.

Bertolt Meyer ist Professor für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der TU Chemnitz.

Verwandte Episoden

Moderation

avatar
Sandra Leumann

Jürgen Gerhards und Michael Zürn: China und die westlich-liberalen Demokratien in der Systemkonkurrenz: Zeigt die Bewältigung der Corona-Krise die Überlegenheit einer technokratischen Autokratie?

Den Auftakt zur dritten Staffel unserer Reihe bildete ein Vortrag von Jürgen Gerhards und Michael Zürn. Darin gehen sie von der Beobachtung aus, dass die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung in China effektiver waren als in vielen westlich-liberalen Demokratien. Davon ausgehend plädieren sie für einen verstärkten staatlichen Kompetenzaufbau in der Digitalisierung als Grundlage dafür, die internationalen Regeln in diesem Bereich langfristig mitgestalten zu können.

Der Vortrag beruht auf einem Artikel, der am 13. Januar 2021 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschienen ist.

Jürgen Gerhards ist Professor für Makrosoziologie an der Freien Universität Berlin. Michael Zürn ist Direktor der Abteilung „Global Governance“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und Professor für Internationale Beziehungen an der Freien Universität Berlin.

Verwandte Episoden

Moderation

avatar
Jan Wetzel
Kategorien
Allgemein

Gespräch über das Kolloquium

Im Gespräch mit Josef Mackert von der Katholischen Akademie Freiburg sprach Jan Wetzel vom Organisationsteam des Kolloquiums über die Erfahrungen des letzten Jahres.

Heinz Bude: Staatsbedürftigkeit, Staatsfurcht und Staatsphobie

Die Corona-Pandemie erfordert Verhaltenskoordination, die liberale staatliche Systeme vor neue Herausforderungen stellt. Bereits in seinem Vortrag im April dieses Jahres mit dem Titel „Legitimationsglaube, Folgebereitschaft und Verhaltensorientierung“, wies Heinz Bude auf die Ressourcen kollektiven Handelns hin, die zur Verfügung stehen.

In seinem zweiten Vortrag in diesem Kolloquium vom 15. Dezember 2020 rekonstruierte er verschiedene Phasen der Krise. Derzeit erlebe man einen zumindest diskursiv thematisierbaren Kontrollverlust staatlichen Handelns, der verschiedene Arten von Ängsten und Zweifeln an staatlichem Handeln mit sich bringe.

Heinz Bude ist Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel. Da er kurzfristig verhindert war und deshalb nicht live im Kolloquium dabei sein konnte, haben wir den Vortrag am Tag vorher aufgezeichnet.

Verwandte Episoden

Moderation

avatar
Jan Wetzel

Martin Ehlert: Digitales Lernen während der COVID-19-Pandemie

Der beschleunigte Wandel in vielen Lebensbereichen macht das stetige Dazulernen auch im Erwachsenenalter immer wichtiger. Allerdings hat die COVID-19-Pandemie den Zugang zu Lerngelegenheiten erschwert: Präsenzveranstaltungen wurden durch das Kontaktverbot unmöglich. Viele Betriebe haben auf Grund der wirtschaftlichen Unsicherheit ihre Investitionen in Weiterbildung heruntergefahren. Eine Möglichkeit, diese Lücke zu füllen, ist selbstgesteuertes Lernen über das Internet. Lernangebote über Apps oder Videos aus dem Netz sind überall verfügbar und können flexibel an durch die Krise durcheinandergebrachte Tagesabläufe angepasst werden.

Doch wurden diese Angebote in der Krise verstärkt genutzt? In seinem Vortrag präsentiert Martin Ehlert zentrale Ergebnisse aus einer mit ihm zusammen durchgeführten Auswertung, der Sonderbefragung von Erwachsenen im Rahmen des Nationalen Bildungspanels (NEPS). Zum einen zeigt die Auswertung, dass die berufliche Nutzung von digitalen Lernangeboten während der ersten Monate der Pandemie zugenommen hat, zum anderen aber verstärken sich gleichzeitig Bildungsungleichheiten in der Teilnahme bei diesen.

Martin Ehlert leitet die Forschungsgruppe „Nationales Bildungspanel: Berufsbildung und lebenslanges Lernen“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.

Verwandte Episoden

Moderation

avatar
Michelle Boden

Jan Wetzel: Das Kolloquium hinter den Kulissen

Im Kolloquium vom 9. Dezember 2020 nutzten wir die Gelegenheit, ein bisschen Transparenz herzustellen. Jan Wetzel stellte Beobachtungen der letzten Monate, Daten zur Verbreitung und Nutzung des Podcasts sowie sich daran anschließende Fragen vor.

Britta Klopsch und Anne Sliwka: Wie die Pandemie die „Grammatik der Schule“ verändert

In ihrem Vortrag vom 9. Dezember 2020 argumentierten Britta Klopsch und Anne Sliwka, dass die traditionellen Struktur- und Prozessmerkmale der Schule, die ihre Ursprünge im Industriezeitalter haben, für ein Lernen in der heutigen Wissensgesellschaft nicht mehr geeignet sind. Besonders deutlich wird dies vor dem Hintergrund der Herausforderungen, die mit der Pandemie einhergehen. Entlang von vier Gestaltungsachsen zeigen sie, wie die Organisationslogik der Schule jetzt neu ausgerichtet werden kann, um alle Schülerinnen und Schüler optimal zu erreichen und in ihrem Lernen zu unterstützen.

Anne Sliwka ist Professorin für Bildungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Schulpädagogik an der Universität Heidelberg. Britta Klopsch ist Juniorprofessorin am Karlsruher Institut für Technologie.

Verwandte Episoden

Moderation

avatar
Sandra Leumann

Jan Wetzel: Wie die Krise den Blick auf die Gesellschaft verändert. Ergebnisse der Vermächtnisstudie

Die Bekämpfung der Corona-Pandemie erfordert Verhaltensanpassungen im Alltag ebenso wie umfassende Maßnahmen in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Die Bereitschaft der Bevölkerung, die Veränderungen mitzutragen, ist abhängig davon, wie eigene Einstellungen und eigenes Verhalten im Vergleich zu anderen gesehen werden. In seinem Vortrag vom 2. Dezember 2020, der auf Paneldaten der Vermächtnisstudie beruht, stellte Jan Wetzel Veränderungen dar, die sich hier zeigen.

Jan Wetzel ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe der Präsidentin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.

Verwandte Episoden

Moderation

avatar
Joshua Perleberg

Andreas Knie: Räumliche Mobilität in der Coronakrise: Renaissance des Autos?

In seinem Vortrag vom 2. Dezember 2020 stellte Andreas Knie auf der Grundlage empirischer Daten aus Befragungen und Tracking-Apps dar, wie sich das Verkehrsverhalten in Deutschland, insbesondere bei Autos und dem öffentlichen Personenverkehr, in der Corona-Krise verändert hat.

Andreas Knie leitet die Forschungsgruppe “Digitale Mobilität und gesellschaftliche Differenzierung” am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und ist Professor für Soziologie an der Technischen Universität Berlin.

Verwandte Episoden

Moderation

avatar
Sandra Leumann

Katharina Manderscheid: Mobilitäts-/Immobilitätsverhältnisse in der Corona-Pandemie

Ein verringertes Verkehrsaufkommen war eine der unmittelbaren Folgen der Corona-Pandemie. Der internationale Güter- und Personenverkehr sankt anfangs drastisch, in geringerem Maße aber auch der Pendel- und Freizeitverkehr. In ihrem Vortrag vom 25. November 2020 gab Katharina Manderscheid einen Überblick, wie sich die geänderten sozialen Mobilitäts- und Immobilitätsverhältnisse fassen lassen. Insbesondere im Arbeitsbereich sind die Risiken ungleich verteilt, je nachdem, ob man eine ungefährdete Festanstellung hat und ins Home Office gehen kann – oder gezwungermaßen mobil bleibt oder die Arbeit ganz verloren hat. So macht die Pandemie gleichermaßen bestehenden Ungleichheiten sichtbar und bringt neue hervor.

Katharina Manderscheid ist Professorin für Soziologie, insbesondere Lebensführung und Nachhaltigkeit, an der Universität Hamburg.

Moderation: Jan Wetzel

Verwandte Episoden