Michael Corsten und Hanna Haag: Was soll das Gerede von der „Generation Corona“?

In ihrem Vortrag vom 10. Februar 2021 präsentierten Michael Corsten und Hanna Haag Ergebnisse aus einer qualitativen Längsschnittbefragung mit jungen Erwachsenen. Dabei gehen sie von der These aus, dass die Corona-Pandemie sich für diese Kohorte in der Such- bzw. Realisierungsphase ihres Lebens abspielt und daher ein generationenprägendes Ereignis ist. Es wurden 40 narrative Interviews und 12 Gruppendiskussionen durchgeführt.

Die Befragten sehen sich besonders in Bezug auf Raum- und Zeitempfinden mit einer neuen Situation konfrontiert: Sie erleben sich als „ortlos“, fühlen sich auf die Gegenwart zurückgeworfen, wobei ihnen gleichzeitig eine Perspektive auf die Zukunft fehlt. Die „Generation Corona“ erlebt einen Verlust der Realitätstiefe durch digitale Kommunikation und fühlt sich ohnmächtig gegenüber dem Weltgeschehen.

Die Erhebungen werden im Herbst 2021 weitergeführt. 

Michael Corsten ist Professor für Soziologie an der Universität Hildesheim. Hanna Haag ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Postdoktorandin am Institut für Transformation, Wohnen und soziale Raumentwicklung der Hochschule Zittau/Görlitz.

Außerdem waren an der Vorbereitung des Vortrags Sascha Oswald und Tobias Wittchen beteiligt, beide wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaften der Universität Hildesheim.

Transkript

Das Transkript zur Episode ist hier abrufbar. ACHTUNG: Das Transkript wird automatisch durch wit.ai erstellt und aus zeitlichen Gründen NICHT korrigiert. Fehler bitten wir deshalb zu entschuldigen.

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Marlene Müller-Brandeck