Lisa Suckert: Zeitsoziologische Perspektiven. Die Corona-Krise als Erschütterung des kapitalistischen Zeitregimes

In ihrem Vortrag machte Lisa Suckert darauf aufmerksam, dass die Corona-Krise nicht nur zu einer Refiguration des Raumes, sondern auch der zeitlichen Ordnung der Gesellschaft geführt hat.

Die Pandemie macht einen Umgang mit Zeit erforderlich, der mit der vorherrschenden kapitalistischen Ordnung von Wirtschaft und Gesellschaft kollidiert. Statt Beschleunigung und Wachstum gilt es zu verlangsamen und geduldig zu bleiben. Stärker selbst zu leistende Sorgearbeit kostet Zeit, die für Erwerbsarbeit und Konsum fehlt. Die Vorstellung einer plan- undgestaltbaren Zukunft wird durch radikale Unsicherheit verdrängt. Covid erschüttert das kapitalistische Zeitregime, lässt aber auch dessen Eigenheiten, Paradoxien und Schwachstellen besonders deutlich hervortreten.

Lisa Suckert ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln. In ihrer wirtschaftssoziologischen Forschung setzt sie sich mit den Themen Kapitalismus, Zukunftsvorstellungen, Konventionen und Diskurse sowie Nachhaltigem Wirtschaften auseinander.

Moderation: Michelle Boden

Transkript

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