Dana Valentiner: Die Gleichberechtigung der Geschlechter als Unbekannte im Rechtsdiskurs um Corona-Schutzmaßnahmen?

Die Pandemie hat neben Verteilungsfragen, etwa beim Impfstoff, vor allem grundrechtliche Beschränkungen mit sich gebracht. In ihrem Vortrag vom 17. März 2021 geht Dana Valentiner davon aus, dass die politische Abwägung der Beschränkungen sich auf Freiheitsrechte fokussiere. Die Gleichberechtigung der Geschlechter bliebe dagegen oft unberücksichtigt – eine Bagatellisierung des verfassungsrechtlichen Gleichberechtigungsgebots. Die Folgen zeigt sie am Beispiel der Kita- und Schulschließungen auf.

Dana Valentiner ist wissenschaftliche Mitarbeiterin und Post Doc am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Öffentliches Wirtschafts- und Umweltrecht der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg. Zusammen mit Selma Gather moderiert sie den Podcast „Justitias Töchter“ des Deutschen Juristinnenbundes über Fragen der feministischen Rechtspolitik.

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Bertolt Meyer: Psychische Belastungen und Ressourcen von Arbeitnehmer:innen während der Corona-Pandemie in Deutschland: Eine Längsschnittuntersuchung

In seinem Vortrag vom 20. Januar 2021 präsentierte Bertolt Meyer zentrale Ergebnisse aus eine Befragung von 3862 Personen zur Wahrnehmung ihrer Arbeitssituation, zu psychischen Belastungen und zu ihren Ressourcen, die er und sein Team während der ersten Corona-Welle im Zeitraum April bis Juni 2020 erhoben haben. Die Personen wurden bis zu drei Mal befragt.

Die Daten zeigen, dass berufstätige Frauen stärker belastet sind als Männer, vor allem mit Kindern im Haushalt während des Lockdowns im Homeoffice. Partnerunterstützung und Autonomie waren für berufstätige Frauen die wichtigsten Ressourcen. Insgesamt sprechen die Befunde eher für eine Retraditionalisierung der Geschlechterrollen während der Pandemie.

Die Ergebnisse wurden in einem Paper im International Journal of Psychology veröffentlicht.

Bertolt Meyer ist Professor für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie an der TU Chemnitz.

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