„Abriegelung ist naiv, das Virus wird trotzdem kommen“, so klang es lange von Seiten der WHO, der EU und der Verantwortlichen in Deutschland. Währenddessen schlossen bereits andere nationale Regierungen ihre Grenzen. Am 17. März folgte die Kehrtwende auch in der EU, als sie ein Einreiseverbot für Menschen aus Nicht-EU-Ländern verhängte und Deutschland kurz darauf auch für Italiener*innen. Wer hatte nun Recht? Diejenigen, die Einreisebeschränkungen ablehnten, oder die Länder, die sich frühzeitig dazu entschlossen? Die vorläufigen empirischen Analysen von Ruud Koopmans legen nahe, dass der Glaube, das Virus sei nicht durch Grenzen zu bremsen, ein fataler Irrtum war.
Verwandte Episoden
- Jürgen Gerhards: Europäische Solidarität in der Corona-Krise
- Steffen Mau: Die Coronapandemie aus der Perspektive der Grenzforschung
- Luis Aue: Warum setzen internationale GesundheitsexpertInnen auf Zauberkugeln? Autoritätsabhängige Interventionskonstruktion auf der Internationalen Sanitärkonferenz von 1892
- Deborah Lupton: The COVID-19 Crisis in Australia: Local and Global Contexts
- Joseph Harris: The Politics of Coronavirus Response in South Africa